Hallo,
ich bin männlich, mittlerweile 40 Jahre alt und hatte in meinem bisherigen Leben bereits zwei Phasen in denen ich mit Depressionen zu kämpfen hatte. Und aktuell nun die Dritte.
Einmal mit ca. 20 Jahren. Da bin ich eines Morgens mit einem heftigen Drehschwindel aufgewacht.
Auch die Zeit vom Kindesalter an bis in die Jugend war mit Negativität geprägt wie ständiger Streit der Eltern zu Hause, Mobbing in der Schule, keine echten Freundschaften usw. In dem Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin war das auch sehr schwierig. Es gab nicht viele Optionen, weil alles sehr ländlich war und alles sehr weit weg, wie Sportverein usw.
Hier ging auch ungefähr das Reizdarmsyndrom los in Verbindung mit Fruktoseintoleranz.
Dann mit 27 Jahren. Da hatte ich nur depressive Symptome. Komischerweise ohne Weinen. Bzw. ich war immer nur kurz davor beim Arztbesuch zum Beispiel. Es konnte sich aber nie richtig was lösen.
Als ich dann meine heutige Frau kennen lernte, waren die Symptome für gut 10 Jahre vollständig weg (ausser Reizdarm).
Mit 40 Jahren, also vor rund einem Jahr kamen sie von heute auf morgen wieder. Und zwar ein paar Tage, nachdem meine Frau ins Ausland versendet wurde durch ihren Arbeitgeber. Ich blieb in Deutschland, weil ich gerade einen neuen Job anfing.
Diesmal waren Angstzustände und Heulattacken dabei sowie die Angst vor dem Alleinsein. In der Form hatte ich die beiden vorherigen Episoden nicht erlebt. Zumindest nicht bewusst.
Die Attacken kamen Anfangs nur so alle vier Wochen durch.
Nach ca. 3 Monaten war es dann so heftig, dass ich mich hab krank schreiben lassen und ich habe eine Hypnotherapie angefangen. Zum Glück war da schnell ein Termin frei und die Praxis war äußerst kompetent.
Mir geht es mittlerweile wesentlich besser. Die Angstzustände sind nahezu weg. Was ich jetzt noch habe, sind Anflüge von Traurigkeit und negative Denkspiralen. Daher denke ich, wäre es sinnvoll noch eine klassische Therapie zu machen.
Noch ein Aspekt ist, dass ich es bisher geschafft habe ohne Psychopharmaka auszukommen. Hab zwar eine Packung Tavor / Lorazepam liegen, musste die aber nie anfassen.
Ich habe zwei gute heilpflanzliche Mittel, die auch ziemlich gut wirken ohne Nebenwirkung. Aber die meisten Phasen habe ich so ohne was zu nehmen durchgehalten.
Ich suche hier nach erfahrenen Patienten, die ähnliche Verläufe hatten, wie ich und ich frage mich, welche Art von Therapie ich einschlagen sollte. Hier im Ausland gibt es zum Glück auch deutschsprachige Therapieangebote. Hypnose ist hier aber unbezahlbar. 240 EUR pro Stunde...
Ich lebe seit ein paar Monaten auch im Ausland. Bin also meiner Frau gefolgt. Leider hat es die Probleme nicht aufgelöst, dass wir jetzt wieder zusammen sind. Die räumliche Trennung war also nur der Auslöser. Ich weiss aber bereits das eine emotionale Abhängigkeit zu meiner Frau entstanden ist. Ich nehme an, weil ich vor ihr keine intensiven Beziehungen und Freundschaften hatte. So ist die unbewusste Sorge, sie zu verlieren natürlich sehr groß. Wir waren fast ein Jahr räumlich getrennt und haben uns in dieser Zeit im Schnitt nur alle 8-10 Wochen gesehen. Diese Zeit war verdammt hart für mich.
Es gibt sicher viele Dinge in meinem Leben, die nie aufgearbeitet worden sind. Aber dennoch ist alles leichter, wenn man nicht allein ist und die Ehepartnerin mit eingebunden ist.
Das Problem ist, was ich festgestellt habe: Jeder Therapeut hat scheinbar eine gewisse Spezialisierung und hält Variante XY für die beste Methode. Darum will ich lieber im Vorfeld etwas über Therapiemethoden erfahren, die für solche Problemstellungen relevant sind und dann gezielt Therapeuten ansprechen, die auf dem Feld spezialisiert sind.
