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Hallo,

ich bin neu hier.

Ich leide unter wahnsinniger Krankheitsangt, bin auch seit kurzem im Therapie.

Ich hoffe so, dass die Therapie mir hilft. Denn so möchte ich das nicht mehr.

Ständig habe ich Angst, schwer zu erkranken, vor allem vor Krebs.

Ich kann gar nicht sagen, was ich alles in meiner Phantasie schon gehabt habe.

Sobald ich etwas entdecke, was ungewöhnlich ist, schießt sofort die Angst hoch.

Und es ist nie etwas harmloses, nein, die schlimmsten Sachen fallen mir ein.

Was mich auch sehr belastet, ist dieser Kontrollzwang. Ständig taste ich etwas ab, beobachte mich, um mich zu vergewissern, ob alles in Ordnung ist und habe dabei doch ständig Angst, etwas zu entdecken.

Wie kommt man davon denn wieder los? Wie kann ich diese Kontrolle loswerden? habt ihr Tips?

Raphaela

14.11.2008 11:33 • 18.08.2009 #1


13 Antworten ↓


Hallo Raphaela!

Willkommen in diesem Forum! Raphaela, wir ALLE hier kennen Deine Probleme. Ich mache diese saumäßige Angst vor Krankheiten leider schon seit etwas mehr als 1 Jahr mit. Habe immer wieder versucht, aus diesem Loch herauszukommen. Aber immer wieder falle ich darin zurück!

Auch Deinen KONTROLL-ZWANG kenne ich SEHR GUT! Man drückt immer wieder irgendwo rum und guckt, ob nicht wieder was ist, richtig? Ja, das kenne ich. Ich habe schon so oft irgendwo rumgedrückt, daß hinterher alles rot und blau war. Sobald auch nur irgendwo EIN BISCHEN was anders ist, am Körper, denkt man an Krebs, richtig? Ich habe schon sämtliche Krebs-Sorten durch. Gehirntumor, Darmkrebs, Kehlkopfkrebs. ALLES! Und - vielleicht kennst Du das auch: Ich finde JEDEN TAG neue Symptome an mir.

Du hast nach einem Tipp gefragt, wie man den Kontroll-Zwang abstellen kann. DEN KANNST DU NICHT ABSTELLEN! Du muß Dich einfach ZWINGEN, es NICHT mehr zu tun. Das klingt hart und ist schwer. Laß es einfach bleiben mit der Kontrolliererei! Ist aber leichter gesagt, als getan.

Bei mir war es letzte Woche so: Ich habe mal AUSNAHMSWEISE nichts an meinem Körper gefunden. Dann habe ich mal wieder meine Lippe kontrolliert, weil ich vor Wochen mal Herpes hatte. Ich habe so lange rumgedrückt und kontrolliert, bis die ganze Lippe rot und blau gedrückt war. Ich habe mich so über meine Dämlichkeit geärgert. Also, LASS DIE KONTROLLIEREREI sein.

Raphaela, ALLE hier in diesem Forum wissen, was Du durchmachst. Du bist NICHT alleine. Und ich kann Dir noch einen ganz SCHLAUEN Tipp geben: KOMM NICHT AUF DIE IDEE UND GOOGLE DEINE SYMPTOME!!! Das ist das Schlimmste, was Du machen kannst!!! Also, NIEMALS Deine Symptome googeln!! Du landest IMMER bei KREBS! Ich bin seit Wochen in Therapie. Mein Therapeut hat mir dieses sauverdammte googeln sogar VERBOTEN!

Welche Symptome hast Du denn? Wo kontrollierst Du denn immer wieder? Ich bin im Moment auf den Haut-Kontroll-Trip. Und wehedem, ich finde auch nur die KLEINSTE Veränderung, dann drehe ich durch vor Angst. Es ist die Hölle. Ich finde oft keinen anderen Gedanken mehr, als KREBS.

Habe Deinen Beitrag gelesen und dachte nur: NOCH EINE mit DEMSELBEN Problem, wie ich!

Viele Grüße
Linus 42

A


Hallo ich bin neu und :Krankheitsangst

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Ich persönlich leide nicht unter der Angst vor Krankheiten...
Vor 4 Jahren hatte ich mal so eine Phase, dass ich dachte, ich hätte Krebs, wenn mir Haare ausgefallen sind!
Oder ich habe einmal einen Leberfleck entdeckt, und dachte, ich hätte Hautkrebs...also kann ich mich in eure Situation gut hineinfühlen!Gott sei Dank hat sich das bei mir wieder gelegt...

