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Hallo zusammen,
ich bin 43 Jahre alt,verheiratet und habe Kinder.Mein Problem ist, das ich in den letzten Jahren immer mehr Angst vor Ärzten entwickle ganz besonders vor dem Zahnarzt.Dadurch vermeide ich es dort hinzugehen,was logischerweise wiederum Probleme nach sich zieht.Auch die Angst vor anderen Ärzten wird immer größer und ich kann es mir nicht erklären.Ich habe auch Angst schlimme Diagnosen zu bekommen.Eigentlich habe ich sehr oft Angst,das etwas Schlimmes passieren könnte,mit den Kindern oder dem Partner.Das ganze belastet mein Leben enorm und ich weiß nicht was ich tun soll.
Ich habe vor Jahren schonmal eine Therapie gemacht,die mich aber nicht wirklich weiter gebracht hat.

Viele Grüße
Elana

02.12.2014 07:53 • 09.12.2014 #1


7 Antworten ↓


Hallo Elana,

deine Ängste können hier sicher viele gut verstehen.

Bei mir ist es zwar ähnlich, aber dennoch irgendwie anders

Und zwar habe ich weder Angst vor Ärzten (als Personen an sich) noch habe ich Angst vor Untersuchungen, Narkosen, Schmerzen bei der Behandlung oder was auch immer. Sowas lässt mich völlig kalt.
ABER : ich habe eine Heidenangst vor schlimmen, d.h. potenziell lebensbedrohlichen oder die Lebensqualität bedrohenden Krankheiten.
Deshalb habe ich auch ÜBERHAUPT keine Angst vor´m Zahnarzt, weil man dort keine Angts vor wirklich schlimmen Diagnosen haben muss, sondern alles, was so ansteht, gerichtet werden kann.
Man kann fast schon sagen, ich gehe gerne zum Zaharzt

Da man aber bei fast allen anderen Ärzten von bösen Diagnosen erfahren kann, habe ich vor fast allen Arztbesuchen auch richtig Schiss.

Ich muss mich SEHR zwingen, meine regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen durchzuziehen und manchmal lasse ich da auch etwas zu viel Zeit verstreichen.

Was ich aber mittlerweile bemerke ist, dass nicht etwa böse Krankheiten mein Leben oder meine Lebensqualität beeinträchtigen, sondern AUSSCHLIEßLICH meine omnipräsente Angst.
Das ist schon bescheuert.
Aber daran ändern kann ich trotz Therapie nur sehr wenig.

Du siehst, ich kann dir nicht sagen, wie du dieser Angst entkommst, aber ich kann dir sagen, dass du mit diesem Problem keinesfalls alleine bist.
Und das kann ja auch schon sehr hilfreich sein; hoffe ich wenigstens

Es werden sicher noch andere antworten.

Alles Gute !

A


Angst vor Zahnarzt und schlimmer Diagnose sehr belastend

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Herzlich willkommen Elana,

Kenne deine zahnarztangst aus eigener Erfahrung. Ich gehe nur zu netten und kompetenten Ärzten, die meine Probleme kennen.

Und dann habe ich an mir gearbeitet, warum bin ich die Probleme habe, mit dieser Angst.
Naja, ich will immer über hundertprozentig sein, alles im Griff haben, bin total effektiv, und merke nicht mal, wenn alles zuviel wird, denn das gestehe ich mir ja nicht ein. Und unter diesem Druck explodiert dann der Kessel und alles bricht über mich herein.
So,jetzt fängt es es recht an. Und jetzt wird gekämpft und gelitten und dadurch immer noch mehr Stress, man muss ja irgendwie funktionieren, bis zum Zusammenbruch.

Wieder keine Kontrolle mehr und irgendwann muss man mal über sich nachdenken. Veränderungen sind angesagt, auch mit sich selbst. Und es macht keinen Spaß, wenn aus der sog. Powerfrau plötzlich ein heulendes Elend wird und der Alltag und die Arbeit zur Qual werden. Aber es lohnt sich. Ist zwar ein hartes Stück Arbeit und es gibt immer wieder Rückschläge. Aber wenn man es versucht und es annimmt, dieses Problem zu haben, auf die Signale achtet, die immer wieder kommen, dann wird es Besser.
Hier im Forum wirst du sehr gute Ratschläge und Hilfe bekommen, und was wichtig ist, du bist nicht alleine!,
In diesem Sinne einen regen Austausch hier wünscht dir Icefalki

