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Hallo ich muss noch so lange auf eine Therapie warten daher frage ich hier schonmal:
Bei der Agoraphobie hat man ja Angst dass man nicht flüchten kann, aber es bezieht sich oft auf öffentliche Räume.
Nun weiß ich nicht, wie ich meine Angst da einordnen soll, ich beschreibe mal kurz:

Mir machen Situationen Angst, in denen ich ruhig sein muss, wo ich zwar abhauen kann, aber es wäre von Vorteil, ruhig zu sein und nicht abzubrechen. Beispiele:
- im MRT still liegen, da kribbelt alles und zuckt
- beim Zahnarzt, 20 Minuten sitzen ohne sich kratzen zu können
- bei der Blutentnahme, wenn man still sein muss aber alles pocht
- beim einschlafen, da werde ich unruhig
- oder auch wenn mich jemand festhält.

Ich zucke und zittere dann2, weiß nicht woran es liegt oder vorher es kommt. Gerne würde ich herausfinden ob mal was in der Kindheit passiert ist, durch Hypnose, aber tja krieg mich mal so ruhig liegend damit ich in Trance gerate.

19.03.2024 12:42 • 27.03.2024 #1


19 Antworten ↓


Ich denke schon, dass Kontrollverlustangst mit zu Agoraphobie gehört. Zumindest geht es mir ähnlich, aber nicht in allen von Dir beschriebenen Situationen.
Das (Muskel)Zucken kommt bestimmt von der damit verbundenen Anspannung.

A


Flüchten wollen und Unruhe ein Teil von Agoraphobie ?

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Zitat von astra:
ruhig sein muss


Es geht ums Müssen. Und Agoraphobiker hassen es, eingesperrt zu sein.

Insofern ist es doch ein tolles Thema, dir zu überlegen, warum du dich in deinem Leben eingesperrt fühlst und was du tun kannst, damit du das nicht so empfindest.

Zitat von Icefalki:
Und Agoraphobiker hassen es, eingesperrt zu sein.

Ich dachte es geht dabei immer um öffentliche Plätze oder Räume (also nicht clautrophobisch). Hätte nicht gedacht dass man das festsitzen beim Zahnarzt oder das festhalten am Arm auch als agoraphobisch bezeichnen könnte. Hilft da denn eine Verhaltenstherapie?
Zum Thema rausfinden was mich einsperrt. Das ist es ja ich hab immer die Idee, mal gefesselt worden zu sein was angeblich nie der Fall war, oder dass ich sonstwie szu was gezwungen wurde. Aktuell klar, ich bin berentet und habe Angst vor der Meinung von anderen darüber. Aber es geht mir ja schon jahrelang so, daher passt das nicht.
Meint ihr denn wirklich, dass meine Beispile auf die Agoraphobie passen?

@astra ich habe das auch wenn ich lange auf jemanden warten muss oder in der ubahn wenn die vollgestopft ist und sich alle rein quetschen. Auch wenn ich in einer Klinik bin fühle ich nicht eingesperrt. Auch in meinem Körper fühle ich mich gefangen. Kann man schwer beschreiben.

Ja Britta das ist für mich typisch die Agoraphobie, das leuchtet mir ein. Aber ich weiß nicht ob ihr da richtig liegt wenn ich mit meinen Beispielen vom Blutabnehmen oder Zahnarzt oder Händchenhalten ankomme. Ist denn alles wo man nicht flüchten kann, die Agoraphobie?

UBahn ist schlimm, bin froh dass ich ein Auto habe, musste Jahre mit dem Bus fahren, ist mir auch zu eng. So nahe möchte ich den Menschen nicht sein.

Eigentlich nicht da geht’s eher darum dass man gar nicht mehr raus geht.


