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Unser Team auf der Arbeit hat im November eine Jahresabschlussveranstaltung, wo ich höchstwahrscheinlich einen Vortrag halten muss.

Seit dem ich dies weis bin ich schlagartig abgestürzt und habe jeden Tag starke Angstzustände und bin sehr depressiv.

Ich habe mit diesem Thema der sozialen Angst schon seit ca. 20 Jahren zu tun.
Allerdings ist schon vieles besser geworden bzw. habe ich mir einiges erarbeitet,
früher fühlte ich mich im Restaurant unwohl, mochte nicht vor anderen essen, schreiben oder telefonieren, habe mein Frühstück auf der Arbeit woanders eingenommen, damit ich nicht mit den Kollegen zusammen frühstücken musste. Auf Partys bin ich nur gegangen, wenn ich einiges getrunken hatte, vor Mädchen hatte ich eine riesige Angst, so dass ich viele Beziehungen bzw. Freundschaften nicht eingehen konnte. Auf der Arbeit war ich immer sehr ruhig und zurückhaltend. Größere Treffen auf der Arbeit sind mir ein Graus, bei Teammeetings, Weihnachtsfeiern etc. fühle ich mich ängstlich und befangen, ich bin dann nicht wie ich wirklich bin, aufgrund dieser Ängste habe ich wenn es ging solche Treffen vermieden und habe mich krankschreiben lassen.

Ich habe eine Therapie durchgeführt, die teilweise hilfreich war. Ich denke man hätte dort auch Rollenspiele, Präsentationen durchführen müssen, eigentlich war das alles sehr theoretisch.

Jetzt nehme ich Antidepressiva, die allerdings keine große Wirkung zeigen und habe täglich
starke Angstzustände. Ich weis nicht wie ich das Problem mit dem Vortrag lösen soll?
Ich habe totalen Schiss und mache mich schon Wochen vor dem Termin kaputt.

Im Privatbereich läuft fast alles gut hier habe ich meine sozialen Ängste fast nicht mehr.
So gesagt kann man sagen, das dass eigentliche Problem die Arbeit bzw. das Reden halten und mein Verhalten auf Arbeitsveranstaltungen ist. Ich bin dann ein ganz anderer Mensch.

Im Januar musste ich auch einen Vortrag halten, habe einige Beruhigungstabletten eingenommen und hatte Tage vorher extreme Angst und wollte eigentlich zu Hause bleiben
aber meine Ärztin hat mich nicht krankschreiben wollen. Der Vortrag ist dann glaube ich trotz meiner Angst ganz gut gelaufen.

Jetzt ist die Angst aber so groß das ich nicht mehr weiter weis, soll ich meinem Chef sagen,
das ich zurzeit unter sozialer Angst und Depressionen leide und mir eine Rede zurzeit nicht zu traue oder soll ich mich in die Klinik einweisen lassen um einfach mal raus zu kommen?
Aber wenn ich längere Zeit weg bin, was sagen die Kollegen oder der Chef?

Ich will nicht an dieser Veranstaltung teilnehmen und schon gar keinen Vortrag halten.
Ich will nicht mehr. Habe mich oft genug überwunden, um bei Veranstaltungen dabei zu sein und dann meistens unter meiner Angst und Befangenheit gelitten.
Was soll ich tun?

Liebe Grüße Mimo

28.10.2011 15:03 • 29.10.2011 #1


1 Antwort ↓

Hallo,

da wüßte ich mir auch keinen Rat außer sich der Situation zu stellen.
Einfach zu fehlen und sich immer auszuschließen, bringt's auch nicht.
Warum wollen sie Dich für die Rede - die sind doch nicht blöd und holen sich jemanden aufs Podium, der bei der nächsten Gelegenheit zusammenbricht.
Du kannst also garnicht so einen schlechten Eindruck bei Deinen Leuten hinterlassen haben.

Liebe Grüße,
Joe





Dr. Reinhard Pichler
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