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Hallo ihr Lieben,

ich weiß momentan weder ein noch aus!

Ich leide seit nun über 2 Jahren an einer Generalisierten Angststörung + Depressionen. Seit 1,5 Jahren bin ich bei einer Psychologin in einer Verhaltenstherapie und zusätzlich bei einer Psychiaterin welche mir seit dem Cipralex verschrieben hat.

So meine Ängste habe ich weitestgehend im Griff und PA´s hatte ich auch schon lang nicht mehr. Es gibt zwar schon noch mehrere Symptome die ich am liebsten loswerden möchte aber das sei erstmal dahin gestellt.

Mir geht es hauptsächlich darum, dass meine Psychologin in der letzten Sitzung meinte ich müsse das Medikament vielleicht ein Leben lang nehmen. Das hat mich vollends wieder runter gezogen denn am Anfang hieß es nur für ein Jahr. Desweiteren verstehe ich den Sinn meiner Therapie nicht ganz. In jeder Sitzung erzähle ich ihr nur was ich die letzten 3 Wochen gemacht habe und das wars. Leider hält sie auch nix von Ursachenforschung womit ich wahrscheinlich wohl nie heraus finden werde woher meine Ängste überhaupt ihren Ursprung haben.

Ich komme mir in der Therapie so vor als solle ich nur wieder Arbeitsfähig gemacht werden und gut ist. Woher soll ich wissen ob ich meine Ängste irgendwann besiegt habe wenn es doch am Ende die Medikamente sind die sie in Schacht halten?

Momentan habe ich schon gar keine Lust mehr auf die Therapie und das alles beschäftigt mich sehr.


Wie ist das bei euch in der Therapie?

Würde mich über ein paar Antworten sehr freuen!

Danke fürs lesen.

17.03.2015 15:07 • 21.03.2015 #1


13 Antworten ↓


Hey So fies es auch klingen mag, aber ich bin grad ein klein wenig erleichtert dass es nicht nur mir so geht

1. Fühlst du dich denn noch wohl und sicher bei deiner Therapie? Wenn du selber schon ne Abneigung hast wie soll es denn dann was bringen?

2. Glaubst DU selber dass du solche Psychoschocker Pillen brauchst? Was sagt dein Bauchgefühl?

3. Wie ist dein derzeitiger Stand? Ich meine nicht von den Symptomen sondern vom Kopf?

Ich leide seit August 2013 an einer Angststörung. War bei jedem Arzt den du dir denken kannst, hab alles versucht. War bei 3(!) Psychologen mittlerweile aber komme mir total veräppelt vor von denen!
Die eine haut mir nur Psychoschocker Pillen hin und das wars dann ... hauptsach der Körper gehorcht irgendwie - so fühlte ich mich! Wie ein Stück Fleisch was man zurechtformen will
Der zweite hat mich absolut nicht ernstgenommen wollte aber zeitgleich seine Naturheilverfahren an mich verkaufen - ja blöd werd ich sein! NIEMALS bezahl ich da 400 Euro für ein VIELLEICHT hilfts!

Naja und der dritte verschreibt mir immer Zeugs das ich selber kaufen muss aber nicht hilft. Hab mir jetzt selbst was besorgt und seit dem gibt mein Kopf ruhe - ENDLICH JUHUUUU Leider sind die Körperlichen Symptome geblieben Und da stellt der Wicht sich noch hin und behauptet es sei alles sein Verdienst, alles was ich mir selber hole sei der reinste Schrott!

Also ich behandle mich ab sofort selber oder wart bis ich mal tot umkippe! Is mir immer noch lieber als mich zum Narren halten zu lassen, auf alle fälle geht es mir besser seit ich so denke. Was kann den schon groß passieren?!

A


Macht meine Therapie denn noch Sinn?

x 3


Achso noch ne Frage: Warum macht es dir Angst wenn du das wirklich für immer nehmen müsstest? Hilft es dir nicht gut?

Buma, das schöne im Leben, sind die Veränderungen.

Das Gute ist, man kann selbstbestimmend durch das Leben gehen.

Was du musst, was du sollst, wie und warum, bei wem oder was, DU hast doch alles in der Hand.

Darum kannst auch nur du ganz alleine bestimmen, wie du weitermachen möchtest.

Darum wäge das für und wider ab. Und damit wünsche ich dir viel Erfolg.

Zitat von eclipse-86:
War bei 3(!) Psychologen mittlerweile aber komme mir total veräppelt vor von denen!
Die eine haut mir nur Psychoschocker Pillen hin und das wars dann ... hauptsach der Körper gehorcht irgendwie - so fühlte ich mich! Wie ein Stück Fleisch was man zurechtformen will
Der zweite hat mich absolut nicht ernstgenommen wollte aber zeitgleich seine Naturheilverfahren an mich verkaufen - ja blöd werd ich sein! NIEMALS bezahl ich da 400 Euro für ein VIELLEICHT hilfts!
Naja und der dritte verschreibt mir immer Zeugs das ich selber kaufen muss aber nicht hilft.


