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Meine Thera hatte grundsätzlich eine Viertelstunde leere Zeit zwischen den Patienten.

Ein einziges Mal kam sie zu spät, entschuldigte sich und als ich sagte, es sei doch nicht so schlimm, meinte sie, ich müsse doch wütend sein und darüber sollte ich reden.

Leider ist es teilweise doppelt, aber daran ist die Technik schuld.

A


Die Patientinnen meiner Therapeutin klingeln früher

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Ich kann den Ärger gut verstehen!
Der anderen Patientin kann man nicht unbedingt einen Vorwurf machen, aber ich finde auch, dass eine Therapiestunde nur in Notfällen unterbrochen werden darf.
In den Therapien die ich hatte ist es nie vorgekommen, keine Klingel, kein Telefon, keine sonstige Störung.
Wenn die Gefahr besteht, muss die Klingel während der Sitzung halt abgestellt werden. Ich stell mein Handy ja auch ab und sorge dafür, dass ich ungestört mit meiner Therapeutin sprechen kann.

Bei meinem Thera klingeln auch manche früher. Er bleibt aber konsequent sitzen bis zum Ende der Zeit. Ein Wartezimmer hat er auch nicht.

Vielleicht einfach mal ansprechen dass dich das stört wenn sie unterbricht.

Ich glaube, dass es hier um zwei Themen geht, wobei das eine sehr viel tiefgreifender ist als das andere:
Das eine Thema ist das Klingeln für sich genommen,
das andere (und meiner Meinung nach in Deinem Fall sehr viel wesentlichere) Thema ist die Akzeptanz der Grenzen einer therapeutischen Beziehung.

Ich glaube, Dein Problem ist vielmehr, dass das Klingeln nicht das eigentliche Problem ist, sondern die Ursache viel tiefer geht.
Es ist nur etwas, was Dich mit Deinem eigentlichen Problem konfrontiert, Dich in die Realität zurückholt, die Du, so, wie Du es beschreibst, so gerne verdrängen möchtest, und dieses andere Thema ist meiner Meinung nach: die Grenzen der therapeutischen Beziehung.

Zitat von liya1997:
Vor allem hat es sehr starke Emotionen ausgelöst, weil sie auch für andere Klientinnen da ist und ich sie mit anderen teilen muss.
Ich hatte schonmal sehr eifersüchtig auf eine andere Klientin reagiert. Meiner Therapeutin ist das Thema schon bekannt.

Zitat von liya1997:
Gerade in dem Moment hatte ich ein sehr schwieriges Thema angesprochen. Und in dem Moment hat es geklingelt..Ich hatte ihr erzählt, dass ich gerade Traurigkeit spüre, weil die Sitzung gleich endet.

Zitat von liya1997:
Das hat bei mir sehr starke Emotionen ausgelöst.


Für mich klingt das so, als hättest Du eine verschobene Wahrnehmung auf die therapeutische Beziehung. Du hast eine Wunsch-Phantasie im Kopf, was Deine Therapeutin für Dich ist, die sich mit der Realität nicht in Einklang bringen lässt.
Sie ist Deine Kunst-Therapeutin, nicht mehr nicht weniger. Sie arbeite mit Dir, weil Sie dafür bezahlt wird. Sie hat außer Dir noch sehr viele andere Patienten, aber das möchtest Du verdrängen, Du möchtest sie nicht teilen, Du bist eifersüchtig auf andere Patienten, was in so einer Dienstleistungs-Beziehung (und das sind therapeutische Beziehungen nun einmal), in der der Therapeut der Dienstleister ist und der Klient dafür bezahlt, unpassend ist, solche Gefühle passen zu privaten Beziehungen, aber nicht zu geschäftlichen.
Sie arbeitet mit Dir, und nach Dir und vor Dir arbeitet sie mit anderen Klienten, so ist das nunmal in einer Therapie.
Die starken Gefühle, die Du für sie entwickelst, sind einseitig und sollten nochmal besprochen werden (denn es gab ja offenbar schon Gespräche mit ihr über Deine Eifersucht, sagtest Du).

