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Hallo alle zusammen,

wie im Titel erwähnt, bin ich ein riesiger Hypochonder. Also die Art von Mensch, die jeder Arzt wahrscheinlich hasst.

Ich schreibe dieses Beitrag als eine Art Herz-Ausschüttung sonst werde ich wahrscheinlich verrückt.

Beispiel:
Ich habe seit letzter Woche andauernd Kopfschmerzen, die am Hinterkopf beginnen und auch an den Augen wehtut. Zusätzlich habe ich Nackenschmerzen. Meine beste Freundin ist MFA und sagte, dass mein Nacken einfach nur auf's Übelste verspannt ist und ich Spannungsschmerzen habe. Zusätzlich bin eh extrem wetterfühlig. Die letzte Woche war die Höchststemperatur 33°. Meinen Nacken knackse ich so gut wie's geht und außerdem mache ich Dehnübungen und meine Wärmflasche lebt auf meinem Nacken.
Aber mein Hypochonder-Hirn denkt andauernd, dass ich einen Hirntumor, einen Tumor im Rückenmark oder sonst wo habe.

Außerdem hatte ich vor ein paar Monaten meine erste (und stärkste) Panikattacke und ich bin erstmal sofort zum Arzt gegangen, um meine Schilddrüse zu untersuchen, einen Langzeit-EKG zu machen und erstmal sicher zu gehen, dass ich nicht doch mit 18 Jahren kurz vor einem Herzinfarkt stand.

Jeden Tag schaue ich, ob ich komische Knoten in der Brust habe und bekomme Panik, wenn sie kurz vor meine Periode härter sind. Außerdem mache ich täglich den Test, ob ich nicht doch kurz vor einem Schlaganfall stehe (Mundwinkel heben, Pupillen kontrollieren etc.). Ich habe mich im Schlaf aufgenommen, falls ich plötzlich an Schlafapnoe leiden sollte. Falls ihr euch fragt: Ich kann nicht schlafen, wenn ich mein Herzschlag höre und ich spüre es in meinem Hirn, an meinem Arm.

Nicht zu vergessen habe ich Asthma und muss zweimal am Tag, morgens und abends (oder auch nur abends) Salbutamol nehmen. Natürlich denkt mein Hirn ich habe Lungenkrebs oder eine Lungenentzündung, was keinen Sinn macht.

Und auch wenn ich weiß, dass das total unnötig ist, kann ich nicht aufhören, mir Sorgen zu machen.

Ich befinde mich in einer Therapie, aber eher, weil ich soziale Schwierigkeiten habe und anscheinend seit meiner Kindheit ständig nur Angst habe. vor allem. Ich werde sie definitiv bald darauf ansprechen, aber momentan befindet sich meine Therapeutin im Urlaub.

Wird man dieses Mindset irgendwann mal los? Es wird langsam echt anstrengend, jedes Mal zu denken, dass ich bald sterbe.

Dankeschön im Voraus.

18.08.2024 10:41 • 19.08.2024 #1


8 Antworten ↓


Hallo mir geht es ganz genauso wie dir nimmst du Medikamente?
Es kann besser werden mit der richtigen Therapie man muss versuchen sich selbst den Ängsten zu stellen und schauen wie realistisch das ist das man so viele Krankheiten die einem im kopf schwirren bekommen kann
Hast du skills wenn es mal wieder zu einer starken panik kommt oder kannst du dich anderweitig ablenken mit einem Hobby was dir spaß macht oder ähnliches?

A


Hypochonder Mindset ändern - geht das?

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Hallo liebe @Angstmaus29
Ich nehme nur Salbutamol wegen meinem Asthma.
Wenn es zur starken Panik kommt, mache ich genau nichts, weil ich nicht weiß, was ich machen soll. Ich versuche immer ein Buch zu lesen, aber meistens höre ich mehrere Sachen gleichzeitig an: Was auf dem Handy, auf dem Fernseher...
Beim Zeichnen kann ich mich am besten Ablenken.

Du bist nicht verrückt und wirst es auch nicht aber es ist ganz wichtig, dass du dich diagnostizieren lässt und dir eventuell Medikamente verschreiben lässt - Psychiater aufsuchen. Zudem auch eine Therapie beginnst. Ich bin auch Hypochonderin und besonders die Schlaganfall Angst kann ich nachempfinden. Du musst aufpassen, dass du bei deiner Kontrolle nicht in eine Zwangstörung gerätst, das kann schnell passieren, ich hab auch eine.

@stasiali da hast du doch eigentlich schon eine gute Ablenkung gefunden mit dem zeichnen
Sonst in der panik kann man auch kaltes Wasser übers Handgelenk laufen lassen oder ein kaltes Glas Wasser trinken,ein scharfes Bonbon oder Kaugummi kauen etc
Evtl doch mal schauen wegen einem Medikament das dich etwas runter bringt es gibt schon leichte Mittel die gut sind oder erstmal etwas pflanzliches probieren da gibt es auch einige sachen

Hallo stasiali,

sich wie ein Hypochonder zu verhalten ist ein sehr, sehr belastendes Verhalten, was sehr viele Menschen
kennen. Und sie leiden darunter heftig. Du kennst es auch.

