itkaufmann123
ich habe das Problem, das ich an einer leichten sozialen Phobie, allerdings unter einer starken Redeangst leide.
Zu mir: Ich war schon immer recht zurückhaltend, hatte aber dennoch einen guten Freundeskreis und ansonsten keine Probleme. Vorträge habe ich zwar damals schon gemieden, aber musste ich dann mal einen halten, war das absolut machbar.
Nun musste ich vor gut 1 1/2 Jahren meinen absolut geliebten Sport aufgrund einer schweren Verletzung aufgeben und merkte seitdem, das der Umgang mit Menschen mir immer schwerer fiel.
Auch regelmäßige Meetings auf der Arbeit (welche vorher überhaupt kein Problem waren), wurden mehr und mehr zur Herausforderung, was dann letztendlich vor ca. 1 Jahr in einem Meeting in einer Panikattacke endete.
Die Monate danach wurden zur Hölle. Sobald das Telefon klingelte, schoss mein Puls in die Höhe, ich begann zu zittern und die Stimme wurde komisch. Gespräche mit Vorgesetzten waren eine schier unlösbare Aufgabe und auch das Essen mit anderen an einem Tisch war für mich ohne Angst nicht mehr möglich.
In dieser Zeit sollte ich ein Referat halten, welches ich dann aufgrund von vorgetäuschten Bauchschmerzen nicht hielt.
Ich ging zum Hausarzt und wurde an einen Psychotherapeut verwiesen. Dort machte ich einen Termin und ging ganze 4-mal dorthin, ehe mir der Therapeut sagte, das ich nun auf mich allein gestellt sei und die Angst durch Konfrontation lösen sollte. Einige Atem- und Beruhigungstechniken waren die einzigen Mittel die er mir mit auf den Weg gab.
Daraufhin begann ich auf der Arbeit mit allen möglichen Leuten zu reden und merkte, das sich die Angst besserte.
Nun bleibt neben der leichten Sozialphobie/Schüchternheit noch eine extreme Redeangst.
Diese ist so ausgeprägt, das Konfrontationstherapie alles schlimmer macht. Stehe ich vor einer Gruppe von Leuten, ist es aufgrund der körperlichen Symptome nicht möglich zu reden. Das Zittern der Stimme und der kompletten Gesichtsmuskulatur verhindert jegliche Art der verbalen Kommunikation in dieser Situation.
Nun steht in ein paar Wochen der nächste Vortrag im Terminkalendar und habe schon jetzt tierische Angst, beginne zu zittern und mein Atem wird schwer. Von der Hausärztin wurde mir daraufhin Alprazolam verschrieben. Vor dem Vortrag soll ich eine Tablette zu mir nehmen.
Nun meine Fragen:
1. Hilft Alprazolam auch gegen die körperlichen Symptome der Redeangst? Im Moment mache ich mir ein wenig Gedanken, das die Tablette eventuell nicht wie gewünscht wirkt und der Vortrag dann wieder komplett daneben geht.
2. Nachdem ich von meinem Psychologe mehr oder weniger nach Hause geschickt wurde, möchte ich meine Probleme selber angehen. Macht das Sinn, bzw. sollte ich mir lieber Psychologische Hilfe dazunehmen? Ich habe mich im Internet schlau gemacht und zur Steigerung des Selbstbewusstseins das Don Juan Boot Camp aus der Pick-Up-Szene entdeckt (bis auf den mehr oder weniger frauenverachtenden Hintergrund scheint es eventuell wirklich gut für das Selbstbewusstsein zu sein). Was haltet ihr davon?
Vielen Dank
30.05.2016 21:44 • • 03.07.2016 #1