Ich bin neu hier und wollte mich bei euch vorstellen und mich mit euch austauschen.
Ich bin weiblich, 27 Jahre und selbstständig. Ich leide seit 4 Jahren unter Panikstörung;
mit 17 wurde Borderline diagnostiziert, habe Paroxetin 20mg bekommen, nach einer Tagesklinik erfolgreich geheilt.
Als 2012 plötzlich Panikattacken auftraten nahm ich auf Empfehlung des Hausarztes wieder 20mg Paroxetin, 2013 habe ich gewechselt zu Cipralex, da ich unter Paroxetin immer wieder Erschöpfungsschübe mit Panikattacken hatte (16-18h komaartiger Schlaf am Tag).
Habe es 20mg bzw. dann auf Escitalopram 10mg, was ich sehr sehr gut vertragen habe, wechsel war auch kein Problem. Ich habe parallel eine Verhaltenstherapie gemacht, was kurzfristig immer ganz gut half. Wenns ganz schlimm wurde, habe ich 0,5mg Tavor genommen.
Letztes Jahr im Herbst war ich für ca. 1 Jahr Panikattacken frei und ich schleichte es dann aus.
Kurz danach ist mein geliebter Kater gestorben, ich habe mich in die Arbeit gestürzt, war aber 6 monate lang Panikattacken frei.
Bis auf Reizdarmsymptome hat sich mein Körper nicht negativ gemeldet. Ich dachte ich habe es jetzt hinter mir.
Vor 4 Wochen hat sich das doch alles gerächt. Erschöpfungszustände, 16h am Tag schlafen, Panikattacken, Depression, Übelkeit, ich konnte kaum was essen und war deshalb Unterzuckert. Ich war so enttäuscht von mir selbst, ich dachte die Arbeit an mir selbst war umsonst, ich wollte eigentlich kein AD mehr nehmen und jetzt das. Ich habe keinen Termin beim Psychiater bekommen, dachte ich stehe das mit Tavor durch, dann sollte ich auf Empfehlung meines Hausarztes doch wieder Escitalopram nehmen. Ich schlich also wieder ein. Ganz langsam mit 2,5mg. Die Nebenwirkungen waren die Hölle! Durchfall, Übelkeit, Panikattacken, Heulen, Suizidalität, Schwindel. Ich konnte das Haus nicht verlassen. Ich dachte das ist normal und wollte es aushalten. Nach 2 Wochen war ich auf 6mg. Kloß im Hals, Grübelzwang, Druck im Ohr, Antriebslosigkeit, Unruhe hielten an. Dann wurde ich skeptisch und bin dann notfallmäßig zum Psychiater gegangen, der mir jetzt Venlafaxin verschrieben hat. Er meinte, wenn man das zum zweiten Mal nimmt, gibt es Leute, die das nicht mehr vertragen, oder bei denen das nicht mehr wirkt. Ich bin irgendwie traurig darüber, weil Escitalopram sehr verträglich war und es mir sehr gut geholfen hat! Seit 4 Tagen nehme ich Venlafaxin 37,5mg morgens ein. in 3 Tagen soll ich hochdosieren auf 75mg (ich denke dass das reicht, da ich klein und leicht bin, 40kilo)
Ich denke ich vertrage es ganz gut, nur die Müdigkeit und leichter Schwindel beim Aufstehen, Druck im Ohr/Engegefühl im Hals macht mich echt zu schaffen! 1h nach der Einnahme morgens leg ich mich wieder hin und erst gegen späten abend werde ich dann erst normal.
Hört das noch auf? Was kann man dagegen tun? Kaffee? Ich muss dazu sagen, dass ich in den letzten Jahren einen extremen Kaffee und Energydrinkkonsum hatte und habe jetzt damit aufgehört. Und soll ich in 3 Tagen trotzdem schon hochdosieren, auch wenn ich noch unter den Nebenwirkungen leide?
Ich habe in 2 Wochen einen Termin für eine tiefenpsychologisch fundierten Therapie, da ich bei der Verhaltenstherapie das Gefühl hatte nur an der Oberfläche zu kratzen und bei der mein traumatisches Erlebnis in der Kindheit nicht behandelt oder thematisiert wurde. Ich bin überzeugt, dass meine Panikattacken daher kommen. Hat da jemand Erfahrung damit gemacht? Ich habe ein bisschen Angst und mir ist bewusst, dass das ein längerer Prozess sein wird, aber ich bin zuversichtlich, dass mir eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie langfristig helfen wird. Ich möchte mich ändern, ich mach mir nämlich immer selbst Druck, ich bin perfektionistisch, ungeduldig und überehrgeizig.
Ich will endlich wieder richtig rausgehen, mit Freunden was unternehmen, das Leben genießen!
Auf eure Antwort würde ich mich sehr freuen!
Liebe Grüße,
zer0zucker
13.05.2016 17:25 • • 17.05.2016 #1