Was ich eigentlich sagen wollte:Eine Idee wäre es doch, evtl einmal im Jahr einen Ganzkörpercheck beim Arzt durchzuführen!
Vielleicht gibt euch das dann Sicherheit und ihr könntet euch bei einer Panikattacke auf das positive Ergebnis beim Arzt zurückberufen!

Ob das psychologisch richtig ist weiß ich nicht, aber wär ne Überlegung wert!
Vielleicht könnt ihr mit euren Psychologen darüber sprechen!

Soweit von mir....

Hallo Linus,

danke für deine liebe Antwort.

Ja, ich muss das mit dem Kontrollieren lassen, denn es hilft ja nichts, er wird dadurch nur schlimmer.

Im Moment habe ich den Spleen Darmkrebs.

Mein Vater ist ziemlich jung daran erkrankt, wurde aber geheilt.

Deshalb habe ich vor sechs Jahren schon eine DArmspiegelung machen lassen. Es war alles ok.

Anfang des Jahres hatte ich helles Blut auf dem Toilettenpapier. Ich bin dann zum Proktologen, er hat innere Hämmorhoiden festgestellt und verödet.

seitdem ist eigentlich auch wieder alles ok. Aber, es ist mir ja peinlich das zu schreiben, beobachte ich immer meinen Stuhlgang. Und wenn ich dann mal etwas rotes darin sehe (meistens habe ich dann Tomaten oder Paprika gegessen) bekomme ich Panik.

Ich habe vor kurzem so ein STuhlbriefchen beim Arzt abgegeben, es war alles ok.

Mein Therapeut meinte jetzt auch, ich solle das doch mal abhaken, ich hätte doch alles getan.

Aber im Hinterkopf bleibt die Angst. aber eine Darmspiegelung will ich auch nicht schon wieder machen lassen. Zumal mein Therapeut, er ist auch Arzt, meint, das wäre nicht nötig nach den ganzen Untersuchungen.

Also muss ich mich irgendwie da wieder runterholen.

Das ist alles so peinlich, wenn ich das hier lese, was ich schreibe, ich komme mir echt blöd vor.

Raphaela

Hallo Raphaela!

Das muß Dir alles überhaupt nicht peinlich sein. Kenne auch die Untersuchungen, die Du da so anstellst. Vom Spleen Darmkrebs bin ich im Moment weg. Zur Zeit bin ich bei Leukämie angelangt. Es ist zum kotzen. Diese dauernde Kontrolliererei. Hinzu kommt, daß meine Tante vor ein paar Wochen tatsächlich an Leukämie erkrankte. Daher habe ich die Angst aber nicht. Diese kommt nur vom GOOGELN! Egal, was man googelt, es kommt IMMER was todbringendes raus. Also, mein Tipp: Laß das googeln!!!

Ich habe es mittlerweile sein lassen, aber, das Dumme - ich habe NATÜRLICH alles noch im Hinterkopf, was da über Krankheiten stand. Somit ziehe ich nun JEDES neue Symptom auf das, was da stand. Echt übel.

Deine Panik-Attacken kann ich gut nachvollziehen. Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist, aber mir wurde bisher dann immer schlecht und ich habe mich fast übergeben müssen. Herzrasen, Schweißausbrüche sowieso. Du bist ja auch in Therapie, lese ich. Ob mir das bisher etwas gebracht hat? Jein. Nach so einer Sitzung geht es mir meist besser. Aber wehedem ich finde mal wieder was Neues, bei meinen STÄNDIGEN Kontrollen. Bin mal gespannt, wie lange ich diesen Dreck noch mitmachen muß. Und NERVLICH überhaupt noch aushalte.....

Raphaela, ich wünsche Dir einen schönen Tag und VERSUCHE es wenigstens, die Kontrollen aufzugeben. Obwohl - das muß ICH gerade sagen

Linus42

Hallo Linus,

es tut wirklich gut, das hier zu schreiben.

Mein Problem ist, dass ich eigentlich immer hundertprozentige Sicherheit möchte.

Mir reicht es aktuell gerade z.B. nicht, dass der Proktologe meint, es sei alles in Ordnung, der Stuhltest ok war und auch mein Blut in Ordnung ist.

Eigentlich bräuchte ich noch die Darmspiegelung, um mir die Bestätigung zu holen.

Und genau das ist das Problem, meint mein Therapeut. Es gibt nun mal keine hundertprozentige Sicherheit.