All das spricht für mich dafür, dass hier dringend erneut thematisiert werden müsste, was eine therapeutische Beziehung ist und was nicht.
Natürlich gehört es zum Job des Therapeuten, empathisch und zugewandt zuzuhören und sich mit dem Klienten während seiner Therapie zu beschäftigen, aber da endet dann auch sein Job. Mehr ist es nicht, auch wenn viele Patienten sich das anders wünschen. Es ist und bleibt eine geschäftliche Beziehung. Und nach der Therapie kommt der nächste Patient, mit dem der Therapeut dann genau dasselbe macht, sich zuwenden, einfühlen, zuhören...Das macht er mehrmals am Tag, mit all seinen Patienten.
Ich kann da Grace nur zustimmen:
Zitat von Grace_99:
Ich würde mich dann eher fragen was mit mir ist, wenn ich diesbezüglich so stark reagiere und das zum Thema machen und nicht das einmal klingeln.

Dein eigentliches Problem scheint für mich ein ganz anderes zu sein, nämlich die verschobene Sicht auf die therapeutische Beziehung, und das Klingeln regt Dich vermutlich deswegen so stark auf, weil es Deine Phantasie-Welt zerstört.

In einer Therapie können mal solche tiefen Gefühle aufkommen, das ist an sich nicht schlimm, aber es muss besprochen werden.
Gerade auch, wenn Du schreibst, dass Deine Therapeutin bereits von Deinen Eifersuchtsproblemen weiß.
In einer Therapie können auch mal Übertragungs-Pänomene und Projektionen auftreten, das kommt vor und ist an sich auch weder schlecht noch selten, weil man dann daran arbeiten kann, aber es gehört thematisiert.
Und wie tiefgreifend Deine verzehrte Wahrnehmung und Dein Wunsch/ Deine Phantasie, es sei eine tiefgreifende Beziehung seien möge, ist, zeigt für mich Folgendes:
Zitat von liya1997:
Gerade in dem Moment hatte ich ein sehr schwieriges Thema angesprochen. Und in dem Moment hat es geklingelt..Ich hatte ihr erzählt, dass ich gerade Traurigkeit spüre, weil die Sitzung gleich endet.

Zitat von liya1997:
Das hat bei mir sehr starke Emotionen ausgelöst.

Dein tiefgreifendes, schwieriges Problem in dem Moment war, dass die Stunde bald endet und dass Du deswegen traurig bist, sehe ich das richtig? Das war das schwere Thema, über das Du reden wolltest, richtig?
Das zeigt für mich leider nur exemplarisch, wo das eigentliche Problem liegt. Und ich glaube, dass es wichtig ist, dass das Thema in der Therapie besprochen wird: die Grenzen der therapeutischen Beziehung.

Ich denke also, dass hier zwei Themen relevant sind, die Du vielleicht voneinander getrennt betrachten solltest.
Das Klingeln während der Stunde und die Reaktion der Therapeutin darauf ist das eine Thema, das andere Thema (welches ich persönlich als das eigentliche Problem ansehe) ist die Frage, warum das Deine Emotionen so sehr stark aktiviert, was meiner Meinung nach sehr mit Deinem Problem, Deine Therapeutin für Dich haben zu wollen und die therapeutische Beziehung als etwas sehen zu wollen, was sie nicht ist, zusammenhängt. Also das Thema: die Grenzen der therapeutischen Beziehung scheint für mich eines zu sein, welches dringend nochmal mit der Therapeutin thematisiert werden sollte.

Zitat von liya1997:
Warum soll ich wegen anderen Patienten anders mit meiner Therapie umgehen. Sie müssen darauf Rücksicht nehmen...

