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Hallo zusammen,
ich beabsichtige einen erneuten Klinikaufenthalt in einer psychosomatischen Klinik. In den Aufnahmeunterlagen der neuen Klinik wird gefragt ob man schon in psychosomatischen Kliniken war und wenn, in welchen und man soll Entlassungsberichte beifügen. Aus verschiedenen Gründen möchte ich dies nicht angeben. Ist man verpflichtet anzugeben dass man schon in eine psychosomatischen Klinik war?
Ich würde mich sehr über Eure Zuschriften freuen.

Gestern 12:36 • 03.03.2025 #1


11 Antworten ↓


Hallo ‍️ und einen schönen Sonntag dir

Ich weis nicht wie es in Deutschland ist
Hier bei uns ist man verpflichtet alles anzugeben und alle Berichte dazu zu legen

A


Muss man vorige Klinikaufenthalte angeben

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Eine Pflicht gibt es nicht. Die Frage, die man sich selbst stellen sollte ist, ob es Sinn macht, vorherige Diagnosen und Beurteilungen zu verheimlichen. In jedem Fall werden sich die Behandelnden so oder so ihr eigenes Bild machen, hätten aber eben Anhaltspunkte darüber, wo das Problem liegen könnte. Selbst wenn in einem früheren Bericht stehen würde, man wäre nicht sehr kooperativ gewesen, so könnte ja der dann aktuelle Arzt oder Therapeut dann fragen, woran das lag und nicht die gleichen Fehler mach wie seine Vorgänger, wenn es denn an denen gelegen hätte.

Kurzum, nein, Du musst keine Vorberichte mitgeben und könntest ja sagen, dass Du keine hast, weil sie verloren gingen. Wie Du mit dieser Aussage umgehst, liegt dann bei Dir. Und wenn Du keine Schweigepflicht Entbindung für deine früheren Behandelnden erteilst, dürfen die auch keine Auskunft geben, wenn man sie fragen würde. Allerdings wird sich die Klinik kaum die Mühe machen und herumtelefonieren um deine früheren Behandelnden zu kontaktieren, weil dafür schlicht die Zeit fehlen dürfte. Anders wäre es wohl bei einer lebensbedrohenden Situation, wo man vielleicht alles unternehmen würde, um herauszufinden was Dir fehlen könnte, aber die liegt ja nicht vor.

Achso, die Angabe ob man schon in einer Klinik war, sollte man aber wahrheitsgemäß beantworten, aber wie gesagt, Befunde muss man nicht beilegen, es kann ja auch sein, dass man sie wirklich nicht mehr hat.

Nein müssen tust du es nicht.
Hier entscheidest du welche Angaben du machen möchtest.

Ich möchte mich ganz herzlich für Eure Antworten bedanken !

Mir ist bewusst, dass es unter normalen Unterständen natürlich besser wäre, wenn man vorige Aufenthalte angibt,- ich kann jetzt hier nicht ins Detail gehen, würde den Rahmen sprengen,- aber es hat wirklich gute Gründe, warum ich es nicht angeben möchte. Allerdings kann ich dazu sagen, dass es jetzt um eine ganz andere Diagnose/Behandlung geht als vorher. Es würde der Klinik nicht wirklich weiterhelfen.

Wenn ich sagen würde, ich habe sie nicht mehr, würden sie diese bei der Klinik anfordern bzw ich soll sie anfordern und direkt an die Klinik senden lassen, dh ich müsste dann bei den Unterlagen der ausgesuchte Klinik nein ankreuzen bei der Frage, ob ich schon einmal in einer psychosomatischen Klinik war und habe Angst, dass sie das irgendwie anders herausbekommen könnten oder ich Probleme mit der Falschaussage bekommen könnte daher meine Frage, ob es Konsequenzen hat, wenn ich es nicht angebe

Nein das hat höchstens medizinische Konsequenzen, sonst keine. Falls es rauskommen sollte, dann wird man dich vielleicht drauf ansprechen. Aber man bekommt da jetzt keine Strafe oder so wie bei einem Bußgeld oder so. Nur bei offiziellen Anträgen, Rente, Krankenkasse, etc muss es natürlich stimmen, aber auch da wird man dir bei einer Lüge schlicht den Antrag nicht bewilligen.

Hm, wie ist es denn im Zuge mit der elektronischen Parientenakte? Das dort Befunde drauf sind (aus der Vergangenheit), glaub ich nicht, aber evtl. Krankenhausaufenthalte?

Ganz lieben Dank nochmal !

Eine elektronische Krankenakte habe ich zum Glück, ich bin privat versichert.

Irgendwie habe ich immer noch ein ungutes Gefühl und bin unsicher ob ich überhaupt einen Antrag stellen soll
Ich habe Angst, dass die Klinik dahinter kommt und mich dann entlässt.... was dann auch ggf Probleme mit der KK geben könnte?
Da gibt es auch große Unterschiede, manchen Kliniken wollen alle vorigen Aufenthalte , manche nur von den letzten 3 Jahren, andere letzten 5 Jahre.

Hallo Stella,

ich würde da lieber nicht lügen, ich bin aber auch eher von der vorsichtigen Sorte.