Wenn das von meinem Verstand nur mal bei meinen Gefühlen ankommen würde

Raphaela

Hallo,

ich hoffe, ich darf mich als Neuling auch hier in den Beitrag einklinken. Denn er handelt auch von meinem Problem: Angst vor Krankheiten, besonders Krebs.

Bei mir hat es eigentlich mit der Geburt meines Sohnes vor knapp 1 1/2 Jahren angefangen. Ich war eigentlich immer recht gesund, nie im Krankenhaus oder so. Aber dann hatte ich eine schwierige Schwangerschaft mit Krankenhausaufenthalt und letztlich einer Frühgeburt, obwohl dann alles trotzdem gut ausgegangen ist.

Und danach fingen dann plötzlich diese Dauer-Wehwehchen an. Also ich hatte im vergangenen Jahr tatsächlich häufig irgendwas, deswegen habe ich irgendwie total das Zutrauen in meine Gesundheit verloren. Drei Wochen nach der Geburt hatte ich tatsächlich eine schwere Mittelohrentzündung. Einige Monate danach hatte ich einen leichten zahnmedizinischen Eingriff. Weiter ging es mit Durchfall (das erste Mal, dass in mir ein Krebsverdacht aufkeimte: Darmkrebs), dann wieder die Zähne (Wurzelentzündung), dann hatte ich mal eine Nacht lang so kräftiges Herzklopfen (mein Gedanke: ein drohender Herzinfarkt! Beim EKG war aber alles völlig okay), dann plötzlich Migräne (dauert bis jetzt an, bin bei einem Neurologen in Behandlung, aber natürlich dachte ich vor dem EEG auch an Hirntumor).

Dann wurde im Sommer bei einer Routineuntersuchung von meinem damaligen Frauenarzt eine Diagnose gestellt, die einen kleinen medizinischen Eingriff nötig gemacht hätte. Laut seiner Aussage würde das unbehandelt irgendwann zu Krebs führen. Ich habe mich also wochenlang verrückt gemacht, war dann noch bei zwei anderen Ärzten, die sich aber nicht so wirklich sicher waren. Bis ich dann endlich in einer großen Uniklinik den Befund bekam, dass meine Werte völlig normal wären und ein Eingriff unnötig. Danach war ich sowas von erleichtert, hatte mich schon an Gebärmutterhalskrebs sterben sehen.

Meine neueste Errungenschaft ist die Angst vor Brustkrebs. Seit einiger Zeit habe ich ab und zu ein Ziehen und leichtes Brennen in den Brüsten. Man fühlt aber keine Knoten oder so. Naja wahrscheinlich ist es was hormonelles, hab´ vor kurzem erst die Pille abgesetzt und das kann ja immer noch von der Umstellung kommen. Zum Arzt will ich gar nicht gehen, weil ich einfach nicht schon wieder eine Untersuchung haben will. Wahrscheinlich wegen nichts und wieder nichts.

Bei mir dreht sich das Gedankenkarussell dann natürlich schlußendlich immer darum, was wäre, wenn ich jetzt sterben würde, dann könnte ich meinen Sohn nicht aufwachsen sehen, er hätte keine Mama mehr...

Bei mir ist es aber so, dass ich auch durchaus Phasen habe ,wo ich nicht an Krankheiten denke. Aber eben bei jedem kleinen Symptom, dem ich früher wahrscheinlich gar keine Beachtung geschenkt hätte.

Mein Mann und meine Mutter sagen halt immer nur, ich soll mich nicht so verrückt machen usw. Deswegen erzähle ich schon gar nicht mehr viel.

Oje, jetzt habe ich einen ellenlangen Beitrag geschrieben, aber es hat gut getan, sich mal alles von der Seele zu schreiben.

Hallo Mesila!

Ja, es tut ganz gut, sich hier seine Sorgen von der Seele zu schreiben. Aber, ändert das was an unseren Ängsten? Dieser verdammte Teufelskreis aus Angst und Panik ist schrecklich. Und GENAU, wie Du schon schreibst: Manche Symptome, die wir so haben, manche Zipperlein, die wir entdecken - dem hätten wir früher gar keine Beachtung geschenkt. Richtig?

Ein klitzekleiner Durchfall ist dann sofort DARMKREBS! Früher hätte ich gedacht: Oh Durchfall - esse ich eben eine Banane, dann ist das morgen wieder weg! Nöö, HEUTE gerate ich in Panik, denn es könnte ja Krebs sein. Das ist doch nur noch irre und ich möchte sooooo gerne wieder NORMAL leben.

