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Vorgeschichte kurz:
Ich habe mich bis vor paar Monaten nur noch Zuhause verkrochen,war Depressiv und hatte ständig Angst. Nun mache ich seit 3 Monaten ein FSJ im Kindergarten und es läuft eigentlich ziemlich gut.Ich habe meine Ängste aushalten können und neues Selbstwertgefühl gewonnen. Doch nun soll ich am Montag eine Woche auf Seminar fahren und mit 6 fremden Leuten in einem Zimmer schlafen. Seit 3 Jahren kann ich niergendwo mehr schlafen und ich fühle mich mit der Situation total überfordert. Seit einer Woche habe ich wieder Probleme arbeiten zu gehen,kann nicht schlafen,mir ist ständig übel und bekomme wieder Depressive Phasen und ständig Panik (dies alles hatte ich vorher nicht mehr so).Ich möchte nicht dorthin,ich kann das nicht und will es nicht. Mir gehts total schlecht,weil ich weiß ich muss dahin.
Ich weiß nicht was ich tun soll, fühle mich gerade so als ob alles wieder von vorne anfängt mit der Angst. Mich überfordert das und wenn ich dorthin fahre und wieder heim gehe wirft mich das wieder total zurück. Muss mit dem Auto dahin früh morgerns eine Stunde Fahrt. Mit dem Zug geht leider garnicht (Platzangst).
Wenn ich nicht hingehe fühle ich mich schlecht,aber ich weiß das ich es nicht schaffen werde,das ist mir zuviel.

09.09.2011 15:41 • 16.09.2011 #1


6 Antworten ↓


Hallo Lavendel,

Du arme!
War so das erste was ich dachte als ich Deinen Beitrag gelesen habe.

Und dann schlich sich aber sogleich ein: Mensch, was für eine Superherausforderung für Dich!
Überleg mal, was Du bisher alles geschafft hast, Du hast Deine Ängste ausgehalten, neues Selbstwertgefühl gewonnen, alles was Du benötigst um die jetzt kommende Situation zu meistern.
Und da würde mich selbstverständlich interessieren, wie hast Du das geschafft?

Weiter würde mich aber auch interessieren, was ist es was Dir am meisten Angst macht?
Sind es die gesamten fremden Leute? Bist Du dort völlig alleine?
Wieso kannst Du seit drei Jahren nirgendwo anders mehr schlafen? Was passiert dann bei Dir, wann hast Du es zuletzt mal probiert?
Würde es sich vielleicht als erste Übung anbieten bei einer guten Freundin die Nacht zu verbringen?
Was meinst Du würde Dir helfen um das nicht nur auszuhalten sondern vielleicht auch Spaß dabei zu haben?

LG
Angela

A


Muss auf Dienstreise - Angst woanders zu schlafen

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Hallo Lavendel,

das mit dem anderswo nicht schlafen zu können habe ich auch. Ich habe zwar keine Angst davor, ich kann dann einfach nicht einschlafen. Aus diesem Grund war ich schon seit fast 20 Jahren nicht mehr über Nacht von zu Hause weg (außer den 8 Wochen in der Reha, wo ich keine Nacht mehr als 2-3 Stunden geschlafen habe).
Da dein Seminar auf eine Woche beschränkt ist, könntest du ja Schlaftabletten nehmen. Für die paar Tage brauchst du keine Angst zu haben, abhängig zu werden oder sowas.

Liebe Grüße

Danke ihr Lieben:)

Leider konnte ich die Seite das Wochenende über nicht aufrufen,aus irgendeinem Grund hat mein Internet die Seite nicht hochgeladen.
Ich bin heute nicht dahin gegangen. Habe aber die Möglichkeit bekommen morgen zu kommen und ohne Übernachtung dort zu bleiben. Aber eine Stunde Fahrt auf der Autobahn und dort den ganzen Tag verbringen,ängstigt mich genauso. Ich habe wieder eine permanente Übelkeit und ständig Angst. Habe natürlich jetzt auch angst,dass ich im Kindergarten wieder von vorne beginnen muss weil meine Ängste wieder da sind. Leider wirken die sich dann sofort auf alle Möglichen Situationen wieder aus,wenn sie einmal da sind
Kennt ihr Entspannungstechniken gegen die Übelkeit? Oder irgendwelche anderen Techniken?
Ich möchte entspannt sein und ohne Übelkeit Und danach wieder in den Kindergarten können und Spaß daran haben so wie vorher....

