Hallo Stella,
ich würde da lieber nicht lügen, ich bin aber auch eher von der vorsichtigen Sorte.
Die Klinik schreibt ja auch wieder einen Entlassbericht, in dem dann drinstehen würde, dass du zum ersten Mal in einer psychosomatischen Klinik warst.
Das ist fester Teil jedes Entlassberichts, soweit ich es erlebt habe.
Wenn du dann bei irgendwelchen Stellen (Amt, Behörde, Krankenkasse, Beihilfe, Amtsarzt,...) diesen neuen Entlassbericht vorlegen musst, fällt das spätestens auf und dann hast du den Salat. Wenn du verbeamtet bist, kann das zum Problem werden (Falschaussage).
So spontan fallen mir da ein: ärztliche Überprüfung zur Arbeitsfähigkeit, Beantragung von Psychotherapie, Beantragung von einem Grad der Behinderung, Beantragung eines weiteren Klinikaufenthalts,....
Und die Klinik beantragt ja auch regelmäßig Verlängerungen, so lange du dort bist, da bekommt man als Patient ja auch nicht immer was von mit ( der erste Antrag kann manchmal schon nach 2 oder 3 Wochen anstehen), da findet also regelmäßige Kommunikation statt.
Die Frage ist ja, warum du der neuen Klinik das nicht sagen möchtest.
Du möchtest ja dort Therapie machen, und für die therapeutische Arbeit dort ist es ja auch nicht gerade gut, wenn man gleich mit einer Lüge anfängt. Und ja, ich könnte mir auch vorstellen, dass eine Klinik unter solchen Umständen einen Aufenthalt beendet, und das steht dann auch mit Begründung in deinem Entlassbericht.
Ich kann ja nur raten und könnte mir vorstellen, dass da entweder etwas mit der Diagnostik ist, was dir vielleicht nicht gefallen hat, oder es hat vielleicht einen Vorfall gegeben, den du lieber verschweigen möchtest, oder du fühlst dich vielleicht nicht richtig beschrieben, hast vielleicht das Gefühl, dass man dich falsch eingeschätzt hat.
Falls es etwas aus einer dieser Kategorien ist, würde das für mich nicht rechtfertigen, die Klinik anzulügen, denn das tust du ja. Die Klinik fragt ja explizit nach vorangegangenen Aufenthalten. Eine Lüge ist keine gute Grundlage für eine Zusammenarbeit.
Ich würde eher offen damit umgehen und die Probleme, die du mit deinem alten Klinikbericht hast, offen bei dem neuen Therapeuten ansprechen.
Sonst hängt Dir während des ganzen Aufenthalts diese Angst nach, dass das rauskommen könnte, und nach dem Aufenthalt hast du dann einen neuen Entlassbericht, mit dem du nichts anfangen kannst oder der dich in Schwierigkeiten bringen kann.
Ich würde da lieber offen sein und ins Gespräch mit den Therapeuten in der neuen Klinik gehen. Die werden sich ja auch ihr eigenes Bild von dir machen, und da sind dann Vorberichte oftmals gar nicht mehr so wichtig. Wenn es keinen anderen schwerwiegenden Grund gibt, den anderen Bericht zu verheimlichen, wären mir die möglichen Konsequenzen, die aus der Lüge entstehen können, zu schwerwiegend.
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