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Hallo.
Ich hab mich jetzt doch zu einem stationären Benzo Entzug entschieden.
Ich bin noch im sog. Low Dose Abhängigkeitsbereich. Dennoch schaffe ich es nicht sie zu reduzieren. Meine Psyche spielt dann verrückt. Ich bekomme Angstzustände vom feinsten.
Was genau kommt auf mich zu?
Ich kenne stationären Entzug bereits vom Alk.. Das war erträglich. Bei Benzos ist das ja ein wenig anders. Ich weiß das ich wohl auf ein anderes Benzo umgestellt werde, welches dann schrittweise reduziert wird.
Soweit okay.
Aber was ist wenn ich nach einer gewissen Reduzierung wieder Angstzustände bekomme - gibt es dann dort die Möglichkeit ein Neurileptikum zu bekommen was mich dann etwas runter holt?
An Anti Depressiva mag ich gar nicht denken. SSRI haben bei mir extremste Angstzustände verursacht. Die nehme ich nie wieder.
Ich habe Angst.

Liebe Grüße

Volker

02.05.2021 20:19 • 03.05.2021 #1


18 Antworten ↓


Hey,

das wird nicht viel anders sein als wie beim Alk... Meist bekommst du ein Ersatz Medikament was dich genauso runter bringt aber eben nicht der Gruppe Benzos, denn der Sinn ist es ja dich davon wieder weg zu bekommen..
Ansonsten ist halt die Frage wie lang du es einnimmst, und wie bei jedem Entzug wird es halt hart. Aber die sind gewappnet für alles.. es wird ja kein kalter Entzug.

A


Benzo Entzug in Klinik - was kommt auf mich zu?

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Wenn Du schon im Niedrigbereich liegst,sind die letzten Meter die schwersten.
Meiner Meinung nach sind das dann auch kaum noch Entzugserscheinungen.

Es ploppen dann einfach die alten Beschwerden (Angst/Panik) wieder auf.

Ich hab es Dir schonmal geschrieben,was hilft ist,parallel eine Dauermedikation einzuschleichen,die gewährleistet,dass das Tavor unnötig wird.

Das ist massgeblich für Deine Genesung egal ob ambulant oder stationär.

Soweit ich das von Bekannten weiß, wird auf was mit ner längeren Halbwertzeit umgestellt und dann runterdosiert. Ich glaube es gibt Neuroleptika gegen Panikattacken - aber ich glaube in der Klinik gehen sie tatsächlich schneller runter als die meisten Leute zuhause. Finds super, dass du den Schritt gehst - danach wirds dir bestimmt langfristig besser gehen! Viel Erfolg und Alles Gute!

Zitat von Flame:
Wenn Du schon im Niedrigbereich liegst,sind die letzten Meter die schwersten. Meiner Meinung nach sind das dann auch kaum noch Entzugserscheinungen. ...

Ich war nie im Hochdosisbereich. Aber langer Zeitraum im normal Dosis Bereich. Nennt sich aber Low Dose Abhängigkeit.
Doch das sind schon Entzugserscheinungen. In Kombi mit den normalen Angstzuständen.

Ja klar.
Ich hatte nur 3-4 mg im Monat benötigt,diese allerdings auch dringend.
Nur zum Überleben,arbeitsfähig war ich nicht mehr.

Mein Psychiater meinte dann,einmal verschreibt er mir Tavor noch aber das wird das letzte Mal sein.
Zu der Zeit wurde noch herumexperimentiert mit antriebssteigernden AD´s,die (bei mir) alles schlimmer machten.

Und dann bin ich in die Psychiatrie gegangen um es ein für allemal in den Griff zu bekommen.

Ich muss gestehen: Der Entzug hat ganz gut geklappt aber danach wurde ich rückfällig mit Tavor .
Weil ausser Bedarfsmedikation nichts mehr angesetzt wurde.
Deswegen poche ich so drauf,dass da parallel medikamentös was stattfinden muss.

Sonst kämpft man sich da mühevoll raus und ein Jahr später geht´s einem noch schlimmer,weil dann auch noch Depressionen hinzukommen.

