Die Kernfrage, die man sich stellen könnte ist doch recht simpel.
Möchte ich persönlich etwas, dass ich nicht möchte?
Dann kann ich mir überlegen, ob dass andere für sich auch so empfinden. Komme ich zu der Überzeugung, ja, andere möchten durchaus auch etwas nicht, dass sie nicht möchten, ist es doch das einfachste, dies zu akzeptieren, oder nicht?
Dabei spielt es doch im Grunde garkeine Rolle ob es um ein Geschenk geht, oder was auch immer für eine Handlung erfolgen soll. Es ist die persönliche Freiheit, die ich dem anderen zugestehen kann, oder eben auch nicht. Und ob ich es verkraften kann, etwas nicht zu diktieren. Selbst wenn ich etwas persönlich daraus schließe, dass jetzt diese gutgemeinte Geste nicht so ankam, wie ich es gerne gehabt hätte, macht es mich und den Anderen nicht automatisch zu einem schlechten Menschen. Auch dann nicht, wenn Traditionen oder Moralvorstellungen es anders vermitteln wollen. Aber es ist natürlich eventuell anstrengend, sich darüber Gedanken zu machen, was freier Wille ist und ob ich den respektieren und akzeptieren kann, wenn mir daraus kein wirklicher persönlicher Schaden entsteht, der über eine kurze persönliche Kränkung hinaus geht und es ein persönliches Nachtragen gegenüber dem Anderen erfordern muss.
Wenn im Hirn dann die Spielchen passieren und dazu führen, Fragen oder Antworten zu generieren, kommen dann womöglich folgende Gedanken auf.
„Der will mein Geschenk nicht, ich bin schei..“
„Der will mein Geschenk nicht, das Geschenk ist schei..“
„Der will mein Geschenk nicht, der ist schei..“
Dann kann man diese Gedanken natürlich verfolgen und weitere Schüsse daraus ziehen, oder man nimmt die Gedanken wahr und lässt sie auch wieder ziehen, weil sie sich vielleicht als nicht so lebensbestimmend erweisen, wie sie einem in dem Moment vorkamen.