Meine Angstzustände kamen im übrigen einfach so. Also aus dem Unterbewussten. Ich habe keine konkreten Ängste vor irgendwelchen Dingen, wie Fahrstuhl fahren, Fliegen oder dergleichen. Auch kann ich ganz normal Arbeiten, raus gehen, Einkaufen usw.
Kernproblem sind Traurigkeitsschübe, in denen ich aber nicht weiss, wieso eigentlich. In einer Downphase kommen dann negative Gedanken auf, wie z.B.: ich könnte meine Frau verlieren, könnte eine ernsthafte Erkrankung mir einfangen usw.
Wenn sich nichts verändert in meinem Umfeld, so tritt so ein Schub ca. alle 14 Tage auf.
Bei heftigen Änderungen, wie einer Flugreise mit hohem Zeitunterschied und dem daraus resultierenden Jetlag und Schlafstörungen, kommen Symptome verstärkt vor. Oder aber, als wir die vertraute Wohnung aufgegeben haben. Da ging es mir auch sehr schlecht. Das war aber sofort wieder weg, als die neue Wohnung eingerichtet war. Möglicherweise war das auch zeitlicher Zufall...Ist schwierig zu beurteilen.
In den letzten Tagen hatte ich dann ein altes / neues Symptom dazu bekommen: Ich bin erneut mit Drehschwindel aufgewacht. So wie vor 20 Jahren schonmal. Damals war ich im CT und es wurde nichts körperliches festgestellt. Ich gehe auch heute davon aus, dass es was psychisches ist.
Ein weiteres (neues) Symptom ist, dass ich manchmal eine Art Taubheitsgefühl am rechten Hals habe, was teils bis ins Gesicht geht. Ähnlich, wenn ein Fuss einschläft. Teils variiert das in leichtes kitzeln im Gesicht/ Bereich des Jochbeins. Mit Dehnübungen des Nackens/Halses bekomme ich das meistens weg. Auch mache ich seit ein paar Monaten Yoga.
Oder aber das hat nix mit der Psyche zu tun und ich hab mir schlichtweg einen Nerv eingeklemmt? Auch wenn die Psyche viele Symptome auslöst. Man muss ja nicht alles auf die Psyche schieben.
Findet sich hier irgendjemand wieder in der Symptomatik und kann Tipps geben?
Viele Grüße Danke
ich bin männlich, mittlerweile 40 Jahre alt und hatte in meinem bisherigen Leben bereits zwei Phasen in denen ich mit Depressionen zu kämpfen hatte. Und aktuell nun die Dritte.
Einmal mit ca. 20 Jahren. Da bin ich eines Morgens mit einem heftigen Drehschwindel aufgewacht.
Auch die Zeit vom Kindesalter an bis in die Jugend war mit Negativität geprägt wie ständiger Streit der Eltern zu Hause, Mobbing in der Schule, keine echten Freundschaften usw. In dem Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin war das auch sehr schwierig. Es gab nicht viele Optionen, weil alles sehr ländlich war und alles sehr weit weg, wie Sportverein usw.
Hier ging auch ungefähr das Reizdarmsyndrom los in Verbindung mit Fruktoseintoleranz.
Dann mit 27 Jahren. Da hatte ich nur depressive Symptome. Komischerweise ohne Weinen. Bzw. ich war immer nur kurz davor beim Arztbesuch zum Beispiel. Es konnte sich aber nie richtig was lösen.
Als ich dann meine heutige Frau kennen lernte, waren die Symptome für gut 10 Jahre vollständig weg (ausser Reizdarm).
Mit 40 Jahren, also vor rund einem Jahr kamen sie von heute auf morgen wieder. Und zwar ein paar Tage, nachdem meine Frau ins Ausland versendet wurde durch ihren Arbeitgeber. Ich blieb in Deutschland, weil ich gerade einen neuen Job anfing.
Diesmal waren Angstzustände und Heulattacken dabei sowie die Angst vor dem Alleinsein. In der Form hatte ich die beiden vorherigen Episoden nicht erlebt. Zumindest nicht bewusst.
Die Attacken kamen Anfangs nur so alle vier Wochen durch.
Nach ca. 3 Monaten war es dann so heftig, dass ich mich hab krank schreiben lassen und ich habe eine Hypnotherapie angefangen. Zum Glück war da schnell ein Termin frei und die Praxis war äußerst kompetent.
Mir geht es mittlerweile wesentlich besser. Die Angstzustände sind nahezu weg. Was ich jetzt noch habe, sind Anflüge von Traurigkeit und negative Denkspiralen. Daher denke ich, wäre es sinnvoll noch eine klassische Therapie zu machen.