Ich weiß nicht, wie Du mit Deinen angeblichen Symptomen umgehst. Aber eines kann ich Dir sagen: Komm nicht auf die Idee und fange an zu GOOGELN!! Es kommt IMMER was Böses heraus, es ist IMMER die SCHLIMMSTE Krankheit, die auf Deine Symptome paßt. Ich gebe immer wieder diesen Tipp, weil ich sehr lange gegoogelt habe, nach JEDEM Mist. Und IMMER bin ich in PANIK geraten, weil ALLE Symptome sofort auf KREBS paßten oder auf sonst etwas Tödliches.

Wie wir von diesem Angst-Karussel herunterspringen können, weiß ich auch nicht! Ich habe es einfach nur noch satt. Dann dieses STÄNDIGE Gefummel am Körper. Dieser DAUER-KONTROLL-ZWANG. Und IMMER entdeckt man was Neues. Und was Deine Angst vor Darmkrebs angeht. SEI ZUFRIEDEN! Dein Arzt sagte doch, daß da NICHTS ist!

Wann ist denn Deine Grübel-Phase am Schlimmsten? Bei mir geht es morgens los und dauert bis tief in die Nacht, wie bis JETZT! Okay, an manchen Tagen kann ich es für Stunden verdrängen. Aber wehedem ich bin wieder alleine und fange an zu kontrollieren

Im Moment reicht ja sogar nur ein Jucken auf der Haut, ein Ziehen und schon geht die Panik wieder los. Mein Therapeut hat was Schlaues gesagt und ich versuche manchmal daran zu denken, um mich zu beruhigen: Der Körper ist ein einziges Gewusel und erneuert sich 24 Stunden rund um die Uhr. Es ist IMMER was. Mal ziept es, mal zieht es - GANZ NORMAL!

Na ja, Mesila. Sich hier einiges von der Seele schreiben, das tut ganz gut - für den Moment jedenfalls.

Ich wünsche Dir und allen Lesern hier eine weitestgehendst angstfreie Zeit. Ich bin diese Angstschieberei so leid......

Linus42

Hallo,

es tut wirklich gut, hier zu schreiben, seine Gedanken zu ordnen.

Ich habe mich am Wochenende wirklich gezwungen, nichts zu kontrollieren.

Es ist mir gelungen, aber wirklich gut fühle ich mich damit nicht. Es könnte ja doch etwas sein..

Noch dazu habe ich heute morgen meinen zweiten Herpes innerhalb kürzester Zeit entdeckt. Was mich schon wieder zum Grübeln bringt.

Mein Therapeut meint ja, die Krankheitsängste seien Symptom für andere Pobleme, die man hat.

Ich z.B. bin unheimlich unsicher, kann mich schlecht gegenüber anderen behaupten und weiß eigentlich gar nicht, wer ich richtig bin.

Vielleicht hat das ja damit etwas zu tun.

Geht es euch auch so?

Raphaela

Hallo,

@Linus: Ich hab schon öfter mal gegoogelt und natürlich auch immer die schlimmsten Sachen gefunden. Ich versuche es jedes Mal, es sein zu lassen. Aber man würde halt so gerne eine harmlose Erklärung für die Symptome finden.

Bei mir ist es so, dass ich eigentlich gar nicht ständig an mir herumuntersuche. Ich habe z. B. viele Leberflecken auf dem Rücken, die gucke ich so gut wie nie im Spiegel an oder so. Ich steigere mich halt immer nur dann arg hinein, wenn ich tatsächlich das ein oder andere Zwicken habe.
Was meinst Du, wie ich in der Schwangerschaft gelitten habe, als ich das Baby noch nicht gespürt habe und ständig was gelesen habe, dass so ein Baby ja einfach im Bauch sterben kann ohne dass man das merkt. Die ersten Monate wäre ich am liebsten zweimal täglich zum Frauenarzt maschiert. Und das schlimmste ist, dass ja da dann tatsächlich Probleme aufgetreten sind, die mein Arzt anfangs (und ich habe den Eindruck auch zum Schluß) nicht wirklich ernst nahm.

Trotzdem glaube ich den Ärzten im Großen und Ganzen eigentlich. Also wenn mir gesagt wird, der Befund vom Gebärmutterhals ist völlig okay, dann ist das für mich eigentlich auch abgehakt.

Ich finde halt einfach nur immer wieder was Neues, worüber ich mir Gedanken machen kann. Und wenn ich an mir selbst nichts Besorgniserregendes finde, mache ich mir gerne mal Sorgen, dass meiner Familie irgendwas passiert.

