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Hallo,
Das klingt für euch jetzt sicher total albern, aber vor ca zwei Wochen hat sich bei mir ein zwangsgedanke breit gemacht, der mich belastet und Ängste bereitet.

Und zwar , meine Oma ist vor 2 Wochen ins Krankenhaus gekommen, sie ist oder war in Lebensgefahr ...wir wussten alle das es sehr schlecht um sie steht ...

So jetzt kommt mein Zwangsgedanke ins Spiel ..
Ich habe über Sociale Netzwerke einen Account der anonym ist, aber in dem ich mich sehr gerne aufhalte , einfach Aus langweile , nichts schlimmes , nicht böses ..Surf einfach gern mal anonym in sozialen Netzwerken rum...
Nun , seit 2 Wochen Trau ich mich nicht mehr in diesen Account rein zu gehen, weil ich Gedanken habe wie ...wenn ich da jetzt reingehe ...wird meine Oma sterben ...

Wie durch ein Wunder gehts meiner Oma wieder sehr gut , ne richtige Kämpferin und ich bin total glücklich darüber. Meine Oma ist aber noch im Krankenhaus und wird erst in paar Tagen von der intensiv Station kommen.

Ich habe totale Angst das wenn ich in diesen Account gehe , ich das dadurch beeinflusse das es meiner Oma wieder schlecht geht. Gleichzeitig denk ich dann, hör auf, das ist Schwachsinn.
Aber es macht mir dennoch so Angst es nicht zutun, den stellt euch mal vor, es passiert dann wirklich eine Verschlechterung ...Dann werd ich mir doch ewig Vorwürfe machen ?

Dann hatte ich heute so Gedanken das wenn ich in den Account rein gehe nicht nur meiner Oma was passiert , sondern vll auch jemand anderem in meiner Familie oder mir selbst ?

Ich weis auch nicht wieso ich das mit diesem Account in zusammen Führung bringe , aber es belastet mich sehr , weil ich gerne in diesem Account war und es mich oft abgelenkt oder von Stress runter gebracht hat.

Kennt so jemand solche Gedanken ? Wie könnte ich vorgehen ? Oder wie könnten ich mich beruhigen das ich den Zwang nicht gewinnen lasse... bzw das ich sicher sein kann das ich mit meinen Gedanken oder handeln nichts beeinflussen kann

19.10.2018 21:11 • 20.10.2018 #1


10 Antworten ↓


Das ist auf keinen Fall albern.
Aber ein Fachmann bin ich es auch nicht auf dem Gebiet. Ich glaube aber das is es eine Zwangsstörung sein könnte.

Ich hatte auch schon mal sowas ähnliches, und ich vermute dass es sich um etwas handelt sich selber etwas zu verbieten. Sich zu bestrafen sich zu zwingen sich etwas zu verbieten, damit etwas nicht geschieht.
Irgendwie habe ich Probleme das jetzt zu erklären

A


Angst das jemand etwas passiert

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Hallo Oktewia,

mit Dir freue ich mich, weil es Deiner Oma wieder besser geht.

Zitat:
Nun , seit 2 Wochen Trau ich mich nicht mehr in diesen Account rein zu gehen, weil ich Gedanken habe wie ...wenn
ich da jetzt reingehe ...wird meine Oma sterben ...


Wie kamst Du denn überhaupt auf solch einen, etwas weit hergeholten Gedanken?
Hattest Du versucht Deiner Oma gedanklich Kraft zu senden?

Bernhard

Zitat von Oktewia:
Nun , seit 2 Wochen Trau ich mich nicht mehr in diesen Account rein zu gehen, weil ich Gedanken habe wie ...wenn ich da jetzt reingehe ...wird meine Oma sterben .


Mal weg von der psychischen Problematik, aber früher nannte man das Aberglauben. Durch Ausübung einer rituellen Handlung wollte man Einfluss auf das Schicksal nehmen. Heute hast du nen Hau in der Birne, früher wärst du die Schamanin, die Zauberin, die Hexe oder was auch immer gewesen.

Hintergrund von allem ist der Gedanke, dass man etwas tun könnte, um das Schicksal zu beeinflussen.. Insofern kannst du entweder mit einem Lächeln deine Handlungen bedenken, oder du ängstigt dich davor. Ich bin ja immer ein bisschen pragmatisch, wenn mit Lösungen einfallen. In deinem Fall, um das Dilemma zu beenden, würde ich mir einen Zeitpunkt ausdenken, von dem ich ausgehen würde, dass mein Ritual als erfolgreich abgeschlossen betrachtet werden könnte. Also, Oma kommt raus aus dem Krankenhaus.

