Hallo zusammen!
Ich möchte einfach mal über meine Ängste schreiben, in der Hoffnung mich damit ein wenig mehr selbst zu verstehen und von Euch ähnliche Erfahrungen mitgeteilt zu bekommen.
Bei mir wurde erstmals vor 14 Jahren eine rezidivierende (wiederholende) Depression diagnostiziert. Allerdings hat sich im Laufe der Jahre und Therapien herausgestellt, dass eine Angststörung dahinter steckt.
Diese äußert sich in sozialem bzw. gesellschaftlichen Rückzug bis dahin, dass ich mich nicht mehr vor die Türe traue. Dies ist stark lebenseinschränkend, da selbst der lebensnotwendige Einkauf von Lebensmitteln zum Problem wird.
Nun habe ich mich in der jetzigen Phase gefragt, was mir eigentlich genau Angst macht.
Beim Einkauf zum Beispiel die Stressituation und die menschliche Nähe an der Kasse. Was mit Ängsten vor negativer Beurteilung und Abwertung zu tun hat. Aber auch auffällig gestresst und hektisch zu reagieren.
Ich bin nicht gerade belastbar und Zeitdruck macht mich im wahrsten Sinne des Wortes krank. Ich bin sehr feinfühlig für Situationen, wo alles schnell, schnell gehen muss. Beruht auf Erfahrungen in Jobs, wie Akkord in der Automobilindustrie und Verkaufsdruck im Handel.
Körperliche Symptome sind dann Herzrasen, Angespanntheit und das Zusammenziehn des Solar Plexus.
Auch wenn ich mich immerweider überwinde (letztlich auch überwinden muss) in diese Situationen, wie beim Einkauf reinzugehn, wird dies nicht besser.
Anderes Beispiel der Waschsalon. Dort werde ich von Wartenden beobachtet beim Einräumen der Wäsche etc. Versagensängste, Aburteilungen und Angst sich lächerlich oder peinlich zu verhalten hängen damit zusammen. Selbst die Erfahrungen gemacht zu haben, dass nichts passiert, wenn ich mich mal unbeholfen anstelle, verändert die Angst davor nicht.
Bin ich nicht lernfähig? Oder hab ich zuviel Phantasie? Auf meiner Sternzeichentasse(Fische) stand früher: Der Fisch. Er hat sehr viel Phantasie deshalb sieht er auch überall Gespenster. Gespenster gleich Ausmalen von Situationen, wo über mich gelacht wird, der Kopf geschüttelt wird, als dumm abgestempelt oder ich danach nicht mehr Ernst genommen werde.
Noch ein Beispiel sind Kleingruppen. Auf Geburtstagsfeiern oder kleine gesellige Runden fühle ich mich minderwertig und ausschließlich negativ beurteilt. Mir ist bewusst, dass es die Gedanken sind, die ich über mich selbst habe, aber wo kommen die her?
Ich denke aus Kindheit bzw. Erziehung. Verinnerlichte Verurteilungen von Freunden und Bekannten im Laufe eines Lebens. Warum sind die dominanter als Lob und Erfolge , die man erzeilt hat?
Achja ist manchmal wirklich die Hölle auf Erden. Ich sag mir auch immerwieder : Es ist nur in deinem Kopf! Verstandesmäßig weiss ich auch, womit es zusammenhängt, aber ich bekomme einfach nicht den Dreh es zu wandeln.
Ich war von klein auf ein ängstliches Kind. Der Satz: Stell dich nicht so ängstlich an! meines Vaters ist mir noch sehr stark in Erinnerung. Auch meien Mutter war sehr ängstlich und ging fast nur zum Einkauf aus dem Haus. Sie mied große Menschenmassen, die mir zB. nichts ausmachen. Darin fühl ich mich anonym und nicht im Mittelpunkt stehend.
Zudem hatte ich von klein auf anfangs faule, nachher Hasenzähne. Dieser äußere Makel hat sehr an mir genagt. Unbefangen Lachen wurde mit zunehmenden Alter immer gehemmter. Es ging is zum Selbsthass, da ich mich schämte und keine Lösung dafür fand.
