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Es ist ja fast abstrus. Wie ich noch der Hardcore-Paniker war musste immer ein Krankenhaus in der Nähe sein damit es mir gut ging. Bin ich irgendwo hingefahren hab ich schon immer daran gedacht wie weit wohl das nächste Krankenhaus weg ist – nervige Sache.
Tja und jetzt ist es so dass ich panische Angst vor Krankenhäuser hab. Ich glaub ich würd lieber sterben vor Angst als ins Krankenhaus zu gehen. Wenn i wirklich normal alt werde und zum sterben bin dann nur daheim oder im Heim oder so aber NIIIIIIE im Krankenhaus.
Dann hab ich derzeit totale Angst vor allem (chemischen) was beruhigt. Wenn ich nach einer Tasse Fencheltee und einem „Schlaf-Gut-Kneipp-Bad“ müde werde dann ist es ja ok aber wenn ich entspanne aufgrund von Beruhigunsmedikamente dann zuck ich regelrecht aus. Heute bei der Magenspiegelung hab ich ja das Lokalanastäsetikum in den Rachen gesprüht bekommen. Als die Betäubung zu wirken begann hat mein Herz mir gedroht aufzuhören zu schlagen wenn ich mich nicht sofort beruhige. Echt krank. Obwohl ich das nächste mal vielleicht doch ein Beruhigungsspritzerl nehmen würde – heute hab ich es nicht getan weil ich panische Angst vor dem eintreten der Beruhigung habe – die Atmung wird ruhiger, der Körper entspannt, die Angst im Bauch lässt nach – grauenhaft. Und ich weiß woher ich diese Phobie habe.
Vor zwei Monaten war mir ja noch zu sterben zumute. Ich habe Tag und Nach Panik gehabt- meinen Magen nicht mehr gespürt – (dabei 8 Kilo abgenommen, kein Scherz) und immer mit den Gedanken wie lange ich das noch aushalte gekämpft. Am 5. Tag bin ich wie ein Wurm am Boden von unserem Vorraum gelegen, hab mich vor Angst gekrümmt (mein Freund ist da gestanden mit Tränen in den Augen) und ich hab mich gewehrt gegen jegliche chemische Ersthilfe (diese berühmt berüchtigten Tolvon-Beruhigungstabletten). Und dann hab ich trotzdem zugegriffen (und das war das Trauma schlechthin). Als die Tabletten wirkten bin ich fast ausgezuckt. Ich hab Panik bekommen als die Angst verschwand – das ist unbeschreibbar aber ich weiß nicht wie ich es sagen soll – alleine der Gedanke nicht ich sondern ein chemisches Zeug schafft es mir diese Zustände zu nehmen beängstigt mich. Es ist vielleicht der Gedanke dass man eine Panik so traumatisch erlebt und dann spüren muss wie 10 mg einer Tablette dich ins Diesseits-Nirvana schießen kann. Danach bin ich mir wie ein Versager vorgekommen – mir war übel und ich war traurig dass ich es wieder nicht „ohne“ geschafft habe. Und dann ist halt danach dieser anhaltende „Beruhigungs“Schwindel den man nicht so losbekommt sondern „aussitzen“ muss. Ich weiß dass ich es hasse wenn ich nicht die Kontrolle über meinen Körper haben darf.

Jetzt im ernst: Hat jemand ähnliche Erfahrungen bzw. kann mir das jemand erklären was das wohl ist. Wieso kann man vor Dinge die einem vielleicht sogar gut tun und helfen (Krankenhäuser, Narkose, Beruhigungstabletten, Alk.,…) so Angst haben?

03.03.2009 19:13 • 17.06.2009 #1


10 Antworten ↓


Zitat von HappyTogether:
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Jetzt im ernst: Hat jemand ähnliche Erfahrungen bzw. kann mir das jemand erklären was das wohl ist. Wieso kann man vor Dinge die einem vielleicht sogar gut tun und helfen (Krankenhäuser, Narkose, Beruhigungstabletten, Alk.,…) so Angst haben?


Hallo HappyTogether,

leider ja, ich kenne das ... auch mit den 8 Kg
Wie sieht es mit Schuldgefühle bei dir aus? Ich kann natürlich jetzt nur raten, aber als Paniker/Phobiker währt man sich gegen Medikamente, weil man noch nicht bereit ist, sich vor der Krankheit zu trennen. Die Krankheit heißt Angst und die ernährt sich von Schuldgefühle. Je größer die Schuldgefühle, desto größer die Angst. Die Krankheit dient als Bestrafung (wg der Schuldgefühle) ...

