Hallo zusammen,
ich weiß gerade nicht so wirklich, wo ich anfangen soll.. Mir geht es zur Zeit gar nicht gut, es ist manchmal kaum auszuhalten und ich bin völlig ko und verwirrt vom vielen Hin- und Her Überlegen. Alles scheint so vertrackt. Deswegen vorab schon einmal sorry für den wahrscheinlich konfusen, langen Post.
Kurz zum Hintergrund:
Ich (25) mache zur Zeit ein Praktikum in einem größeren Unternehmen in HH. Eigentlich soweit so gut – ich hab eine top Wohnung, eine nette Mitbewohnerin, eine super Stadt mit vielen Möglichkeiten und eben das Praktikum, das andere bestimmt gerne absolvieren würden.
Das Setting ist aber alles andere als gut: Das Praktikum habe ich nämlich auch aus einer Krisensituation heraus gestartet, was im Nachhinein wahrscheinlich eine doofe Idee war.
(Kurz zur Pre-Krise: Im Sommer habe ich mich für verschiedene Masterprogramme beworben – parallel fingen wieder meine Deprischübe an. Die kenne ich leider schon gut genug und war deswegen mehrfach in ambulanter Therapie. Nachdem ich meinen Wunsch-Master nicht bekommen habe, habe ich dann z. T. auch aus der Verzweiflung heraus mit meiner Zweitwahl angefangen. Das Ganze hat sich aber zu einer Vollkatastrophe entwickelt: Ich – jeden Tag Angst, Panik, schwere depressive Phasen und der Master – absolut nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Deswegen habe ich einen Cut gemacht und erst einmal eine „Pause“ eingelegt, um für mich herauszufinden, wie es weitergehen soll.)
Und jetzt das Ergebnis: Es geht mir furchtbar. Ich kämpfe mich jeden Tag mit Angst, Panik und jeder Menge Selbsthass durch den Tag. Schwindel, Magenprobleme und Co. inklusive. Dazu kommen immer wieder depressive Schübe, die mich so langsam wahnsinnig machen. Durch den Umzug in die neue Stadt fehlen mir hier auch noch (gute) Freunde, die das Ganze ein bisschen abfedern können. Stattdessen fühle ich mich oft einsam – und das sorgt wieder für neue Depri-Phasen und katapultiert meine Selbstablehnung auf ein neues Niveau. Ich habe das Gefühl, in einer grandiosen Stadt nicht das auszuschöpfen, was es an Potentialen gibt – dafür mache ich mir ständig selbst extreme Vorwürfe und fühle mich als Versager. (Es klingt völlig bescheuert, ich weiß.)
Auf der Arbeit bin ich unkonzentriert und oft unmotiviert – obwohl ich das Praktikum ja eigentlich gerne machen wollte. Ich setze mich selbst dabei total unter Druck, bin völlig verkrampft und eingeschüchtert, was natürlich auch schon meinen Chefs aufgefallen ist. Auch das macht die ganze Situation nicht besser. Auch da fühle ich mich also ständig als Versager, was für mich furchtbar ist, weil ich eigentlich von mir ganz anderes erwarte und gewohnt bin. Scheinbar definiere ich mich arg über dieses Leistungsding.
Deswegen hatte ich schon vor und auch jetzt während des Praktikums mit dem Gedanken gespielt, diese ganzen Probleme mit einer Behandlung in einer Klinik anzugehen. So langsam weiß ich nämlich nicht mehr weiter und das Ganze so laufen zu lassen, funktioniert scheinbar auch nicht. Klar, gibt es auch gute Tage, die mir immer wieder zeigen, dass es vielleicht gar nicht so dramatisch ist und ich mir das Ganze vielleicht einbilde. Immerhin tut mir gerade so ein bisschen „Normalität“ wie sich mit Leuten treffen, rausgehen und Co. oft sehr gut. Aber das zu organisieren (und eben alles andere) ist an den meisten Tagen für mich schwierig. Manchmal habe ich außerdem das Gefühl, mich dadurch von meinen eigentlichen Problemen abzulenken.