Ortopädie hätte eine äußere Spange bedeutet und Chirurgie ein berchen des Ober- und Unterkiefers, da mein Kiefer zu klein ist. Letzteres war ich sogar bereit in Kauf zu nehmen, da ich damit nicht mehr leben konnte. Scham und die Sensibilität auf die Blicke andere auf meine Zähne wurden immer stärker. Hatte zunehemend das Gefühl, andere schauten weg, weil sie meine Zähne so häßlich fanden.
Heute habe ich eine rausnehmbare Teilprothese und habe mir vor 10 Jahren 4 Frontzähne ziehen lassen. Aber gerade die Eigen- und Fremdwahrnehmung in der Jugend und Pubertät hat sehr unter dem Makel gelitten.
Alles Vergangenheit, klar. Aber ich ertappe mich noch heute dabei, dass ich die Hand vor dem Mund beim Sprechen nehme oder jemanden nicht anlächeln kann. Zähne zeigen kann sozusagen.
Da mag auch vieles herkommen, was meine Kontaktscheu anbetrifft. Denke aber das sitzt tiefer, weswegen ich jetzt in erneut in eine Tagesklinik zu Therapie gehen werde. Allerdings diesmal wegen der Ängste, nicht wegen der Depression.
Ich denke, nur wenn ich die Wurzel dieser Ängste herausfinde und beleuchten lasse, kann ich sie abschwächen oder in ein gesundes Mass bekommen.
Das andere vorwiegend negativ über mich denken ist so dominant, dass mein Selbstvertrauen davon abhängt. Ungesund , ich weiss.
Wohl zu wenig Lob und Unterstützung in der Kindheit erhalten. Zu viele negative Konditionierungen, die man sich zu eigen gemacht hat. Wie löst man die auf oder wandelt diese um?
Achja alles sehr komplex und ich merke, je mehr ich mich in diese Erfahrungen und Erinnerungen hineindenke, desto mehr verzettel ich mich in Analysen. Deswegen ist eben ein intensive Beleuchtung von außen unerläßlich.
Hoffe ich hab jetzt nicht zu viel gejammert , aber wie gesagt, ist ziemlich lebenseinschränkend und hält mich von vielen Unternehmungen und Freizeitaktivitäten ab.
Jedenfalls tat es schonmal jut drüber zu schreiben
Liebe Grüße
Andreas
Ich möchte einfach mal über meine Ängste schreiben, in der Hoffnung mich damit ein wenig mehr selbst zu verstehen und von Euch ähnliche Erfahrungen mitgeteilt zu bekommen.
Bei mir wurde erstmals vor 14 Jahren eine rezidivierende (wiederholende) Depression diagnostiziert. Allerdings hat sich im Laufe der Jahre und Therapien herausgestellt, dass eine Angststörung dahinter steckt.
Diese äußert sich in sozialem bzw. gesellschaftlichen Rückzug bis dahin, dass ich mich nicht mehr vor die Türe traue. Dies ist stark lebenseinschränkend, da selbst der lebensnotwendige Einkauf von Lebensmitteln zum Problem wird.
Nun habe ich mich in der jetzigen Phase gefragt, was mir eigentlich genau Angst macht.
Beim Einkauf zum Beispiel die Stressituation und die menschliche Nähe an der Kasse. Was mit Ängsten vor negativer Beurteilung und Abwertung zu tun hat. Aber auch auffällig gestresst und hektisch zu reagieren.
Ich bin nicht gerade belastbar und Zeitdruck macht mich im wahrsten Sinne des Wortes krank. Ich bin sehr feinfühlig für Situationen, wo alles schnell, schnell gehen muss. Beruht auf Erfahrungen in Jobs, wie Akkord in der Automobilindustrie und Verkaufsdruck im Handel.
Körperliche Symptome sind dann Herzrasen, Angespanntheit und das Zusammenziehn des Solar Plexus.
Auch wenn ich mich immerweider überwinde (letztlich auch überwinden muss) in diese Situationen, wie beim Einkauf reinzugehn, wird dies nicht besser.
Anderes Beispiel der Waschsalon. Dort werde ich von Wartenden beobachtet beim Einräumen der Wäsche etc. Versagensängste, Aburteilungen und Angst sich lächerlich oder peinlich zu verhalten hängen damit zusammen. Selbst die Erfahrungen gemacht zu haben, dass nichts passiert, wenn ich mich mal unbeholfen anstelle, verändert die Angst davor nicht.
