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Warum entscheidet ihr euch in eine Klinik zu gehen?
Was sind eure Erwartungen dort?
Welche Ziele steckt ihr euch?
Was erhoffen ihr euch nach dem Aufenthalt?

Oder für Leute die bereits dort waren.

Was wurde mit euch gemacht?
Was sind eure Erfahrungen?
Wie habt ihr euch gefühlt als ihr wieder draußen wart?
Habt ihr nach dem Aufenthalt etwas an eurem Alltag geändert oder so weiter gemacht wie immer?
Hat euch der Aufenthalt verändert sei's im positiven oder negativen Sinne?

18.11.2015 22:14 • 23.11.2015 #1


9 Antworten ↓


Willst du in eine Klinik? Guter Gedanke

A


Gründe für den Aufenthalt in einer Klinik

x 3


Hallo AngstGedanke,

ich war 2x für 3 Wochen in einer Klinik per Arzteinweisung.

Hier kurz eine Auflistung von Punkten, warum ich in die Klinik bin und wie es war.

- Ich kam zu Hause alleine mit meiner Angst und der daraus entstandenen Depression nicht mehr klar
- Sichheitsgefühl in der Klinik
- nicht alleine sein
- Entspannung setzte schon alleine dadurch ein, dass ich unter Menschen mit gleichen Problemen war und ich mich nicht mehr zusammenreißen musste

Behandlungsmethoden
- Progressive Muskelentspannung gelernt (Alternativen wären auch Autogenes Training oder Tai Chi gewesen.)
- Musiktherapie
- Entspannungsbäder
- Einzelgespräche (Neben Einzelgesprächen gab es auch verschiedene Gruppengespräche.)
- Gestaltungstherapie
- Bewegung
- Kneipp Anwendungen
- Überlegen wie es nach der Klinik weitergeht

Ich habe mich beim Klinikaufenthalt gut aufgehoben gefühlt, konnte wieder Kraft tanken, bin dann natürlich mit Unsicherheit wieder in den Alltag eingestiegen,hatte aber dann ein paar Methoden greifbar um mit meiner Angst besser umzugehen.
Nach dem 2. Klinikaufenthalt habe ich mir eine Selbserfahrungsgruppe gesucht.

Hinterher weiter machen wie immer bringt nix, weil einem der bisherige Alltag nicht gut getan hat.
Ich habe schon geguckt, dass ich das, war ich gelernt hatte, im Alltag unterbringe.
Mir sind heute vor allem Achtsamkeitsübungen nach Kabat-Zinn oder auch Phantasiereisen wichtig, da sie mir einfach richtig gut tun.

Ich hoffe die Info hilft Dir ein bisschen.

Alles Gute!

Ich war 8 Wochen in einer Reha-Klinik über die Rentenversicherung.
Eigentlich bin ich nur dahin, weil mein Chef mich dazu gedrängt hatte, da ich wegen meinen Schlafstörungen mehrmals längere Zeit krank geschrieben war und auch öfters bestimmte Aufgaben nicht ausführen konnte.
Ich habe eigentlich keine Erwartungen gehabt, weil ich genau wusste, dass es nichts ändern würde, aber ich habe es genossen, 8 Wochen von meiner verhassten Arbeit fernbleiben zu können.
Im Prinzip war es dort OK, wie in einem Hotel mit Einzelzimmer und großem Frühstücks- und Abendessenbuffet, mittags 3 Gerichte zur Auswahl.
Es gab Therapiegruppen zu allen möglichen Themen (Depressionsgruppe, Selbstbewusstseinsgruppe, Achtsamkeitsgruppe, Tinnitusgruppe, Mobbinggruppe, Burnout-Gruppe), Einzeltherapie beim Bezugstherapeuten, Sporttherapie, verschiedene Entspannungthechniken, Ergo- bzw. Arbeitstherapie.

Ich bin zwar regelmäßig in alle Gruppenveranstaltungen gegangen, für die ich eingeteilt war, aber ich habe mich kaum aktiv beteiligt. Ich mag es nicht, vor anderen über mich und meine Probleme zu reden und es interessiert mich nicht, mir die Probleme von anderen anzuhören, vor allem, wenn sie überhaupt nichts mit mir zu tun haben. Meine Freizeit habe ich in meinem Zimmer verbracht oder bin viel allein durch die Landschaft gelaufen. Also eigentlich genauso wie zuhause. Ich konnte dort auch noch weniger schlafen als sonst und war permanent total übermüdet und aufgrunddessen depressiv und wollte nur meine Ruhe haben. Dort habe ich auch die Diagnose soziale Phobie bekommen.

