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@kritisches_auge
@Feigina

Das mit dem @ funktioniert leider nicht bei kritisches_Auge. Vermutlich, weil Du Deinen Namen geändert hast.
Zitat:
Die Diagnose sagt mir wo meine Schwachpunkte sind, ich kann darüber nachdenken.


Du kannst das gerne anders sehen als ich. Ich frage mich jedoch, wenn die Diagnose die Schwachpunkte immer klar zeigt,
warum dauern dann viele Therapien so lang?

Zitat:
Ich sehe es ähnlich wie in der Organmedizin, wenn ich weiß, dass ich einen schwachen Magen habe, kümmere ich
mich um ihn, sorge dafür, dass er sich wohlfühlt.


Von dieser Sichtweise will ich Dich nicht wegbringen. Ich sehe das jedoch weitgehend anders. Weil ein psychisches
Problem sich in ganz viele Verhaltensbereiche verzweigt und auch da auftaucht, wo man es aufgrund einer
eindeutigen Diagnose nie vermuten würde.
Zitat:
Diagnosen sind nichts statisches, sie können sich ändern und ich kann an mir arbeiten.


Hier stimme ich Dir uneingeschränkt zu. Dies sehe ich genauso. Aber wer von den Patienten sieht das genauso?
Zitat:
Außerdem möchte ich aufgeklärt werden


Natürlich. Das sehe ich wie Du.

Nur, wie will ein Therapeut zu Beginn einer Therapie wissen, welche psychische Stöerung genau vorliegt?
Wie schafft ein Arzt das? Welche Hilfsmittel hat er dafür?

@Arx
Zitat:
Um zu verhindern, dass ich mich selbst zu sehr mit so einer Diagnose Identifizieren könnte hatte ich damals sogar
meine Therapeutin darum gebeten, dass sie mir die Diagnose nicht mitteilt.


Dies finde ich ziemlich gut.

Zitat:
Erst fast zwei Jahre nach der Therapie habe ich dann wegen eines Gutachtens von der Therapeutin die Diagnose
angefordert, und war da doch einigermaßen entsetzt.
So hatte die Therapeutin neben einer generalisierten Sozialen Phobie auch noch eine Depression und
eine generalisierte Angststörung diagnostiziert.


Dein Entsetzen verstehe ich hier nicht. Eine Diagnose ist doch nur eine Feststellung aufgrund von Beobachtungen
eines Arztes. Diagnosen werden fast immer erst später durch weitere Untersuchungen und eventuell Operationen
bestätigt. Manchmal allerdings stellen sich Diagnosen in seltenen Fällen erst später als falsch heraus.

In einem Punkt kannst Du mich mal aufklären.
Worin besteht Deiner Meinung nach der klar erkennbare Unterschied zwischen einer
ausgeprägten Sozialen Phobie und einer Generalisierten Angststörung?
Wie kann ich das bei der Diagnose-Stellung klar und unverwechselbar unterscheiden?

Zitat:
Rückblickend würde ich daher heute auf eine Diagnose bestehen, schon alleine um auf diese Weise solche Einschätzungen
richtig stellen zu können, da solche Therapeuten usw. ja wohl nur nach Symptomen schauen, und nicht unbedingt die
teilweise sehr komplexen Zusammenhänge berücksichtigen.


Hier sind wir unterschiedlicher Meinung. Therapeuten, die nicht in der Lage sind, die teilweise sehr komplexen
Zusammenhänge berücksichtigen, haben eindeutig den falschen Beruf.
Und Patienten sollten sich nicht mit den Therapeuten um die richtige Diagnose streiten, sondern ihre Angststörung
zügig auflösen.

A


Wie wird die Diagnose einer sozialen Phobie gestellt?

x 3



Ich glaube mit den Diagnosen ist es wie mit einen Blick in die Glaskugel. Würde mich nicht wundern wenn jeder Therapeut was anderes diagnostiziert.

Bei den ersten Therapien, die ich gemacht habe, erfuhr ich von gar keiner Diagnose. Ich habe sie aber auch alle vorzeitig abgebrochen und mich nie dafür interessiert, weil ich ja immer wegen meinen Schlafstörungen in der Therapie war.
Meine Diagnose von sozialer Phobie habe ich erst am Ende meiner 8-wöchigen Reha im Kurzarztbrief gelesen. Davor war nie die Rede davon. Als ich ein Jahr später eine weitere ambulante Therapie anfing, hat der Therapeut den Abschlussbericht der Reha haben wollen und das dort wohl gelesen. Die Diagnose, die ich von ihm bekam (ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung) wurde mir von ihm auch nie geäußert. Ich habe es erst gelesen, als der Medizinische Dienst wegen meiner Krankschreibung einen Bericht von ihm gefordert hatte. Erst auf ausdrückliche Nachfrage bei meiner Krankenkasse, was meine weitere Krankschreibung und Prognose anbelangte, haben die mir einen Zettel geschickt, wo auch die Diagnose draufstand. Den Therapeuten selbst habe ich auch nie darauf angesprochen. Relevant wurde das erst, als ich beschlossen habe, nicht mehr in den Schuldienst zurückzugehen und darum bat, eine Stelle in der Verwaltung zu bekommen. Dafür hat der Therapeut einen Bericht geschrieben, dass ich aufgrund meiner Psyche nicht mehr in den Schuldienst kann und für mich eine Stelle ohne oder mit wenig Personenkontakt geeignet wäre. Die Diagnose selbst ist aber nicht genannt woden.

Ich bin einfach nur der Meinung wenn mir jemand vorher die zusammenhänge erklärt hätte dann wären bei mir nicht so große Schuldgefühle entstanden.

Was denn für Schuldgefühle?

Ich weiß es nicht genau warum diese Schuldgefühle entstanden sind.
Weil das Verhältnis zur Therapeutin nicht so ganz gepasst hat. Weil sie immer nur gesagt hat machen Sie das und das und das....
Ich wusste damals nicht genau was wirklich mein Problem ist. Genau kann ich es nicht sagen warum ich glaube dass das Verhältnis zur Therapeutin nicht ganz gepasst hat.

Bei meinen ersten Therapien hat das Verhältnis auch nicht gepasst, deswegen habe ich sie auch abgebrochen. Aber Schuldgefühle hatte ich nicht, ich war nur wütend.





Dr. Reinhard Pichler
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