Bin ich nicht lernfähig? Oder hab ich zuviel Phantasie? Auf meiner Sternzeichentasse(Fische) stand früher: Der Fisch. Er hat sehr viel Phantasie deshalb sieht er auch überall Gespenster. Gespenster gleich Ausmalen von Situationen, wo über mich gelacht wird, der Kopf geschüttelt wird, als dumm abgestempelt oder ich danach nicht mehr Ernst genommen werde.
Noch ein Beispiel sind Kleingruppen. Auf Geburtstagsfeiern oder kleine gesellige Runden fühle ich mich minderwertig und ausschließlich negativ beurteilt. Mir ist bewusst, dass es die Gedanken sind, die ich über mich selbst habe, aber wo kommen die her?
Ich denke aus Kindheit bzw. Erziehung. Verinnerlichte Verurteilungen von Freunden und Bekannten im Laufe eines Lebens. Warum sind die dominanter als Lob und Erfolge , die man erzeilt hat?
Achja ist manchmal wirklich die Hölle auf Erden. Ich sag mir auch immerwieder : Es ist nur in deinem Kopf! Verstandesmäßig weiss ich auch, womit es zusammenhängt, aber ich bekomme einfach nicht den Dreh es zu wandeln.
Ich war von klein auf ein ängstliches Kind. Der Satz: Stell dich nicht so ängstlich an! meines Vaters ist mir noch sehr stark in Erinnerung. Auch meien Mutter war sehr ängstlich und ging fast nur zum Einkauf aus dem Haus. Sie mied große Menschenmassen, die mir zB. nichts ausmachen. Darin fühl ich mich anonym und nicht im Mittelpunkt stehend.
Zudem hatte ich von klein auf anfangs faule, nachher Hasenzähne. Dieser äußere Makel hat sehr an mir genagt. Unbefangen Lachen wurde mit zunehmenden Alter immer gehemmter. Es ging is zum Selbsthass, da ich mich schämte und keine Lösung dafür fand.
Ortopädie hätte eine äußere Spange bedeutet und Chirurgie ein berchen des Ober- und Unterkiefers, da mein Kiefer zu klein ist. Letzteres war ich sogar bereit in Kauf zu nehmen, da ich damit nicht mehr leben konnte. Scham und die Sensibilität auf die Blicke andere auf meine Zähne wurden immer stärker. Hatte zunehemend das Gefühl, andere schauten weg, weil sie meine Zähne so häßlich fanden.
Heute habe ich eine rausnehmbare Teilprothese und habe mir vor 10 Jahren 4 Frontzähne ziehen lassen. Aber gerade die Eigen- und Fremdwahrnehmung in der Jugend und Pubertät hat sehr unter dem Makel gelitten.
Alles Vergangenheit, klar. Aber ich ertappe mich noch heute dabei, dass ich die Hand vor dem Mund beim Sprechen nehme oder jemanden nicht anlächeln kann. Zähne zeigen kann sozusagen.
Da mag auch vieles herkommen, was meine Kontaktscheu anbetrifft. Denke aber das sitzt tiefer, weswegen ich jetzt in erneut in eine Tagesklinik zu Therapie gehen werde. Allerdings diesmal wegen der Ängste, nicht wegen der Depression.
Ich denke, nur wenn ich die Wurzel dieser Ängste herausfinde und beleuchten lasse, kann ich sie abschwächen oder in ein gesundes Mass bekommen.
Das andere vorwiegend negativ über mich denken ist so dominant, dass mein Selbstvertrauen davon abhängt. Ungesund , ich weiss.
Wohl zu wenig Lob und Unterstützung in der Kindheit erhalten. Zu viele negative Konditionierungen, die man sich zu eigen gemacht hat. Wie löst man die auf oder wandelt diese um?
Achja alles sehr komplex und ich merke, je mehr ich mich in diese Erfahrungen und Erinnerungen hineindenke, desto mehr verzettel ich mich in Analysen. Deswegen ist eben ein intensive Beleuchtung von außen unerläßlich.
Hoffe ich hab jetzt nicht zu viel gejammert , aber wie gesagt, ist ziemlich lebenseinschränkend und hält mich von vielen Unternehmungen und Freizeitaktivitäten ab.
Jedenfalls tat es schonmal jut drüber zu schreiben
Liebe Grüße
Andreas
15.12.2011 11:12 • • 21.12.2011 #1
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