Nach der Reha ging es im Prinzip genauso weiter wie davor, aber ich hatte wenigstens die Befriedigung, dass ich versucht habe, etwas dagegen zu tun und mein Chef mir nicht mehr in Ohren lag, mich in Behandlung zu begeben.
Vielen anderen Patienten hat der Aufenthalt wohl schon geholfen, soweit ich das mit
bekommen habe.

Zitat von Schlaflose:
Ich war 8 Wochen in einer Reha-Klinik über die Rentenversicherung.
Eigentlich bin ich nur dahin, weil mein Chef mich dazu gedrängt hatte, da ich wegen meinen Schlafstörungen mehrmals längere Zeit krank geschrieben war und auch öfters bestimmte Aufgaben nicht ausführen konnte.
Ich habe eigentlich keine Erwartungen gehabt, weil ich genau wusste, dass es nichts ändern würde, aber ich habe es genossen, 8 Wochen von meiner verhassten Arbeit fernbleiben zu können.
Im Prinzip war es dort OK, wie in einem Hotel mit Einzelzimmer und großem Frühstücks- und Abendessenbuffet, mittags 3 Gerichte zur Auswahl.
Es gab Therapiegruppen zu allen möglichen Themen (Depressionsgruppe, Selbstbewusstseinsgruppe, Achtsamkeitsgruppe, Tinnitusgruppe, Mobbinggruppe, Burnout-Gruppe), Einzeltherapie beim Bezugstherapeuten, Sporttherapie, verschiedene Entspannungthechniken, Ergo- bzw. Arbeitstherapie.

Ich bin zwar regelmäßig in alle Gruppenveranstaltungen gegangen, für die ich eingeteilt war, aber ich habe mich kaum aktiv beteiligt. Ich mag es nicht, vor anderen über mich und meine Probleme zu reden und es interessiert mich nicht, mir die Probleme von anderen anzuhören, vor allem, wenn sie überhaupt nichts mit mir zu tun haben. Meine Freizeit habe ich in meinem Zimmer verbracht oder bin viel allein durch die Landschaft gelaufen. Also eigentlich genauso wie zuhause. Ich konnte dort auch noch weniger schlafen als sonst und war permanent total übermüdet und aufgrunddessen depressiv und wollte nur meine Ruhe haben. Dort habe ich auch die Diagnose soziale Phobie bekommen.

Nach der Reha ging es im Prinzip genauso weiter wie davor, aber ich hatte wenigstens die Befriedigung, dass ich versucht habe, etwas dagegen zu tun und mein Chef mir nicht mehr in Ohren lag, mich in Behandlung zu begeben.
Vielen anderen Patienten hat der Aufenthalt wohl schon geholfen, soweit ich das mit
bekommen habe.



Du musstest wegen deiner Schlafstörung in die Klinik und hast dort noch weniger geschlafen? Das war ja produktiv...

Was hat dir letztendlich geholfen? Nichts in Form von Therapie? Nur schlafe fördernde Medi?

Zitat von Fenja Stark:
Hallo AngstGedanke,

ich war 2x für 3 Wochen in einer Klinik per Arzteinweisung.

Hier kurz eine Auflistung von Punkten, warum ich in die Klinik bin und wie es war.

- Ich kam zu Hause alleine mit meiner Angst und der daraus entstandenen Depression nicht mehr klar
- Sichheitsgefühl in der Klinik
- nicht alleine sein
- Entspannung setzte schon alleine dadurch ein, dass ich unter Menschen mit gleichen Problemen war und ich mich nicht mehr zusammenreißen musste

Behandlungsmethoden
- Progressive Muskelentspannung gelernt (Alternativen wären auch Autogenes Training oder Tai Chi gewesen.)
- Musiktherapie
- Entspannungsbäder
- Einzelgespräche (Neben Einzelgesprächen gab es auch verschiedene Gruppengespräche.)
- Gestaltungstherapie
- Bewegung
- Kneipp Anwendungen
- Überlegen wie es nach der Klinik weitergeht

Ich habe mich beim Klinikaufenthalt gut aufgehoben gefühlt, konnte wieder Kraft tanken, bin dann natürlich mit Unsicherheit wieder in den Alltag eingestiegen,hatte aber dann ein paar Methoden greifbar um mit meiner Angst besser umzugehen.
Nach dem 2. Klinikaufenthalt habe ich mir eine Selbserfahrungsgruppe gesucht.