Umgekehrt habe ich vor einem Klinikaufenthalt ziemliche Angst, weil ich nicht weiß, ob es das Ganze nicht vielleicht schlimmer macht, indem es meine Probleme hoch pusht, also noch mehr fokussiert, und mich aus dem normalen Leben reißt. Auch vor dem Alleinsein, den Mitpatienten und dem Krankenhausflair habe ich Angst – einfach weil es meine Depression vielleicht verschlimmert oder ich die Zeit besser / schöner nutzen könnte. Dazu kommt, dass mein Vater vor wenigen Wochen einen schweren Schlaganfall hatte und nun in einer Reha behandelt wird. Ihn ggf. mehrere Wochen nicht sehen zu können, wäre für mich (und für ihn sicherlich auch) schlimm.
Durch den Vorfall mit meinem Dad und meinen Leistungsausfall im Praktikum hat mir mein Arbeitgeber schon angeboten, das Praktikum vorzeitig zu beenden – oder eben jetzt voll und ganz weiterzumachen.
Ich bin völlig verwirrt und muss ihm morgen eine Rückmeldung geben.
Das Wichtigste ist für mich zur Zeit, dass es mir wieder gut geht und ich nicht immer wieder an meinen Gedanken verzweifle – nur so kann ich für meinen Dad da sein, nur so kann ich alles im Job geben und nur so kann ich auch für mich herausfinden, wie es weitergehen soll. Die Frage ist allerdings: Gehe ich dafür besser in eine Klinik, in der ich jeden Tag die Möglichkeit habe, unter Anleitung an mir zu arbeiten, oder gehe ich meine Probleme aus dem Alltag heraus an, mit der Gefahr, es nicht alleine zu schaffen.
Vielleicht habt ihr ja eine ganz andere Perspektive auf die Dinge, selbst schon einmal Erfahrungen in einer Klinik gemacht oder oder.
Sorry noch einmal für den langen Post und danke fürs bis zum Ende Durchhalten. Ich freue mich über jede Idee oder Erfahrung hierzu.
Danke schon einmal!
ich weiß gerade nicht so wirklich, wo ich anfangen soll.. Mir geht es zur Zeit gar nicht gut, es ist manchmal kaum auszuhalten und ich bin völlig ko und verwirrt vom vielen Hin- und Her Überlegen. Alles scheint so vertrackt. Deswegen vorab schon einmal sorry für den wahrscheinlich konfusen, langen Post.
Kurz zum Hintergrund:
Ich (25) mache zur Zeit ein Praktikum in einem größeren Unternehmen in HH. Eigentlich soweit so gut – ich hab eine top Wohnung, eine nette Mitbewohnerin, eine super Stadt mit vielen Möglichkeiten und eben das Praktikum, das andere bestimmt gerne absolvieren würden.
Das Setting ist aber alles andere als gut: Das Praktikum habe ich nämlich auch aus einer Krisensituation heraus gestartet, was im Nachhinein wahrscheinlich eine doofe Idee war.
(Kurz zur Pre-Krise: Im Sommer habe ich mich für verschiedene Masterprogramme beworben – parallel fingen wieder meine Deprischübe an. Die kenne ich leider schon gut genug und war deswegen mehrfach in ambulanter Therapie. Nachdem ich meinen Wunsch-Master nicht bekommen habe, habe ich dann z. T. auch aus der Verzweiflung heraus mit meiner Zweitwahl angefangen. Das Ganze hat sich aber zu einer Vollkatastrophe entwickelt: Ich – jeden Tag Angst, Panik, schwere depressive Phasen und der Master – absolut nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Deswegen habe ich einen Cut gemacht und erst einmal eine „Pause“ eingelegt, um für mich herauszufinden, wie es weitergehen soll.)
