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Hi,

bin neu hier im Forum, lese aber schon seit Monaten mit und wollte auch mal etwas zu meiner Person schreiben. Ich bin 35 und lebe in der Nähe von München.

Ich leide wahrscheinlich schon seit meiner Kindheit an einer ängstlich vermeidenden Persönlichkeitsstörung. Ich bin sehr schüchtern, kann keine wirkliche Beziehung zu Menschen aufbauen, fühle mich in Gegenwart von Menschen sehr unwohl. Ich habe immer davor Angst das mich diese Menschen negativ bewerten, ich mich in irgendeiner Weise blamieren könnte. Ich habe auch ein sehr geringes Selbstvertrauen bzw. es ist garkeines vorhanden. Das ging dann soweit, das ich mich die letzten Jahre total isoliert habe, keine Freunde mehr habe und ich mich deswegen jetzt zeitweise sehr sehr einsam fühle und auch unter Depressionen leide. Das komische daran ist, einerseits vermisse ich die Nähe, Zuneigung und Geborgenheit, aber in anderen bestimmten Situationen mit Mitmenschen nervt mich die Nähe zu Ihnen total. Bin Ich von Haus aus lieber der Einzelgänger?
Ich hatte vor 10 Jahren mal eine ambulante Therapie, mit recht wenig Erfolg auf Besserung. Das einzige was mir daran gut getan hat, war das ich jede Woche meinen seelischen Müll bei der Therapeutin lassen konnte. Dann wurde ich im letzten Jahr befördert zum stellvertretenden Abteilungsleiter, mit all seine Vorteilen und all seinen Nachteilen die diese Aufgabe für mich mitbrachte. Ich musste jetzt anderen Leuten die Arbeit anschaffen, zu ihnen sagen was sie machen sollen und sie natürlich auch kritisieren, wenn sie was falsch gemacht haben. Ich wusste von Anfang an, das ich für diese Aufgabe nicht geeignet bin, aber meine lieben Mitkollegen wollten unbedingt verhindern, dass jemand bestimmtes den sie nicht mögen , den Posten bekommt und haben mich dazu gedrängt ihn anzunehmen. Das ist auch wieder so ein Thema, ich kann einfach nicht „NEIN“ sagen. Also bekam ich den Job auf gebürdet, und musste gleich am Anfang feststellen, dass ich damit arge Probleme hatte mich mit meinen Untergebenen auseinander zu setzen. Das ging dann soweit das ich die Aufgaben die sie falsch gemacht haben, selber nochmal machen musste, weil ich nicht in der Lage war, sie zu kritisieren. Also arbeitete ich für zwei oder auch drei und war dann Ende August nervlich so fertig, dass ich mich hab krankschreiben lassen. Bin immer noch krankgeschrieben. Meine Hausärztin verschrieb mir dann Antidepressiva für Tags und für Nachts, weil ich da kein Auge mehr zu machen konnte, weil ich die ganze Zeit über bestimmte Sachen grübeln musste. Sie empfahl mir einen Therapeuten zu suchen bzw. in eine psychosomatische Klinik zu gehen. Nach fünf Wochen konnte ich mich dann endlich aufrappeln an einem Infotag in einer Klinik in München teilzunehmen. Es war sehr schwierig für mich dort hinzugehen, mich plagten Tage zuvor schon begleitende psychosomatische Wehwehchen. Gut also dran teilgenommen, ich musste ja zum Glück nichts sagen und dann danach gleich einen Termin für ein Vorgespräch gemacht. Nun gut am Tag des Vorgespräches ging es mir auch nicht anders, von Angst und Panikattacken geplagt, überstand ich diesen Termin. Ich wollte eigentlich stationär aufgenommen werden und wurde dann aber zurück gerufen, dass ein tagesklinischer Aufenthalt besser für meine Problematik wäre. Ich sagte zu, Wartezeit 4-6 Wochen. Eine Woche vor Beginn meines Aufenthaltes wurde mir mein Aufnahmetermin mitgeteilt. Der war also nun am 12.12.11, also vor einer Woche. Der erste Tag war der reine Horror für mich, von Angst und Panik geplagt fiel ich nach 8 Std. Klinikaufenthalt todmüde ins Bett. Jetzt nach einer Woche weiß ich nicht, ob ich weiter machen soll oder nicht. Gestern hatten wir in der Gruppe soziales Kompetenz Training , der reine Horror für mich vor anderen Leuten Rollenspiele zu machen, ich war schon am Anfang der Stunde total nervös und verkrampft , „ bitte bitte hoffentlich wählt mich niemand aus“ ! Doch dann kam der genannte Punkt, ich sollte ein Feedback geben für eine Mitpatientin und da habe ich eine so heftige Panikattacke bekommen, das ich nur noch rausrennen konnte. Diese hielt dann glaube ich 10 Minuten lang an, von heftigem Zittern über Herzrasen bis zu Weinkrämpfe war alles dabei. Jetzt zweifle ich an mir, ob ich das weiter durchstehe. Die ganze Woche war Horror pur, die ganze Zeit ist mein Körper in Alarmstellung, Stress pur ganze 8 Stunden am Tag. Vielleicht hat sich das auch alles bis Freitag angestaut und es dann zu einem fast Nervenzusammenbruch gekommen ist. Zu den Mitpatienten konnte ich bisher keine Nähe, Beziehung aufbauen, ich bin wiedermal der Einzelgänger in der Gruppe. Ich fühle mich im Moment sehr schlecht, nach der Panikattacke gestern, wollte ich eigentlich nur noch sterben. Meine Bezugsschwester hat dann versucht mit mir zu reden, aber das meiste ist an mir abgeprallt, ich wollte mich nur noch in mein Schneckenhaus verkriechen. Das schlimme daran ist , ich soll lauter Dinge machen, die ich durch meine Angst vor Menschen nicht machen kann , bzw. nur unter großen psychischen Schmerzen, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt konnte ich es nicht mehr ertragen, und dann kommt es zu so einer Gefühlsexplosion. Was soll ich jetzt machen?? Montag wieder hingehen, mich weiter dem Stress aussetzen oder wieder in mein klassisches Schema zurück fallen und alles was mir Angst macht zu meiden? Ich will mich ja ändern, aber dass es so schwer sein würde hätt ich nicht gedacht.
Das sollte erst mal reichen, ist eh schon so ein langer Text geworden. Ich hoffe den liest überhaupt jemand, wegen seiner Länge.

