Hallo zusammen,
ich bin 24 Jahre alt und bei mir fing das alles so an:
Ich hatte schon als Kind unheimliche Ängste bei Arzt, das konnte man daran erkennen, dass wenn meine Mutter mich zum Arzt geschleppt hat, ich immer aus dem Wartezimmer abgehauen bin und gerannt was das zeug hält. Meine Mutter oder Mein Vater mussten mich immer fangen.
Ab dem 12. Lebensjahr hat es sich einigermaßen wieder gelegt aber ich konnte dennoch nicht einfach mal so zum Arzt gehen. Zahnarzt war ab 12 Jahr garkein Problem mehr.
Mit ca. 14-16 Jahre beobachtete ich meinen Körper immer genauer und genauer und achtete auf jedes Haar was mir aus dem Kopf viel. Ich dachte dann auch ständig an Krebs. Irgendwann hab ich erfahren dass Haare ja mehr bei der Chemotherapie rausfallen würden, nicht bei Krebs.
Ich beobachtete meinen Körper nach dem 16. Lebensjahr nicht mehr all so genau hatte aber immer noch Schiss vor Krankheiten, immer wieder legte es sich, wenn ich nicht daran denken musste. Es gab auch zu der Zeit kein Internet bei jedem und kein Google.
Als ich meine erste Liebe kennen gelernt habe, hab ich über alles vergessen und mir gings supper bis ich 20 Jahre alt war.
Mit 21 Hab ich Zivi im Krankenhaus gemacht und war öffters im Labor was wegbringen. Hatte dann aus Spaß gefragt ob man mir Blut abnehmen könnte einfach mal so. Bei Zivi war es üblich, wenn man im Krankenhaus war aber nicht im Lager.
Das war das erste mal mit der Blutabnahme aus der Vene im Arm in meinem Leben. So was passiert natürlich genau mir!? Ich kippte um, und kamm nach wenigen Sekunden mit Atemnot wieder zu mir. Es wurde sofort ein Notarzt aus der Ambulanz des Krankenhauses geholt und ich kam zum EKG Check der nichts auffäliges zeigte.
Ich war Kreideblass und konnte es mir so erklären, dass ich wahrscheinlich vor Schreck Ohnmächtig geworden bin und mich mit der Spuck versdchluckt habe als man mich von der Sitzposition in Liegeposition versetzte als ich anfing Ohnmächtig zu werden.
Ich wurde an dem Tag dann nach Hause geschickt im mich zu erholen. Dann kamen die Blutergebnisse, die OK waren. Gut ich hab mich also beim Blutabnehmen voll erschrocken und die Laborantin sagte ich muss mich checken lassen, aber wer ich da nicht schon mal bei Umgekippt. Ich hatte kein Check also gemacht.
Nach diesem Vorfall dachte ich mir nichts böses und startete in meinem ZIVI Urlaub 1 Monat USA Backpacker Tour, ich hatte keine Probleme und keine Ängste mir gings Super bis ich zurück kam.
Ich hatte plötzlich Schiss als ich bei mir irgendwann Geheimratsecken bemerkte, die zwar sehr klein waren aber schon welche die ich beobachtete. Ich habbe mehrere Seiten gegoogelt und war depri und musste immer im Spiegel gucken. Meine zweite Freundin hat mich davon irgendwie abbekommen und mir waren die Haare irgendwann egal.
Mit 21. Hatte ich noch kein Ausbildungsplatz und arbeitete in einer Büchsenfabrik am Fliesband. Mir gings gut und ich konnte Geld verdienen.
