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Hallo Leute

Ich wende mich jetzt an euch weil ich echt nicht mehr weiter weis. Ich habe vor einem Jahr in meiner alten Wohnung eine phonophobie entwickelt. Und zwar wurde bei uns im Haus der Fahrstuhl repariert und hat seitdem sehr stark geknallt die ganze zeit. Zusätzlich ist über mir ein Nachbar eingezogen der sehr getrampelt hat. Ich habe durch das knallen des Aufzugs und das Getrampel Panik Attacken bekommen und einen Gedanken der das ganze aufrecht erhalten hat. Mein Psychologe meinte am Anfang ich soll mich dem Ganzen stellen dann geht es weg es wurde aber immer schlimmer. Zusätzlich habe ich Zucken bekommen sobald das Geräusch gekommen ist. Durch Glück bin ich an eine neue Wohnung gekommen und bin umgezogen. Allerdings ist die Wohnung direkt an einer Haupt Straße und die phonophobie hat sich auf die strasen Geräusche übertragen. Das ist so schlimm das ich Zittern, Schwindel bekomme und Nacken zucken sobald ich Auto Geräusche höre. Zusätzlich habe ich auch nachts Zucken. Ich war auch 9 Wochen in einer psychosomatischen klinik die meinten dahinter steckt eine Zwangs Störung aber wirklich viel hat es mir nicht gebracht. Bin echt am Ende hat jemand Tipps ?

Und sind das tics was ich habe ? Ich habe sonst nie mit tics zu tun gehabt erst seit der Fahrstuhl und trampel Sache in der alten Wohnung ging das los.


Hoffe jemand hat einen Rat

Lg

Gestern 21:39 • 12.04.2025 #1


12 Antworten ↓


@Bayer04lev

Puh, also ehrlich? Wenn du schon neun Wochen Klinik hinter dir hast und das Ganze sich mittlerweile von Fahrstuhl über Trampeln bis zu Straßengeräuschen ausgeweitet hat – mit körperlichen Reaktionen wie Zucken, Schwindel, Zittern – dann ist das nix, was sich mit „ein bisschen Konfrontation“ oder Ohropax erledigt. Da brauchst du echt was Tiefergehendes – und zwar therapeutisch, gezielt und langfristig.

Diese Geräusch-Sensibilität und das Zucken klingen für mich nicht wie klassische Tics (so wie bei Tourette oder so), sondern eher nach ner körperlichen Überreaktion auf Daueranspannung und Alarmzustand. Dein System ist dauerhaft auf „Gefahr – gleich knallt’s wieder“ eingestellt, und das feuert dann eben über körperliche Symptome zurück. Das können traumaähnliche Reflexe sein, oder auch Teil von ner Zwangsstörung – wie bei dir ja auch schon vermutet wurde. Aber ganz ehrlich: Das muss sich ne Fachperson ganz genau anschauen, und zwar jemand, der sich wirklich mit Zwängen, Trauma und Körpersymptomen auskennt. Nicht irgendeine 0815-Praxis.

Und das eigentlich Entscheidende:
Du kannst Geräusche nicht dauerhaft meiden. Du kannst dich nicht einbetonieren. Und du sagst ja selbst – es überträgt sich immer weiter. Erst Fahrstuhl, dann Trampeln, jetzt Autos. Das wird sich nicht von allein zurückbilden. Im Gegenteil – je länger du drin hängst, desto mehr Raum kriegt das Ding.

Und bitte: Diese ganzen Standardsachen wie „Konfrontier dich, dann wird’s besser“ – die können in dem Fall sogar richtig nach hinten losgehen. Dein Nervensystem ist ja nicht „ängstlich“, es ist überladen.
Was hier gebraucht wird, ist nicht „mehr aushalten“, sondern ein anderer Umgang mit den Geräuschen selbst. Dass du innerlich lernen kannst: „Ich höre das – aber das ist nix Gefährliches. Ich bin sicher.“
Und genau DAS passiert eben nicht mit einem Schema-F-Programm, sondern nur mit ner spezialisierten, tief greifenden Therapie. Eine, die auch den Körper mit einbezieht. Die erkennt: Das ist nicht nur Kopfsache – das sitzt tiefer.

A


Phonophobie und tics bei Geräuschen

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@WayOut hey erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Denkst du denn eine psychosomatische klinik die auf Zwang und Trauma spezialisiert ist wie in Münster könnte helfen ? Ehrlich gesagt haben die 9 Wochen es schlimmer gemacht weil die konfrontations Therapie also es einfach aushalten es schlimmer gemacht hat. Ich stelle mich weiterhin Geräuschen aber es ist wirklich ein Albtraum das ganze. Werde auch mit escitalopram anfangen und Tavor. Wie du die tics beschreibst in deiner Antwort klingt das ganz schlüssig eigentlich. Es ist eine Überladungs Reaktion.

Also hilft nur Trauma Therapie ?

Liebe Grüße

@Bayer04lev
Tavor würde ich mir ehrlich gesagt mehrfach überlegen, weil sie extrem schnell stark abhängig machen.
FÜR MICH ist das nichts anderes als Problemverlagerung. Dann ist das eine zwar weg dafür hat man dann man Abhängigkeitsproblem.

