Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe mich gerade neu angemeldet, habe schon öfter hier im Forum mitgelesen und leide selber unter Ängsten und Zwängen, aber auch unter depressiven Gefühlen.
Ich schreibe zuerst einmal in die Kategorie, da ich aktuell eine Entscheidung zu einer Therapie treffen muss und mich überfordert fühle. Würde euch gern kurz meine Gedanken schildern, vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir einen Rat geben.
Ich habe bereits bis vor knapp 2 Jahren eine Verhaltenstherapie (Gesprächstherapie) gemacht. Meine damalige Therapeutin hat mich durch eine für mich schwierige Zeit begleitet. Damals hatte ich hauptsächlich Probleme mit Depressionen, aber auch die Ängste und Zwänge waren damals schon meine Begleiter. ich habe damals die Zwänge noch nicht als so schlimm empfunden, dass sie mein Leben groß beeinträchtigt hätten.
Nach Abschluss der Therapie (Langzeit mit Verlängerung) habe ich mein Studium begonnen, das ich aktuell betreibe. Ein paar Sitzungen waren noch übrig, aber da die Therapeutin etwas weiter weg ist vom Studienort (aber auch nicht unerreichbar weit, nur für Studienalltag nicht so praktisch) war dann die Therapie an dieser Stelle vorbei.
Kurz vor Studienbeginn ging es mir sehr schlecht, daraufhin hatte ich dann begonnen, Johanniskraut (Laif 900) und Neurapas (so eine Mischung aus Passionsblume und anderen pflanzlichen beruhigenden Zutaten) zu nehmen. Ich bin der Meinung, dass das meine depressiven Zustände relativ stabilisiert hat. Ich merke, wenn ich es einnehme, dass ich mehr Antriebskraft habe und nicht so tief falle, wenn ich mich schlecht fühle.
Im Laufe des Studiums haben allerdings die Ängste und Zwänge so stark zugenommen, dass sie mein Leben nun fest im Griff haben. Ich habe große Krankheitsängste und allgemein Angst, mir oder mir bekannten Personen könnte Schlimmes geschehen. Das ist auch Inhalt meiner Zwangsgedanken, die mich zu Zwangshandlungen veranlassen.
Nun habe ich den Entschluss gefasst, dass eine neue Therapie nötig ist. Ich habe im Studienort nach Therapeuten gesucht und hatte nun ein Erstgespräch mit einer Therapeutin, wo ich recht schnell einen Termin bekommen habe. Ich bin mir nun allerdings nicht sicher, ob ich mit ihr gut reden kann. Ich habe mich während des Gesprächs dabei ertappt, wie ich irgendwie abgeschweift bin und nur noch mit einem Ohr zugehört habe. Irgendwie kamen mir dann Gedanken, dass ich mit meiner alten Therapeutin besser reden konnte. hatte auch etwas Bedenken, ihr einfach alles so zu erzählen, grade mit meinen Krankheitsängsten, weil ich neuerdings immer Angst habe, jemand der davon weiß, könnte das irgendwie ausnutzen und mich mit Absicht damit konfrontieren, ohne das ich das will.
Allerdings frage ich mich, da meine Probleme bis heute bestehen, ob mir meine alte Therapeutin wirklich helfen kann. Allerdings haben wir damals nur an der Oberfläche gekratzt, das hatte sie selber gesagt und erklärt, dass meine Depression zu stark war, um die Zwangstherapie wirklich angehen zu können. Also es war nur eine Gesprächstherapie und keine Konfrontationstherapie oder so. Ich denke, dass sie noch andere Möglichkeiten hätte, mich zu therapieren, aber ich weiß nicht, ob sie mir wirklich helfen kann.
Mit der neuen Therapeutin bin ich auch nicht sicher. Sie sagt, sie möchte das Positive stärken und dadurch das Schlechte mehr verblassen lassen, so habe ich es verstanden. Ich habe meine Krankheitsängste angesprochen, hatte das Gefühl, sie sieht es nur als Symptom etwas tiefer Liegendem und wird den Fokus nicht darauf setzen. Ich denke auch, dass es tiefer liegene Ursachen gibt (ich habe das auch selbst so gesagt), aber ich frage mich, ob es der richtige Weg ist, diese Dinge zu ignorieren? oder ich weiß nicht wie ich das nennen soll.
