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Habe seit der Kindheit Misophonie, die jetzt aktuell massiv da ist. Wahrscheinlich wegen meines Burn Outs.
Wie ist euer Empfinden damit zu leben ? Vorallem als Elternteil .

08.05.2023 17:53 • 03.07.2023 #1


12 Antworten ↓


Ich kenne nur die Abneigung gegenüber Geräuschen und Lärm und die Vorliebe für absolute Stille.

A


Wie lebt ihr mit Misophonie?

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@Simona149 Worauf bezieht sich das denn bei dir?

@Ostseemädchen
Bestimmte Geräusche wie schmatzen, Nase hochziehen, räuspern.
Momenten ist es aber so schlimm, dass ich nicht in Ruhe Tv schauen kann, weil ich immer irgendwie getriggert werde. Sogar wie manche Menschen reden…

Früher sagte man, da musst du dir einen dickeren Pelz zulegen..
Oder du gehst her und blendest das für dich aus, regelst deine eigene Wahrnehmung, schraubst sie was das Triggern betrifft, runter. Was zu Beginn wahrlich schwer ist, aber mit Übung schafft man das.
Was natürlich nicht heißt, dass du dann davon befreit bist, aber so kann man 2,3,4 Stunden in der Gesellschaft ausharren ohne groß davon belästigt oder gar getriggert zu werden, was aber auch bedeutet dass du dann deinen natürlichen Ausgleich hinterher brauchst, was zumeist gerade bei dieser Art von Schwierigkeit, wahrscheinlich Ruhe und Stille ist.

HSPler kennen das zur genüge und brauchen auch oft danach wieder ihre Zeit um wieder funktionieren zu können. Und zumeist verdoppelt sich die Zeit, weil sie ja wissen, dass sie sich dem wieder aussetzen müssen!

Mich kann Baby- und Kindergeschrei zur Weißglut bringen. Da könnte ich der Lärmquelle den Hals umdrehen.

Ich habe keine Misophonie. Schmatzen und Ähnliches stört mich nicht. Aber ich trage außerhalb meiner Wohnung immer Ohrstöpsel. Meistens lasse ich die drin, weil es praktisch ist, wenn alles so schön leise ist damit. Draußen nehm ich die Stöpsel ab und zu raus. Mich stört, dass meine Ohren ermüden und im Alter schlecht sein werden, weil bestimmte Leute sehr laut reden. Es könnte aber ein schlechter Tipp sein, sich Ohrstöpsel anzugewöhnen. Ich wollte nur mal kurz berichten, dass ich das tu.

Zitat von sax:
Mich stört, dass meine Ohren ermüden und im Alter schlecht sein werden, weil bestimmte Leute sehr laut reden.

Das ist doch Unsinn. So laut kann kein Mensch reden, dass es das Gehör von anderen verschlechtert. Gefährdet sind vor allem Personen, die ständig mit lauter Musik über Ohrstöpsel oder Kopfhörer beschallt werden, die beruflich bei großem Lärm ohne Schallschutz arbeiten u.ä.
Und oft, lässt das Gehör im Alter auch einfach so nach, als ganz normale Alterserscheinung.

@Schlaflose Bist du sicher? Ich finde die Stöpsel ja auch unpraktisch. Aber nicht, dass der Thread abdriftet zu meinem Handling. Ich mach das mit den Stöpseln mal noch so lange, wie es akzeptiert wird. Aber es sein zu lassen ist wohl besser. Naja, die Geräusche erzeugen eine körperliche Symptomatik, über die keine Kontrolle besteht. Das gehört mit dazu.

Zitat von sax:
Bist du sicher?

Ja.

@Schlaflose Ich schreib es in meinem eigenen Thread dazu, was bei mir los ist, damit der hier bei Misophonie bleibt. Danke dir sehr.

Zitat von Simona149:
Wie ist euer Empfinden damit zu leben


Ich kann kein Atmen, kein Schmatzen, kein Schnarchen, keinen Bass ab.

Das fühlt sich so an, als ob man mit den Fingernägeln über eine Schiefertafel fährt. Wobei ich das eher aushalten kann. Oder wie auf Alufolie beissen. Also man spürt das körperlich.

Ich muss daher vieles vermeiden. Ich konnte deswegen auch meine Kinder nicht nachts bei mir schlafen lassen und habe schon lange getrennte Schlafzimmer.

Kann nicht campen gehen, oder musste auf Trips mit anderen verzichten, wo in Gemeinschaftsräumen geschlafen wird.

Oropax helfen, allerdings kann ich meinen Atem auch nicht hören.

Ich behelfe mir mit Geräuschen, die meine Macken übertönt können und flüchte. Dadurch, dass es heutzutage Kopfhörer mit Noisecanceling gibt, kann man sich retten.

Und ganz ehrlich, ich werde die Alterschwerhörigkeit begrüßen, allerdings lässt ausgerechnet die auf sich warten. Das ist echt gemein.

Aber ich kann dich absolut verstehen, es nervt kollosal und man kann das nicht ertragen.

Ich hatte das schon als Kind. Habe mein Bambi an die Türe zum Elternschlafzimmer geworfen, da mein Vater gottserbärmlich geschnarcht hat.

Eine Lösung, ausser Vermeidung, habe ich auch nie gefunden.

Zitat von Simona149:
Habe seit der Kindheit Misophonie, die jetzt aktuell massiv da ist. Wahrscheinlich wegen meines Burn Outs. Wie ist euer Empfinden damit zu leben ? Vorallem als Elternteil .



Ich trage beim Essen mit der Familie seit Jahren konsequent Ohropax oder habe meine NC-Kopfhörer auf. Ohne kann ich es keine Minute am Esstisch aushalten. Wenn wir z.B. einen Film gucken und jemand dabei etwas essen möchte, trage ich auch dabei Ohropax und wir machen die Untertitel an. Bei Freunden/Fremden/flüchtig Bekannten kann ich die Geräusche besser ertragen. Bei meiner Familie wie gesagt überhaupt nicht.
Ich habe aber schon so lange Misophonie, dass meine Familie und ich uns an die kleinen Kompromisse gewöhnt haben.

LG

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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