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Ich wohne mit meiner Mutter und ihrem Lebenspartner zusammen. Das Verhältnis ist mittelmäßig. Wenn ich mit meiner Mutter länger als 2 Wochen auf engem Raum bin gibt es gewisse Anspannungen in der Luft weshalb ich die hälfte jeden Monats bei meinem Freund bin. Jetzt zu dem eigentlichen Thema: Meine Mutter macht mir Druck, ja. Aber sie weiß schon seit längerem wieviel das bewirkt. Nämlich nichts. Ich versuche 'kurz' mal meine Arbeits/Schulische Situation zu erleutern
Anfang letzten Jahres habe ich wie schon mal im Verlauf erwähnt meinen Abschluss an einer Förderschule gemacht. Es war nicht nur eine private Förderschule sondern eine Einzelklasse für Mädchen auf einem Bauernhof außerhalb der Welt. Sozusagen eine Klasse für Wenige mit Beeinträchtigungen. Tat mir ziemlich lange gut, vor allem da keinerlei Druck durch viel Einzelunterricht vorhanden war. Menschen konnten mir dort ziemlich egal sein die 3-4 Jahre über. Das Problem fing schon damit an, was ich denn überhaupt nach der Schule machen möchte. Da ich einen guten Abschluss erreicht hatte (was mir vorher klar war) meldete ich mich in einer Gesamtschule (lustigerweise in Duisburg ) an. Für das Abitur. Nach einem Telefonat, einem netten Gespräch mit dem Oberstufenleiter, ein Infoabend und einer abgeschickten Bewerbung wurde ich beim letzten Gespräch mit dem Direktor abgewiesen. Einen richtigen Grund haben sie nie genannt, aber es fielen in dem Gespräch so Sachen wie ich würde zu wenig Augenkontakt halten (Ja wirklich.) und meine Zukunftsvorstellung wär unrealistisch. Da die Schule mich ziemlich lange hin gehalten hat und erst kurz vor Sommer die plötzliche Abweisung kam, hatte ich nicht eine Chance auf einen Ausbildungs oder Schulplatz. Ich entschied mich kurzerhand für das Soziale Jahr. Meine Erzieherin hatte gute Kontakte zu Menschen, die meine Situation verstehen und mich aufgenommen haben. Der erste Arbeitstag lief gut. Am 2. war ich auf mich allein gestellt, Panik machte sich vom feinsten breit und am 3. Tag wurde ich von meiner Mutter heulend abgeholt. Es ging vorne und hinten nichts mehr bei mir. Nach diesem 2. Rückschlag war ich ziemlich geplättet. 8 Wochen später waren die Sommerferien um und alles nahm seinen erneuten Lauf. Meine Mutter hat für mich einen Schulplatz organisiert an einem Gymnasium. Mit den Worten sie seien dort sehr nett gewesen und ich würde dort klar kommen. Wie Mütter eben so sind. Ich bin den ersten Tag hin gegangen (was schon ein enormer Akt war!) und damit wars das auch für mich. Es war schrecklich. So viele Menschen. Es fielen die ersten Beleidigungen und ich wollte einfach nie wieder hin. Aus Verzweiflung habe ich wieder den Kontakt zu meiner alten Lehrerin gesucht. Die kannte mich und meine Situation. Sie hat mir nach guten 2 Wochen einen BQF Platz auf der Förderschule organisiert. Das traurige an dem Versuch ist, dass ich schon den höchst möglichen Abschluss an der Förderschule erreicht hatte. Somit kam keine Schule für mich in Frage sondern nur ein Jahrespraktikum. Selbe Geschichte wie am Anfang. Ein Praktikumsplatz bekommen, einen Tag hingegangen. Nach diesem Tag hatte ich schon wieder Heulkrämpfe wie eine Heulsuse weil ich jede Mimik falsch gedeutet habe und mir klar war dass mich nur jeder dort hassen konnte. Ich hatte richtig Panik. Weil ich mir noch am selben Tag die Hand aufgeschnitten hatte (einfach aus dem Grund weil ich Angst bekam wieder hin zu müssen) landete ich beim Psychiater der mich dann krank schrieb. Nicht für 2 Wochen sondern für 2017 und 2018. Letztes Jahr war ich völlig unfähig irgendwas zu tun und meine Mutter dem entsprechend verzeifelt.
Natürlich hat sich in den letzten Monaten viel verändert. Ich hab immerhin einen Therapieplatz und habe keinen Druck mehr. Aber meine Mutter erwartet natürlich dass ich etwas mache, lieber früher als später. Dem entsprechend habe ich jetzt einen Ausbildungsplatz für 2018. Mit den Worten Da ich jetzt Therapie habe, wird das schon
Ende der Geschichte.
Ich denke ungerne daran wie viele Rückschläge ab Sommer wieder passieren. Ich gebe mir unglaublich Mühe und tu alles dafür, dass ich das alles irgendwie schaffe.
Und nochmal zum Schluss. Ich habe mich viel informiert über Zeitüberbrückungen, Soziales Jahr und kleinere Jobs. Aber die Geschichte vom letzten Jahr hängt mir noch sehr nah. Deswegen kommt das für mich nicht in frage. Genug geschwafelt.
Lg