Das klingt so formuliert für mich etwas....schwierig. Ich denke, es könnte hilfreich für Dich sein, auch die Bedürfnisse der anderen Patienten mit zu berücksichtigen und Dich auch mal in deren Position hineinzuversetzen. Vielleicht hilft Dir das auch dabei, Deine Position und Deine therapeutische Beziehung zu Deiner Therapeutin realistischerer einzuordnen, zu begreifen, dass Du nicht mehr und nicht weniger bist als alle anderen ihrer Patienten auch: halt eine unter vielen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Auf Dauer wird Dir das helfen, Dich vor Verletzungen dieser Art zu schützen. Solange Du weiter in der Phantasie lebst, dass Du eine besondere Beziehung zu ihr hast und Deine Phantasie aufrecht erhältst, Deine Therapeutin nicht teilen zu müssen, solange werden Dich weiter alle möglichen Vorkommnisse verletzen, die Dich daran erinnern und Dir die Realität vor Augen führen.
Versuche, Deine Einstellung zu Deiner therapeutische Beziehung auf realistischere Füße zu stellen, das wird Dir auf Dauer helfen und Dich schützen.

LG Silver

Eine Therapeutin ist keine Freundin auf Rezept.

Es ist absolut richtig, dass es um zwei verschiedene Dinge geht, da gebe ich Silver völlig recht.

Aber die Pathologie eines Patienten darf dennoch nicht dazu führen, das Verhalten der Therapeutin als richtig oder falsch einzustufen, der Therapeut darf es nicht zum Anlass nehmen, ein nicht korrektes Verhalten von ihm zu rechtfertigen.

Über dieses Problem sind einige Bücher geschrieben worden, ich denke gerade an ein älteres: Dörthe von Drigalski: Blumen auf Granit.
Angenommen, der Therapeut hat einen Fehler gemacht, so muss das auf der realen Ebene besprochen werden.
Einer meiner Therapeuten hat während meiner Sitzung Telefongespräche mit anderen Patienten geführt, sie sogar mit Namen angesprochen, ich habe damals nichts gesagt da ich viel zu unerfahren war, aber wenn ich ihm das zum Vorwurf gemacht hätte, hätte er sachlich bleiben müssen und meine Kritik nicht auf Eifersucht zurückführen dürfen oder aber er hätte beides getrennt voneinander besprechen müssen.

Nun kenne ich mich mit einer Kunsttherapie zu wenig aus um das Setting beurteilen zu können.

@liya1997
Ich finde es ungewöhnlich, dass eine Therapiestunde bei deiner Therapeutin 60 Minuten dauert. Ich kenne es nur so, dass sie 45 Minuten dauert, damit der Therapeut noch 15 Minuten Zeit hat, um sich evtl Notizen zu machen oder sich auf den nächsten Patienten vorzubereiten. Ich mache gerade eine Therapie, die dauert jeweils 45 Minuten. Ich hatte schon unterschiedliche Therapeuten. Auch bei denen waren es immer 45 Minuten
60 Minuten erscheinen mir unwahrscheinlich

So kenne ich das auch, aber vielleicht ist es bei einer Kunsttherapie anders.

Bei mir ist es anders. Psychotherapie dauert 50 Minuten.

Ich fand das in meiner Therapiestunde oderr auch beim Ortophäden, egal wo,
immer doof, wenn das Telefon klingelte, mitten drim im Gespräch.

Zitat von liya1997:
Und sagt, dass sie noch Zeit hat. Meine Termine bei meiner Kunsttherapeutin dauern immer 60 Min. Es beginnt um 16:00-17:00. Der Termin der anderen Patientin beginnt um 17:00. Un

Du hast doch geschrieben, dass die Therapie 60 Minuten dauert. Wenn es 50 Minuten sind, hätte es ja gepasst, dass die Patientin um 16.50 geklingelt hat

Zitat von Violetta:
Du hast doch geschrieben, dass die Therapie 60 Minuten dauert. Wenn es 50 Minuten sind, hätte es ja gepasst, dass die Patientin um 16.50 geklingelt hat

Sie hat geschrieben die Psychotherapie dauert 50 Minuten. Die Kunsttherapie 60 Minuten ..