Ich habe Probleme wenn Menschen mir zu nahe kommen, mich anhusten, wenn neben mir der RTW mit Blaulicht fährt, wenn ich lange beim Arzt warten muss, die volle ubahn, wenn Kinder neben mir einen Wutanfall im Supermarkt bekommen, lautes reden. Ich bin komplett Reiz überflutet. Selbst wenn die Sonne scheint bekomme ich Hitze Wallungen. Im Auto sitzen weil man nicht weg kann. Ich hatte 5 versuche letztes Jahr in eine Klinik zu gehen aber habe mich sofort eingesperrt gefühlt obwohl das offene Kliniken waren.

Zitat von astra:
Hallo ich muss noch so lange auf eine Therapie warten daher frage ich hier schonmal: Bei der Agoraphobie hat man ja Angst dass man nicht flüchten kann, aber es bezieht sich oft auf öffentliche Räume. Nun weiß ich nicht, wie ich meine Angst da einordnen soll, ich beschreibe mal kurz: Mir machen Situationen Angst, ...

ich habe gelernt in solchen Situationen Atemübungen zu machen. Sprich solche die man macht, um nicht zu hyperventilieren. Ich weiß nicht ob du sowas schon mal versucht hast? Wenn man das schon zu Hause geübt hat, kann man das gut in Ausnahmesituationen einsetzen und bleibt dann ruhig, zB beim MRT. Aber vielleicht geht es dir eher nicht um Panik sondern um was anderes.

Zitat von astra:
UBahn ist schlimm, bin froh dass ich ein Auto habe, musste Jahre mit dem Bus fahren, ist mir auch zu eng. So nahe möchte ich den Menschen nicht sein.

Das wäre eigentlich ein Beispiel für soziale Phobie.

Genau dieser Unterschied macht es so schwer finde ich. Die Unterscheidung zwischen Agoraphobie und soziale Phobie.

Beim Zahnarzt ist es dann so, ich mache Witze, bin sympathisch, die lachen, alles ist entspannt. Dann kommt die Untersuchung wo ich 20-30 Min ruhig halten muss und alles zuckt bei mir. Ich bin am Schwitzen, sie sind mir so nahe, ich fühle mich gefesselt. Sobald ich aufstehen darf ist alles wieder gut. Wie beim Blutabnehmen. Die können sonstige Untersuchungen mit mir machen, auch den Rpcken einrenken, meinetwegen was urologisches, oder massieren, oder Spritzen, ich dulde das alles seit Jahren auch wenn es wehtut. Aber bei Blutabnehme raste ich fast aus weil ich nicht weg kann und ruhig sein muss. Höre dann meine vene klopfen. Mit meiner Partnerin genauso, wir haben zusammen Vergnügen, alles ist toll und wild, aber sobald sie nur ihr Bein auf mich legt oder mich zu fest anfasst, fühle ich mich wieder gefesselt. Wie es beim MRT ist muss ich wohl nicht erklären.

Für mich war die Agoraphobie immer draußen also auf Plätzen, wo man sich unsicher fühlt. Aber dass man das auch beim Zahnarzt, MRT, Blutabnahme haben kann, verstehe ich nicht ganz, aber wie ihr ja sagt hat es was mit flüchten zu tun. Oder auch ausgeliefert sein? Ich würde wetten bei einer Hypnose kommt raus, dass ich mal eingesperrt wurde oder sowas, hmm.

@astra das wäre dann wohl eher Klaustrophobie. Aber man kann ja auch Flöhe und Läuse haben.
Agoraphobie bei mir Angst davor rauszugehen, aber auch vor Öffis, nicht flüchten können, Restaurant zb. auch. Zahnarzt ist denke ich noch eine andere Nummer. Man fühlt sich ausgeliefert.

Letztendlich egal ob man es nun Claustro oder Agora nennt, was kann ich denn gegen dieses Ausgeliefertsein machen? Gibt es da Tabletten die man nehmen kann, währen dman eine Therapie macht? Und welche Art von Therapie? Ist es möglich sich mit meinen zuckungen überhaupt hypnotisieren zu lassen? Manchmal bekomme ich Panik wenn eine Decke auf mir liegt oder habe solche Angst vorm Gipsarm.