Nach genau 4 Tagen passiert es. Zum Arbeitsbeginn ging klein auf die Toilette und mir wird auf dem Rückweg zum Fliesband so schwindelig, dass ich sagte ich gehe mal ins Sekritariat, bis ich da ankam raste mein Herz so sehr und mir wurde der Notarzt gerufen. Als der Notarzt eintraf und mich an Geräte anschloss, stellten die nichts Akutes fest, sodass ich im Krankenwagen eine Infusion bekommen habe um wieder runterzukommen, weil ich so viel Angst hatte, das ich dachte es wäre was ernstes. Das komische daran war, dass mein Vater dies genau 1 Woche vorher auch hatte und ins Krankenhaus kam, bei dem nichts festgestellt wurde. Er wurde dann auf Psyche verwiesen.
Nun kam ich ins Krankenhaus und bekamm Ultraschall am Herz und Schilddrüse, ich zitterte am ganzen Körper, mein Herz pumpte sehr schnell und dass fast 2 Stunden lang. Dann kamen auch schon wieder die Blutergebnisse. Man wollte mich zur Beobachtung eine Nacht da behalten, weil man nichts akutes feststellen konnte. Man entlies mich aber, weil ich es mir aussuchen konnte ging ich nach hause. Ich bekam ein 24 Stunden EKG Gerät, den ich am nächten Tag zurtück bringen musste. Ich sollte alles weitere mit meinem Hausarzt besprechen.
Ich ging zitternd nach Hause und mir war immer noch teilweise Schwindelig. Im Laufe des Tages legte es sich und am nöchsten Tag ging es mir besser. Ich bekam auch ein Brief für mein Hausarzt mit den Ergebnissen und Befunden.
Und jetzt geht es los!
Ich war zu hause und starrte auf den Brief. Ich fragte mich, warum ist dieser Brief geschlossen und nicht einfach so. Was haben die zu verbergen? Es hat mich fertig gemacht einen Monat lang, bis ich mich entschlossen habe diesen Brief zu öffnen.
Ich habe alles doppelt und dreifach gelesen und alles ständig gegoogelt. Ich habe mir keine Ruhe gelassen. Ich dachte verdammt was war das den bloß. Ich hatte bis auf Kaliummangel nichts festellen können. Man hat mir im Krankenhaus auch so Kalzium und Kalium Brausetabletten gegeben, ich sollte die nehmen. Es kann ja auch ne Kleinigekeit seien. Wem ist es den nicht schon mal Schwindelig geworden, da kenn ich viele.
Ich habe so lange alles gegoogelt bis ich verückt gweorden bin, man kann es evtl. nicht so nennen, aber ich hatte 7 nächte Lang kein einziges mal geschlafen und kaum was gegessen, ich hatte ständig Druck im Bruskorp, ich hatte ganze Zeit hypervertiliert und meine Hände und Füße waren ständig wässrig, ich habe Nachts in Schweiß gebadet und für mich war alles so komisch drum herum. Ich hatte dann alle diese Symptome, die durch meine Angszustände herauskamen gegoogelt und kam bei HIV oder Krebs raus. Dies gab meiner Angst dann noch einen weiteren Schub bis ich ins Krankenhaus lief (Sonntag) in die Notaufnahme, weil ich ich es nicht ertragen konnte wie stark ich Hyperverntiliert habe und meine Herzfrequenz anstieg auf ca. 150-160/Min. Im Krankhaus dann wieder die slebe Prozedur, Blutdruck messen, Blut abnehmen, EKG und Temperatur. Ich hatte eine Temperatur von 38 C, wie kann das den seien fragte ich mich, Erkältung hatte ich ja nicht. Ich wurde zum Röntgen der Lunge geschickt. Dann auf Station zur Beobachtung. Da ich am ganzen Körper zitterte, gab man mir Valium zur beruhigung, womit ich auch dann ruhiger wurde. Ich war ca. 3 Tage im Krankhaus und habe kein einziges mal Hyperventiliert, weil ich mich irgendwie dort sicher fühlte, was nicht heißt, dass ich da bleiben wollte.
Ich lag mit 2 älteren Herren im Zimmer und ein Psycho auf dem Gang sagte mir, dass auf der Station jede Nacht jemand stirbt. Ich hab mich darüber mit der Schwester unterhalten und die bestätigte mir das Gegenteil und evtl. mit dem Psycho gesprochen, das weiß ich nicht mehr.
