Ich war 8 Wochen in einer Reha-Klinik über die Rentenversicherung.
Eigentlich bin ich nur dahin, weil mein Chef mich dazu gedrängt hatte, da ich wegen meinen Schlafstörungen mehrmals längere Zeit krank geschrieben war und auch öfters bestimmte Aufgaben nicht ausführen konnte.
Ich habe eigentlich keine Erwartungen gehabt, weil ich genau wusste, dass es nichts ändern würde, aber ich habe es genossen, 8 Wochen von meiner verhassten Arbeit fernbleiben zu können.
Im Prinzip war es dort OK, wie in einem Hotel mit Einzelzimmer und großem Frühstücks- und Abendessenbuffet, mittags 3 Gerichte zur Auswahl.
Es gab Therapiegruppen zu allen möglichen Themen (Depressionsgruppe, Selbstbewusstseinsgruppe, Achtsamkeitsgruppe, Tinnitusgruppe, Mobbinggruppe, Burnout-Gruppe), Einzeltherapie beim Bezugstherapeuten, Sporttherapie, verschiedene Entspannungthechniken, Ergo- bzw. Arbeitstherapie.
Ich bin zwar regelmäßig in alle Gruppenveranstaltungen gegangen, für die ich eingeteilt war, aber ich habe mich kaum aktiv beteiligt. Ich mag es nicht, vor anderen über mich und meine Probleme zu reden und es interessiert mich nicht, mir die Probleme von anderen anzuhören, vor allem, wenn sie überhaupt nichts mit mir zu tun haben. Meine Freizeit habe ich in meinem Zimmer verbracht oder bin viel allein durch die Landschaft gelaufen. Also eigentlich genauso wie zuhause. Ich konnte dort auch noch weniger schlafen als sonst und war permanent total übermüdet und aufgrunddessen depressiv und wollte nur meine Ruhe haben. Dort habe ich auch die Diagnose soziale Phobie bekommen.
Nach der Reha ging es im Prinzip genauso weiter wie davor, aber ich hatte wenigstens die Befriedigung, dass ich versucht habe, etwas dagegen zu tun und mein Chef mir nicht mehr in Ohren lag, mich in Behandlung zu begeben.
Vielen anderen Patienten hat der Aufenthalt wohl schon geholfen, soweit ich das mit
bekommen habe.