A


Ich hab Angst vor allem das mich beruhigen könnte

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Auch das kommt mir leider bekannt vor. Erst letzte woche hatte ich einen eingklemmten Nerv und habe vor schmerzen kaum noch atmen können geschweige denn mich bewegen. Ich habe Schmerztabletten bekommen und trotz der kaum auszuhaltenen schmerzen habe ich 3 Stunden da gessesen und die tablette nicht nehmen können. Erst als mein Freund sagte, er nimmt jetzt eine, nur damit ich beruihgt bin und auch eine nehme, hab ich mich gezwungen sie zu nehmen, denn ich wollte nicht das mein freund einfach so eine nimmt. Mir geht es mit sehr vielen Dingen so. Ich hab mal ne Aspirin genommen und nen Panickanfall bekommen. Irgendwie ist es fast zum lachen gewesen. Ich habe immer das gefühl, sobald ich was genommen habe kann ich nix mehr dagegen tun und ich bin der tablette hilflos ausgeliefert. Desweiteren kommt es bei mir eher daher das ich Angst vor Nebenwirkungen habe und eben davor, dass Dinge in meinem Körper passieren, die ich nicht beeinflussen kann. Genuso war ich früher einmal die woche wegen irgendwas beim Arzt und mittlerweile gehe ich nur noch wenn es gar nicht mehr anderst geht weil ich angst vor Ärzten habe. Ich habe Rotz und Wasser vor meiner Magenspiegelung geheult und einmal bin ich sogar stiften gegangen Ingesamt hatte ich schon 4 Eingriffe mit einer *schlafspritze* Damals muss ich sagen, hatte ich fantastische Ärzte und auch tolle Schwestern. Aber die Angst bleibt. Was Du beschreibts hört sich sehr schlimm an und ich hoffe du bist in psychologischer Betreuung. Diese richtig schlimmen panickanfälle gibt es bei mir mittlerweile kaum noch aber ich kann mich sehr gut an die furchtbaren nächte und tage errinern indenen ich im halbe stunden takt panickanfälle hatte und dachte ich muss bald sterben. Aber im Grunde ist es doch auch ein wenig erleichternt zu wissen, dass wenn man denkt man schafft es nicht alleine es immer noch notfallmedikamente gibt. Ich habe Anfangs oft Tavor nehmen müssen. Nun habe ich seit einem jahr keine mehr genommen und schaffe es innerhalb von 5 minuten raus aus der panick. Der satzt der bei mir eine wendung gebracht hat war folgender: Ein entspannter Körper kann keine Panick haben. Leichter gesagt als getan wenn alles krampft und zittert, aber es ist machbar. Mit entspannungsübungen und ganz besonder mit kontrollierten Atmen. Habe das immer für Schwachsinn gehalten aber irgendwann kommt man an einem Punkt wo man alles ausprobiert um besser klar zu kommen. Beim ersten mal klappt es vielleicht noch nicht richtig aber irgendwann schafft man es. Und mach dir doch bitte keine Selbstvorwürfe aus meiner sicht ist es jahrelange und harte übung selbständig aus dem Kreislauf Panickattacke raus zu kommen. Und wäre es so einfach wären wir ja alle geheilt und würden hier nicht schreiben.

Angst vor Krankenhäusern hab ich immer noch.
Wenn ich mich daran erinnere, wie ich Mandeloperiert wurde, das grauen.
Auch bei einem Onkel und meinem Vater kam was mit dem Blinddarm vor.
Ich hatte mal ein treffen mit einem Sani der war voll Blau, und wollte mir weis machen wo welche Orte sind, alles verkehrt, bei dem wäre man arm dran.

Mir gehts da genauso..Keine Tabletten ausser der Pille und dafür hab ich Jahre gebraucht bis ich mich dazu überwinden konnte. Das eizige was ich nehme ist Paracetamol aber nur als Zäpfchen wenn wirklich gar nichts mehr anders geht. Ich hock manchmal stundenlang da mit echt schlimmen Spannungskopfschmerzen, hab Angst und Panik und kann mich ewig nicht dazu überwinden dieses Zäpfchen zu nehmen..Ebenso bin ich nicht geeimpft, weil ne Spritze geht mal gar nicht. Letztes Jahr musste ich mir die Weisheitszähne entfernen lassen - ein echter Horror als ich diese insgesammt 12 Spritzen bekommen habe.

Chmische Beruhigungsmittel wurde ich nicht mal im Traum nehmen. Am Anfang meiner Ängste vor 10 Jahren bekam ich mal welche. Die Erfahrung hat mir gereicht nie wieder welche anzufassen.