Und jetzt das Ergebnis: Es geht mir furchtbar. Ich kämpfe mich jeden Tag mit Angst, Panik und jeder Menge Selbsthass durch den Tag. Schwindel, Magenprobleme und Co. inklusive. Dazu kommen immer wieder depressive Schübe, die mich so langsam wahnsinnig machen. Durch den Umzug in die neue Stadt fehlen mir hier auch noch (gute) Freunde, die das Ganze ein bisschen abfedern können. Stattdessen fühle ich mich oft einsam – und das sorgt wieder für neue Depri-Phasen und katapultiert meine Selbstablehnung auf ein neues Niveau. Ich habe das Gefühl, in einer grandiosen Stadt nicht das auszuschöpfen, was es an Potentialen gibt – dafür mache ich mir ständig selbst extreme Vorwürfe und fühle mich als Versager. (Es klingt völlig bescheuert, ich weiß.)
Auf der Arbeit bin ich unkonzentriert und oft unmotiviert – obwohl ich das Praktikum ja eigentlich gerne machen wollte. Ich setze mich selbst dabei total unter Druck, bin völlig verkrampft und eingeschüchtert, was natürlich auch schon meinen Chefs aufgefallen ist. Auch das macht die ganze Situation nicht besser. Auch da fühle ich mich also ständig als Versager, was für mich furchtbar ist, weil ich eigentlich von mir ganz anderes erwarte und gewohnt bin. Scheinbar definiere ich mich arg über dieses Leistungsding.
Deswegen hatte ich schon vor und auch jetzt während des Praktikums mit dem Gedanken gespielt, diese ganzen Probleme mit einer Behandlung in einer Klinik anzugehen. So langsam weiß ich nämlich nicht mehr weiter und das Ganze so laufen zu lassen, funktioniert scheinbar auch nicht. Klar, gibt es auch gute Tage, die mir immer wieder zeigen, dass es vielleicht gar nicht so dramatisch ist und ich mir das Ganze vielleicht einbilde. Immerhin tut mir gerade so ein bisschen „Normalität“ wie sich mit Leuten treffen, rausgehen und Co. oft sehr gut. Aber das zu organisieren (und eben alles andere) ist an den meisten Tagen für mich schwierig. Manchmal habe ich außerdem das Gefühl, mich dadurch von meinen eigentlichen Problemen abzulenken.
Umgekehrt habe ich vor einem Klinikaufenthalt ziemliche Angst, weil ich nicht weiß, ob es das Ganze nicht vielleicht schlimmer macht, indem es meine Probleme hoch pusht, also noch mehr fokussiert, und mich aus dem normalen Leben reißt. Auch vor dem Alleinsein, den Mitpatienten und dem Krankenhausflair habe ich Angst – einfach weil es meine Depression vielleicht verschlimmert oder ich die Zeit besser / schöner nutzen könnte. Dazu kommt, dass mein Vater vor wenigen Wochen einen schweren Schlaganfall hatte und nun in einer Reha behandelt wird. Ihn ggf. mehrere Wochen nicht sehen zu können, wäre für mich (und für ihn sicherlich auch) schlimm.
Durch den Vorfall mit meinem Dad und meinen Leistungsausfall im Praktikum hat mir mein Arbeitgeber schon angeboten, das Praktikum vorzeitig zu beenden – oder eben jetzt voll und ganz weiterzumachen.
Ich bin völlig verwirrt und muss ihm morgen eine Rückmeldung geben.
Das Wichtigste ist für mich zur Zeit, dass es mir wieder gut geht und ich nicht immer wieder an meinen Gedanken verzweifle – nur so kann ich für meinen Dad da sein, nur so kann ich alles im Job geben und nur so kann ich auch für mich herausfinden, wie es weitergehen soll. Die Frage ist allerdings: Gehe ich dafür besser in eine Klinik, in der ich jeden Tag die Möglichkeit habe, unter Anleitung an mir zu arbeiten, oder gehe ich meine Probleme aus dem Alltag heraus an, mit der Gefahr, es nicht alleine zu schaffen.
Vielleicht habt ihr ja eine ganz andere Perspektive auf die Dinge, selbst schon einmal Erfahrungen in einer Klinik gemacht oder oder.
Sorry noch einmal für den langen Post und danke fürs bis zum Ende Durchhalten. Ich freue mich über jede Idee oder Erfahrung hierzu.
Danke schon einmal!
07.05.2017 14:31 • • 09.05.2017 #1
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