Hallo Lea,

Zitat:
Hotin schreibt:
nach welchen Grundegel lebst Du?

Zitat:
Antwort: Meine Grundregeln wechseln von Woche zu Woche. Das konstante was bleibt ist die Wichtigkeit von
meinem eigenen Schutzraum.


Hier reden wir scheinbar an einander vorbei. Grundregeln sind eine Basis, also das was man selbst als Wichtiges im Leben ansieht.
Grundregeln von mir sind z.B. Respekt haben vor anderen Menschen, möglichst ehrlich sein,
fair zu anderen Menschen sein, ihnen freundlich entgegen treten, höflich sein und vieles andere.
Meine Grundregeln halte ich seit Jahren ziemlich konstant. Wer mich kennt, der weiß,
dass er selten von mir enttäuscht wird.


Zitat:
Das Unwohlsein (was mit der Auseinandersetzung mit mir selbst aufkommt) hat nichts mit mir selbst zu tun
sondern kommt aus der Vergangenheit.


Das verstehe ich nicht. Es ist doch Deine Vergangenheit. Also hat es doch alles mit Dir zu tun, oder nicht?

Schade finde ich, dass Du keine Vorbilder hast, also Menschen, von denen Du Dir gern etwas abschauen möchtest.
Zitat:
trotz allem weiß ich auch, dass ich ein sehr umgänglicher und toleranter Mensch bin wenn man mich einmal kennt.
Meine Stärke liegt im Ergeiz. Das gilt für alle Situationen, auch Freundschaft.


So ganz verstehe ich das nicht. Welchen Vorteil haben andere von Deinem Ergeiz
in einer Freundschaft?

A


Sozialphobie gegen fremde Situationen - kranke Gedanken

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@Urselirgendwas

Ohje, klingt auf jeden Fall schwierig und anstrengend. Was meinte der Rektor denn mit unrealistische Zukunftsvorstellungen? Das kann ihm doch egal sein, was du nachher mit dem Abi vor hast. Und in nem offenen Gespräch ohne große Basis finde ich das auch ziemlich anmaßend zu sagen, dass man abgewiesen wird, weil man zu wenig Augenkontakt hält(Warum ist das ein Disqualifikationsgrund? - Leute die regulär zur 5ten aufs Gymi kommen haben sicher auch Probleme und manche sogar vielleicht einfach aus Verzogenheit und Frechheit keine Sozialkompetenz/Höflichkeit, aber das ist ja bei dir was anderes, wo du nichts für kannst und was du nicht böse meinst).
Wurde in dem Gespräch deine Problematik und, dass du es gerne versuchen möchtest angesprochen? Ich weiß nicht, ob man das macht. In nem Schulgespräch(Nicht Ausbildung) würde ich das ggf. tun, weil Schule auf jeden Fall ne bessere Betreuung und Pädagogik hat, die einem da helfen kann, es aber hilfreich ist, dass die das auch wissen.
Andererseits hmm, kA. ob man direkt als Psycho abgestempelt werden möchte.

