wie der Titel schon sagt, habe ich ein (Angst)Problem mit dem Autofahren, genauer gesagt mit dem Beifahrersein.
Denn beim Fahren hab ich weniger Ängste, aber da hab ich ja generell auch weniger Zeit Angst zu haben, sozusagen.
Die Situationen, in denen ich Angst habe, sind für mich als Beifahrer (und auf für den Fahrer) nicht beeinflussbare Momente. In der Regel entstehen die durch andere Verkehrsteilnehmer, seltener durch den Fahrer. Beispielsweise, wenn ein Radfahrer von der falschen Seite auf dem Radweg kommt und erst wenige Zentimeter vor dem Auto auf die quietschenden Bremsen steigt. Oder wenn jemand plötzlich zwischen parkenden Autos hervorzischt und wir mit dem Auto grad noch so ausweichen oder bremsen können. Oder oder oder.. Kurz gesagt, es betrifft vor allem Situationen, die (für mich) nicht im Voraus erkennbar sind.
Dazu kommen noch Momente, wenn Spurwechsel angesagt sind. Generell sind die eigentlich kein Problem, sondern werden es nur dann, wenn mir der Abstand zu Vorder- oder Hintermann zu gering ist. Abhängig natürlich vom Tempo. Aber selbst im Stadtverkehr bekomme ich manchmal Ängste, wenn mal wieder jemand die an der Straßenseite gelegene Tür öffnet, ohne vorher auf den Verkehr zu schauen.
Ich schrecke dann meistens zusammen, oft auch mit einem entsprechenden Ton, den ich dann von mir gebe. Ansonsten habe ich wahrscheinlich übliche Angstsymptome, wie einen trockenen Mund, schwitzende Hände, ein Beklemmungsgefühl und irgendwie „starre“ ich dann auch die ganze Zeit auf den Verkehr vor mir. Eben um die Gefahren möglichst frühzeitig sehen zu können.
Und mal davon abgesehen, dass auf Dauer – auch wenn’s nur 15 Minuten Autofahrt sind – ziemlich anstrengend ist ständig Angst zu haben und angespannt zu sein, superaufmerksam und empfindlich – es stresst ja nicht nur mich, sondern auch den Fahrer, wenn ich ständig zusammenzucke. Weiterführend hab‘ ich da natürlich auch Bedenken, dass der Fahrer sich irgendwann auf Grund meines Erschreckens ebenfalls erschreckt und es dann zu einem Unfall kommt. Aber das sind nur Bedenken, keine Ängste, denn den Fahrern vertrau ich ja, dass sie das Fahrzeug (größtenteils) unter Kontrolle haben.
Die Ängste sind auch unabhängig von der Größe des Fahrzeugs, also egal, ob ich in einem Zweisitzer fahre oder in einem Transporter, sie sind immer gleich. Es macht auch meiste keinen Unterschied, wer der Fahrer ist – jeder fährt anders, und auch in „sicherer Verkehrslage“ fühle ich mich bei Einigen wohler, als bei Anderen, aber ich nehme mal an, das ist normal.
Ich bin zwar längerer Zeit nicht selbst gefahren, aber ich hab‘ nicht das Gefühl, dass das etwas ausmacht. Nachdem mein Mann und ich, einen gemeinsamen Ausflug auf Grund meiner Ängste abbrachen (die Fahrstrecke wäre mehrere Stunden gewesen, und ich bin schon nach 10 Minuten nicht mehr klargekommen), bin ich dann immer mal wieder gefahren. Aber Fahrpraxis hin oder her, verbessert haben sich die Ängste dadurch nicht. Beim Fahren selbst war ich anfangs recht viel mit dem Fahren selbst beschäftigt (für mich neues Fahrzeug, etc.), sodass ich weniger Zeit hatte, alle Details in der Umgebung zu beobachten – jedenfalls kommt es mir im Nachhinein so vor – und wenn ich meinem Mann glaube, bin ich zuerst auch langsamer/unsicherer gefahren, als normalerweise. Aber das legte sich recht schnell.
Als Beifahrer hab‘ ich dann versucht einfach mal die Augen zu schließen – nach dem Motto: Seh ich die Gefahren nicht, muss ich keine Angst haben.
Dann hab‘ ich’s mit Ablenkungen aller möglichen Arten probiert, von Schlafen bis Lesen. Ich hab‘ auch mit den jeweiligen Fahrern über meine Ängste gesprochen und sie gebeten beispielsweise einen größeren Sicherheitsabstand zu halten oder Ähnliches.
Aber geändert hat das irgendwie alles nichts.
Ich finde nicht, dass es ne dauerhafte Lösung sein kann - für mich persönlich – mich mit Notfalltropfen oder Ähnlichem „über Wasser“ zu halten und die künftig immer nehmen zu müssen. Dazu sind mir die Ängste noch zu fremd und da ich früher wirklich gerne Auto fuhr (und auch mitfuhr), will ich das im Moment noch nicht einfach so hinnehmen.
Habt ihr noch eine Idee, was ich tun könnte um die Ängste zu besiegen?
Die nerven mich nämlich ziemlich und die Einschränkungen gehen mir einfach auf die Nerven.
Fahrsicherheitstrainings gibt's ja für Beifahrer nicht - und wahrscheinlich wären die auch unsagbar teuer.
Danke schon mal für's Lesen!
02.12.2013 21:28 • • 22.03.2014 #1