Ich habe in den 3 Tage kaum was gegessen im Krankenhaus und wollte nur nach Hause wieder. Man hat mir zur Kontrolle 2 mal Blutabgenommen während den 3 Tagen. Am Montag ein Tag nach einlieferung, hat man mir mitgeteilt, dass ich ab Montag Abend nichts essen oder Trinken soll, da man noch Dienstag SONO also Ultraschall machen will. Am Dienstag morgen, hab es nciht ausgehalten und habe was getrunken, weil es sich immer mehr verschoben hatt. Man hat mir dann nochmal Blut abgenommen. Das Blutbild war ok, es gab nur eine leichte Erhöhung der Monozyten, was evtl. auf einen Infekt deuten könnte.
Der Stationsarzt hat dann die Sonografie abgesagt, da ich getrunken habe und die Blutwerde in Ordnung waren. Er hat mir geraten, dringend einen Psychologen aufzusuchen und wie ich mich bei Hyperventilationenn verhalten soll. Danach entlies er mich nach Hause.
Ich war zwar leicht beruhigt ABER ich stellte mir die Frage, was sind den die Monozyten und warum hat er dazu nichts gesagt. Plumps war ich wieder da wo ich Anfags war, nachdem ich es gegoogelt habe, bekam ich auch nur übelste Krankheiten raus, jedoch kleinigkeiten unter anderem. Doch wem sollte ich glauben? Dem Arzt oder doch Google?
Ich habe mir parallel dazu auch einen Psychologen aufgesucht, bei dem ich genau einmal war und sie mir direkt Tabletten verschreiben wollte. Da fühlte ich mich nicht ernst genommen und kam nie wieder. Statt dessen googelte ich immer weiter nach Krankheiten wie HIV, Krebs, all diese, die tödlich sind. Warum? Warum googelt man nicht nach Kleinigkeiten?
Ich war in der Zeit bereits 1 Jahr mit meiner Freundin zusammen und sie litt teilweise auch unter meinen bescheuerten Einbildungen. Nun ich landete wieder beim Arzt (mein Hausarzt) ich erzählte Ihm von meinen Wahnvorstellungen und was ich mir alles einbilde. Er fing mich dann auch an zu untersuchen. Ich hatte Ultraschall der Organe, Blutabnahme, Magenspiegelung. Parallel dazu ging ich zu einer Heilpraktikerin, die mir auch Blut abnahm und Stuhl. Mein Hausarzt stelle nichts auffäliges fest. Meine Heilpraktikerin hing mir Laborbericht aus und da waren einige Werte erhöht. Sie sagte es ist eine Darminfektion, die behandelt werden muss. Darm? Fragte ich mich. Es wäre kein Gleichgewicht der Flora und ich hatte Zahnfleischentzündung, was auf eine falsch gemacht Füllung zurück zu führen war, da sich hinter der Füllung Essenreste bildeten und mein Zahnfleisch immer wieder entzündeten. Sie verschrieb mit Tabletten und verweiste mich auf einen Zahnarzt, den Sie kennt. Die Behandlung bei der Heilpraktikerin musste ich selber bezahlen, was mich bis 1600 Eur Kostete. Der Zahnarzt nahm von mir nochmal 100 Eur für eine Zahnreinigung, die er mir empfohlen hat. Dann fragte ich mich, haben die mich im Visier? Zahnarzt und Heilpraktikerin? Wollen die an mir jetzt Geld machen? Ich lies mich bei meiner Heilpraktikerin mit Eigenbluttherapie behandeln, weil meine Nerven es nicht mehr ausgehalten haben, hin und her zu rennen. Zu der Zeit habe ich bereits meine Ausbildung angefangen. Beim Zahnarzt war ich max. 3 mal und ich sollte eine weitere reinigung für 100 Eur machen, ich kam nicht mehr. Ich ging wieder zu meinem Arzt und erzähle ihm vom Heilpraktiker, er verstand es so als würde ich meinem Arzt nicht trauen und schmiss mich aus der Praxis. Ich sollte mich doch von meinem Heilpraktiker weiter behandeln lassen. Das war nicht Fair. Meine Mutter rief beim Arzt an und die Schwester erklärte meiner Mutter, dass meine Blutwerte ok sind und dass der Arzt auf mich sauer sei. Naja was solls. Ich beendete meine Arztbesuche und ging auch nicht mehr zur Heilpraktikerin.