Tut mir Leid mit den Rückschlägen und dem Tief danach, aber nun scheinst du ja wieder auf der Spur.

Hast du dir die Ausbildung selbst gesucht und beworben? Ich kann bei dem Satz und dem Folgesatz deiner Mutter Du hast ja ne Therapie, also klappt das schon nicht 100% ausschließen, dass deine Mutter das grenzüberschreitend für dich übernommen hat.

Und wenn man fragen darf, was ist das für eine Ausbildung? Und wenn du dran denkst, was für Gefühle kommen in dir hoch? Positiv und Negativ.

Bohr, mir fallen immer so viele Fragen ein:

Wenn deine Erkrankung dich nicht einschränken würde und alles glatt läuft: Lieber Abi oder lieber Ausbildung?

Nochn Tipp aus Eigenerfahrung:

Wenn man psychische Probleme hat und es Spannungen im Elternhaus gibt man sich das zutraut:

Lieber früher als zu spät ausziehen. Ich bin erst mit 25 ausgezogen, ging vorher finanziell auch kaum, aber das war trotzdem zu spät.

Ist aber natürlich bei dir finanziell wahrscheinlich auch super schwierig, also Ausbildungsvergütung ist ja fast immer nen harter Rip-Off. Und kA. was man sonst noch für Leistungen hätte, außer BAB Wohngeld ggf.

Ich meine aber rein rechtlich und wenn dein Auszug dir psychisch gut tut / unabdinglich ist, müssten deine Eltern dich bis zu nem gewissen Jahr ohne Erstausbildung unterstützen. Am besten natürlich freiwillig, weil Usus sinnvoll für dich.

Tut mir sehr leid, dass du meine letzte Antwort nicht ganz verstanden hast. Versuche es nochmal deutlicher zu erklären wie ich es eigentlich meinte. Mein Selbstschutz habe ich mit der Grundregel in verbindung gebracht, da ich so lebe wie ich mich wohl fühle. Wenn andere mir meinen Freiraum lassen ist alles meiner Meinung nach gut. Wenn ich mich durch jemanden eingeengt fühle oder sogar verletzt, kann ich nicht immer zurückhaltend und fair bleiben. Es kommt drauf an wie mein wohlbefinden ist. Deswegen habe ich keine festen Regeln wie du zum Beispiel. Mein Charakter und vor allem Verhalten variiert von Mensch zu Mensch.
-Der Satz mit dem unwohl sein war doof formuliert, sorry. das hat nichts mit mir selbst zu tun war im Sinne von ich habe keine Probleme mit mir selbst gemeint. Ich finde mich weder unschön noch schön und akzeptiere mich vollkommen. Ich hoffe ich verwirre dich nicht noch mehr grade.
Ehrgeiz hat für mich viel mit Erfolg zu tun und das positiv. Natürlich war es nicht so gemeint, dass andere davon profitieren können. Jedoch denke ich dass bei mir Freundschaften viel länger halten als vielleicht bei anderen die nicht so viel ehrgeiz haben etwas zu erhalten.
Mir ist bewusst dass ich mit der Einstellung etwas egoistisch wirke, ich hoffe du verstehst was ich damit sagen wollte.
Lg

Zitat von Angstknauel:
@Urselirgendwas Ohje, klingt auf jeden Fall schwierig und anstrengend. Was meinte der Rektor denn mit unrealistische Zukunftsvorstellungen? Das kann ihm doch egal sein, was du nachher mit dem Abi vor hast. Und in nem offenen Gespräch ohne große Basis finde ich das auch ziemlich anmaßend zu sagen, dass man abgewiesen wird, weil man zu wenig Augenkontakt hält(Warum ist das ein Disqualifikationsgrund? - Leute die regulär zur 5ten aufs Gymi kommen haben sicher auch Probleme und manche sogar vielleicht einfach aus Verzogenheit und Frechheit keine Sozialkompetenz/Höflichkeit, aber das ist ja bei dir ...