Oder anzuerkennen, dass dein Verzicht nix weiter ist, als ein abergläubische Versuch, das Schicksal lenken zu wollen.

Übrigens bist du ein gutes Mädchen, das sich so um seine Oma sorgt. Das darf man übrigens, nur nicht dahingehend, dass sich nachher die Oma um dich sorgen muss. Gelle?

Ich hab einfach nur Angst das wenn ich wirklich in diesem Account gehe, es meiner Oma schlechter geht und ja ich weiß, das auch wenn es so sein sollte das einfach nur Zufall ist und nichts mit dem Account selbst zutun hat. Aber man fühlt sich eben doch dann schlecht.
Naja ich hab mir vorgenommen heute Abend es einfach zu versuchen, mich meinen Ängsten zu stellen.
Ich weiß selbst das dass totaler Blödsinn ist...und dennoch macht man sich seine Gedanken und Ängste...ach ja das hört wohl niemals auf.
Ich bin gespannt was meine Therapeutin zu meinen Gedanken am Montag sagt. Vermutlich wird sie mich schräg anschauen .

Entscheide einfach. Rational weisst du doch, dass keine solche Handlung von dir irgendeinen Einfluss auf die Gesundheit von irgendwem Einfluss haben wird. Null.

Wenn deine Therapeutin was taugt, wird sie nicht schräg schauen, sondern dir helfen, deine Gedanken zu ordnen, oder dir Wege aufzeigen, mit solchen Gedanken umzugehen. Übrigens sind Gedanken keine Handlungen, Gedanken sind frei und rein abhängig von uns selbst. Drum kann man Trost aus Gedanken ziehen, oder das Gegenteil. Und immer geht es dabei nur um einen selbst.

Wem ich gedanklich schon die Pest an den Hals gewunschen habe, und die laufen immer noch fröhlich durch die Gegend, geht auf keine Kuhhaut. Gottseidank funktioniert das nicht. Wenigstens das. Grins

Liebe Oktewia,

Zitat:
Ich weiß selbst das dass totaler Blödsinn ist...und dennoch macht man sich seine Gedanken und Ängste...ach ja
das hört wohl niemals auf.


Das lässt erst dann nach, wenn Du ehrlicher zu Dir selbst bist und möglicht immer klare Entscheidungen triffst.

Bei dem, was Du geschrieben hattest, meintest Du:
Ich glaube selbst das dass totaler Blödsinn ist...und dennoch macht man sich seine Gedanken und Ängste

Sobald Du es wirklich weißt, Dir also sicher bist, dass Du nicht Schicksal spielen kannst,
gibt es für diese Angst schon mal keinen Grund mehr.


Aber bisher entscheidest Du offensichtlich jeden Tag noch nicht zwischen, was weiß ich und was glaube ich zu wissen.

Ich finde, Du beschreibst hier ein hilfreiches Beispiel, wie man sich oft durch eigene Gedanken selbst Angst macht.

Eben habe ich die Nachricht erhalten , das es meiner Oma wieder schlechter geht und sie erneut im künstlichen Koma liegt. Tja ...so schlimm die Nachricht wieder ist, zeigt mir Ja gerade wieder das meinen Gedanken mir ein Streich spielen wollen.
Ich kann nichts beeinflussen , das Schicksal ! Das ist mir auch schon vorher bewusst gewesen aber wirklich getraut darauf hab ich auch nicht.

Verwunderlicher Weise Trau ich mich jetzt noch weniger , weil ich jetzt denke , das sie vll stirbt, wenn ich in den Account reingehe.
Oh man nur allein das hier zu schreiben is einfach nur.....naja nicht normal.

Ist mir echt schon unangenehm das ich überhaupt solche Gedanken habe ...man man man

Dann wünsche ich für Deine Oma, dass sich ihre Gesundheit wieder verbessert.
Hoffentlich hat ihr Körper noch genügend Kraft.

Alles Gute für euch.

Das is schon echt skurril was da manchmal in unseren Köpfen abgeht.

Oktewia, schau, es ist vollkommen ok, vollkommen normal, absolut verständlich, dass man wirklich am Rad dreht, wenn es einem geliebten Menschen schlecht geht. Stelle dich diesen Gedanken, akzeptiere deinen Schmerz. Und gebe die Verantwortung ab.

Du selbst wirst hier mit keiner Macht der Welt verhindern können, was unsere Medizin nicht mehr kann. Und wenn sie das kann, ist es auch nicht dein Verdienst. Du hast keinerlei Einfluss auf deren Gesundheit oder den Tod. Keinen.

Was ich mir wünsche, und das wirst du natürlich auch, dass deine Oma die Krise meistert. Mehr kann niemand tun.

A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow
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