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Zitat von silverleaf:
Es hört sich für mich so an, als hättest Du das eigentliche Ziel Deiner Therapie durch diese emotionalen Verstrickungen schon lange aus den Augen verloren.


Danke für die Zusammenfassung oben. Es ist ja schon krass wie arg das hin und her geht. Ich hoffe wirklich, dass der Abstand mir dann weitere Distanz einbringt und ich dann die negativen Seiten klarer sehen kann.

Ich hatte darauf vertraut, dass das zum Prozess dazugehört. Sich zu verlieben, die Nähe zuzulassen und das es eben normal ist so intensiv für den Therapeuten zu empfinden. Aber ich komme mir so unendlich doof vor jetzt. Ich weiß das es falsch ist und dennoch ist das alles passiert. Er hätte echt die Macht alles mit mir zu machen. Da existieren keine Grenzen mehr die sind alle weg und ich dachte es muss so sein. Nur mein Gefühl ist irgendwie so als wäre ich bedroht. Das habe ich mir aber auch wieder mit vergangenen Sachen erklärt und wenn ich es nur lange genug zulasse wird es verschwinden. Also wurde ich manipuliert, um seine Bedürnisse zu befriedigen? Es wäre nicht das erste mal das mir das passiert und ich es erst Jahre später verstehe wenn genug Distanz da ist.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Sich zu verlieben, die Nähe zuzulassen und das es eben normal ist so intensiv für den Therapeuten zu empfinden


Nein, das ist leider nicht normal. Es tut mir wirklich sehr leid, was Dir da passiert ist!

Zitat von AndromedaGalaxy:
Er hätte echt die Macht alles mit mir zu machen. Da existieren keine Grenzen mehr die sind alle weg und ich dachte es muss so sein


Nein, absolut nein, es darf nicht so sein! Das ist das Schlimmste, was in Therapie passieren kann. Ein Therapeut ist dafür da, Dir beizubringen, Deine eigenen Grenzen zu schützen, Dich abzugrenzen und Dich eben genau nicht in eine solche Verfassung bringen zu lassen.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Aber ich komme mir so unendlich doof vor jetzt. Ich weiß das es falsch ist und dennoch ist das alles passiert


Nein, bitte tu' das nicht! Nochmal: Es war nicht Deine Schuld, dass das passiert ist! Es war nicht Deine Schuld, dass das passiert ist. Es war nicht Deine Schuld, dass das passiert ist!

Das war seine Schuld! Seine Verantwortung, seine Schuld, nicht Deine!

Zitat von AndromedaGalaxy:
Also wurde ich manipuliert, um seine Bedürnisse zu befriedigen?


Das ist immer schwer zu beantworten, aber für mich fühlt es sich so an. Er hat Deine Verletzlichkeit ausgenutzt. Er hätte Deine Grenzen schützen müssen, und spätestens nach Deinem Brief an ihn hätte er Dir helfen müssen, Deine Grenzen zu schützen. Dir erklären müssen, was eine therapeutische Beziehung ist und vor allem: was NICHT. Aber das hat er nicht getan. An dieser Stelle hat er klar bewiesen, dass er seine Bedürfnisse über Deine stellt.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Es wäre nicht das erste mal das mir das passiert


Ich würde Dir vielleicht empfehlen, beim nächsten Mal vielleicht erstmal mit einer weiblichen Therapeutin zu arbeiten, das könnte Dir vielleicht helfen, Deine Grenzen zu stärken. Ist nur so eine Idee, es muss auch nicht unbedingt sein, männliche Therapeuten können das auch, aber da sich bei Dir hier ein sich wiederholendes Muster abzeichnet, wäre das vielleicht eine Hilfe, Dich beim nächsten Mal wirklich auf Deine Themen konzentrieren zu können und diese Erfahrung(en) aufzuarbeiten.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Ich hoffe wirklich, dass der Abstand mir dann weitere Distanz einbringt und ich dann die negativen Seiten klarer sehen kann


Das wünsche ich Dir auch und ich drücke Dir dafür ganz doll die Daumen !

Wirklich, von Herzen alles Gute dafür!

Und, ganz wichtig, wenn die anderen Gefühle doch wiederkommen: Lass' Dich von diesen nicht beirren und von Deinem Weg wieder abbringen. Deine Gefühle sind/waren sehr intensiv, es wird dauern, bis sich das legt. Veranlasse den Therapeutenwechsel so schnell wie möglich, telefoniere am besten gleich morgen mit der Krankenkasse. Ganz wichtig: Du musst von ihm weg, das Ganze kann nicht gut enden. Du musst Dich schützen, und das geht nur, wenn Du von ihm weggehst.

Unter diesen Umständen wäre ich auch fast versucht Dir zu raten, die letzten 2 Stunden nicht mehr wahrzunehmen, sondern jetzt gleich einen Schlussstrich zu ziehen. Wenn Du erst wieder bei ihm bist, kann es leicht passieren, dass Dich Deine Gefühle wieder überwältigen.