Ich habe ziemlich lange die Vorstellung gehabt, ich könnte irgendwann mal nach meinem Abi studieren gehen. Davon war ich fest überzeugt. Natürlich war es immer fragwürdig ob ich alles so erreiche, aber der Wille war da. Die Illusion wurde mir wie erwähnt ziemlich schnell genommen Die Schule wusste von meinen Problemen, das war ein großer Fehler. Aber auf der anderen Seite bin ich immer froh gewesen dass es so gekommen ist. Ich hätte diese Schule nie überlebt. Und verschweigen bringt erst recht nichts. Im endeffekt wurden nur viele Gründe gesucht, mich abzulehnen.
Die Ausbildungsidee kam von meiner Mutter. Aber ich wurde nach den Bewerbungen an mehreren Schulen angenommen. Ich habe nach Bauchgefühl mich für die Schule entschieden, wo ich es mir am ehesten vorstellen kann. Nun, eine schulische Ausbildung. Gestaltungstechnische Assistentin. Mein Wille ist sehr groß diese zu schaffen. Meine Angst bleibt wieder zu scheitern. Da ich sehr realistisch bin, weiß ich wieviel ich noch an mir arbeiten muss. Ich hoffe dass ich bis zum Beginn der Ausbildung wenigstens stabil genug bin. Wo ich grade stehe weiß ich selbst nicht.
Ich würde eine Ausbildung vor ein Abitur ziehen. Mir ist es sehr wichtig schnell eigenes Geld zu verdienen, auf die Hinsicht frühzeitig selbstständig werden zu können.Wie du schon erwähnt hast verfolge ich den Gedanken lieber etwas früher mein eigenes Leben auf die Beine zu stellen.
Lg

Warum sollte das mit dem Studium nicht möglich sein? Werte dich mal nicht selbst ab oder schränk dich krankheitsbedingt im Vorhinein aus.
Bin mir sicher, dass das für dich mit zunehmender Genesung möglich ist! Und wenn du das mal als 'Traum' hattest, schreibs nicht ab.
Finde mit ner Sozialphobie (die sich auf direkten menschlichen Kontakt bezieht und nicht vor Menschenansammlungen z.B.) u.U. sogar ein Studium mit am unproblematischsten. Man kann Netzwerken, man kann sich aber auch bei ner Vorlesung anonym inne obere Reihe setzen und muss eigentlich mit niemand interagieren. Anwesenheitspflicht gibts kaum, außer in Seminaren (da ist das dann auch schulischer). Man kann auch auf Vorlesungen schei. (ich kann mit Vorlesungen selbst garnichts anfangen) und nur zu den Tutorien (Wiederholung der Vorlesung), Übungsgruppen und wenn man hat, Seminaren(Anwesenheitspflicht) gehen.

Das mit der gestaltungstechnischen Assistentin klingt gut! Da kann man auch die fachgebundene Fachhochschulreife mit machen oder? Da könntest du ggf.(glaube man braucht danach noch ein Praktika) auch noch später mit studieren, falls dir danach ist. Meine Ex-Freundin hat das so gemacht, erst die Ausbildung mit Fachabi und nun studiert sie Produktdesign

Zitat von Angstknauel:
Warum sollte das mit dem Studium nicht möglich sein?


Ich will nicht sagen dass ich dumm bin aber mir fehlt extrem viel Wissen aus der Schule. Bin sehr froh wenn ich meine Ausbildung irgendwie schaffe! Wahrscheinlich werd ich da ohne Nachhilfe (was auch immer so 'ne Sache mit der Angst ist) nicht weit kommen. Vorerst. War schon immer so dass mir irgendwas gefehlt hat.

