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Vielleicht kennt es jemand.

Ich sitze auf der Couch, auf dem Boden liegt etwas, nehmen wir als Beispiel ein Spielzeug meiner Katzen. Ich schaue Fernsehen, sehe den Gegenstand aber im Augenwinkel und er bewegt sich und ich denke es sei ein Tier. Der Gegenstand bewegt sich natürlich nicht wirklich.

Oder es liegt ein schwarzer Pullover auf dem Boden, ich weiß dass er dort liegt, ich betrete den Raum und zucke vor Schreck zusammen, da ich in ihm ein Hund sehe, diese Veränderungen meiner Wahrnehmung ist nicht mal eine Sekunde, da ich ja eigentlich weiß, dass es zum Beispiel kein Hund ist.

Immer wieder bewegen sich Sachen, die ich im Augenwinkel wahrnehme.

Und immer wieder sehe ich in Gegeständen völlig andere Sachen.

Sind das schon Halluzinationen?

21.08.2016 22:49 • 22.08.2016 #1


6 Antworten ↓


Hallo Nibbi,

wenn ich jetzt versuchen wollte, das von Dir Beschriebene positiv umzudeuten:
Du hauchst - eigentlich immobilen - Dingen ein Leben ein.

Belasten dich diese Sinneswahrnehmungen denn sehr?
Ist es nicht vielleicht besser so, als wenn einem tagtäglich nur noch die Decke auf den Kopf fällt?

Liebe Grüße.
Tom

A


Gestörte Wahrnehmung ?

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Zitat von Major Tom:
Hallo Nibbi,

wenn ich jetzt versuchen wollte, das von Dir Beschriebene positiv umzudeuten:
Du hauchst - eigentlich immobilen - Dingen ein Leben ein.

Belasten dich diese Sinneswahrnehmungen denn sehr?
Ist es nicht vielleicht besser so, als wenn einem tagtäglich nur noch die Decke auf den Kopf fällt?

Liebe Grüße.
Tom



Hallo Tom.

Ja es belastet mich, es macht mir Angst und ich erschrecke mich häufig vor diesen meineserachtens nicht normalen Situationen.

Ich muss dazu sagen, dass ich mich hier in meiner Wohnung sehr unwohl fühle und an starken Angstzuständen leide, diese verschobene Wahrnehmung erschließt sich sicherlich daraus.

Hallo Nibbi,

auch ich bin ein Mensch mit einer AngstStörung.
Erklärungen suche und finde ich viele.
Zum Beispiel diese:
Entwurzelung.
Ich habe eine Wohnung, jedoch kann ich diese nicht mein Zuhause nennen.
Ich bin eine Pflanze, die ihre Wurzeln verloren hat.
Jeden Tag höher, schneller, weiter.
Geht's noch?

Liebe Grüße.
Tom

Zitat von Major Tom:
Hallo Nibbi,

auch ich bin ein Mensch mit einer AngstStörung.
Erklärungen suche und finde ich viele.
Zum Beispiel diese:
Entwurzelung.
Ich habe eine Wohnung, jedoch kann ich diese nicht mein Zuhause nennen.
Ich bin eine Pflanze, die ihre Wurzeln verloren hat.
Jeden Tag höher, schneller, weiter.
Geht's noch?

Liebe Grüße.
Tom



Ja ich kenne dieses Gefühl. Dieses Gefühl noch nicht richtig angekommen zu sein, an dem Ort wo man hingehört. Für mich ist es hier wie eine verübergehnde Notlösung, obwohl ich hier schon lange wohne.

Es ist wie ein Gefängnis für mich.

Bei der Wahrnehmung durch unsere Augen spielt uns unser Gehirn oft einen Streich. Stichwort optische Täuschung
Auch ist der fokussierte Blick zu unterscheiden vom peripheren Blickfeld.
Im peripheren Blickfeld errechnet unser Gehirn zwar ebenfalls ein Bild wie beim bewussten, gezielten Blick auf etwas, jedoch ist der auf optische Nervenenden fallende Reiz viel geringer.
Sehwahrnehmung geschieht nicht bloß durch unsere Augen, sondern unser Gehirn vergleicht wahrgenommene Reize mit gespeicherten Erfahrungen von Form, Farbe, Muster und Bewegung.
Ein im Augenwinkel wahrgenommenes undeutliches Etwas kann so vom Gehirn mit eventuell bestehenden Ängsten oder unschönen Gefühlen in Verbindung gebracht werden und den optischen Einduck von etwas Beängstigem erzeugen.
Vielleicht kennt ihr das aus der Kindheit, wenn man im Wald in der Dämmerung bedrohliche Formen zu erkennen glaubte.

Hallo Nibbi,

was du beschreibst, ist - glaube ich - ganz normal. Halluzinationen sind das keine. Ich habe das auch. Ich erschrecke draußen z.B. auch vor Pflanzen oder Schatten, weil ich momentan glaube, es ist ein Tier Mit etwas Psychischem habe ich das nie in Verbindung gebracht. Eher damit, dass ich schlechte Augen habe. Und viel Phantasie.





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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