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Hallo Leute,
ich bin momentan 18 Jahre alt sehr sportlich und habe schon seit meiner Kindheit Probleme etwas mit Freunden zu unternehmen. Ich bin ein schüchterner etwas zurückhaltender Mensch, der vor allem in Gruppendiskussionen schnell untergeht.
Als ich noch sehr klein war, hatte ich noch relativ viele richtige Freunde. Immer wieder musste meine Mutter mich dazu motivieren sie mal anzurufen und sich mit ihnen zu treffen und das obwohl ich keine Lust dazu hatte. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte/habe es gehasst etwas mit Freunden zu unternehmen. Ich wollte meine Freizeit lieber alleine verbringen.
Wie dem auch sei, nun bin ich 18 Jahre alt und der einzige Junge in meiner Klasse. Problem ist, dass alle Mädchen einen Freund haben und ich mich somit nie mit ihnen treffe. Ich verstehe mich mit ihnen sehr gut und wir reden auch halt viel. Für meine Umstände zumindest. Sie sagen immer noch, dass ich verdammt wenig von mir preisgebe.

Ein paar Mädchen haben mir sogar schon über Facebook, WhatsApp und co geschrieben, dass ich sehr hübsch bin. Zudem bin ich sehr athletisch gebaut. Also daran wird es schon mal nicht liegen. Manche behaupten sogar, dass ich ein extrovertierten Eindruck hinterlasse, obwohl ich genau das Gegenteil bin. Ich freue mich wahnsinnig in die Schule zu gehen, um endlich mal wieder Leute zu sehen und mich mit ihnen zu unterhalten.

Wenn mich mal ein paar Kumpel fragen, ob ich mit ihnen ins Schwimmbad gehen oder feiern soll, bin ich sehr strak am Überlegen, was ich mir für eine Ausrede eindenken soll. Ds ist wahnsinnig! Ich weiß nicht warum, aber ich benötige eine richtig starke und kräftige Überwindung mit Freunden etwas zu machen. Ist das krank? Ich habe keine Angst, sondern einfach überahupt keine Lust.
Genau im Gegenteil ist es im Sport und in der Schule. Dort bin ich sehr leistungsbereit und erziele sehr gute Ergebnisse und Noten. Warum nicht in meinem sozialen Umfeld, was sich von Jahr zu Jahr immer wieder verkleinert?

Besonders hat es mich verletzt, dass meine Mutter zu mir gesagt hat, dass ich mal an die Leute gehen muss und soziale Kontakte herstellen soll. Weil ich keine Lust habe etwas mit Leuten zu unternehmen, bleibe ich halt immer Zuhause und natürlich relativ lange am Laptop und schaue mir Videos an und stöbere im Internet herum. Wahrscheinlich denkt sie schon, dass ich computersüchtig bin. Das ist echt traurig!

Wenn ich mir das Ausmaß mal vor Augen führe, dass ich nur einen einzigen richtigen Freund habe, mit dem ich auch gemeinsam etwas unternehme, werde ich traurig. Ich schäme mich und hasse mich quasi auch dafür, dass ich in meiner Kindheit meine Freunde nicht aufrechterhalten habe. Sogar mit meinen damals besten Freund hatte ich nichts mehr zu tun. Das war der größte Fehler in meinem Leben. Ich bereue ihn so sehr. Jetzt ist es aber passiert und ich kann nicht einfach wieder zu ihm gehen und ihn fragen, ob wir was unternehmen sollen. Dafür ist es jetzt zu spät. Ich habe einfach richtig schei. gebaut. Ich möchte nicht mehr so introvertiert sein. Alle haben Freunde und oft unterwegs und haben Spaß, aber ich bin immer alleine und das, weil ich es so möchte, aber ich will raus aus diesem Trott. Ich will mich ändern, aber ich weiß nicht wie. Ein komplett neues soziales Umfeld wäre perfekt.
Im Moment habe ja alle Leute Ihre Freunde. Jetzt mit 18 neue Freunde zu finden, halte ich für unmöglich. Auch bin ich seit Jahren single. Ich will an die Leute, aber ich weiß nicht wie. Und ich will diesen verdammten Laptop nicht mehr, sondern einfach ein ganz normaler Mensch sein, der Freunde und eine Freundin hat.

Was soll ich nur tun?