Heute z. B. hatte ich aber bisher einen sehr guten Tag. Obwohl es in der einen Brust immer noch zwickt und zwackt, mache ich mir nicht soviel Gedanken. Vielleicht weil ich vormittags mit meinem Sohn unterwegs war und einfach den Tag genossen habe.

@Raphaela: Ich weiß nicht so genau, welche Probleme hinter meiner Angst stehen könnte. Sorgen, dass z. B. meinen Eltern was passiert, habe ich eigentlich schon immer. Vielleicht weil ich ein Einzelkind bin und meine Eltern meine einzigen Familienangehörigen. Komischerweise mache ich mir um meinen Sohn keine übertriebenen Sorgen. Er war z. B. letztens im Krankenhaus und da bin ich trotzdem recht ruhig geblieben.

Oft denke ich mir auch, dass ich total undankbar bin, denn eigentlich führe ich im Moment genau das Leben, dass ich mir früher immer erträumt habe. Es ist wirklich alles toll. Vielleicht habe ich deshalb Angst, dass irgendwas diese Perfektion zerstören könnte.

Hallo Mesila,

meine Angst ist auch größer geworden, seit ich Kinder habe.

Der Gedanke, dass ich nicht mehr für sie dasein könnte, ist furchtbar für mich.

Mir geht es auch oft so wie dir. Sagt mir ein Arzt, es ist alles in Ordnung, ist das Problem erst mal für mich abgehakt. Aber dann kommt eben etwas anderes und alles geht von vorne los.

Hallo,

wie ist es Euch denn die letzten Tage so ergangen? Also ich war eigentlich ganz positiv gestimmt. Bis auf gestern Abend im Bett, da hat es in meiner Brust wieder so gepickt und gekribbelt und heute tagsüber auch ein paarmal. War schon drauf und dran, danach zu googeln, ob man bei Brustkrebs solche Symptome haben kann, konnte mich aber bisher davon abhalten.

Liebe Grüße
und einen schönen Abend noch

Mesila

Hallo Mesila,

mir geht es so lala.

Ich bin etwas erkältet und unheimlich müde.

Aber dieses Kraftlos sein kann auch von der Psyche kommen, meint mein Therapeut.

Was die Ängste anbetrifft, ist es mal besser, mal schlechter.

Ich muss mich immer noch zusammenreißen, nicht ständig etwas zu Kontorllieren.

LG
Raphaela

Hallo zusammen,

ich bin 24 Jahre alt und bei mir fing das alles so an:

Ich hatte schon als Kind unheimliche Ängste bei Arzt, das konnte man daran erkennen, dass wenn meine Mutter mich zum Arzt geschleppt hat, ich immer aus dem Wartezimmer abgehauen bin und gerannt was das zeug hält. Meine Mutter oder Mein Vater mussten mich immer fangen.

Ab dem 12. Lebensjahr hat es sich einigermaßen wieder gelegt aber ich konnte dennoch nicht einfach mal so zum Arzt gehen. Zahnarzt war ab 12 Jahr garkein Problem mehr.

Mit ca. 14-16 Jahre beobachtete ich meinen Körper immer genauer und genauer und achtete auf jedes Haar was mir aus dem Kopf viel. Ich dachte dann auch ständig an Krebs. Irgendwann hab ich erfahren dass Haare ja mehr bei der Chemotherapie rausfallen würden, nicht bei Krebs.

Ich beobachtete meinen Körper nach dem 16. Lebensjahr nicht mehr all so genau hatte aber immer noch Schiss vor Krankheiten, immer wieder legte es sich, wenn ich nicht daran denken musste. Es gab auch zu der Zeit kein Internet bei jedem und kein Google.

Als ich meine erste Liebe kennen gelernt habe, hab ich über alles vergessen und mir gings supper bis ich 20 Jahre alt war.

Mit 21 Hab ich Zivi im Krankenhaus gemacht und war öffters im Labor was wegbringen. Hatte dann aus Spaß gefragt ob man mir Blut abnehmen könnte einfach mal so. Bei Zivi war es üblich, wenn man im Krankenhaus war aber nicht im Lager.
Das war das erste mal mit der Blutabnahme aus der Vene im Arm in meinem Leben. So was passiert natürlich genau mir!? Ich kippte um, und kamm nach wenigen Sekunden mit Atemnot wieder zu mir. Es wurde sofort ein Notarzt aus der Ambulanz des Krankenhauses geholt und ich kam zum EKG Check der nichts auffäliges zeigte.
Ich war Kreideblass und konnte es mir so erklären, dass ich wahrscheinlich vor Schreck Ohnmächtig geworden bin und mich mit der Spuck versdchluckt habe als man mich von der Sitzposition in Liegeposition versetzte als ich anfing Ohnmächtig zu werden.