Nun bin ich hin- und hergerissen, was ich tun soll. Wegen der aktuellen Situation findet ohnehin erstmal kein Studium vor Ort statt. Wenn ich meine alte Therapeutin anrufe (ich weiß nicht ob sie Zeit hätte) müsste ich dann auch definitiv sicher sein, denke ich. oder? Anzufragen und dann nachher doch die andere zu nehmen, fände ich sehr unhöflich. Wenn ich die Therapie bei der neuen Thera anfange, müsste meine alte Therapeutin die Unterlagen herausgeben. sie würde dann erfahren, dass ich woanders eine neue Therapie mache.
Ich weiß nicht, ob
-neue Person, bisschen Zweifel zwischenmenschlich, Sympathie teils teils (noch nicht sicher), genaue Arbeitsweise nicht so richtig klar, Krankheitsängste im Hintergund (die für mich ein riesen Thema sind), vielleicht neuer Ansatz neues Glück?
-bekannte Person, Vertrauensverhältnis, Sympathie da, Zweifel, ob sie überhaupt Zeit hätte und ob sie mir überhaupt helfen könnte, da nach bisheriger Langzeittherapie keine langfristige Verbesserung erfolgt ist. aber es war nur ein Besprechen aktueller Themen (vor dem Hintergrund natürlich der Vergangenheit)
So, nun habe ich es erstmal so gut es geht aufgeschrieben. vielleicht hat jemand von euch dazu einen hilfreichen Gedanken. Würde mich sehr freuen.
PS: Meine Mutter möchte mich nun möglichst schnell zu einer Entscheidung bringen, mal rät sie mir zu dem Einen, mal zu dem Anderen. Sie schreit mich wegen meiner Zwänge und Ängste nur noch an und droht mit Rausschmiss. Sie sagt hinter meinem Rücken, wie wäre froh, wenn ich woanders wäre und nicht bei ihr. Meinem Vater bin ich denke ich ziemlich egal. Wir haben nur wenig Kontakt, er lebt mir neuer Frau woanders. Meine Schwester ist weit weg und kümmert sich ohnehin nur um sich selbst. Sonst habe ich bis auf einen engen Vertrauten, der aber auch immer weniger Nerv für mich hat, niemanden. Ich bin sehr traurig und frage mich, ob das alles überhaupt noch einen Sinn hat.
Ja, das wollte ich noch sagen.
Liebe Grüße
ich habe mich gerade neu angemeldet, habe schon öfter hier im Forum mitgelesen und leide selber unter Ängsten und Zwängen, aber auch unter depressiven Gefühlen.
Ich schreibe zuerst einmal in die Kategorie, da ich aktuell eine Entscheidung zu einer Therapie treffen muss und mich überfordert fühle. Würde euch gern kurz meine Gedanken schildern, vielleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir einen Rat geben.
Ich habe bereits bis vor knapp 2 Jahren eine Verhaltenstherapie (Gesprächstherapie) gemacht. Meine damalige Therapeutin hat mich durch eine für mich schwierige Zeit begleitet. Damals hatte ich hauptsächlich Probleme mit Depressionen, aber auch die Ängste und Zwänge waren damals schon meine Begleiter. ich habe damals die Zwänge noch nicht als so schlimm empfunden, dass sie mein Leben groß beeinträchtigt hätten.
Nach Abschluss der Therapie (Langzeit mit Verlängerung) habe ich mein Studium begonnen, das ich aktuell betreibe. Ein paar Sitzungen waren noch übrig, aber da die Therapeutin etwas weiter weg ist vom Studienort (aber auch nicht unerreichbar weit, nur für Studienalltag nicht so praktisch) war dann die Therapie an dieser Stelle vorbei.
Kurz vor Studienbeginn ging es mir sehr schlecht, daraufhin hatte ich dann begonnen, Johanniskraut (Laif 900) und Neurapas (so eine Mischung aus Passionsblume und anderen pflanzlichen beruhigenden Zutaten) zu nehmen. Ich bin der Meinung, dass das meine depressiven Zustände relativ stabilisiert hat. Ich merke, wenn ich es einnehme, dass ich mehr Antriebskraft habe und nicht so tief falle, wenn ich mich schlecht fühle.
Im Laufe des Studiums haben allerdings die Ängste und Zwänge so stark zugenommen, dass sie mein Leben nun fest im Griff haben. Ich habe große Krankheitsängste und allgemein Angst, mir oder mir bekannten Personen könnte Schlimmes geschehen. Das ist auch Inhalt meiner Zwangsgedanken, die mich zu Zwangshandlungen veranlassen.