Hinterher weiter machen wie immer bringt nix, weil einem der bisherige Alltag nicht gut getan hat.
Ich habe schon geguckt, dass ich das, war ich gelernt hatte, im Alltag unterbringe.
Mir sind heute vor allem Achtsamkeitsübungen nach Kabat-Zinn oder auch Phantasiereisen wichtig, da sie mir einfach richtig gut tun.

Ich hoffe die Info hilft Dir ein bisschen.

Alles Gute!


Danke für die Antwort. Schön dass du nach den Aufenthalten was geändert hast und nicht weitergemacht hast wie vorher.

Zitat von AngstGedanke:
Was hat dir letztendlich geholfen? Nichts in Form von Therapie? Nur schlafe fördernde Medi?


Der Klinikaufenthalt war vor 6 Jahren. Medis (schlafanstoßende ADs) nehme ich schon seit 16 Jahren, davor habe ich mich jahrelang mit Schlaftabletten über Wasser gehalten.
Letzendlich hat mir geholfen, dass ich die Ursache für die Schlafstörung beseitigt habe. Ich habe vor 4 Jahren meinen Beruf aufgegen und mache seitdem etwas anderes. Es ist zwar nicht ganz weg, denn die Schlafstörung hat sich chronifiziert und verselbständigt, aber es ist sehr viel besser geworden.

Zitat von Schlaflose:
Zitat von AngstGedanke:
Was hat dir letztendlich geholfen? Nichts in Form von Therapie? Nur schlafe fördernde Medi?


Der Klinikaufenthalt war vor 6 Jahren. Medis (schlafanstoßende ADs) nehme ich schon seit 16 Jahren, davor habe ich mich jahrelang mit Schlaftabletten über Wasser gehalten.
Letzendlich hat mir geholfen, dass ich die Ursache für die Schlafstörung beseitigt habe. Ich habe vor 4 Jahren meinen Beruf aufgegen und mache seitdem etwas anderes. Es ist zwar nicht ganz weg, denn die Schlafstörung hat sich chronifiziert und verselbständigt, aber es ist sehr viel besser geworden.


Das ist schön dass es besser geworden ist. Und vorallem dass du die Ursache kanntest und was unternehmen konntest ist ein Vorteil.
Wusstest du denn auch all die Jahre dass der Beruf die Ursache ist oder ist dir das erst vor 4 Jahren bewusst geworden?

Das wusste ich schon die ganze Zeit.
Ich hatte schon vom ersten Tag des Studiums Angst davor, dass ich eines Tages vor einer Klasse muss. Aber ich dachte, das vergeht mit dem Älterwerden und der Erfahrung, aber es war nicht so.
Im Referendariat konnte ich immer, wenn ich eine Klasse neu bekam, die ersten paar Tage nicht schlafen, dann ging es aber. Als ich jedoch meine erste richtige Stelle hatte, hörte es gar nicht mehr auf. So habe ich mich über 20 Jahre durchgequält, bis es nicht mehr ging.

Zitat von AngstGedanke:
Warum entscheidet ihr euch in eine Klinik zu gehen?
Was sind eure Erwartungen dort?
Welche Ziele steckt ihr euch?
Was erhoffen ihr euch nach dem Aufenthalt?

Oder für Leute die bereits dort waren.

Was wurde mit euch gemacht?
Was sind eure Erfahrungen?
Wie habt ihr euch gefühlt als ihr wieder draußen wart?
Habt ihr nach dem Aufenthalt etwas an eurem Alltag geändert oder so weiter gemacht wie immer?
Hat euch der Aufenthalt verändert sei's im
positiven oder negativen Sinne?


Hallo
Ich war bereits in einer Klinik und werde irgendwann nächstes Jahr noch einmal gehen. Für mich war dieser Schritt der Gipfel meiner Angsterkrankung und ich habe mir erhofft, aus meiner Angstspirale herauszukommen oder etwas zu erfahren, was ich noch wusste.

Meine Zeit dort War gut und sehr hilfreich. Ich würde es immer wieder tun. Es gab Einzeltherapie und Gruppentherapie, Kunst-, Entspannungs- und Bewegungstherapie und gemeinsame Unternehmungen.

Danach war ich aufgeregt, aber habe mich auch stärker gefühlt als vorher. Dadurch dass ich in der Klinik auch mit schwierigen Situationen konfrontiert war, habe ich mich stärker gefühlt. Also würde ich sagen ja, der Aufenthalt hat mich positiv verändert.

Es ist jedoch unerlässlich, auch danach noch an sich zu arbeiten. Das ganze ist jetzt 5 Jahre her. Ich möchte mich noch mal dort in Behandlung geben, diesmal aber wegen einem anderen Problem.

Liebe Grüße

A


x 4






Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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