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Hey, ich möchte von einer Phobie erzählen und euch fragen, wem es auch so geht und vielmehr, was ich dagegen tun kann.

Sobald ich ruhig sein MUSS, werde ich in meinem Körper verrückt, ganz speziell in 2 Szenarios:

1. Blutabnahme. Ich schaue Horrorfilme, kann Blut sehen und habe keine Angst vor Nadeln. Dennoch werde ich verrückt, wenn mein Arm abgebunden wird und die Vene sichtbar wird. Ich muss dann wegschauen. Leider ist es bei mir schwer, Blut zu ziehen, wenn dann der Kommentar kommt, dass man an der Hand stechen will, bin ich kurz vorm Zusammenklappen. Ich hasse es, wenn alles dann pumpt, weil es abgedrückt ist. Ich mag den Schlag nicht spüren, mir wird schlecht, könnte weinen, will weg. Bei 2 Ärzten klappt es sofort, vielleicht liegt es doch an der Schwester? Was kann ich gegen diese Phobie tun? Angst vor Herzschlag? Angst den Körper zu spüren? Wie gesagt Blut ist für mich ok, bekomme auch ständig Schmerzspritzen, alles okay, aber wenn die Vene pocht und rausdrückt, ist das so schlimm für mich.

2. MRT / CT / Craniosacrale Behandlung: Auch hier MUSS ich völlig ruhig halten, weil sonst die Aufnahme im MRT nichts wird. Angeblich habe ich kein Restless Legs Syndrom, aber es fühlt sich so an. Meine linke Seite zuckt. Bekomme beim still liegen einen Tic im Gesicht, mein linker Arm kribbelt, meine Zehen verkrampfen und das linke Bein kann ich schon garnicht ruhig halten. Ich muss mich dann ausschütteln. MRT geht garnicht, drücke den Notknopf, nicht aus Platzangst, sondern weil ich nicht liegen kann. Beim CT geht es noch, diese 3 Minuten mache ich Atemübungen und hoffe, dass der Hodenschutz nicht verrutscht *haha* Einfach nur still liegen und in sich kehren, nein das will nicht gelingen.

Was haltet ihr davon, wer kennt das, was ist es? Ja ich müsste mehr Sport machen, aber selbst als Kind hatte ich das schon, da war ich trainiert vor 30 Jahren. Ich wurde nie gefesselt, vielleicht hat sich mal ein Kumpel auf mich gelegt zum Spaß, ich kann auch Aufzug fahren, nur eben nicht still sein. Bin auch so ständig am kratzen, wippeln, Fingerknacksen usw.
Ein Arzt warf mal die Sympathikotonie in den Raum. Man ist in ständiger Alarmbereitschaft und will flüchten. Wie seht ihr den Zusammenhang? D-a-n-k-e

18.08.2022 21:43 • 29.08.2022 #1


6 Antworten ↓


Das ist schwer zu sagen aus deinen Angaben. Auf mich wirkt es so, als wärst du zu nervös, kombiniert mit einer gewissen Angst vor Verletzung und evtl. noch Angst vor dir selbst. Ich bin kein Therapeut und kann das daher nicht präziser diagnostizieren wie vermutlich die meisten hier.
Warst du schonmal bei Spezialisten, Neurologen etc.? Medikamente zur Beruhigung genommen?

A


Blutabnahme, still liegen, Ameisen im Bein

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Na der Sympathikus funktioniert ja offenbar prima! Ich habe das auch, konnte mein Leben lang nie still sitzen und irgend ein Körperteil ist bei mir immer in Bewegung. Auch wenn ich still liegen will zucken ein paar Muskeln immer vor sich hin, sieht aus als würde sich ein Alien unter der Haut schlängeln. Der Unterschied zu dir ist nur dass ich den Zustand nicht mehr problematisiere sondern akzeptiert habe. Bei MRT bleibe ich so gut es geht liegen, lasse es einfach kribbeln. Ich weiß ja dass es danach wieder aufhören wird.
Was die Blutabnahme angeht kann ich nichts sagen, das Problem kenne ich nicht, wobei ich die Abnahme am Handrücken hasse weil es einfach mehr weh tut. Den Herzschlag zu hören finde ich prinzipiell beruhigend, solange ich den hören kann lebe ich ja noch!

Oh ja, er funktioniert mehr als mir lieb ist. Selbst wenn meine Hand auf der Maus liegt, muss ich die Finger wegstrecken. Eben beim TV schauen habe ich versucht meine Zehen still zu halten. Das gab dann Krämpfe und ein heißes Gefühl. Von Einschlafstörungen fange ich erst garnicht an. Oder ruhig atmen, still halten. Außer ich bin abgelenkt wie bei 700km lange Strecken mit dem Auto fahren, da zuckt nix.

zum MRT: das geht bei mir nicht, ich bekomme so einen Druck in den Beinen und Armen, dass ich denke ich platze gleich, je mehr ich still halten will, deto schneller drücke ich den Alarm Knopf. Wie konntest du es denn akzeptieren? PMR oder sowas gemacht? Yoga? Mir wird richtig schlecht, wenn ich daran denke, gefesselt zu sein, übler Druck auf der Brust.

Angst verletzt zu werden, weiß ich nicht, ich war oft verletzt und wurde operiert und gehe nicht zimperlich mit mir um, aber was ist denn mit Angst vor mir selbst gemeint? Danke.

Zitat von wiggeldiggel:
Wie konntest du es denn akzeptieren?

Ich habe medizinisch alles abklären lassen. Dann wurde mir Psychosomatik nahegelegt. Mit dem Wissen dass es nichts Schlimmes sein kann gelang es mir es zu akzeptieren und auch halbwegs zu ignorieren. An der Beseitigung arbeite ich noch. PMR geht relativ gut aber ich müsste es regelmäßig machen. Für das Schlafen habe ich die YT Videos von Regenrauschen als gute Krücke entdeckt.
Gefesselt sein würde ich auch nicht wollen aber im MRT bin ich es ja nicht.
Wenn es bei dir auch psychosomatische Symptome sind ist der Weg zu dir selbst womöglich schon der richtige. Irgendwie kennst du deinen Körper nicht richtig und die Idee ist wenn du dich (er)kennst und du dann eins mit dem Körper wirst und dich darin wohl und geborgen fühlst, erst dann kannst du äussere Einflüsse von dir fern halten und die Symptomatik tritt nicht mehr auf

Man ist sich bei mir auch uneinig ob es ganz einfach das Restless Legs Syndrom ist.
Vor Jahren hieß es mal ADHS. Aber alles passt nicht so wirklich.

Ja wenn es die Psyche ist, nimmst du denn Tabletten um zB den Sympathikus zu beruhigen? Ich fahre Fahrrad um das kribbeln loszuwerden.

Aber die Abende am TV sind schlimm. Ich versuche mich zu trainieren und ruhig zu bleiben, aber das macht es schlimmer. Tja und MRT geht garnicht, sobald man mir sagt bitte ruhig bleiben, oder Sie wackeln mit dem Bein, bekomme ich Krämpfe oder wird schlecht, weil ich mich gefangen fühle.

habt ihr noch ideen dazu?





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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