Hallo,

ich danke Euch für Eure Antworten,das hat mir sehr gut getan zu hören,das man nicht der einzige Mensch mit solchen Problemen ist.Die Menschen in meinem Familien und Freundeskreis kennen solche Ängste nicht und ich traue mich auch nicht von meinen zu erzählen,weil man doch schnell als verrückt abgestempelt wird.Auf der anderen Seite wünsche ich es mir ja so sehr,mal mit Menschen erzählen zu können,die mich verstehen.
Icefalki,das mit dem hundertprozentig sein wollen,kenne ich auch von mir.Ich neige auch sehr zu Perfektionismus,umso schlimmer empfinde ich es wenn ich in dem Punkt Ärzte versage.
Eines meiner Probleme ist auch,das ich es nicht schaffe dem Arzt zu sagen,wenn er mir weh tun würde.Ich weiß nicht womit das zusammenhängt,aber ich habe ein großes Problem damit anderen Menschen zeigen zu können,das mir etwas weh tut.
Ich habe auch bei den Geburten meiner Kinder immer den Ärzten und Hebammen gegenüber getan als würde es mir zu jedem Zeitpunkt super gehen.

Haha elana, ich muss jetzt mal lachen. Ich bin genauso. Nur nichts anmerken lassen, das war meine Devise. Und nachher mit dem Trauma nicht klarkommen. Ändere das, öffne dich, sag es wenn es dir nicht gut geht. Das hilft. Und sich eingestehen, dass man eben nicht hundertprozentig ist. Du wirst mit dieser Einstellung nicht zum Jammerlappen, das wäre für uns ja überhaupt undenkbar. Nein, wir sind relativ stark, aber mit Einschränkungen. Und wenn Hilfe nötig ist, darf man die annehmen. Wenn aber niemand weiß, was los ist, kann uns auch niemand helfen. Verrückt sind wir nicht, wir aus irgendeinem Grunde nur anders. Empfindlicher, dadurch aber auch emphatischer. Ich merke sofort, wenn irgendwas beim gegenüber nicht stimmt. Bloß habe ich das früher auch noch auf mich reflektiert. Wir sind schon etwas besonderes, finde ich.
Jetzt gilt es nur, mit unseren Empfindungen zu Arbeiten und auch das positive daran zu sehen. Probiere es mal aus, dich mitzuteilen und du wirst erkennen, dass darauf eingegangen wird.
LG Icefalki

Hallo Icefalki,
es ist genau wie du es sagst,bloß nicht eingestehen das man nicht hundertprozentig ist,keine Schwäche zeigen.Ich habe das Gefühl ich werde so verletztlich,wenn ich meine Schwachstellen zeige.Beim Arzt ist dann auch das Problem,das ich mich ausgeliefert fühle und kein Vertrauen darin habe,das man auf meine Gefühle Rücksicht nimmt.Das ist mit der Zeit immer schlimmer geworden,natürlich auch dadurch das man oft an sehr unsensible Ärzte gerät.
Es tut mir auf jeden Fall sehr,sehr gut hier zu schreiben und verstanden zu werden.Alleine dieses Aussprechen kommt mir schon wie eine kleine Befreiung vor.
Liebe Grüße
Elana

Hallo,

hier finde ich mich sofort wieder, icefalki und elana,
Auch ich bin Perfektionist, sehr gut strukturiert, wurde mir in der Klinik oft gesagt,
und spüre auch schnell Stimmungen anderer Leute, will immer gerne die Starke sein.
Bei mir wissen auch nur die ganz engen Leute, was momentan bei mir los ist.
Und im nahen bekannten Kreis kämpft keiner mit Angst Störungen

Hallo Salsa 1968,

auch in meinem Umfeld kennt keiner solche Ängste,es weiß auch keiner von meinen Problemen.Ich denke keiner würde es verstehen können und deshalb sage ich lieber nichts.Vor allem beim Thema Zahnarzt ist es oft so das die Leute sagen,na ja wer geht schon gerne dahin,aber es muss halt sein.Das ist aber mit meinen Ängsten nicht zu vergleichen.Im Grunde glaube ich das viele das für Anstellerei halten.Mein Mann weiß von meinen Ängsten und ich denke,das er es auch nicht wirklich nachvollziehen kann,aber er akzeptiert mich absolut so wie ich bin und das ist für mich wahnsinnig wichtig.Ich bin aber froh,das man hier im Forum endlich mit Menschen sprechen kann,die wirklich verstehen,wie belastend das alles ist.
Das mit dem gut strukturiert trifft auch auf mich zu,ich bin zu 1000% organisiert und überlasse wenn es irgendwie geht nichts dem Zufall,ich kann da auch nicht locker lassen.





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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