Zitat von stasiali:
Wird man dieses Mindset irgendwann mal los?

Das hängt sehr von Dir ab. Hängt davon ab, wie Du mit Deinen Gedanken umgehst, wie Du sie selbst steuerst.

Zitat von stasiali:
Ich befinde mich in einer Therapie, aber eher, weil ich soziale Schwierigkeiten habe und anscheinend seit meiner Kindheit ständig nur Angst habe.


Das Du eine Therapie machst um etwas gegen Deine Ängste zu unternehmen finde ich sehr klug und hilfreich.
Ich gehe fest davon aus, dass Deine starken Ängste und Deine ständige Angst vor schlimmen Krankheiten direkt zusammenhängen.
Ich versuche mal zu erklären, wie es eventuell dazu kommen kann.

Zitat von stasiali:
Ich habe seit letzter Woche andauernd Kopfschmerzen, die am Hinterkopf beginnen und auch an den Augen wehtut.


Zitat von stasiali:
Zusätzlich habe ich Nackenschmerzen. Meine beste Freundin ist MFA und sagte, dass mein Nacken einfach nur auf's Übelste verspannt ist und ich Spannungsschmerzen habe.

Da kann Deine Freundin Recht haben. Dann wäre die Ursache für Deine Kopfschmerzen vergleichsweise
eher harmlos. Auch wenn es Dich verständlicherweise sehr belastet.

Zitat von stasiali:
Aber mein Hypochonder-Hirn denkt andauernd, dass ich einen Hirntumor, einen Tumor im Rückenmark oder sonst wo habe.


Jetzt versuche ich direkt einmal tief in das Thema einzusteigen. Du hast kein Hypochonder-Hirn.

Wie jeder Mensch, denkst auch Du mit zwei unterschiedlichen Bereichen im Kopf.
Die beiden Bereiche arbeiten mal gut und mal weniger gut zusammen. Sie nennen sich -
Das Bewusstsein und das Unterbewusstsein.
Die Wissenschaft weiß, dass unsere Ängste in unserem Unterbewusstsein entstehen.

Zitat von stasiali:
Und auch wenn ich weiß, dass das total unnötig ist, kann ich nicht aufhören, mir Sorgen zu machen.


Natürlich weißt Du, das es unnötig ist, Dir zu viele Gedanken darüber zu machen.
Schließlich bist Du eine intelligente junge Frau.
Dass Deine starken Gedanken unnötig oder besser gesagt überzogen sind, weißt Du, wenn Du
mit Deinem Bewusstsein darüber nachdenkst.
Welcher Teil in Deinem Kopf hat nun Recht? Was glaubst Du?

Wir Menschen haben also zwei Bereiche im Kopf, die meistens gut miteinander arbeiten, die sich
manchmal aber leider völlig gegenseitig blockieren. Diese Blockade wird durch unsere Angstgefühle verursacht.
Man nennt dieses Blockieren eine Angststörung.

Zitat von stasiali:
Außerdem hatte ich vor ein paar Monaten meine erste (und stärkste) Panikattacke


Das ist nicht verwunderlich. Für mich gehört das alles zusammen.

@Hotin
Dankeschön, das war wirklich sehr hilfreich. Ich wurde mit einer sozialen Phobie diagnostiziert... vielleicht habe ich ja wirklich mehr als das.

Zitat von stasiali:
Ich versuche immer ein Buch zu lesen, aber meistens höre ich mehrere Sachen gleichzeitig an: Was auf dem Handy, auf dem Fernseher...


Schau mal, was dann in Deinem Kopf abgeht. Anstatt Dich auf eine Sache zu konzentrieren,
lässt die Deine beiden Bereiche im Kopf beliebig alleine arbeiten. Sie machen also was sie wollen.
Und Du schaust einfach nur zu.

Zitat von stasiali:
Beim Zeichnen kann ich mich am besten Ablenken.

Bist Du nicht nur Zuschauerin, sondern steuerst Du Dein Bewusstes Denken darauf, mit Zeichnen kreativ
zu werden, beginnst Du Dich zu beruhigen. Daran kannst Du erkennen.
Bewusstes Denken beruhigt fast immer.

Zitat von stasiali:
Jeden Tag schaue ich, ob ich komische Knoten in der Brust habe

Zitat von stasiali:
Natürlich denkt mein Hirn ich habe Lungenkrebs oder eine Lungenentzündung, was keinen Sinn macht.


Zu häufiges und zu intensives unterbewusstes Denken ist wie eine Quelle für immer neue Ängste.

Zitat von stasiali:
Nicht zu vergessen habe ich Asthma


Ärzte können den Grund für Asthma oft nicht finden. Es kann aber sein, dass Deine Luftprobleme sich
abschwächen, wenn Du Deine Ängste langsam abschwächen kannst.

Viele Grüße

Bernhard

Hallo stasiali,

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Beste Grüße
Carsten





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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