Ich werde bald 30 und bin schon seit 2009 Studentin. Aufgrund immer wiederkehrender depressiven Episoden, habe ich es nie geschafft zu Ende zu studieren. Meine schlimmste Episode (das ist die 3. ) ist die derzeitige, die ich seit dem Sommer 2016 habe und seitdem habe ich auch mit einer Psychoanalyse angefangen. Es wird einfach nicht besser. Es geht mir jeden Tag dreckig. Ich denke ständig an den Tod. Ich trau mich nicht mal mich umzubringen, weil ich weiß wie sehr meine Mutter darunter leiden würde. Meine Therapeutin sagt, es sei normal, dass bei einer Analyse erst einmal alles hochgespült wird an schlechten Erfahrungen, Emotionen etc. Aber ich habe kein Vertrauen. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich Bindungsängste habe und meine Therapeutin es schon als großen Erfolg sieht, dass ich bis heute durchgehalten habe, weil ich jede Woche darüber nachdenke die Therapie abzubrechen. Ich persönlich leide stark darunter, dass 'nur' das Hingehen und Durchhalten mein bisheriger Erfolg sein sollen. Ich fühle mich alt, krank,müde. Ich schlafe 14-18 Stunden am Tag. Ich fühle mich fast schon so, als hätte mir jemand eine Betäubungsspritze verabreicht...ich kann nicht mehr meine Freunde sehen. Ich habe sogar Schwierigkeiten mich an Hauptbahnhöfen aufzuhalten (obwohl ich in Berlin geboren und aufgewachsen bin...bin fürs Studium nach NRW gezogen). Man sagt mir, es würde besser werden. Ich solle warten. Aber jeder Tag der vergeht wird immer schlimmer für mich.
Aufstehen ist eine Überwindung. Von Zähneputzen und duschen will ich gar nicht reden. Am schwersten fällt es mir zu essen. Unter diesen Umständen kann ich nicht studieren. Und arbeiten kann ich auch nicht mehr. Ich habe mein gesamtes gespartes Geld, was eigentlich für mein 1-Jährigen Auslandsaufhenthalt gedacht war, ausgegeben. Nun stehe ich da. Und es wird noch schlimmer. Meine Eltern kann ich nicht fragen, weil sie Rentner sind und selbst kaum über die Runden kommen. Meine Schwester ebenfalls nicht, da sie tief in einer Schuldenfalle steckt. Mit meiner Bindungsangst zerstöre ich langsam aber sicher die Beziehung zu meinem sehr liebenvollen und fürsorglichen Freund, der ebenfalls noch Student ist...
Also wohin mit mir? Ich habe im Jobcenter angerufen und bin in Tränen ausgebrochen, weil ich mich so sehr schäme, dass ich in so einer Lage bin.Ich traue mich nicht einmal dahin um zu erfragen ob eine finanzielle Hilfe möglich ist. Ich habe Angst. So groß, dass es mich lähmt.
Was ist die Lösung? Was ist der Ausweg? Ich denke nur noch der Tod kann mich erlösen. Kennt ihr das? Wart ihr in dieser Lage? Ich weiß wirklich nicht was ich tun soll. Der Leidensdruck ist so groß, dass ich kaum Luft kriege. Mein Körper ist verkrampft und ich zittere selbst beim Tippen dieser Zeilen...
09.03.2018 01:50 • • 10.03.2018 x 2 #1