Hallo,
ich leider unter Angst beim Mitfahren im Auto. Das äußert sich in Symptomen wie Übelkeit, Anspannung, Schwitzen, Zusammenzucken und der Vorstellung man würde in eine Autokolonne rasen (vor dem geistigen Auge sieht das Ganze aus wie eine Filmszene), obwohl die Autos vor uns noch weit genug entfernt sind. Eine Erleichterung erfahre ich dadurch, indem ich den Fahrer darauf hinweise, dass die Ampel vor uns rot ist, alle Autos vorne bremsen, die Geschwindigkeit in der Baustelle beschränkt ist oder jemand vor uns auf der Autobahn das Warnblinklicht anhat.
Mit diesem Verhalten, mache ich neben mir selber vor allem auch meinen Freund verrückt, der diese Situationen natürlich selbst einschätzen kann. Anfangs beschränkte sich das Ganze nur auf Autobahnen, mittlerweile fängt es auch im Stadtverkehr an. Ich versuche Situationen zu meiden, indem ich mit anderen Leuten mitfahre, bei denen es mir peinlich ist, meine Ängste auszudrücken (und dadurch die innere Angespanntheit in diesen Situationen um einiges höher ist). So werden vor allem die gemeinsamen Fahrten mit meinem Freund zu einer Tortur, da der natürlich entsprechend genervt reagiert.
Das Ganze hat im Wesentlichen nichts mit der Geschwindigkeit des Autos zu tun, sondern mit dem Abstand zum Vordermann und der generellen Lage auf der Strasse (voll oder alles frei). Begünstigt wird es noch, wenn ich mich müde und abgespannt fühle.
Wenn ich selber Auto fahre, treten diese Probleme nicht auf. Es gab eine Zeit, in der ich mir auf der Autobahn vorgestellt habe, was passieren würde, wenn ich das Lenkrad nicht mehr gerade halten könnte/würde, aber das hat sich durch Ablenkung im Singen (sehr empfehlenswert!) und durch häufiges Autofahren wieder erledigt. Seltene Anflüge von diesem Gefühl lassen sich recht schnell wieder eindämmen.
Da wir recht oft auch lange Strecken unterwegs sind, bin ich danach wie gerädert und merke das es durchaus sein kann, dass ich die gesamte Autofahrt (zwischen 3 und 5 Stunden) nur damit verbracht habe, Situationen auszuloten, die gefählich sein könnten oder versuche mich zu beherrschen, nichts zu sagen, indem ich mir einrede, dass der Fahrer das Ganze schon sehen wird; also insgesamt die ganze Zeit an nichts anderes denke.
Neben der Belastung in unserer Beziehung, schadet das auch mein berufliches Umfeld, da zum Beispiel auf Geschäftsreisen immer wieder die Situation kommt, mit anderen auch weitere Strecken fahren zu müssen. Da kommt noch hinzu, dass nicht alles Fahrer so umsichtige Fahrer sind wie mein Freund, der versucht so weit es geht, Rücksicht zu nehmen.
Nun habe ich nach dieser Angst gesucht und nur wenig gefunden. Kennen noch andere das Problem? Ich finde keinen wirkungsvollen Weg, mit dieser Angst und der Situation beim Mitfahren umzugehen. Von Frau Wolf habe ich folgedes zu dem Thema gefunden (was mich nun auch nicht wirklich beruhigt)
Es ist erstaunlich, dass die größten Bedrohungen des Menschen und der Menschheit (Atomunfall, Giftgaskatastrophe, Umweltvergiftung, unheilbare Krankheit, Autofahren usw.) oft wenig Beängstigung auslösen. Bis zu einem gewissen Grad scheint es für die psychische Gesundheit notwendig zu sein, an sich realistische Gefahren nicht ständig präsent zu haben, sondern zeitweise verdrängen zu können, um handlungsfähig zu sein.
Über Ratschläge bin ich sehr dankbar.