Ich wurde an dem Tag dann nach Hause geschickt im mich zu erholen. Dann kamen die Blutergebnisse, die OK waren. Gut ich hab mich also beim Blutabnehmen voll erschrocken und die Laborantin sagte ich muss mich checken lassen, aber wer ich da nicht schon mal bei Umgekippt. Ich hatte kein Check also gemacht.

Nach diesem Vorfall dachte ich mir nichts böses und startete in meinem ZIVI Urlaub 1 Monat USA Backpacker Tour, ich hatte keine Probleme und keine Ängste mir gings Super bis ich zurück kam.

Ich hatte plötzlich Schiss als ich bei mir irgendwann Geheimratsecken bemerkte, die zwar sehr klein waren aber schon welche die ich beobachtete. Ich habbe mehrere Seiten gegoogelt und war depri und musste immer im Spiegel gucken. Meine zweite Freundin hat mich davon irgendwie abbekommen und mir waren die Haare irgendwann egal.

Mit 21. Hatte ich noch kein Ausbildungsplatz und arbeitete in einer Büchsenfabrik am Fliesband. Mir gings gut und ich konnte Geld verdienen.
Nach genau 4 Tagen passiert es. Zum Arbeitsbeginn ging klein auf die Toilette und mir wird auf dem Rückweg zum Fliesband so schwindelig, dass ich sagte ich gehe mal ins Sekritariat, bis ich da ankam raste mein Herz so sehr und mir wurde der Notarzt gerufen. Als der Notarzt eintraf und mich an Geräte anschloss, stellten die nichts Akutes fest, sodass ich im Krankenwagen eine Infusion bekommen habe um wieder runterzukommen, weil ich so viel Angst hatte, das ich dachte es wäre was ernstes. Das komische daran war, dass mein Vater dies genau 1 Woche vorher auch hatte und ins Krankenhaus kam, bei dem nichts festgestellt wurde. Er wurde dann auf Psyche verwiesen.

Nun kam ich ins Krankenhaus und bekamm Ultraschall am Herz und Schilddrüse, ich zitterte am ganzen Körper, mein Herz pumpte sehr schnell und dass fast 2 Stunden lang. Dann kamen auch schon wieder die Blutergebnisse. Man wollte mich zur Beobachtung eine Nacht da behalten, weil man nichts akutes feststellen konnte. Man entlies mich aber, weil ich es mir aussuchen konnte ging ich nach hause. Ich bekam ein 24 Stunden EKG Gerät, den ich am nächten Tag zurtück bringen musste. Ich sollte alles weitere mit meinem Hausarzt besprechen.

Ich ging zitternd nach Hause und mir war immer noch teilweise Schwindelig. Im Laufe des Tages legte es sich und am nöchsten Tag ging es mir besser. Ich bekam auch ein Brief für mein Hausarzt mit den Ergebnissen und Befunden.

Und jetzt geht es los!
Ich war zu hause und starrte auf den Brief. Ich fragte mich, warum ist dieser Brief geschlossen und nicht einfach so. Was haben die zu verbergen? Es hat mich fertig gemacht einen Monat lang, bis ich mich entschlossen habe diesen Brief zu öffnen.

Ich habe alles doppelt und dreifach gelesen und alles ständig gegoogelt. Ich habe mir keine Ruhe gelassen. Ich dachte verdammt was war das den bloß. Ich hatte bis auf Kaliummangel nichts festellen können. Man hat mir im Krankenhaus auch so Kalzium und Kalium Brausetabletten gegeben, ich sollte die nehmen. Es kann ja auch ne Kleinigekeit seien. Wem ist es den nicht schon mal Schwindelig geworden, da kenn ich viele.