Ich kann verstehen, wenn Du trotzdem nochmal zu ihm gehen möchtest, um einen Abschluss herbeizuführen. Für Dich wünschen würde ich mir, Du würdest vielleicht darauf verzichten. Im Normalfall würde ich auch immer dazu raten, aber unter diesen Umständen wäre es vielleicht wirklich gut, darauf zu verzichten.

So intensive Gefühle haben ein fast sü.chtig-machendes Potential, und am besten kommt man davon weg, wenn man ganz davon wegbleibt.

Es ist sehr gut, dass Du zu all diesen Erkenntnissen gekommen bist und jetzt Klarheit gewonnen hast, das war ein mutiger Schritt von Dir! Es fällt schwer, sich solchen Erkenntnissen zu öffnen, Du hast es getan, das ist wirklich super!

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles, alles Gute !

LG Silver

A


Berührungen / Umarmungen in Therapie?

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Ich wollte das ja nicht Öffentlich machen, habe das auch schon einem irgendwo geschrieben, auch ich habe mich Damals das war 2006 in meinem Therapeuten verliebt. Diese Verliebtheit hat mir aber auch dazu gedient,
von den Ängsten wegzukommen. Ich habe Damals gar keine Zeit mehr gehabt, über meine Ängste nachzudenken, da war einfach nur dieses schöne Gefühl in mir. Ich wollte nichts von ihm, ich bin glücklich verheiratet, aber es ist halt passiert. Wichtig ist oder war für mich, meine eigenen Gefühle wahr zu nehmen und nur darum geht es in einer Therapie. Um das Erkennen und um das Wahr nehmen. Zur Erfüllung darf und soll es nicht kommen.

Mein Therapeut hat vorbildlich reagiert, ich habe ihm das erzählt, mit meinen Gefühlen und er meinte nur, das
kann schnell passieren, weil ein Therapeut sehr einfühlsam ist, weil er zuhört, weil er versteht. Nähe darf aber niemals entstehen, weil der Patient, eben in eine Abhängigkeit reinrutscht und diese darf niemals vom
Therapeuten ausgenutzt werden, das hat @silverleaf Dir ja schon erklärt.

Ich habe Damals die Therapie weiter gemacht, bei ihm. Erfolgreich, war es für mich, das ich meine Gefühle
wahr nehmen konnte und er hat sich natürlich auch Vorbildlich verhalten.

Ich habe jetzt nur das Letzte hier gelesen, ich hoffe nicht das er weiter gegangen ist, denn dann könntest Du
das bei der Krankenkasse melden, nicht das noch mehr Patienten damit konfrontiert werden.

Zitat von AndromedaGalaxy:
Und trotzdem zieht er keine Bremse? Ich komme irgendwie nicht von dem Gedanken los, dass ich für ihn auch mehr bin als nur eine Patientin.

Du mußt die Bremse ziehen, das ist ganz ganz wichtig, lieber jetzt, als wenn Du noch länger wartest.
Das kann Böse enden. Vielleicht aber nur vielleicht, ist es ein Spielchen was er mit Dir spielt und am Ende bist Du die Dumme. Ich würde das auch so machen, was Dir geraten wurde, die Therapie bei ihm abzubrechen, auch wenn es schwer fällt, auch wenn Du meinst, er will etwas von Dir. Das ist ein Trugschluß.

Er darf es nicht, er ist Dein Therapeut und sonst nichts.

Ich habe nicht jede einzelne Nachricht gelesen, aber welche Form der Therapie macht er, Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologische ?

Wie meine Vorgänger schon schrieben, innerhalb der VT kann der Therapeut den Patienten begleiten um ihm in einer bestimmten Situation Mut zu machen, in der tiefenpsychologieschen ist es dagegen ausgeschlossen.

Ich sehe es nicht ganz so streng wie Lotta, auch mich hat mein Hausarzt oder ein Thera oder auch eine Krankenschwester schon einmal kurz am Arm berührt oder ihn um mich gelegt um mir Mut zu machen, durch die Haare zu wuscheln, finde ich wieder unmöglich.

In einer tiefenpsychologischen Therapie sind Gefühle gegenüber dem Therapeuten sogar erwünscht, aber wie ein Analytiker einmal sagte, aber keine Privatheit.

Gerade heute las ich in der Psychologie Heute:

Es gehtt darum, dass Therapeuten darauf verzichten, ein eigenes privates Interesse zu befriedigen. So ist jede Kontaktaufnahme für private oder berufliche Zwecke genauso untersagt wie das Eingehen privater Beziehungen.

In ganz seltenen Ausnahmefällen darf der Therapeut einmal etwas von sich erzählen.
Warum hast du dieses unprofessionelle Verhalten deines Therapeuten toleriert?





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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