18.10.2015 13:24 • 20.10.2015 #1


2 Antworten ↓


Hi,

ich kann das ein Stück weit nachvollziehen, auch wenn es bei mir nicht so extrem läuft wie bei dir. Ich bin vergeben, treffe mich regelmäßig mit Freunden usw. Allerdings gehöre ich doch nirgends so richtig dazu. Das liegt einerseits daran, dass ich mehrere Freundeskreise habe die einfach untereinander nicht zusammenpassen und ich deshalb mal bei denen bin, und dann wieder bei den anderen - und wie sagt man so schön: von allem ein bisschen ist von allem nix .

Andererseits liegt es daran, dass ich mich ebenfalls nur schwer motivieren kann auf Parties zu gehen oder meinen Ar. mal nach draußen zu bewegen.

Wir haben in der Uni mal was recht schönes gelernt: Thema Komfortzone kannst du ja mal googlen. Die Komfortzone definiert jeder für sich anders. Für manche ist es sehr einfach, die Komfortzone (also die einem bekannte, gemütliche eigene Zone, z.B. dein Zuhause mit Laptop, etc.) zu verlassen und in die nächste Zone des Neuen und unbekannten zu gehen. Andere wiederum brauchen richtige Überwindung, aus dieser rauszukommen.

Das bist du! Du bleibst in deiner Komfortzone und es kostet dich wahnsinnig viel Kraft und Überwindung, da raus zu kommen. Dabei hättest du es eigentlich nicht so schwer wie andere - du scheinst ja gut anzukommen, bist beliebt, bekommst Nachrichten in WhatsApp usw. Du schaffst es nur nicht, den letzten Schritt zu gehen und vielleicht einfach mal jemanden zu fragen, ob ihr zusammen was unternehmen wollt. Und das stört und belastet dich selbst.

Nehme dir doch einfach mal vor, nicht lange nachzudenken und abzuwägen. Spring über deinen Schatten und überlege nicht, wo es heute Abend gemütlicher sein könnte - daheim vor dem Laptop oder unterwegs mit Freunden. Frag doch einfach mal ein Mädchen aus deiner Klasse, ob sie nicht vielleicht Lust hat mit dir eine Runde joggen zu gehen oder abends ein bisschen was trinken zu gehen. Du kannst ja auch gleich fragen, ob sie ihren Freund mitnehmen will, dann hat das alles nicht so einen Date Charakter sondern kommt wirklich freundschaftlich.

Trau dich einfach! Überleg nicht lange! Du wirst sehen, es lohnt sich wenn man über seinen Schatten springt. Wenn du abends nach Hause kommst wirst du dann sicherlich denken so schlimm war es doch nicht! oder sogar es war ein richtig gut Abend!. Das nimmt bestimmt einige Last von dir.

Und: Es ist nicht unmöglich wie du schreibst, mit 18 neue Freundschaften zu schließen. Man selbst schätzt Situationen immer deutlich komplizierter und schwieriger ein, als sie tatsächlich sind und macht sich verrückt. Wenn ich mir so Facebook anschaue, scheint ja jeder ein hammergeiles Leben mit 100 Freunden zu haben, dem ist aber zu 100 % nicht so. Ich hatte auch mal einen Kindheitsfreund, der Kontakt ist total verloren gegangen und ich habe ihn eigentlich sehr vermisst. Also habe ich ihn einfach auf Facebook angeschrieben und wir sind wieder total ungezwungen in Kontakt gekommen und treffen uns nun wieder regelmäßig.

Also wichtig: Habe keine Angst vor Abweisung! In der Regel wird es 0 Probleme bei so etwas geben. Klar muss man sich nicht nach der ersten Nachricht in die Arme fallen, eventuell wird der Anfang noch etwas komisch sein, aber das braucht eben seine Zeit . Wie gesagt, wichtig ist, dass man über seinen Schatten springt. Nur DU kannst etwas ändern!

Es liegt an dir! Hau rein!

Tag,
ich kann dich ziemlich gut verstehen. Ich selber 19 in einer ähnlicher Situation wie du gewesen, an der Uni nach einem Jahr mit keiner einzigen Person länger als 2 Minuten geredet, geschweige denn soziale Kontakte aufgebaut. Der unterschied bei mir war ich wollte etwas mit Menschen machen, aber hatte nicht die Möglichkeit, bzw. habe es am nächsten Tag bereut aus Gründen die so banal und sinnlos sind. Ich bin zurzeit in einer Verhaltenstherapie. Vielleicht helfen dir ja ein Paar Tipps, die ich mit auf den Weg bekommen habe und schon diverse Erfolge aufzeigen.