Ich habe so lange alles gegoogelt bis ich verückt gweorden bin, man kann es evtl. nicht so nennen, aber ich hatte 7 nächte Lang kein einziges mal geschlafen und kaum was gegessen, ich hatte ständig Druck im Bruskorp, ich hatte ganze Zeit hypervertiliert und meine Hände und Füße waren ständig wässrig, ich habe Nachts in Schweiß gebadet und für mich war alles so komisch drum herum. Ich hatte dann alle diese Symptome, die durch meine Angszustände herauskamen gegoogelt und kam bei HIV oder Krebs raus. Dies gab meiner Angst dann noch einen weiteren Schub bis ich ins Krankenhaus lief (Sonntag) in die Notaufnahme, weil ich ich es nicht ertragen konnte wie stark ich Hyperverntiliert habe und meine Herzfrequenz anstieg auf ca. 150-160/Min. Im Krankhaus dann wieder die slebe Prozedur, Blutdruck messen, Blut abnehmen, EKG und Temperatur. Ich hatte eine Temperatur von 38 C, wie kann das den seien fragte ich mich, Erkältung hatte ich ja nicht. Ich wurde zum Röntgen der Lunge geschickt. Dann auf Station zur Beobachtung. Da ich am ganzen Körper zitterte, gab man mir Valium zur beruhigung, womit ich auch dann ruhiger wurde. Ich war ca. 3 Tage im Krankhaus und habe kein einziges mal Hyperventiliert, weil ich mich irgendwie dort sicher fühlte, was nicht heißt, dass ich da bleiben wollte.

Ich lag mit 2 älteren Herren im Zimmer und ein Psycho auf dem Gang sagte mir, dass auf der Station jede Nacht jemand stirbt. Ich hab mich darüber mit der Schwester unterhalten und die bestätigte mir das Gegenteil und evtl. mit dem Psycho gesprochen, das weiß ich nicht mehr.

Ich habe in den 3 Tage kaum was gegessen im Krankenhaus und wollte nur nach Hause wieder. Man hat mir zur Kontrolle 2 mal Blutabgenommen während den 3 Tagen. Am Montag ein Tag nach einlieferung, hat man mir mitgeteilt, dass ich ab Montag Abend nichts essen oder Trinken soll, da man noch Dienstag SONO also Ultraschall machen will. Am Dienstag morgen, hab es nciht ausgehalten und habe was getrunken, weil es sich immer mehr verschoben hatt. Man hat mir dann nochmal Blut abgenommen. Das Blutbild war ok, es gab nur eine leichte Erhöhung der Monozyten, was evtl. auf einen Infekt deuten könnte.
Der Stationsarzt hat dann die Sonografie abgesagt, da ich getrunken habe und die Blutwerde in Ordnung waren. Er hat mir geraten, dringend einen Psychologen aufzusuchen und wie ich mich bei Hyperventilationenn verhalten soll. Danach entlies er mich nach Hause.

Ich war zwar leicht beruhigt ABER ich stellte mir die Frage, was sind den die Monozyten und warum hat er dazu nichts gesagt. Plumps war ich wieder da wo ich Anfags war, nachdem ich es gegoogelt habe, bekam ich auch nur übelste Krankheiten raus, jedoch kleinigkeiten unter anderem. Doch wem sollte ich glauben? Dem Arzt oder doch Google?

Ich habe mir parallel dazu auch einen Psychologen aufgesucht, bei dem ich genau einmal war und sie mir direkt Tabletten verschreiben wollte. Da fühlte ich mich nicht ernst genommen und kam nie wieder. Statt dessen googelte ich immer weiter nach Krankheiten wie HIV, Krebs, all diese, die tödlich sind. Warum? Warum googelt man nicht nach Kleinigkeiten?

Ich war in der Zeit bereits 1 Jahr mit meiner Freundin zusammen und sie litt teilweise auch unter meinen bescheuerten Einbildungen. Nun ich landete wieder beim Arzt (mein Hausarzt) ich erzählte Ihm von meinen Wahnvorstellungen und was ich mir alles einbilde. Er fing mich dann auch an zu untersuchen. Ich hatte Ultraschall der Organe, Blutabnahme, Magenspiegelung. Parallel dazu ging ich zu einer Heilpraktikerin, die mir auch Blut abnahm und Stuhl. Mein Hausarzt stelle nichts auffäliges fest. Meine Heilpraktikerin hing mir Laborbericht aus und da waren einige Werte erhöht. Sie sagte es ist eine Darminfektion, die behandelt werden muss. Darm? Fragte ich mich. Es wäre kein Gleichgewicht der Flora und ich hatte Zahnfleischentzündung, was auf eine falsch gemacht Füllung zurück zu führen war, da sich hinter der Füllung Essenreste bildeten und mein Zahnfleisch immer wieder entzündeten. Sie verschrieb mit Tabletten und verweiste mich auf einen Zahnarzt, den Sie kennt. Die Behandlung bei der Heilpraktikerin musste ich selber bezahlen, was mich bis 1600 Eur Kostete. Der Zahnarzt nahm von mir nochmal 100 Eur für eine Zahnreinigung, die er mir empfohlen hat. Dann fragte ich mich, haben die mich im Visier? Zahnarzt und Heilpraktikerin? Wollen die an mir jetzt Geld machen? Ich lies mich bei meiner Heilpraktikerin mit Eigenbluttherapie behandeln, weil meine Nerven es nicht mehr ausgehalten haben, hin und her zu rennen. Zu der Zeit habe ich bereits meine Ausbildung angefangen. Beim Zahnarzt war ich max. 3 mal und ich sollte eine weitere reinigung für 100 Eur machen, ich kam nicht mehr. Ich ging wieder zu meinem Arzt und erzähle ihm vom Heilpraktiker, er verstand es so als würde ich meinem Arzt nicht trauen und schmiss mich aus der Praxis. Ich sollte mich doch von meinem Heilpraktiker weiter behandeln lassen. Das war nicht Fair. Meine Mutter rief beim Arzt an und die Schwester erklärte meiner Mutter, dass meine Blutwerte ok sind und dass der Arzt auf mich sauer sei. Naja was solls. Ich beendete meine Arztbesuche und ging auch nicht mehr zur Heilpraktikerin.