Hallo Lavendel,

irgendwie vermute ich mal, daß Du im Kindergarten keine Angst bekommen wirst. Es scheint doch so zu sein, daß Du diesen Ort mit einem Wohlbehagen verknüpfst, an diesem Ort hast Du neues Selbstwertgefühl entwickelt, also kein Platz für Angst!

Blöderweise, und ich glaube mal da wirst Du mir recht geben, sind Deine jetzigen Mechanismen wieder dieselben, welche die Angst verstärken, bzw. die Entwicklung begünstigen (Erwartungshaltung und die Vermeidungstaktik).

Zitat:
Ich habe mich bis vor paar Monaten nur noch Zuhause verkrochen,war Depressiv und hatte ständig Angst

Was war da Deine Strategie? Wie hast Du es geschafft aus dieser Spirale auszubrechen? Wäre da unter Umständen eine Lösung für Dich?

Bist Du in therapeutischer Behandlung gewesen? Hast Du Medikamente bekommen?

Zu den Entspannungstechniken, da gibt es wirklich sehr, sehr viele Möglichkeiten. Angefangen mit autogenen Training, Selbsthypnose, PME nach Jacobsen etc.
Für alle gilt aber (meiner Meinung) das erlernen unter fachkundiger Aufsicht.
Das Selbst erlernen aus Büchern etc. führt leider in den allermeisten Fällen nicht zu überzeugenden Resultaten.

Für Dich selber wäre evtl. auch eine Kombination aus verhaltenstechnischen Massnahmen und Entspannung interessant.

Zu guter Letzt noch ein ganz klitzekleiner Tip (ist aber jetzt nicht das Allheilmittel) für eine möglichst schnelle Dissoziation aus dem Angstzustand heraus.
Wenn Du merkst es geht los, dann finde es selber interessant! Beobachte die Reaktionen, den Herzschlag und mit allem was Du wahrnimmst, sage Dir selber: Das ist jetzt aber interessant.
Probier es mal aus.

LG
Angela

Vielen Dank Angela!

Ich war heute dort und es hat super geklappt. Aber jetzt wo ich wieder Zuhause bin hab ich total angst. Eine ganz komische angst irgendwie. Es ist nicht so,dass ich an morgen denke und angst habe,sondern ich spüre einfach nur angst,und die scheint eher mit der Vergangeheit zutun zu haben (erinnerungen,an was auch immer O.o).
Ich bin in Therapie,jedoch werde ich demnächst wechseln,da ich mit der Therapeutin nicht soi gut zurecht komme und sie auch nur alle 3 Wochen mal ein Termin frei hat.
Mir wurde angeboten,nur den halben Tag an dem Seminar teilzunehmen und auch nicht dort schlafen zu müssen. Das hat mir den Druck genommen,jedoch war das ja auch wieder eine Vermeidung,dass ich dann früher heim bin. Vielleicht habe ich deswegen jetzt so ein Angstgefühl ?!...hm....
Habe während der Autofahrt immer wieder die Klopftechnik gemacht und laut Musik aufgedreht,das hat gut geholfen

Hallo liebe Lavendel,

hey, heute ist Dein letzter Tag! Und Du hast es geschafft!!
Ich nehme an, Du bist jetzt ganz, ganz stolz auf Dich, und das auch zu Recht!

Du hast immerhin am Seminar teilgenommen, und nicht, wie ganz zu Anfang damit gehadert abzubrechen. Ob Du nun nur einen halben Tag oder eine halbe Stunde oder nur einen Tag dabei warst, ist völlig unerheblich. Wichtig war/ist nur Du hast Dich dieser Situation gestellt und hoffentlich auch eine oder mehrere positive Erfahrungen mitnehmen können?!

Diese Angst, die Du abends gespürt hast, nun ich könnte mir gut vorstellen es war keine Angst in dem Sinne, sondern eher so ein ängstliches Unbehagen. So etwas wie: das kann doch jetzt nicht alles gewesen sein, da muss doch noch etwas hinterherkommen.
Kann das angehen?

Egal wie, wenn ich das mal so sagen darf: Ich bin richtig stolz auf Dich!

LG
Angela





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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