Hoffen tu ich es natürlich sehr dass ich irgendwann meinen Weg gefunden habe was arbeit betrifft. Vielleicht ist ja sogar doch studieren eine Möglichkeit ( Produktdesign klingt cool).
Wenn es irgendwann so weit ist werd ich an dich denken.
Mit der Ausbildung hätte ich dann auch eine FHR
Lg

Hallo Lea,
Zitat:
Tut mir sehr leid, dass du meine letzte Antwort nicht ganz verstanden hast.


Das macht nichts. Ich kann ja nachfragen.
Zitat:
Mein Selbstschutz habe ich mit der Grundregel in Verbindung gebracht, da ich so lebe wie ich mich wohl fühle.


Das ist gut so. Nur leben wir Menschen nicht allein auf dieser Welt. Überall sind andere Menschen. Und deswegen braucht
jeder Mensch vor allen Grundregeln, wie er mit den anderen Menschen zurechtkommen will, damit er/sie sich auch wohl
fühlt, wenn fremde Menschen in der Nähe sind.
Zitat:
Wenn andere mir meinen Freiraum lassen ist alles meiner Meinung nach gut.


Ist das nicht etwas zu einfach gedacht? Es geht nicht, dass alle Dir Deinen Freiraum (Willen) lassen.
Hast Du schon einmal den Satz gehört?
Die Freiheit eines Menschen hört dort auf, wo die Freiheit des anderen Menschen anfängt.

Zitat:
Wenn ich mich durch jemanden eingeengt fühle oder sogar verletzt, kann ich nicht immer zurückhaltend und fair bleiben.
Es kommt drauf an wie mein wohlbefinden ist.


Das ist schade, wenn Du unfair wirst, nur weil Du Dich mal bedrängt fühlst oder Dich nicht wohl fühlst. Dann wird niemand
mit Dir einen längeren Kontakt haben wollen.
Zitat:
Deswegen habe ich keine festen Regeln wie du zum Beispiel. Mein Charakter und vor allem Verhalten variiert von Mensch zu Mensch.


Also Dein Charakter ist wie bei allen anderen Menschen bestimmt immer gleich. Ich weiß jedoch, glaube ich,
wie Du das meinst.
Ich finde, Du hast Dein Problem hier sehr anschaulich beschrieben. Und so wie Du, verhalten sich leider sehr, sehr viele
Menschen und sind dabei unzufrieden.
Und das führt immer wieder zu fatalen Folgen.
Ohne feste Verhaltensregeln (Grundregeln) wirst Du meiner Meinung nach nie im Leben erfolgreich und zufrieden werden können.
Zitat:
Ehrgeiz hat für mich viel mit Erfolg zu tun und das positiv. Jedoch denke ich dass bei mir Freundschaften viel länger
halten als vielleicht bei anderen die nicht so viel ehrgeiz haben etwas zu erhalten.


Das kann ohne geeignete Grundregeln niemals funktionieren.
Zitat:
Wenn ich mich durch jemanden eingeengt fühle oder sogar verletzt, kann ich nicht immer zurückhaltend und fair bleiben.


Gerade gute Freunde werden Dich immer wieder einengen und in Bedrängnis bringen.
Ein Mensch der Dich wirklich mag (Partner/Freund) wird Dir immer wieder mal Grenzen aufzeigen.
Und dann wirst Du jede Freundschaft nach kurzer Zeit mit Deiner egoistischen Denkweise belasten oder sogar kaputt machen.
Zitat:
Mir ist bewusst dass ich mit der Einstellung etwas egoistisch wirke


Etwas?
Du darfst, ja Du musst sogar egoistisch sein.
Nur, mit Menschen solltest Du völlig anders umgehen, damit sie sich in Deiner Nähe wohl fühlen.
Zitat:
ich hoffe du verstehst was ich damit sagen wollte.