Meine Freundin zwang mich einen HIV Test zu machen, damit ich aufhöre dies zu googeln. Ich konnte es nicht, ich hatte so viel Angst. Wobei ich eigentlich nichts zu befürchten hatte, da meine letzten beiden Freundinen keine diese Anzeichen aufwiesen und recht Jung waren.

Meine Freundin hat es nicht ertragen können was ich mir da einbilde und machte selbst einen Test um mir zu zeigen, dass sie nicht betroffen war. Mit schrecken und Freude sah ich Ihr Brief und sah NEGATIV.

Ich war leicht beruhigt und hörte mit dem googeln auf. Ich konzentrierte mich auf meine Ausbildung. Ich bekomme des öffteren Panikattaken, die ich meistens unter Kontrolle habe. Es kommt wenn ich über irgendein wahnsinn wieder denken muss. Bis zu meinem 25. Lebensjahr fuhr ich damit sehr gut. Ich hatte zwar Tage die schlimm waren aber ich war glücklicher. Ich war gut ausgelastet um nicht googlen zu müssen doer gar dran zu denken. Knapp 3 Jahre habe ich es aufrecht halten können. wIR machten viele Reisen und waren viel Unterwegs. Ich habe diese Jahr 2009 meine Ausbildung erfolgreich beendet und habe in dem Job aufgehört und mich selbstständig gemacht.

UND DANN DAS
Seit 1 Monat bin ich wieder Rückfällig geworden, was googeln betrifft. Ich mache es schon wieder. Ich habe jedes mal Panik vor einer Krankheit, beobachte meinen Körper schon wieder so genau. Kann an kaum was anderes denken, jede Veränderung zwingt mich zum googeln, sei es ein Punkt im Auge oder ein Fleckchen sonst wo. Ich habe ständig schon wieder Angst, dass da was ist. Unter den Angstzuständen nehme ich die Welt teilweise als künstlich war. Als wäre alles so Unecht. Ich zittere und Hyperventiliere etwas weniger als früher aber es nimmt mir viel Zeit am Tag weg, ich bin nicht konzentriert wie in der Ausbildung. Ich habe kaum Hunger und habe das Gefühl ich wäre in einem Käfig gefangen. Ich versuche mich zu beherschen aber es ist schwer für mich. Heute habe ich mich entschlossen diesen Verlauf zu beschreiben als ich den Thread gelesen habe, vieleicht geht es mir ein wenig besser, wenn ich meine Gefühle äußere.

Mit dem heutigen Tag werden ich nie wieder Googeln, den es ist ein totaler Blödsinn, weil man versucht zu den Symptomen, die man am Körper fesstellt unter google eine Kleinigkeit oder nichts schlimmes zu finden. Aber man bekommt fast bei jedem Symptom das raus, was man nicht wollte. Sei es Halsschmerzen oder kleine Differenz im Blutbild. Sowohl die schlimmen als aus kleine Vitaminmängel haben oft die selben Symptome und niemand, niemand auch kein Googel kann diese besser einschätzen und erklären wie ein Arzt der dafür Jahrelang studiert hat.

Also Leute zwingt euch, hört auf zu googlen, seht Ihr, mir gings 3 Jahre lang besser als jetzt und ich hab schon wieder angefangen auf mein Körper so sehr zu achten und zu googeln. Ich will damit aufhören aber es ist schwer.

MFG

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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