Noch ein Aspekt ist, dass ich es bisher geschafft habe ohne Psychopharmaka auszukommen. Hab zwar eine Packung Tavor / Lorazepam liegen, musste die aber nie anfassen.
Ich habe zwei gute heilpflanzliche Mittel, die auch ziemlich gut wirken ohne Nebenwirkung. Aber die meisten Phasen habe ich so ohne was zu nehmen durchgehalten.
Ich suche hier nach erfahrenen Patienten, die ähnliche Verläufe hatten, wie ich und ich frage mich, welche Art von Therapie ich einschlagen sollte. Hier im Ausland gibt es zum Glück auch deutschsprachige Therapieangebote. Hypnose ist hier aber unbezahlbar. 240 EUR pro Stunde...
Ich lebe seit ein paar Monaten auch im Ausland. Bin also meiner Frau gefolgt. Leider hat es die Probleme nicht aufgelöst, dass wir jetzt wieder zusammen sind. Die räumliche Trennung war also nur der Auslöser. Ich weiss aber bereits das eine emotionale Abhängigkeit zu meiner Frau entstanden ist. Ich nehme an, weil ich vor ihr keine intensiven Beziehungen und Freundschaften hatte. So ist die unbewusste Sorge, sie zu verlieren natürlich sehr groß. Wir waren fast ein Jahr räumlich getrennt und haben uns in dieser Zeit im Schnitt nur alle 8-10 Wochen gesehen. Diese Zeit war verdammt hart für mich.
Es gibt sicher viele Dinge in meinem Leben, die nie aufgearbeitet worden sind. Aber dennoch ist alles leichter, wenn man nicht allein ist und die Ehepartnerin mit eingebunden ist.
Das Problem ist, was ich festgestellt habe: Jeder Therapeut hat scheinbar eine gewisse Spezialisierung und hält Variante XY für die beste Methode. Darum will ich lieber im Vorfeld etwas über Therapiemethoden erfahren, die für solche Problemstellungen relevant sind und dann gezielt Therapeuten ansprechen, die auf dem Feld spezialisiert sind.
Meine Angstzustände kamen im übrigen einfach so. Also aus dem Unterbewussten. Ich habe keine konkreten Ängste vor irgendwelchen Dingen, wie Fahrstuhl fahren, Fliegen oder dergleichen. Auch kann ich ganz normal Arbeiten, raus gehen, Einkaufen usw.
Kernproblem sind Traurigkeitsschübe, in denen ich aber nicht weiss, wieso eigentlich. In einer Downphase kommen dann negative Gedanken auf, wie z.B.: ich könnte meine Frau verlieren, könnte eine ernsthafte Erkrankung mir einfangen usw.
Wenn sich nichts verändert in meinem Umfeld, so tritt so ein Schub ca. alle 14 Tage auf.
Bei heftigen Änderungen, wie einer Flugreise mit hohem Zeitunterschied und dem daraus resultierenden Jetlag und Schlafstörungen, kommen Symptome verstärkt vor. Oder aber, als wir die vertraute Wohnung aufgegeben haben. Da ging es mir auch sehr schlecht. Das war aber sofort wieder weg, als die neue Wohnung eingerichtet war. Möglicherweise war das auch zeitlicher Zufall...Ist schwierig zu beurteilen.
In den letzten Tagen hatte ich dann ein altes / neues Symptom dazu bekommen: Ich bin erneut mit Drehschwindel aufgewacht. So wie vor 20 Jahren schonmal. Damals war ich im CT und es wurde nichts körperliches festgestellt. Ich gehe auch heute davon aus, dass es was psychisches ist.
Ein weiteres (neues) Symptom ist, dass ich manchmal eine Art Taubheitsgefühl am rechten Hals habe, was teils bis ins Gesicht geht. Ähnlich, wenn ein Fuss einschläft. Teils variiert das in leichtes kitzeln im Gesicht/ Bereich des Jochbeins. Mit Dehnübungen des Nackens/Halses bekomme ich das meistens weg. Auch mache ich seit ein paar Monaten Yoga.
Oder aber das hat nix mit der Psyche zu tun und ich hab mir schlichtweg einen Nerv eingeklemmt? Auch wenn die Psyche viele Symptome auslöst. Man muss ja nicht alles auf die Psyche schieben.
Findet sich hier irgendjemand wieder in der Symptomatik und kann Tipps geben?
Viele Grüße Danke
06.02.2018 08:40 • • 07.02.2018 #1
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