Liebe Grüße,
Susi
ich leider unter Angst beim Mitfahren im Auto. Das äußert sich in Symptomen wie Übelkeit, Anspannung, Schwitzen, Zusammenzucken und der Vorstellung man würde in eine Autokolonne rasen (vor dem geistigen Auge sieht das Ganze aus wie eine Filmszene), obwohl die Autos vor uns noch weit genug entfernt sind. Eine Erleichterung erfahre ich dadurch, indem ich den Fahrer darauf hinweise, dass die Ampel vor uns rot ist, alle Autos vorne bremsen, die Geschwindigkeit in der Baustelle beschränkt ist oder jemand vor uns auf der Autobahn das Warnblinklicht anhat.
Mit diesem Verhalten, mache ich neben mir selber vor allem auch meinen Freund verrückt, der diese Situationen natürlich selbst einschätzen kann. Anfangs beschränkte sich das Ganze nur auf Autobahnen, mittlerweile fängt es auch im Stadtverkehr an. Ich versuche Situationen zu meiden, indem ich mit anderen Leuten mitfahre, bei denen es mir peinlich ist, meine Ängste auszudrücken (und dadurch die innere Angespanntheit in diesen Situationen um einiges höher ist). So werden vor allem die gemeinsamen Fahrten mit meinem Freund zu einer Tortur, da der natürlich entsprechend genervt reagiert.
Das Ganze hat im Wesentlichen nichts mit der Geschwindigkeit des Autos zu tun, sondern mit dem Abstand zum Vordermann und der generellen Lage auf der Strasse (voll oder alles frei). Begünstigt wird es noch, wenn ich mich müde und abgespannt fühle.
Wenn ich selber Auto fahre, treten diese Probleme nicht auf. Es gab eine Zeit, in der ich mir auf der Autobahn vorgestellt habe, was passieren würde, wenn ich das Lenkrad nicht mehr gerade halten könnte/würde, aber das hat sich durch Ablenkung im Singen (sehr empfehlenswert!) und durch häufiges Autofahren wieder erledigt. Seltene Anflüge von diesem Gefühl lassen sich recht schnell wieder eindämmen.
Da wir recht oft auch lange Strecken unterwegs sind, bin ich danach wie gerädert und merke das es durchaus sein kann, dass ich die gesamte Autofahrt (zwischen 3 und 5 Stunden) nur damit verbracht habe, Situationen auszuloten, die gefählich sein könnten oder versuche mich zu beherrschen, nichts zu sagen, indem ich mir einrede, dass der Fahrer das Ganze schon sehen wird; also insgesamt die ganze Zeit an nichts anderes denke.
Neben der Belastung in unserer Beziehung, schadet das auch mein berufliches Umfeld, da zum Beispiel auf Geschäftsreisen immer wieder die Situation kommt, mit anderen auch weitere Strecken fahren zu müssen. Da kommt noch hinzu, dass nicht alles Fahrer so umsichtige Fahrer sind wie mein Freund, der versucht so weit es geht, Rücksicht zu nehmen.
Nun habe ich nach dieser Angst gesucht und nur wenig gefunden. Kennen noch andere das Problem? Ich finde keinen wirkungsvollen Weg, mit dieser Angst und der Situation beim Mitfahren umzugehen. Von Frau Wolf habe ich folgedes zu dem Thema gefunden (was mich nun auch nicht wirklich beruhigt)
Es ist erstaunlich, dass die größten Bedrohungen des Menschen und der Menschheit (Atomunfall, Giftgaskatastrophe, Umweltvergiftung, unheilbare Krankheit, Autofahren usw.) oft wenig Beängstigung auslösen. Bis zu einem gewissen Grad scheint es für die psychische Gesundheit notwendig zu sein, an sich realistische Gefahren nicht ständig präsent zu haben, sondern zeitweise verdrängen zu können, um handlungsfähig zu sein.
Über Ratschläge bin ich sehr dankbar.
Liebe Grüße,
Susi
19.02.2008 23:15 • • 22.02.2008 #1
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