Das können aber alle drei keine Psychologen gewesen sein, denn die dürfen keinerlei Medikamente verschreiben. Das waren wohl Psychiater bzw. Heilpraktiker.
Wenn man eine echte Psychotherapie machen will, geht man am besten zu einem psychologischen Psychotherpeuten. Das sind Leute, die Psychologie studiert und anschließend eine Ausbildung zum Psychotherapeuten gemacht haben. Die arbeiten ohne Medikamente. Wenn man welche möchte, muss man sie sich von einem Arzt verschreiben lassen.

Also fast alle davon hatten noch Nebenzweige mit dran (Neurologie z.b. oder Allgemeinmediziner). Ich hatte zuerst von August 13 - Jan 14 versucht einen zu finden - Ohne Erfolg! da wird man auch nur vertröstet, von wegen versuchen sie es bitte in 3 Monaten nochmal, wir haben aufnahme stop.

Dann im Januar hatte ich gedacht besser irgendeine Hilfe als gar keine ... hätt ich das mal gewusst hätt ich doch wohl lieber gewartet.

Die ersten paar male geben die sich ja noch mühe mit Redezeiten von 30 - 60 Minuten. Nach und nach wirds aber nur noch zur Medikamentenausgabe die nix bringt.
Also zumindest war es bei mir so.

Zitat von eclipse-86:
ie ersten paar male geben die sich ja noch mühe mit Redezeiten von 30 - 60 Minuten. Nach und nach wirds aber nur noch zur Medikamentenausgabe die nix bringt.
Also zumindest war es bei mir so.


Das ist normal bei Psychiatern (auch mit Zusatz Neurologe). Die sind ja in erster Linie Fachärzte, die die medizinische Seite von psychischen bzw. nervlich-bedingten Krankheiten behandeln und jede Menge Patienten versorgen müssen.
Bei einem echten Psychotherapeuten hat man regelmäßig (meist einmal in der Woche) eine 50-minütige Sitzung. Man bekommt zunächst einmal eine Kurztherapie mit 25 Sitzungen genehmigt und bei Bedarf wird das noch mal um 25 Sitzungen verlängert.

Hast du das schon mal gemacht? Hat es was gebracht? Wie bist du an einen Termin gekommen?

Ich hab die letzte Zeit eben versucht alles selbst in den Griff zu bekommen, weil einen der mich nur müde belächelt und mir nicht hilft brauch ich auch nicht!
Hab versucht besser zu denken, mehr zu unternehmen, auf die Symptome nicht zu hören und mir selber zu vertrauen. Das hilft auch sehr gut, denke mir eben immer: Ich hab mir die Angst antrainiert, da kann ich sie auch wieder weg trainieren.

Aber ehrlich zugegeben wäre mir der Rat eines Profis schon lieber, ich bin ja gewillt selbst fortschritte zu machen aber so einen Anstupser könnte ich schon von Zeit zu Zeit vertragen

Hallo buma21,

ich würde dir empfehlen, die Therapeutin zu wechseln.
Mir ging es mit meiner ersten Therapeutin sehr ähnlich. Ich habe immer nur erzählt, wie meine Woche so war und sollte beschreiben, wie ich mich in bestimmten Situationen gefühlt habe. Wirklich in die Tiefe ging da nichts. Ich merkte schon nach einer Weile, dass mich das nicht weiterbringt, aber ich habe mich auch erst nicht getraut, ihr zu sagen, dass mir ihr Therapiestil nicht gefällt.
Das war ein Fehler! Wenn einen etwas stört, darf man das sagen. Vor allem verschwendest du viele Stunden, die du mit einer anderen Therapeutin vielleicht besser nutzen könntest.
Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, die Ursache zu ergründen. Alles andere ist nur Symptombekämpfung. Dass du so dein Leben lang auf Medikamente angewiesen bist, ist kein Wunder.
Meine neue Therapeutin sieht das genauso und seitdem ich weiß, woher meine Ängste stammen, bringt mich die Therapie auch weiter.
Manchmal muss man einfach rumprobieren, bis man jemanden gefunden hat, der zu einem passt. Nur Mut! Steh für dich und deine Bedürfnisse ein!
Ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg

Liebe Grüße

Zitat von eclipse-86:
Hast du das schon mal gemacht? Hat es was gebracht? Wie bist du an einen Termin gekommen?


Ich hatte schon mehrere Therapien. Zuerst auch bei Psychiatern, aber die habe ich nach kurzer Zeit abgebrochen, weil die KEINE Medikamente erlaubten. Das war vor 20 Jahren, da gab es so einen Trend, dass die reine Therapie der einzige Weg ist.

Vor 4 Jahren fing ich eine neue Therapie bei einem Psychotherapeuten an, mit dem ich sehr gut klarkam. Und der schickte mich von sich aus zum Psychiater, um eine Medikamentenumstellung vorzunehmen. Ich nahm damals schon über 10 Jahren welche, die ich von meinem Hausarzt bekam. Heute weiß man, dass eine Kombination von Medikamenten und Psychotherapie die besten Ergebnisse bringt.