Die Klinik schreibt ja auch wieder einen Entlassbericht, in dem dann drinstehen würde, dass du zum ersten Mal in einer psychosomatischen Klinik warst.
Das ist fester Teil jedes Entlassberichts, soweit ich es erlebt habe.

Wenn du dann bei irgendwelchen Stellen (Amt, Behörde, Krankenkasse, Beihilfe, Amtsarzt,...) diesen neuen Entlassbericht vorlegen musst, fällt das spätestens auf und dann hast du den Salat. Wenn du verbeamtet bist, kann das zum Problem werden (Falschaussage).
So spontan fallen mir da ein: ärztliche Überprüfung zur Arbeitsfähigkeit, Beantragung von Psychotherapie, Beantragung von einem Grad der Behinderung, Beantragung eines weiteren Klinikaufenthalts,....

Und die Klinik beantragt ja auch regelmäßig Verlängerungen, so lange du dort bist, da bekommt man als Patient ja auch nicht immer was von mit ( der erste Antrag kann manchmal schon nach 2 oder 3 Wochen anstehen), da findet also regelmäßige Kommunikation statt.

Die Frage ist ja, warum du der neuen Klinik das nicht sagen möchtest.
Du möchtest ja dort Therapie machen, und für die therapeutische Arbeit dort ist es ja auch nicht gerade gut, wenn man gleich mit einer Lüge anfängt. Und ja, ich könnte mir auch vorstellen, dass eine Klinik unter solchen Umständen einen Aufenthalt beendet, und das steht dann auch mit Begründung in deinem Entlassbericht.

Ich kann ja nur raten und könnte mir vorstellen, dass da entweder etwas mit der Diagnostik ist, was dir vielleicht nicht gefallen hat, oder es hat vielleicht einen Vorfall gegeben, den du lieber verschweigen möchtest, oder du fühlst dich vielleicht nicht richtig beschrieben, hast vielleicht das Gefühl, dass man dich falsch eingeschätzt hat.

Falls es etwas aus einer dieser Kategorien ist, würde das für mich nicht rechtfertigen, die Klinik anzulügen, denn das tust du ja. Die Klinik fragt ja explizit nach vorangegangenen Aufenthalten. Eine Lüge ist keine gute Grundlage für eine Zusammenarbeit.
Ich würde eher offen damit umgehen und die Probleme, die du mit deinem alten Klinikbericht hast, offen bei dem neuen Therapeuten ansprechen.
Sonst hängt Dir während des ganzen Aufenthalts diese Angst nach, dass das rauskommen könnte, und nach dem Aufenthalt hast du dann einen neuen Entlassbericht, mit dem du nichts anfangen kannst oder der dich in Schwierigkeiten bringen kann.

Ich würde da lieber offen sein und ins Gespräch mit den Therapeuten in der neuen Klinik gehen. Die werden sich ja auch ihr eigenes Bild von dir machen, und da sind dann Vorberichte oftmals gar nicht mehr so wichtig. Wenn es keinen anderen schwerwiegenden Grund gibt, den anderen Bericht zu verheimlichen, wären mir die möglichen Konsequenzen, die aus der Lüge entstehen können, zu schwerwiegend.

@Stella67
Die Gründe, weshalb Du keine früheren Befunde und Klinik Aufenthalte angeben möchtest, sind ja nun leider nicht bekannt. Hypothetisch gäbe es hauptsächlich zwei, die eventuell relevant sein könnten. Entweder siehst Du Dich falsch diagnostiziert oder zutreffend und hast vielleicht Bedenken, in eine Schublade gesteckt zu werden.

Generell hast Du aber auf der Einweisung eine Diagnose und bezüglich Dieser wird man versuchen, Dich zu behandeln. Wenn aus früheren Berichten bekannt ist, was funktioniert hat und was nicht, oder welche Diagnose mal getroffen wurde, die ja auch falsch gewesen sein könnte, so ist dies nicht unbedingt ein Nachteil.

Egal was Du nun tust, also die bisherigen Behandlungen ganz oder teilweise verschweigen oder ehrlich offen preiszugeben, es wird sich sicher auf Deine Behandlung auswirken. Ob positiv oder negativ, würde sich im Nachgang zeigen.

Generell sehe ich eher ein Problem für eine erfolgreiche Behandlung darin, nicht mit offenen Karten zu spielen. Den Arzt oder Therapeuten interessiert nicht, was er nicht weiß. Aber er könnte ein Interesse haben, die Behandlung gemäß dem was er weiß, erfolgreich durchzuführen. Und das sollte meiner Meinung nach, auch Dein Interesse sein. Denn nach ein paar Wochen bist Du ohnehin wieder auf Dich gestellt.

Ich könnte gar keine Befunde etc. einreichen, weil ich einfach keine habe. Ich war vor 15 Jahren in einer psychosomatischen Reha, habe aber nichts in die Hand bekommen. Der Rehabericht wurde an meinen Hausarzt geschickt. Wenn eine andere Stelle die haben will, muss sie sich das anfordern. Genauso wie anderen Unterlagen von Ärzten, Thrapeuten etc., bei denen ich in den ich in den letzten Jahrzehnten war.

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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