Also du beschreibst, dass du es früher gehasst hast mit Freunden/Leuten etwas zu unternehmen, du schreibst aber auch dass du das ändern möchtest. Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung, aber bitte nur weil du es möchtest und es dir nicht von anderen Leuten wie deiner Mutter aufgezwungen wird, ansonsten wirst du dein Vorhaben vielleicht noch Aufgeben, bevor etwas passiert ist.
Mach dir klar, was du genau an deiner Situation ändern möchtest und versuch das Schritt für Schritt umzusetzen auch wenn es dir Überwindung kostet.
Dir muss bewusst sein, dass du etwas nicht gelernt hast, in diesem Fall die sozialen Kompetenzen, aber wer sagt, dass man das nicht nachholen kann und dabei sogar noch Spaß haben kann, weil immer wieder neue Leute und Situationen auf dich zukommen. Ich selber finde es immer wieder faszinierend neue Dinge in diesem Bereich zu lernen und anzuwenden ich habe dadurch schon in diversen Situationen (nicht in allen) Freude daran gefunden, unter Menschen zu sein.

Wenn du an einem Abend mit Leuten weggehst, stell dir einfach das Worst-Case Szenario und frage dich und dann ? Beispiel: Du gehst an einem Abend mit ein paar Freunden weg. Worst-Case Szenario ?
Du hast einen Abend verbracht der jetzt nicht gerade super toll war... und dann ? Richtig du bist am nächsten Tag wieder daheim und alles ist vorbei. Sei dir aber bewusst, dass das das Schlimmste was überhaupt passieren kann ist und sind wir mal ehrlich wie groß ist die Chance, dass das eintrifft ? Du hast diese Erfahrungen noch nicht gemacht, dazu kann ich nur sagen: Probiers aus und lass dich überraschen, meistens trifft das Schlimmste nicht ein und wenn du natürlich großes Pech hast, hast du einen netten Abend verbracht, neue Leute kennengelernt und Erfahrungen gesammelt .

Joah zu dem Thema mit Freunden aus deiner Kindheit und deinem einzigen Freund. Ich kenne so gut wie niemanden mehr aus meiner Kindheit, man lebt sich auseinander oder es passt einfach nicht. Du bist 18 und hast noch so viel vor dir, das sagt dir grad jemand der ein Jahr älter ist als du . Du triffst in deinem Leben noch so viele Menschen mit denen du niemals gerechnet hättest.
Du musst auch überhaupt nicht traurig sein, dass du nur einen wahren Freund hast. Gerade dieser eine Freund kann so verdammt viel Wert sein und besser als 20 flüchtige Bekannte. Ich war in einer ähnlichen Situation mit nur einem richtigen Freund, aber dieser eine Freund war für mich mehr Wert als dieser besagten flüchtigen Bekanntschaften, außerdem macht es doch mehr Spaß mit jemandem vertrauten den man richtig kennt unterwegs zu sein, als mit Leuten die du nicht mal richtig kennst.

Jaaaaa, was deine Mutter gesagt hat, ist wirklich nicht schön, man möchte sowas nicht und hören und ich denke jeder hat selber zu entscheiden, was für soziale Kontakte haben möchte. Ich rate dir nur ignoriere solche Sprüche und finde selbst heraus, wie du an die Sache rangehen möchtest. Lass dich nicht von deinen Eltern oder sonstigen Menschen beeinflussen, nur du bist für dich Verantwortlich und tust das, was du möchtest.

Mit der Einstellung, dass du was ändern möchtest, bist du den ersten Schritt in die richtige Richtung gegangen. Ich wünsche dir viel Erfolg und noch viele neue Bekanntschaften ^^.
Kleiner Tipp am Rande:
Es gibt oft Facebook Gruppen für größere Städte(falls du in oder um einer wohnst), in denen Leute auch nach neuen Kontakten oder Personen suchen, die zum Beispiel am Abend mal Lust haben wegzugehen und was zu trinken etc.. Sowas kann ich dir für den Anfang nur empfehlen.





Dr. Reinhard Pichler
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