Ja ich versuche im Anschluss noch auf eine andere Station zu kommen um das anzugehen.
Eines der größten Probleme sehe ich aber wirklich darin daß die einem immer antriebssteigernde AD s andrehen wollen.
Die helfen auch bei mir null und machen alles nur noch schlimmer. Weigert man sich bekommt man noch Sprüche gedruckt das man schon mitmachen muss sonst bringt das nichts...

Zitat von murray08:
Soweit ich das von Bekannten weiß, wird auf was mit ner längeren Halbwertzeit umgestellt und dann runterdosiert. Ich glaube es gibt Neuroleptika ...


Ja ich kenne mich. Ich würde es mir zwar wünschen es zu Hause zu schaffen. Aber das wird nicht klappen.

Finde ich vollkommen OK und richtig, wenn man die Selbstreflektion hat und da Hilfe annimmt. Vielleicht gibts ja auch verständnisvolle Ärzte dort, denen du sagen kannst, dass du die Medis schon probiert hast und vielleicht versuchen die es dann mit einem beruhigenden AD?

So habe ich das leider auch erlebt.

Ich hatte noch das Glück,dass mein ambulanter Psychiater irgendwann einfach festgestellt hat,dass das mit den antriebssteigernden AD´s nur schlimmer wird.
Weil ich dann einfach auch in die Psychiatrie musste,nach der Ersteinnahme von Sertralin (er meinte,das sei sehr nebenwirkumsarm) bin ich quasi durchgedreht.
Davor hatte ich einige andere SSRI bekommen (die hatte ER mir aber nicht verschrieben),es ging sämtlich nach hinten los damit.
Mein Mann musste mich in die Psychiatrie bringen obwohl wir versucht hatten,es irgendwie zuhause in den Griff zu bekommen.

Und als wir dann in der Psychiatrie waren, musste ich dauernd auf Toilette (Gefühl von Harndrang,der aber auch zuhause schon da war).
Da meinte dann der Aufnahmearzt,ich wolle mich mit der ganzen Thematik nicht beschäftigen.
Ich würde dem Gespräch ausweichen ,indem ich auf Toilette gehe.
Sowas gibt einem dann echt noch den Rest...
Es war so erniedrigend.

Ja meine Psychiaterin hat es Gott sei Dank auch eingesehen das es bei mir nichts mehr bringt da weiter zu probieren.
Daher kam sie auf Pregabalin.
Jetzt kam halt nur das Benzo dazwischen.
Ich habe halt Angst beides zusammen zu nehmen. Nicht das es mich aus den Latschen haut.
Ich soll ja das Benzo schrittweise reduzieren das ich in 2 bis 3 Wochen bei Null bin.
Nur ab wann kann das Pregabalin unterstützend mit rein? Ab 1 Tablette Alprazolam, ab einer halben Tablette Alprazolam?

Und ich möchte eigentlich nicht in die Klinik weil ich genau weiß das dort wieder das Theater mit SSRI los geht.

Das kann ich Dir leider nicht sagen,wann das Pregabalin reingefahren wird und in welcher Kombidosis mit dem Tavor.
Das wird Deine Ärztin aber wissen,hat sie Dir dafür keine Anweisungen gegeben?
Falls nicht,lässt sie Dir freie Hand,was gut ist aber eine ungefähre Richtung wär schon gut gewesen.
Also zumindest wieviel Pregabalin maximal Du zum Tavor nehmen darfst (in welchem Verhältnis meine ich).


Ich würde eine halbe Tablette Tavor nehmen und 25 mg Pregabalin.
Da bist Du im untersten Bereich mit beiden Medikamenten und brauchst Dir absolut keine Sorgen zu machen.
Das Pregabalin macht müde und Watte im Kopf,manchmal Gangunsicherheit und Trunkenheitsgefühl aber das ist normal,das darf Dich nicht beunruhigen,weil es nach einigen Wochen komplett verschwindet.

