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Hallo ihr Lieben!
Ich dachte , ich schreibe mir mein Leid mal von der Seele .

Schon immer hatte ich eine lebhafte Fantasie und diese nahm in den letzten Jahren besondere Formen an.

Horrorfilme habe ich immer vermieden und bin jeglichen Dingen penibel ausgewichen. Wenn ich mal doch ein gruseliges Bild oder Ähnliches gesehen habe , auch wenn es nur sehr kurz war , blieb bzw. bleibt das ewig in meiner Erinnerung und brennt sich quasi ein. Und in der Dunkelheit (es reicht schon ein Halbdunkel, zB die Tür ist halb offen und dahinter ist es dunkel , obwohl es im Zimmer hell ist ) ist die Angst groß, dass mich etwas beobachtet bzw etwa auftaucht .
Alpträume quälen mich auch . Nicht täglich, aber doch oft. Darin geht es meistens um dieselben Gestalten.

Ich habe dies immer überwunden mit Nachtlichtern oder solange wach bleiben bis ich einfach einschlafe vor Müdigkeit .

Wenn mein Freund da ist , geht es einigermaßen, jedoch muss er beruflich einmal in der Woche zum Nachtdienst und da bin ich auf mich gestellt und das sind immer sehr anstrengende, angstreiche und schlaflose Nächte für mich . dabei möchte ich einfach auch alleine schlafen können ohne alle Lichter anzulassen und den Fernseher

Seit 4 Wochen mache ich eine Phobie -Therapie mit Konfrontation mit Hilfe einer VR-Brille.
Bei der letzten Sitzung haben wir begonnen gruselige Bilder, anzusehen , diese musste ich mit Hilfe von Bauchatmung aushalten. Auch wurde ich in ein dunkles Zimmer geschickt mit der VR Brille . Das alles war für mich einigermaßen erträglich, da es Tag war . Nun ist es ein paar Tage her und nun quälen mich nachts diese Bilder . es ist schlimmer als zuvor .

Ist diese Therapie vielleicht die falsche für mich ? Ich habe nun die 6e Sitzung und ich kann mir nicht vorstellen mit Bauchatmung meine Ängste einfach wegzuatmen.

Was meint ihr ? Bin für jede Antwort dankbar

Liebe Grüße,
Maryyychen

07.03.2021 00:44 • 07.03.2021 x 1 #1


10 Antworten ↓


Hi Maryyychen,

Konfrontationstherapie ist das eine, Einsicht in die Ursache Deiner Ängste das andere. Ich persönlich halte nicht soviel von ambulanter Konfrontationstherapie. Der Erfolg ist auch von der Dauer der bestehenden Probleme abhängig. Offenbar funktioniert sie bei Dir gerade (!) nicht.

Menschen, die visuelle Vorstellungskraft besitzen, können diese auch nutzen. Du könntest z. B. ein Licht (Kerzenflamme, Morgenröte o.ä.) visuell aus Deinem Herzen entstehen lassen, es langsam größer Werden lassen bis es Deinem ganzen Körper und Geist ausfüllt. Lass Dir Zeit dabei, es soll Freude machen, keinen Stress. Irgendwann klappt das auch in Situationen, die Dir unbehaglich sind oder Angst machen: Das Licht ist immer bei Dir...Du bist das Licht.

Dies ist ein Teil der sogenannten Metta-Meditation. Falls Du damit was anfangen kannst, gibt es gute Bücher und Kurse hierzu.

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Angst vor Dunkelheit - Ängste wegatmen hilft mir nicht

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Ich kenne diese Angst aus meiner Kindheit. Selbst mit offener Tür und Licht im Flur hatte ich Ängste, was gleich zur Türe reinkommen könnte und habe immer mit dem Gesicht Richtung Tür gelegen. Mir hat damals geholfen, mir vorzustellen, dass ich in einem großen Tresor liege und keiner an mich ran kommt. Vielleicht kannst du ja auch in diese Richtung visualisieren. Andersrum (Ängste) klappt es ja (leider) auch.
Vielleicht magst du dich auch mal Richtung Akzeptanz und Kommitment Therapie belesen. Hier geht es u.a. darum, Angst machende Gedanken zu entkräften. Ich empfehle dir gerne ein Buch, wenn du Interesse hast.