Ich denke schon.
Ich hoffe, Du verstehst auch, was ich aussagen möchte.

Viele Grüße

Bernhard

Hallo liebe Lea,

nein, du bist auch überhaupt nicht dumm, ich finde für dein Alter und insgesamt merkt man beim Schreiben schon, dass da eine sehr intelligente Frau schreibt.
Das dir Wissen fehlt, kann ja sein, aber das kann man ja auch nachholen irgendwie. Nachhilfe kann man ja auch im kleinen Rahmen bekommen, zum Beispiel dass es nur ein Einzelnder mit einem macht. Da werden sich sicher Möglichkeiten finden, damit da nicht so viele Menschen dann sind.

Ja, vielleicht wäre studieren eine Möglichkeit. Gäbe es etwas was du denn studieren wollen würdest?
Oder ich frage es mal ganz anders, was wäre eigentlich dein Traumberuf, also was du am liebsten machen würdest? Geht der jetzt eigentlich in die Richtung wo du die Ausbildung drin machst? Oder ist es ne ganz andere Richtung, als das was du eigentlich dir wünschst zu machen?
Oder bist du dir noch gar nicht im klaren darüber, was so dein Traumberuf wäre bzw. hättest du Sorge diesen nicht erreichen zu können?


Das verstehe ich sehr gut, dass es dich belastet , dass du manchmal nur zu Hause hockst. Hast du denn eigentlich ein Hobby oder so für dich, also wo du ab und zu draußen bist? Unter Menschen?
Ich habe es z.b. jetzt geschafft in einen Chor einzutreten da ich gerne singe. da lerne ich auch neue Menschen kenne, automatisch und muss mich damit auch auseinander setzten. Gibt es bei dir auch ein Hobby, wo du rausgehen mit könntest, dich wo anschließen könntest in Vereine oder so, also würdest du dich so was trauen?

Ja, dann wäre es ja mal eine Idee so ne Selbsthilfegruppe zu besuchen. Versuche es doch mal. Ein Versuch ist es ja mal wert.

@angstknauel,

ja, das war auch gut mit der Selbsthilfegruppe und das ich sie gegründet habe auch sehr wichtig, somit musste ich raus und war hier eh in dem Ort ganz gut, da ich erst da gemerkt habe wie viel Hilfebedarf hier eigentlich ist(habe derzeit noch eine lange warteliste).

Das ist verständlich, dass du noch da nervös bist, wenn du eine fremde Person für ein Date ansprichst oder anrufst. ich glaube, dass ist auch ein wenig normal. Aber klasse, dass es überall anders klappt.
Danke schön, für deine netten Worte an mich.

Mit ganz lieben Grüßen,
Delphie

Huhu Delphie.
Dankeschön, dass find ich sehr lieb von dir.
Die Nachhilfe werde ich wohl wie schon mal erwähnt in Erwägung ziehen müssen. An sich habe ich da kein Problem mit. Meine Sorgen bzw. Ängste liegen eher in dem Bereich mit fremden Menschen alleine zu sein. Weniger Menschen machen mir mehr Angst als mehr. Aber mit Sicherheit wird das alles. Spätestens wenn man sich regelmäßig sieht

