Das ist ja das schlimme mit dem Werkzeug. Wieviel Dinge habe ich schon beruflich und privat erlernt. Aber, wenn ich so richtig im Stress hänge, oder total angespannt bin, oder die trüben Tage da sind oder oder oder. Dann fallen sie mir für mich selbst nicht ein.
Eigentlich fällt es mir oft hier ein, wenn ich jemandem einen Tipp schreibe oder offline darüber spreche. Dann kommt es plötzlich das könntest du doch auch mal wieder machen
Ich glaube, da geht es nicht nur mir so. Man bekommt öfters Werkzeug in die Hand. Ein Tipp vom Arzt, beim Sport, in einem Kurs, im Unterricht, Berichte usw. usw. Nur weiß man oft nicht in seinem Gefühlschaos, in welcher Schublade es steckt. Oder schaut in den falschen Schubladen nach.
Es ist immer so süß, wenn meine Kids auf der Arbeit mir meine eigenen Tipps geben. Wenn ich z.b. die Namen durcheinander werfe oder nach einem Wort suche.
Dann sehen sie mich plötzlich an und sagen: Trink mal ein bisschen Wasser, oder Konzentriert gehts wie geschmiert! usw.
Oder meine Familie macht mich auf das, was mir gut tut aufmerksam. Sogar mein Chef sagte vor kurzem: Schnapp dir mal wieder dein Schwert und lasse es mal wieder etwas um dich kreisen. Eigentlich ist es doch verrückt. Warum fällt es mir für mich selbst nicht ein?
Aber ich weiß auch wieder, warum ich mich dagegen wehre, dass mir jemand anders Worte einflößt oder mich in eine Ruhezustand versetzt. Dadurch, dass ich Hochsensibel bin kommt es bei mir mitunter zu extremen Reaktionen. Bei einer Meditation wurden wir z.B. auf eine Blumenwiese geführt. Die Blumenwiese entstand in meinem inneren Auge und ich bekam einen Nießanfall und die Nase ging zu. Boa, im Leben versetze ich mich nicht mehr auf eine Blumenwiese. Da möchte ich meine eigenen Orte wählen.
Oder bei einer Farbenmeditation entstand eine Farbexplosion im meinem Kopf. Ich bekam Migräne, war benommen. Eine ganze Zeit musste ich auf die roten Heizkörper schauen, damit ich wieder zu mir kam.
Keine schönen Erlebnisse, aber egal, ich hatte die Techniken gelernt und kann sie jetzt anwenden.
Inzwischen schalte ich beim Sport wenn es heißt Tiefenentspannung meinen Trainer komplett aus, höre nur auf die Musik und bringe mich mit wenigen Worten selbst in die Tiefenentspannung. Eigentlich sind es keine Worte, es sind Bilder, die ich entstehen lasse. Auch den Zeitpunkt wann irgend ein Körperteil von mir plötzlich zuckt und mich wieder raus holt, entscheidet mein Inneres.
Aber es gibt auch kein: Das ist genau das richtige Werkzeug. Den einen Tag braucht man eher etwas mit Bewegung, den anderen Tag eher etwas mit Ruhe. Anscheinend je nachdem welche Schraube jetzt locker ist Also zumindestens geht es mir so. Darum ist es ja auch nicht verkehrt, verschiedene Schraubenzieher zu haben.
10.02.2016 21:38 •
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