Bei mir ging es aber weniger um Ängste, sondern um extreme Schlafstörungen, die sich aufgrund meiner sozialen Phobie und der ängstlichen (vermeidenden) Persönlichkeitsstörung ergaben. Mir hat diese Therapie insofern etwas gebracht, dass ich dadurch den Mut gefunden habe, meinen alten Beruf aufzugeben und etwas Neues anzufangen, was sich mit meinen Ängsten viel besser bewältigen lässt. Der Therapeut hat mich dabei immer wieder bestärkt und mich unterstützt. Medikamente nehme ich aber immer noch, zwar in eine sehr geringen Dosis, aber ich habe damit nie Probleme gehabt.

An einen Termin kommt man, indem man sich eine Liste von Therapeuten zusammensucht und dort anruft. Meist geht ein Anrufbeantworter, wo man seine Telefonnummer hinterlassen kann und man wird zurückgerufen. Man lässt sich bei mehreren auf die Warteliste setzen und dann muss man warten bis irgendwo ein Platz frei wird. Ich hatte damals sehr viel Glück und bekam innerhalb von 2 Wochen den Platz.

Da kann ich @Winterrose nur zustimmen.
Wenn Du DIch nicht wohlfühlst, dann würde ich die Therapeutin wechseln. Nichts ist schlimmer, als jemanden etwas von sich preiszugeben, mit dem man nicht zurecht kommt.

Ich habe mit meiner Therapeutin sehr viel Glück. Sie möchte, daß ich KEINE Medis nehme und ich es mit der Therapie schaffe. Ich habe wöchentlich einen Termin und es wird vorher abgestimmt, über was ich sprechen möchte. Ich kann mir also mein Problem aussuchen. Klar, daß sie vorher mir ein Loch in den Bauch gefragt hat, um auch mich kennenzulernen. Meine Therapeutin arbeitet mit Tiefenspychologie und ich habe das Gefühl, daß ich ich wirklich schon weiter gekommen bin. Sicherlich sind nicht alle Themen easy, aber daß ist ja der Sinn der Therapie. Die Wurzeln der Ängest angehen.

Man lässt sich bei mehreren auf die Warteliste setzen und dann muss man warten bis irgendwo ein Platz frei wird. Ich hatte damals sehr viel Glück und bekam innerhalb von 2 Wochen den Platz.[/quote]


WOW ... das ist echt super. Ich hatte letztes Jahr alle abtelefoniert, die Rückrufe kamen auch aber es hieß immer mindestens 3 Monate
Ich denk halt wenn es jemandem schlecht geht möchte derjenige SCHNELL Hilfe! Nach 3 - 12 Monaten bringts mir auch nicht mehr viel ... bis dahin bin ich schon total IRRE

Beeindruckend was du schon alles geschafft hast, du kannst stolz auf dich sein. Das ist ja fabelhaft, das kann man wahrlich als Vorbild sehen. Da bin ich gleich neidisch

Zitat von Schlaflose:
Das ist normal bei Psychiatern (auch mit Zusatz Neurologe). Die sind ja in erster Linie Fachärzte, die die medizinische Seite von psychischen bzw. nervlich-bedingten Krankheiten behandeln und jede Menge Patienten versorgen müssen.
Bei einem echten Psychotherapeuten hat man regelmäßig (meist einmal in der Woche) eine 50-minütige Sitzung. Man bekommt zunächst einmal eine Kurztherapie mit 25 Sitzungen genehmigt und bei Bedarf wird das noch mal um 25 Sitzungen verlängert.


Hallo zusammen,
ich kann Schlaflose nur beipflichten! Ihr müsst darauf achten zu ner Psychotherapeutin zu gehen! Ich war zunächst auch beim Neurologen und hatte das Glück, dass der mich direkt und ohne Medis zur Therapeutin schickte. Die beiden sind in einem Ärztehaus. Wären Medis notwendig gewesen hätte mich die Therapeutin zurück zum Neurologen geschickt. Bin aber froh, dass ich da ohne Medis rausgekommen bin. Dafür dauerte es halt länger bis es mir wieder einigermaßen besser ging. Gerade die Anfangsphase war schon hart. Insgesamt war ich 3 Jahre am Stück in Therapie. Aber ich bin sicher, das war der richtige Weg für mich. Ähnlich wie bei einer Diät, eher langsam dafür aber langanhaltend
Versuch doch auch noch mal den Weg mit einem Therapeuten. Zu verlieren hast du ja nichts!

Lg
Alice

Therapie ist absolut wichtig. Natürlich mit dem richtigen Therapeuten. Aber auch denen muss man Zeit lassen und Vertrauen können.

Mir geht es zwar gut, aber er hat mich mit dem richtigen Medikament gerettet. Dadurch kam ich erst in die therapeutische Phase. Ich gehe nach wie vor alle 3 Monate für 30 Minuten zu ihm, einfach um dranzubleiben.

Natürlich ist jeder Mensch anders, was dem einem hilft, versagt beim anderen. Darum muss man auch mal wechseln.

Aber insgesamt ist therapie sehr gut. Musst halt die richtig für dich rausfinden.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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