@Angstmaschine
Oh, sorry, dann habe ich wohl nicht richtig gelesen

@Violetta meine Therapiestunde dauert 60 Minuten. Von 16-17 Uhr. Was passt daran.
Sie hat doch um 16:50 Uhr geklingelt.

@liya1997
Entschuldige, ich habe wohl nicht richtig gelesen

Bei meinen Krankengymnastik Terminen ist es immer während der Behandlung so, das diese durch andere unterbrochen wird. Entweder ein weiterer Patient kommt, der in ein Zimmer verwiesen werden muß, oder jemand brüllt rein und wartet auf Antwort. Die Störungen sind während der Behandlung an der Wirbelsäule jedesmal unterbrochen, wie auch die Gespräche, was mittlerweile schon sehr nervt. Wenn es dann weitergeht , weiß sie meist nicht mehr wo sie zuletzt behandelt hat und drückt an anderen Stellen herum. Auch sind die Unterbrechungszeiten nicht unbedingt kurz und es geht von meiner bezahlten Zeit ab.
Seit neuestem wird sogar das Wärmelicht eingespart, nicht mehr 6 Lampen, sondern nur noch 2, obwohl es in Rechnung gestellt wird.
Seltsame Zeiten haben wir. Es geht nur noch um Profit, der Patient wird als Nummer gesehen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Butterfly-8539:
Bei meinen Krankengymnastik Terminen ist es immer während der Behandlung so, das diese durch andere unterbrochen wird. Entweder ein weiterer Patient ...

Da würde ich die Praxis wechseln.

Bei meiner Physio läuft der AB während Behandlungen, da wird nicht ran gegangen. In den Räumen selbst ist der Eingang per Kamera zu sehen und wenn jemand reinkommt, wird gesehen wer es ist und der/die geht in den Wartebereich.

Dann spreche ich einmal von mir.
Die Praxis meiner einen Physio ist sehr groß, der Augerich hält sehr viel von der Chefin, bei seiner Kniearthrose half sie unglaublich geholfen, es war wie ein Wunder.

Ich war einmal bei der Chefin dann bei jemand anders, ausnahmsweise in einem großen Raum und sie unterhielt sich mit einem Kollegen darüber wie schrecklich ihre letzte Stunde gewesen wäre weil die Patientin so nach Haarspray gerochen hätte. Mich störte das schon und dann sagte sie einmal während einer Stunde, ich hätte ein größeres und ein kleineres Auge, aber das hätten viele. Die eigentliche Behandlung war in Ordnung, aber es kamen einige Bemerkungen die ich als übergriffig empfand.

Ich ging dann zu jemand anders, aber wegen der Hitze und seinem Urlaub fielen meine Stunden aus.

Ich habe die Hoffnung, dass die Chefin mir bei meiner Hüftarthrose so helfen kann wie dem Augerich, er hält unglaublich viel von ihr. Im Augenblick hat er wieder ein paar Stunden bei ihr, ich könnte unter einem Vorwand anrufen und die Sekretärin um Stunden bei der Chefin bitten, aber da sie mir damals nicht antwortete, fällt mir das unglaublich schwer.
So schlimm die Hitze auch war, aber einiges konnte ich verschieben und nun fängt der Ernst des Lebens wieder an.

Irvin D. Yalom würde ich zutrauen, dass er solche Situationen heimlich organisiert hätte, um die Patientin in schöner Regelmäßigkeit damit zu konfrontierten. Den - wenn auch nur kurzen - Kontakt zu (Mit-)Patienten sehe ich persönlich als eine sehr lehrreiche Schnittstelle zwischen Therapie und Alltag an.

@Orangia Von ihm stammt übrigens auch die Bezeichnung bezahlter Freund für einen (guten) Psychotherapeuten.

@liya1997 Ein nachträgliches Willkommen auch von mir .

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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