Meine Nachbarin, an die 70 Jahre alt, hatte eine allergische Reaktion auf ein Mittel, das sie im Krankenhaus per Infusion bekommen hat. Sie meinte zu mir, da wird einem ganz anders und für ein paar Momente hat man echt Angst um sein Leben -aber die Schwestern reagieren sehr schnell und wenn schnell gehandelt wird, passiert dir auch nix.
Im Allgemeinen ist das Spritzchen aber sehr verträglich, wird vorher in zig Verfahren getestet. Ich hatte auch schon mehrmals eine Betäubungsspritze, da merkt man bloß einen kleinen Pieks und das war's. Man merkt gar nicht, wie das dann wirkt.
Im Großen und Ganzen hab ich mir damals, wenn ich Angst vor dem Tod hatte (egal ob dem Tod durch Hirntumor oder Herzversagen oder Venenverschluss oder was ich mir Alles eingebildet hab) immer gesagt: Entweder es passiert jetzt, oder eben nicht. Da steckt man selber gar nicht drin. Es gibt Leute, die fallen beim Zähneputzen tot um oder welche, die fallen in ihrem eigenen Haus die Treppe runter und brechen sich das Genick oder welche, die sterben beim Verkehrsunfall. (Hab ich Alles schon bei Bekannten gesehen oder gehört.) Also wenn's kommt, kommt's eh. Man kann die Risiken, die das Leben birgt, gar nicht alle vermeiden, und mit dem Leben hat man auch den Tod am Hals. Anders geht es nicht.
Selbst, wenn man sich nur noch in einem Sicherheitsanzug eingewickelt Daheim versteckt und versucht, sämtliche Risiken zu meiden, selbst dann kann's einen noch treffen. Der Tod ist allgegenwärtig und immer da, und davon laufen oder ihn meiden kann man nicht, das wird niemals funktionieren. Also wieso Energie aufwenden für eine Sache, die von Vornherein zum Scheitern verurteilt ist? Wieso sich vor etwas fürchten, das früher oder später sowieso eintritt? Alles nur verschwendete Zeit und verschwendete Kraft. Bevor man sein Leben damit verschwendet, vor etwas Angst zu haben, das irgendwann eh eintritt, sollte man lieber die wenige Zeit, die man hat, sinnvoll nutzen und mit Schönem ausfüllen.
Besser jetzt der Angst vor der Spritze stellen und den Zahn machen lassen, als dass es irgendwann so schlimm wird, dass sie dich sogar in Narkose legen und richtig im Mundraum operieren müssen Das wär ja dann noch weniger prickelnd.
(Und vielleicht kann man's auch ohne Betäubung machen, ich lass meine Löcher z.B. auch ohne Betäubung bohren, wenn man ein bisschen was aushält, geht das )
Liebe Grüße,
Bianca
11.02.2010 23:03 •
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