Ob Klinik sinnvoll ist weiß ich nicht, in meinen Augen nicht weil man da in einer sicheren blase ist und sein Verhalten gar nicht korrigieren kann. Die Exposition passiert bei dir ja sowieso schon von allein weil du sowieso in der Wohnung mit den Geräuschen lebst.
Daher würde ich in einer ambulanten trauma Therapie eher dran arbeiten dass du die Geräusche neu programmierst damit sie nicht mehr als bedrohlich wahrgenommen werden für dein Nervensystem.

Aber:
Ich bin weder Therapeutin, noch Ärztin und das alles hier spiegelt nur meine MEINUNG wieder. Daher würde ich sagen suche dir entsprechende Fachärzte und Therapeuten und beratschlage dich mit denen. Aber gerade mit sowas wie Tavor, diazepam, lorazepam und anderen *zepamen, also benzodiazepinen, wäre ich tatsächlich eher vorsichtig.
Leider verschreiben IN MEINEN AUGEN die Ärzte sowas viel zu leichtfertig ohne darüber aufzuklären dass diese stark abhängig machen können.
Weil sie eben schnell und mit wenig Nebenwirkungen helfen. Damit meinen viele Ärzte dann ihre schuldigkeit sei getan weil sie schnell geholfen haben. Dass man damit nen großes, neues fass auf macht, erwähnen sie meistens nicht.

Wenn man zwischendurch 1x die Woche ne Tavor nimmt weil nichts mehr geht, alles gut, genau dafür sind die gemacht. Um EXTREME abzufangen.
Aber durch das dämpfen kommen dann 1. Die extreme meistens noch häufiger und 2. Fällt es einem immer schwerer zu entscheiden wann denn nun wirklich so ein extrem eingetroffen ist und man nimmt sie regelmäßig.
Und dann ist man Ratzfatz abhängig.

@WayOut klar da hast du recht Tavor kann abhängig machen aber bei mir ist es momentan so schlimm das ich manchmal echt das Gefühl habe die Geräusche sind in mir drinnen. Die klinik meinte auch am Anfang es ist eine Psychose. Später Kamm aber raus das es eine Zwangs Störung ist. Habe aber Angst das eine Psychose draus wird weil normal ist diese hyperwarnehmung ja nicht. Mein derzeitiger Psychologe macht keine Trauma Therapie und ich komme leider aus einer klein Stadt. Eine klinik für Trauma könnte zumindest den Anfang machen. Fakt ist auch ich muss in eine ruhigere Umgebung ziehen. Bis jetzt schlage ich mich ohne Medikamente durch obwohl ich Tavor dabei habe weil ich auch Angst vor Medikamenten habe

Zitat von Bayer04lev:
Bin echt am Ende hat jemand Tipps ?


Kann durchaus sein, dass laute Geräusche, die nicht deiner Kontrolle unterliegen, dich triggern, da du dich dadurch hilflos fühlst.

Mich treiben bestimmte Geräusche auch in den Wahnsinn und ich arbeite dann mit geräuschunterdrückenden Kopfhörer, und nachts mit inear Stöpsel, die Geräusche abspielen, wie Meeresrauschen, weisses Rauschen, und ganz viel mehr.

Die habe ich
https://www.google.com/url?sa=trct=jq...i=89978449

Die haben mir im Urlaub die Nerven gerettet, da bis morgens 4 Uhr irgendwo Party war mit diesem Bassgedöhns. Ich konnte tatsächlich schlafen.

@Icefalki vielen Dank für den Tipp das mit den Kopfhörern ist eine gute Idee. Ja das mit dem kontrollverlust ist gut möglich

Zitat von Bayer04lev:
@Icefalki vielen Dank für den Tipp das mit den Kopfhörern ist eine gute Idee. Ja das mit dem kontrollverlust ist gut möglich


Ich krieg das auch nimmer weg. Deswegen Plan B. Ich hatte schon als Kind dieses Problem, da mein narzisstischer Vater extrem geschnarcht hat. Da hab ich mein Bambi immer gegen die elterliche Schlafzimmertür geworfen.

Ich hasse es, wenn ich auf bestimmte Dinge keinen Einfluss nehmen kann, deswegen überlege ich mir immer eine Lösung.

Und diese Geräuschphobie tut sogar körperlich weh.

@Icefalki wenn es bei dir körperlich ist kann ich dir die schön klinik roseneck empfehlen. Mir konnten sie dort nicht helfen aber einem Kumpel der wegen tinitus und Schmerzen dort war Villeicht hilft es dir ja auch

Zitat von Bayer04lev:
wenn es bei dir körperlich


Nee, alles gut. Danke dir. Ich habe mich schlecht ausgedrückt. Manchmal fühle ich diese Adrenalinstösse, die aufgrund dieser Problematik auftreten, körperlich.

Ich hab noch mehr Baustellen, deswegen bin ich sehr geübt.

@Icefalki kein Problem das tut mir leid. Sowas zu haben ist echt schlimm aber glaube ohne Therapie kommt man da nicht raus

Zitat von Bayer04lev:
@Icefalki kein Problem das tut mir leid. Sowas zu haben ist echt schlimm aber glaube ohne Therapie kommt man da nicht raus


Therapie ist eh super. Wichtig ist nämlich, dass man mit seinen Macken umgehen lernt.

@Icefalki ja und das ist manchmal echt schwer mit diesen Dingen umgehen zu lernen

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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