Liebe Grüße Dirk

17.12.2011 15:31 • 18.12.2011 #1


4 Antworten ↓


Hallo Dirk, herzlich willkommen erstmal.
Also ob du da wieder hingehen sollst, dass mußt du selbst entscheiden, aber das weißt du ja selbst.
Ich denke mir manchmal, warum sollen wir Dinge tun, die wir absolut nicht tun wollen oder können.
Was ist so falsch an unserer Art?
Wir verbiegen und verbiegen uns, und es geht uns immer noch schlechter.
Es gibt halt Menschen, die sich sich in der Welt da draußen einfügen können und andere ziehen sich eher etwas mehr zurück.
Eben so, wie jeder es am Besten kann.
Willst du unbedingt so sein wie die anderen?
Sei einfach du selbst und sei nicht so streng mit dir.
Ich frage mich in letzter Zeit immer erst bei allem was ich mache:
Will ich das wirklich machen?
Und nur wenn ein deutliches Ja aus mir kommt, dann tu ich es auch. Dann habe ich auch keine Angst mehr davor, was ich mache.
Mit einem Nein-Gefühl funktioniert das ganz genauso.
Keine Ahnung ob das jetzt ein guter Tip für dich ist. Mir hilft es.
Aus welcher Gegend um München kommst du denn?
LG Cerbi

A


ÄVPS probleme in der Klinik , was soll ich tun ?

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DirkMuc

Geh da bloss weiter hin. das ist Therapie. Nur so lernt man am besten mit Leuten umzugehen. ich war selber in 3 langzeitherapien je ein halbes jahr. das gehört dazu. da mußte durch sonst ändert sich nix. das ist ja zum ÜBEN. Was ist daran so schlimm. Die feuertaufe kommt erst noch wenn Du wieder in deinem Job bist 8 Stunden lang. Und die leute kennst Du ja schließlich schon


Gefühlsexplosion ? versuche zu analysieren was für gefühle das sind und sprech im Einzelgespräch mit deinem zuständigen Therapeuten darüber. denn die müssen alle ausgelebt werden. Egal ob Wut oder Trauer Tränen Aggressionen oder verzweiflung an Dir selber. damit dies gut funktioniert lass es den therapeuten wissen und dann rede darüber . Wenns geht in der gruppe. dafür ist sie da. Und wenn dann gefühle hochkommen und Du weinen oder schreien oder alles zusammen mußt, dann tu es. Dafür ist ne therapie da. Du schaffst das. Du traust Dich ja nur nicht Gefühle zu zeigen aus Angst verkletzt zu werden . Stimmst ??

Das ist aber nicht immer so und sowas sollte man lernen . Lass es raus alter Junge

Halt durch ich habs auch gepackt. Du bist kurz vorm Durchbruch . ich drück Dir gabnz fest die Daumen
GLG Ozzy

Hallo dirkmuc
Du sprichst mir aus der Seele , ich war im April auch in einer Tagesklinik in der wir auch sozialeKompetenz runden hatten . Ich hab immer gebetet das ich nicht an der Reihe komme . Gott sei dank kam ich nicht dran. Weil ich das nur 3 mal mit gemacht hab
ich denke das so eine art Terapie nicht geeignet ist für Menschen mit solchen Problemen wie wir haben. Ich hatte jedesmal Angst gehabt in der Gruppe zusprechen und man wurden dazu eigentlich gezwungen ( wenn man nicht mit arbeitet kann man gehn, das waren die Worte vom Arzt ). Jedes Mal wenn ich dort gesprochen hab hatte ich immer mehr Angst mit Schwindel und hab kaum Luft bekommen, die Angst ging nicht weg hat dich sogar verschlimmert! Ich konnte zuletzt kaum mein Befinden in der Gruppe mit teilen, ein Satz war schon zuviel. Hatte dadurch eine Art dauerangst entwickelt, es war einfach zuviel Streß.
Ich weiß ja nicht wie deine Tk is , bei uns waren viele Depressive Patienten und die konnten Ängste und Panikattacken nicht verstehen, eine mitpatientin meinte einmal zu mir , stell dich doch nicht so an , wir tun dir doch nix
vllt is eine Klink für Angstpatienten da besser oder ne Einzeltherapie. Ich weiß es auch nicht vllt weiß ja jemand was effektiver is?
Gruß romi

Oh ich meinte , stell dich nicht so an wir tun dir doch nix





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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