2-3 Wochen find ich ein bisschen knapp,weil das Pregabalin in meinem Fall 8 Wochen gebraucht hat um die Wirkung voll zu entfalten.
Ich würde es so langsam wie möglich angehen,Deine Psychiaterin kann Dich nicht zwingen.
Lass Dich nicht unter Druck setzen und mache es in Deinem Tempo so,wie Du es am besten schaffst.
Das merkst Du mit der Zeit von alleine,wie es für Dich am besten ist.

Zitat von Boehmi79:
Daher kam sie auf Pregabalin.

Das macht bei vielen aber auch starke Absetzprobleme und die Nebenwirkungen sind auch nicht ohne. Muss aber nicht bei jedem so sein.

Ja,Pregabalin birgt ein hohes Abhängigkeitspotenzial aber nicht so krass wie Tavor.
SSRI/TZA7Neuroleptika sind von daher harmloser aber wenn man sie nicht verträgt oder sie nicht helfen bzw. alles verschlimmern nützt einem das nichts.
Aufgrund des Abhängigkeitspotenzials wird Pregabalin soweit ich das beobachten konnte immer erst dann verschrieben,wenn SSRI/TZA/Neuroleptika nicht zu einer Besserung führen.

Ich persönlich möchte einfach nur leben und wenn ich von dem Medikament abhängig bin,dann ist das so.
Ein Zuckerkranker ist auch vom Insulin abhängig und beschwert sich nicht darüber.

Wer ein Medikament gefunden hat,das einem ein gutes Leben ermöglicht,darf sich glücklich schätzen.

Übrigens die Nebenwirkungen von Pregabalin verschwinden mit der Zeit komplett.

In der Einschleichphase Müdigkeit,Gangunsicherhet ,Missempfindungen (Kribbeln in den Füssen z.B.),Gefühl von Watte im Kopf,unruhige Beine.
Das sind die Nebenwirkungen,im Vergleich zu den Nebenwirkungen von den SSRI ein Spaziergang.

Zitat von Flame:
Ja,Pregabalin birgt ein hohes Abhängigkeitspotenzial aber nicht so krass wie Tavor. SSRI/TZA7Neuroleptika sind von daher harmloser aber wenn man sie ...

Ist das lycra ?wurde mir vorgeschlagen

Meine Bekannte muss seit der Pregabalineinnahme mit Sonnenbrille rumrennen, weil sie total lichtempfindlich geworden ist.

@petrus57
Dann verträgt sie es wohl nicht...weiss nicht,ob ich mein Leben lang mit Sonnebrille durch die Gegend laufen wollen würde.
Andererseits besser als Dauerangst/Panik.
Es muss im Endeffekt jeder für sich selbst entscheiden,in wieweit er bleibende Nebenwirkungen aushalten kann/will oder nicht.
Ich habe zum Glück keine bleibenden Nebenwirkungen.

Muss aber meinen vorherigen Post korrigieren:
Die Nebenwirkungen verschwinden nur dann nach einigen Wochen komplett,wenn man das Medikament grundsätzlich gut verträgt,wofür es keine Garantie gibt.
Das gilt allerdings nicht nur für Pregabalin sondern für alle Psychopharmaka,es sei hier trotzdem nochmal erwähnt.

@Emilnala
Genau,Pregabalin ist der Wirkstoff,der Markenname des Medikamentes heisst Lyrica.
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Zitat von Flame:
Das kann ich Dir leider nicht sagen,wann das Pregabalin reingefahren wird und in welcher Kombidosis mit dem Tavor. Das wird Deine Ärztin aber ...


Ich nehme Alprazolam. Tavor seit März nicht mehr. Bin auf 0.75 mg also anderthalb Tabletten 0.5 mg. Entspricht etwa 1,5 mg Tavor. N bissel mehr glaube ich.

Genau ich wollte Pregabalin noch nicht bei dieser Dosis ansetzen. Erst wenn ich knapp unter einer Tablette bin

Ah o.k.

Wenn Du jetzt bei einer Dosis von - entsprechend - 1,5 mg Tavor bist,würde ich auch bei knapp unter einer Tablette anfangen.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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