Konfrontation ist für solche Art Ängste das richtige, allerdings braucht es Zeit und verursacht eine erstverschlimmerung.

Hast du irgendetwas prägendes erlebt in deiner Kindheit im dunkeln? Irgendeine Art von Trauma etc?

Vielen Dank für eure Antworten, habe garnicht damit gerechnet dass mir so schnell jemand antwortet, das allein gibt mir schon mal ein bisschen Mut

Also das mit der Kerzenflamme werde ich definitiv mal ausprobieren , gleich heute Nacht , ich nehme an auch dahinter steckt Übung Übung Übung
Danke für die Anregung!

Gerne nehme ich auch Buchtipps an, ich möchte jede Unterstützung wahrnehmen

Okay das mit der erstverschlimmerung habe ich so noch nicht gehört , aber irgendwie macht es Sinn , da ich mich seit langem mit solchen Fotos bzw Wesen wiedermal beschäftigt habe ! Davor bin ich dem einfach aus dem Weg Gegangen und hab es gemieden .
Nun, als Kind an sich nicht ,laut meiner Eltern war ich aber schon immer gleichzeitig fasziniert und ängstlich solchen Gestalten gegenüber .
als Jugendliche (bin jetzt 28) wurde ich mal nachts verfolgt und beinahe vergewaltigt... das habe ich (glaubte ich zumindest) gut weggesteckt ... hab das meinem Therapeuten alles genau erzählt!

Heute Nacht war es wieder schwierig da ich immer genau diese Gestalten vor Augen habe und ich achte dann auch immer sehr genau auf Geräusche..seit langem war es wie gesagt nicht so schlimm, aber wenn das mit der erstverschlimmerung tatsächlich so ist muss ich da wohl vorerst mal durch :/

Ich danke euch allen für eure tollen Antworten !

Zitat von Maryyychen:
als Jugendliche (bin jetzt 28) wurde ich mal nachts verfolgt und beinahe vergewaltigt...


Das könnte durchaus ein Grund dafür sein. Ich denke du hast das nie ordentlich Verarbeitet und eher verdrängt. Das erweckt zwar den Anschein für dich, du hättest es verarbeitet, aber das hast du nicht wirklich.

Zitat von Maryyychen:
wenn das mit der erstverschlimmerung tatsächlich so ist muss ich da wohl vorerst mal durch :/


Ja das ist leider so, aber es wird danach besser, du wirst das schaffen!

Das Buch, das mir sehr gut geholfen hat, heißt : Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei: Ein Umdenkbuch

Nicht vom Titel irritieren lassen, klingt wie ein schlechter Ratgeber...

Ich danke euch für eure Worte , es war das richtige dich an dieses Forum zu wenden
Ich denke ich werde auf dieses Ereignis bei der Therapie diese Woche nochmal eingehen @domi89 , vermutlich hast du recht ! Hoffentlich krieg ich das mit diesen Horrorbildern bald in den Griff , das ist echt belastend momentan bin mit den Erwartungen in die Therapie gegangen dass es gleich viel besser wird , das war wohl recht blauäugig

Danke @Pauline333 für den buchtipp , ich werd mich gleich mal umsehen wo ich es herbekomme

Zitat von Maryyychen:
bin mit den Erwartungen in die Therapie gegangen dass es gleich viel besser wird , das war wohl recht blauäugig

Hat der Therapeut dich denn nicht darauf hingewiesen dass es zu einer erstverschlimmerung kommen kann?

Nein leider nicht , er hat mir bis jetzt immer nur kleine Aufgaben gegeben , mal hier den Fernseher auszulassen oder da die Tür schließen ...aber ich werde ihn drauf hinweisen diese Woche , weil ich hab schon an mir gezweifelt ob ich Unfähig bin :/ aber dann ist es offenbar eh völlig "normal" haha , aber was ist schon normal

Ja, zudem solltest du darüber nachdenken warum du diese Angst hast, ein Auslöser ist auf jeden Fall diese Verfolgung. Sowas löst Traumata aus die sich dann in solchen Ängsten manifestieren.

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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