Nun habe ich den Entschluss gefasst, dass eine neue Therapie nötig ist. Ich habe im Studienort nach Therapeuten gesucht und hatte nun ein Erstgespräch mit einer Therapeutin, wo ich recht schnell einen Termin bekommen habe. Ich bin mir nun allerdings nicht sicher, ob ich mit ihr gut reden kann. Ich habe mich während des Gesprächs dabei ertappt, wie ich irgendwie abgeschweift bin und nur noch mit einem Ohr zugehört habe. Irgendwie kamen mir dann Gedanken, dass ich mit meiner alten Therapeutin besser reden konnte. hatte auch etwas Bedenken, ihr einfach alles so zu erzählen, grade mit meinen Krankheitsängsten, weil ich neuerdings immer Angst habe, jemand der davon weiß, könnte das irgendwie ausnutzen und mich mit Absicht damit konfrontieren, ohne das ich das will.
Allerdings frage ich mich, da meine Probleme bis heute bestehen, ob mir meine alte Therapeutin wirklich helfen kann. Allerdings haben wir damals nur an der Oberfläche gekratzt, das hatte sie selber gesagt und erklärt, dass meine Depression zu stark war, um die Zwangstherapie wirklich angehen zu können. Also es war nur eine Gesprächstherapie und keine Konfrontationstherapie oder so. Ich denke, dass sie noch andere Möglichkeiten hätte, mich zu therapieren, aber ich weiß nicht, ob sie mir wirklich helfen kann.
Mit der neuen Therapeutin bin ich auch nicht sicher. Sie sagt, sie möchte das Positive stärken und dadurch das Schlechte mehr verblassen lassen, so habe ich es verstanden. Ich habe meine Krankheitsängste angesprochen, hatte das Gefühl, sie sieht es nur als Symptom etwas tiefer Liegendem und wird den Fokus nicht darauf setzen. Ich denke auch, dass es tiefer liegene Ursachen gibt (ich habe das auch selbst so gesagt), aber ich frage mich, ob es der richtige Weg ist, diese Dinge zu ignorieren? oder ich weiß nicht wie ich das nennen soll.
Nun bin ich hin- und hergerissen, was ich tun soll. Wegen der aktuellen Situation findet ohnehin erstmal kein Studium vor Ort statt. Wenn ich meine alte Therapeutin anrufe (ich weiß nicht ob sie Zeit hätte) müsste ich dann auch definitiv sicher sein, denke ich. oder? Anzufragen und dann nachher doch die andere zu nehmen, fände ich sehr unhöflich. Wenn ich die Therapie bei der neuen Thera anfange, müsste meine alte Therapeutin die Unterlagen herausgeben. sie würde dann erfahren, dass ich woanders eine neue Therapie mache.
Ich weiß nicht, ob
-neue Person, bisschen Zweifel zwischenmenschlich, Sympathie teils teils (noch nicht sicher), genaue Arbeitsweise nicht so richtig klar, Krankheitsängste im Hintergund (die für mich ein riesen Thema sind), vielleicht neuer Ansatz neues Glück?
-bekannte Person, Vertrauensverhältnis, Sympathie da, Zweifel, ob sie überhaupt Zeit hätte und ob sie mir überhaupt helfen könnte, da nach bisheriger Langzeittherapie keine langfristige Verbesserung erfolgt ist. aber es war nur ein Besprechen aktueller Themen (vor dem Hintergrund natürlich der Vergangenheit)
So, nun habe ich es erstmal so gut es geht aufgeschrieben. vielleicht hat jemand von euch dazu einen hilfreichen Gedanken. Würde mich sehr freuen.
PS: Meine Mutter möchte mich nun möglichst schnell zu einer Entscheidung bringen, mal rät sie mir zu dem Einen, mal zu dem Anderen. Sie schreit mich wegen meiner Zwänge und Ängste nur noch an und droht mit Rausschmiss. Sie sagt hinter meinem Rücken, wie wäre froh, wenn ich woanders wäre und nicht bei ihr. Meinem Vater bin ich denke ich ziemlich egal. Wir haben nur wenig Kontakt, er lebt mir neuer Frau woanders. Meine Schwester ist weit weg und kümmert sich ohnehin nur um sich selbst. Sonst habe ich bis auf einen engen Vertrauten, der aber auch immer weniger Nerv für mich hat, niemanden. Ich bin sehr traurig und frage mich, ob das alles überhaupt noch einen Sinn hat.
Ja, das wollte ich noch sagen.
Liebe Grüße
25.03.2020 13:30 • • 25.03.2020 x 1 #1
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