Was berufliches angeht habe ich sehr wenig Orientierung. Natürlich liegen meine Interessen sehr in dem künsterlischen Bereich sonst würde ich den Weg nicht versuchen! Hab jahrelang gepredigt dass ich nichts künstlerisches machen werde, da Kunst immer 'meine' Sache war. Mein Rückzug und nichts was ich anderen zeigen wollte. Mein Kopf blieb als Kind schon in der Medizin hängen. Konnte mir nichts besseres Vorstellen als mal Kinderärztin zu werde. Weil dieser Wille mein einziger war hab ich die Chance bekommen ein Praktikum bei einer Kinderärztin zu machen und siehe da, das wird definitiv nichts. War überhaupt nicht so wie ich es mir ausgemalt hatte. Letztes Jahr habe ich (nach dem ich wusste ich bin krank geschrieben und hänge länger zu Hause rum) einen Kunstkurs eingeschlagen. Nach 14 Stunden war mir klar dass mir Kunst auch in einer Gruppe spaß macht, nicht nur alleine. . Seit dem bin ich mir auch ziemlich sicher dass eine Ausbildung die was künstlerisches hat von allen Aspekten her das Richtige für mich ist. Um ehrlich zu sein habe ich derzeit nicht das Gefühl dass diese Ausbildung zu meinem Traumberuf führt, aber ich bin mir sicher es ist der richtige Weg dorthin
Sorge die Ausbildung nicht durchzustehen habe ich auf jede Fall, freue mich aber auch nochmal die Chance zu haben etwas zu erreichen. Denke der Wille ist viel stärker als letztes Jahr bei meinen gescheiterten Anläufen. Allein deswegen bin ich zuversichtlich. Zu dem versuche ich jetzt ja auch aktuell meine größten Probleme durch Therapie zu verkleinern und vielleicht findet sich bald eine Selbsthilfegruppe die nochmal etwas unterstützt.

Aktuell bin ich in keinem Verein oder Sonstiges! Wie oben geschrieben habe ich lange Zeit einen Kunstkurs belegt (war eine Gruppe von 13-16 Leuten). Ich habe derzeit keine Möglichkeit etwas zu finanzieren. Wenn sich die Gelegenheit ergibt werde ich das nochmal aufnehmen. Finde es mega cool dass du in einem Chor bist! Singen kann ich so überhaupt nicht. Wenn ich zu Hause beim kochen irgendwas nebenbei träller habe ich schon immer Angst beschwerden von den Nachbarn zu bekommen. Chor Musik höre ich gerne, die ist so .. harmonisch
Andere Aktivitäten außer dem tägliche Spaziergang mit meinem Hund und Pflichten wie einkaufen übe ich draußen nicht aus (oder besser gesagt außerhalb des Gartenzauns, draußen bin ich schon gerne).

Liebe Grüße

Hallo liebe Lea,

das verstehe ich, dein Problem. Also mit einem Menschen nur alleine zu sein. Ich kenne beide Ängste. Einmal mit einem alleine zu sein und dann wieder mit vielen Menschen. Aber auch die Angst mit einem alleine zu sein ist sehr schwierig. Ich verstehe diese Angst also sehr gut. Da hast du Recht, spätestens wenn man sich regelmäßig sieht wird die Angst weniger. Also so nach und nach.

Es ist doch schon mal sehr gut, finde ich, dass du weißt das es in Richtung Kunst gehen soll. Also später in Richtung Beruf dann. Das dir Kunst spaß macht ist ja schon mal wichtig.
Und auch das du jetzt weißt, das Medizin nichts für dich ist nach dem Praktikum bei der Kinderärztin. Da bist du ja schon mal weitergekommen, was du möchtest oder auch nicht.
Gerade auch dieser Kunstkurs hat dann ja auch gezeigt, dass es dir mit mehreren Spaß bringt und nicht nur alleine. Ja, da kannst du Recht haben, diese Ausbildung kann dich dann natürlich dahin führen und neue Wege dir aufzeigen von denen du jetzt noch nicht so weißt wohin. Aber du bist schon mal im künstlerischen Bereich tätig und das ist ja gut dann.