Meine Freundin zwang mich einen HIV Test zu machen, damit ich aufhöre dies zu googeln. Ich konnte es nicht, ich hatte so viel Angst. Wobei ich eigentlich nichts zu befürchten hatte, da meine letzten beiden Freundinen keine diese Anzeichen aufwiesen und recht Jung waren.
Meine Freundin hat es nicht ertragen können was ich mir da einbilde und machte selbst einen Test um mir zu zeigen, dass sie nicht betroffen war. Mit schrecken und Freude sah ich Ihr Brief und sah NEGATIV.
Ich war leicht beruhigt und hörte mit dem googeln auf. Ich konzentrierte mich auf meine Ausbildung. Ich bekomme des öffteren Panikattaken, die ich meistens unter Kontrolle habe. Es kommt wenn ich über irgendein wahnsinn wieder denken muss. Bis zu meinem 25. Lebensjahr fuhr ich damit sehr gut. Ich hatte zwar Tage die schlimm waren aber ich war glücklicher. Ich war gut ausgelastet um nicht googlen zu müssen doer gar dran zu denken. Knapp 3 Jahre habe ich es aufrecht halten können. wIR machten viele Reisen und waren viel Unterwegs. Ich habe diese Jahr 2009 meine Ausbildung erfolgreich beendet und habe in dem Job aufgehört und mich selbstständig gemacht.
UND DANN DAS
Seit 1 Monat bin ich wieder Rückfällig geworden, was googeln betrifft. Ich mache es schon wieder. Ich habe jedes mal Panik vor einer Krankheit, beobachte meinen Körper schon wieder so genau. Kann an kaum was anderes denken, jede Veränderung zwingt mich zum googeln, sei es ein Punkt im Auge oder ein Fleckchen sonst wo. Ich habe ständig schon wieder Angst, dass da was ist. Unter den Angstzuständen nehme ich die Welt teilweise als künstlich war. Als wäre alles so Unecht. Ich zittere und Hyperventiliere etwas weniger als früher aber es nimmt mir viel Zeit am Tag weg, ich bin nicht konzentriert wie in der Ausbildung. Ich habe kaum Hunger und habe das Gefühl ich wäre in einem Käfig gefangen. Ich versuche mich zu beherschen aber es ist schwer für mich. Heute habe ich mich entschlossen diesen Verlauf zu beschreiben als ich den Thread gelesen habe, vieleicht geht es mir ein wenig besser, wenn ich meine Gefühle äußere.
Mit dem heutigen Tag werden ich nie wieder Googeln, den es ist ein totaler Blödsinn, weil man versucht zu den Symptomen, die man am Körper fesstellt unter google eine Kleinigkeit oder nichts schlimmes zu finden. Aber man bekommt fast bei jedem Symptom das raus, was man nicht wollte. Sei es Halsschmerzen oder kleine Differenz im Blutbild. Sowohl die schlimmen als aus kleine Vitaminmängel haben oft die selben Symptome und niemand, niemand auch kein Googel kann diese besser einschätzen und erklären wie ein Arzt der dafür Jahrelang studiert hat.
Also Leute zwingt euch, hört auf zu googlen, seht Ihr, mir gings 3 Jahre lang besser als jetzt und ich hab schon wieder angefangen auf mein Körper so sehr zu achten und zu googeln. Ich will damit aufhören aber es ist schwer.
MFG
18.08.2009 13:54 •
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