Ärzte und Krankenhäuser triggern mich auch. Aber ich lerne gerade das in den Griff zu bekommen. Erst gestern war ich nach langer Zeit wieder beim Arzt und auf meiner Liste stehen noch mal zwei Ärzte, das hab ich in der Verhaltenstherapie als Hausaufgabe bekommen.

das mit den tabletten nehmen kenn ich auch...ich nehme sie nicht! ich hatte letztes jahr eine starke magenschleimhautentzündung,drei wochen lief ich mit starken krämpfen im oberbauch rum irgenwann gings nicht mehr bin zum arzt,der hat mir tabletten verschrieben,morgens 2 die erste woche danach 4 wochen nur eine...ich muss sagen der wahnsinns schmerz hat mich getrieben die zu nehmen ...aber..ich sagte meinem mann lies die nebenwirkung,wenn irgendwas ist weißt du das es davon kommt,aber sag mir nix und wenn du sie gelesen hast,verzieh weder das gesicht noch lächel,das irritiert mich...ich wollte einfach nur schmerzfrei sein...ansonsten,bei fieber oder so,ích versuch immer erst wadenwickel...wobei ich sagen muss mir gehts schon mit 37.8 schlecht,ich bin ein weichei was krankheiten und tabletten angeht

Tröste Dich....

Du stehst mit der Verweigerung der Beruhigungsmedis oder Betablocker, Antdepressiva, etc. nicht alleine da.

Was ich allerdings schlimm finde, ist die mangelnde Akzeptanz der Schulmediziner, wenn man sich gegen die Verordnung von Medis wehrt.
Mich hat man schon mehrfach versucht, unter Druck zu setzen, damit ich Medis nehme und es bedarf einer Menge Rückgrat, sich dagegen zu wehren und seinen Standpunkt zu vertreten.

Jetzt hab ich vorgestern NEOCITRAN genommen weil ich so verkühlt war. Das ist ein sehr gutes Schmerz- und fiebersenkendes Mittel, macht aber auch sehr müde. Hab mir nix dabei gedacht weil ich ja nie Probleme mit Neocitran hatte. Als dann die etwas dämpfende WIkrung eingesetzt hat bin ich in Panik ausgebrochen, wolle es wieder hochkotzen ist mir aber vor Panik nicht gelungen. Wär fast aus dem Fenster gesprungen wegen eines Schmerzmittels. Die Wirkung hat mich an die von mir so panisch-verhassten Tolvon erinnert. Damals als ich die das letzte mal genommen haben, hätten sie mich beruhigen sollen und stattdessen bin ich Hochschaubahn der Panikattacken gefahren. Irre echt.
Na wenigstens bin ich nicht ganz so alleine mit dieser Sorge. Aber vorher sterbe ich glaub ich lieber als dass ich mir mein Hirn zudämpfe. Ich hönnt ja nie Alk. werden oder Dro. nehmen. Hat wenigstens einen Vorteil.
LG Happy

Ja...sei froh....so gelangst Du wenigstens nicht in die Tablettenabhängigkeit, das kann auch sehr von Vorteil sein.

Ich vertrage auch nix, wirklich gar nix, was eine sedierende oder entspannende Wirkung hat....keine Medis, keine Akupunktur, Entspannung wie Jacobson oder autogenes Training.

Neben mir muss man nur monoton reden und ich drehe schon hoch.

Auch die Lokalanästhesie beim Zahnarzt wird zur Katastrophe.

Huhu,

Ich kann deine Abneigung gegen jegliche form chemischer Hilfe verstehen. Hab ich auch.
Ich seh nicht ein, wieso ich mir Beruhigungstabletten einwerfen sollte, denn ich will mich nicht betäuben lassen -ich finde das extrem unangenehm. Im Krankenhaus haben wir, als Papa gestorben ist, ein ganz verträgliches Mittel bekommen, so kleine Tabletten, die dürfen sogar Kinder nehmen, muss also echt in Ordnung sein.
Als es mir an Papas Beerdigung dann so dreckig ging und ich kaum noch runter kam vor lauter Panik, hab ich die in meiner Verzweiflung eingeworfen -und es war die Hölle.
Das ist ja keine Beruhigung, die da einsetzt, das ist Betäubung.
Ich fühl mich da nicht innerlich ruhig und entspannt, sondern wie innerlich tot. Wie abgeschaltet. Ich empfinde weder angst noch Panik noch Trauer noch Freude -gar nichts. Das hat mich so schockiert, dass ich die Tabletten danach zur apotheke gebracht hab und nie mehr eine nehmen wollte. Hömopathische Mittel, das ist ok. Baldrian oder Beruhigungstee oder entspannungstee oder so, das find ich gut. Aber diese krassen Tabletten, die einen so innerlich absterben lassen für mehrere Stunden, das kann ich nicht. Da fühl ich mich unwohler als mit Panik im Nacken, wirklich.
Allerdings ist das bei Narkose oder lokaler Betäubung nicht so.
Das halt ich aus und vertrag ich auch gut, und das ist ja auch ok, denn das hat ja einen Sinn und muss gemacht werden.
Aber Betäubungs- oder Beruhigungsmittel nehm ich nicht mehr ein.
Das Gefühl finde ich ganz unangenehm.
Bist also nicht allein

Liebe Grüße,
Pilongo

beruhigt euch doch alle mal endlich..

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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