Das verstehe ich, dass du da Sorge hast die Ausbildung nicht durchzustehen, aber wenn du schreibst das der Wille sehr stark da ist und du derzeit auch Therapie hast, vielleicht wird es dann klappen. Ich glaube da fest an dich und drücke dir da sehr die Daumen, dass es klappt und du die Ausbildung packst. Es gibt sonst ja auch, also wenn so die Ausbildung in einer normalen Schule nicht geht falls Ängste zu stark sind, so Schulen oder Hilfen wo auch Menschen mit anderen Probleme (psychischen ) sind und da kennen sich die Ausbilder mit aus und die da alle so arbeiten. Ich glaube läuft dann ja über das Arbeitsamt oder so..weiß natürlich nicht welche Bereiche die da so haben, aber denke mal die haben da auch künstlerische Ausbildungen. Also nur für dich vielleicht zu wissen, das es sonst da auch Notlösungen gibt, vielleicht damit du nicht so viel Druck nun auf deinen Schultern hast. Ich kenne das nur so, dass ich ruhiger bin, wenn ich weiß, dass es im schlimmsten Fall sonst noch eine Notlösung gibt. Dann gehe ich schon entspannter an dich Sache ran als wenn ich weiß, ich muss es jetzt schaffen, weil danach wäre es vorbei für immer.

Das stimmt, ist ja auch immer eine Sache der Finanzierung, also so mit Vereinen oder so was.
Ich kann auch nicht richtig gut singen, also würde ich nicht behaupten. Da hast du Recht, die Musik ist auch irgendwie harmonisch und beruhigt mich auch innerlich sehr irgendwie.

Es ist gut, dass du draußen mit deinem Hund bist und auch das Einkaufen gehen regelmäßig machst. So gehst du regelmäßig raus. das klingt schon mal gut.

Mit ganz lieben Grüßen,
Delphie

Huhu

Aus meinem Löchlein gekrochen melde ich mich nach 4 Monaten wieder.
Unglaublich aber wahr.
Mittlerweile das erste Quartal der Ausbildung geschafft. Ich fasse es nicht aber es ist passiert= Nach einem langen Jahr endlich den Anschluss gefunden.
Die Ausbildung läuft.
Aber nun von vorne:

Meine Psychotherapie lief wie die Monate davor weiter, zusätzlich wurden aber meine Medis erhöht. Nach dem es mir deutlich einfacher fiel, mich mit allem auseinander zu setzen begann auch die Gruppentherapie. Wie die Verfolger von damals wissen, war es mir sehr wichtig eine Selbsthilfegruppe zu finden. Leider hatte ich hier in der Nähe keinen Erfolg. Jedoch kam ich durch meine Psychologin an eine ambulante Gruppentherapie in einer Klinik. Klang für mich erst abschreckend aber ich ging jede Woche mit mehr Freude erneut hin. Es hat mich wie erwartet sehr viel weiter gebracht

So schaffte ich auch die erste Woche der Ausbildung ohne Heulanfall. Und ganz ohne Hilfe ..
Die Bedenken verflogen nach dem ich merkte wieviel andere auch Probleme haben. Der Eine ist noch Leiser und die Andere viel lauter als ich.

Jetzt habe ich den gewünschten Anschluss und bin hier trotzdem wieder aktiv

Es gibt ja noch weitere Baustellen!

Adieu

Hallo liebe Lea,

ich kam darüber hinweg hierauf was zu schreiben, wollte es immer mal machen, aber jetzt. Mich hat es sehr gefreut, als ich gelesen habe, dass es so gut dann bei ihr lief. Und ich hoffe und wünsche dir, dass es weiterhin kleine, große Schritte vorwärts geht!

Wie läuft es derzeit mit der Ausbildung? Ich hoffe und wünsche dir, dass es weiterhin gut läuft. Und es freut mich zu lesen, dass du den Anschluss gefunden hast!

Das klingt echt gut, welche Hilfen du erhalten hast, also sie waren dann ja für dich passend. Auch das mit der Gruppentherapie klingt ja gut. Gerade weil es dich dann ja weitergebracht hat, wie man es dann ja lesen kann.

Ja, es gibt sicher noch einige Baustellen, und einiges braucht vielleicht auch Zeit, aber auch das wird nach und nach sicher besser. Glaube an dich, du machst das echt gut.

Mit ganz lieben Grüßen und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2019 wünscht dir,
Delphie

A


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Dr. Reinhard Pichler
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