@astra es gibt bestimmt Anxiolytika, da frage besser mal Deinen Arzt/Psych, was bei Dir am besten wäre. Auch welche Form von Therapie geeignet wäre. Konfrontation vielleicht?

Zitat von astra:
Letztendlich egal ob man es nun Claustro oder Agora nennt, was kann ich denn gegen dieses Ausgeliefertsein machen? Gibt es da Tabletten die man nehmen kann, währen dman eine Therapie macht? Und welche Art von Therapie? Ist es möglich sich mit meinen zuckungen überhaupt hypnotisieren zu lassen? Manchmal bekomme ich ...


Von Medikamenten würde ich dir abraten. So drastisch ist deine Störung nicht das du dafür Medis brauchst.
Eine Verhaltenstherapie wäre das passende für dich.
Deine Störung ist gut behandelbar, im Endeffekt ist es nur eine Kopfsache, da muss nur der richtige Schalter umgelegt werden.

[quote=astra:S.p9tp9] Die Unterscheidung zwischen Agoraphobie und soziale Phobie [pid:S.p9tp9]3253991[/pid:S.p9tp9][/quote:S.p9tp9]
Eine Angst kommt selten allein. Da gibt es Mischformen oder auch mehrere ineinandergrenzend. Auch Therapeuten sind sich nicht immer schlüssig bei ihren Diagnosen und es kann sich auch ändern.
Aber ist das so wichtig? Wenn ja warum? Die Bewältigungen und Skills richten sich ja nach deinen Verhaltensweisen, also wie du damit umgehst, was du für Symptome hast usw.
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Ich lerne aktuell, über die Angst zu reden und nicht mehr auszuweichen.
Beispiel Zahnarzt: Vorher sagen wie nervös man ist, dass möglichst kein Körperkontakt bis auf am Mund entsteht, öfter mal durchatmen und wenn ich mich zu eingeengt fühle, kurz Hand heben und 10 Sekunden atmen. Nicht mehr um die Angst herum, sondern offen ansprechen und auf Verständnis hoffen. Auch mein Rückenkratzen fällt mir weiter auf, aber ich frage ganz direkt und laut ob es nun wirklich kratzt, und ob ich Chancen hätte es zu ändern. Wenn der Gedanke kommt mein Leben lang könnte es jucken und mich quälen frage ich laut ob das wirklich so ist oder ich nur wieder in Zwänge rutsche.

Trotzdem ist es für mich ein Rätsel, wieso die Meinungen hier so auseinander gehen, ob nun Zwang oder Agoraphobie oder doch Soziale Phobie. Ich werde um eine Therapie nicht rumkommen. Mal wieder. Es sind nicht die offenen Plätzen, Kino geht manchmal sogar auch, aber einfach nur dieses Ausgeliefertsein beim Blutabnehmen, oder Zahnarzt oder man liegt auf dem Rücken und es kratzt, das macht mich wahnsinnig. Aber ich denke mehr nach ob eine Panik angebracht ist oder ob ich nicht eher meine Gedanken anders leiten soll.

@astra das kenne ich auch. Meine Diagnosen schweben zwischen generalisierter Angststörung, Panikstörung, Agoraphobie und soziale Phobie. Eher von allem etwas, gemischt, mal mehr mal weniger von etwas... Wichtiger ist der Umgang damit. Alles Gute dir

Habe die nächste Zahnarztbehandlung hinter mir. Konnte relativ ruhig bleiben, mein Rücken hat nicht gekratzt, manchmal geriet ich kurz in Panik weil ich Atemnot hatte. Aber heute ging es. Das nächste Problem von dem ich sogar träume ist dass ich zur manuellen Therapie soll. Dort heisst es auch ruhig liegen. Aus Erfahrung weiß ich dass ich das schon abgebrochen habe weil ich much gefesselt gefühlt habe. Generell würde ich ja gerne Hypnose machen aber frage mich wie ich da ruhig halten soll.

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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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