App im Playstore
Pfeil rechts
4

Hallo
Ich bin neu hier und hoffe, hier ein paar neue Ansätze oder Tipps zu bekommen.
Sorry für den langen Text, aber ich hoffe, das dadurch schon ein paar aufkommende Fragen beantwortet werden.

Erstmal zu mir: Ich bin 37 (w) und habe zwei Söhne (22 und 16).
Partner ist nicht vorhanden. Ich habe Depressionen, Ängste und bin Sozialphobiker. Dazu kommt, das ich ein großes Vertrauensproblem habe, dass kaputt gemacht wurde, als ich 10 Jahre alt war.
Und ich beziehe Bürgergeld. (Bitte keine blöden Sprüche)

Diese Probleme habe ich schon seit Jahren.
Anfangs war es mir gar nicht bewusst bzw ich wusste nicht einmal das es soziale Phobie gibt,
Als ich mit meinem Exfreund (auch Vater der Kinder) noch zusammen war, hat er alles erledigt, gemanagt etc. Ich war zu Hause bei unserem Sohn. Nach der Trennung, 4 mon. nach der Geburt unseres zweiten Sohnes, kam alles sehr langsam mit den Ängsten und Depressionen und der Phobie, wobei ich diese wohl auch schon während der Beziehung hatte, da ich mich zu der Zeit auch wenig mit Menschen getroffen habe.

Da wurde ich vom Jugendamt gezwungen eine Therapie zu machen, die nichts gebracht hat, weil ich diese selber nicht wollte, bzw nicht wusste warum.

2017 habe ich dann von mir aus eine Therapie angefangen, die bis 2021 ging.
In der Zeit habe ich einiges über mich gelernt und mich auch etwas verändert.
Ich kann mittlerweile offen sagen, das ich Sozialphobiker bin, Ängste und Depressionen habe.
Allerdings habe ich in diesen 4 Jahren auch gelernt, das ich sehr sehr langsam im Umsetzen von Tipps und Therapietraining bin und das mich, wie jetzt immer noch, jede Kleinigkeit zurück wirft.

Letztes Jahr musste ich vom medizinischen Dienst, vom Arbeitsamt, einen Gesundheitsbogen ausfüllen und das Ergebnis ergab, das ich ein wenig Arbeitsfähig bin. Als ich das las, bekam ich Panik, was ich dann auch meinem Fallmanager/Berufsberater sagte. Er hat mich dann etwas beruhigt, das es eine Empfehlung ist und kein Muss.

Seit Jahren suche ich nun einen Therapieplatz, was unmöglich ist. Suche natürlich weiter. Bin aber nicht so mobil (kein Führerschein, Fahrrad aktuell wegen Gewicht nicht fahrbar). Im Bus wird mir schnell übel (Reiseübelkeit seit Kindheit), das schränkt ein bisschen ein.
(Tages-)Klinik kommt definitiv nicht in Frage. Selbsthilfegruppen kommen auch nicht in Frage.
Medikamente möchte ich keine nehmen.
Mit der Familie kann ich nicht reden, denn die ist im Eimer. Eine Freundin, der ich zumindest alles sagen konnte, ist Ende August verstorben. Meine Freundin hier im Haus, hat mir in den letzten Monaten gezeigt, das sie mich anscheinend nicht ernst nimmt, obwohl sie alles von mir weiß, somit kann ich auch mit hier nicht mehr reden. Und mit meiner Pflegemutter, ist es auch so, das sie mich nicht ernst nimmt. Ich habe also niemanden mehr mit dem ich reden oder um Rat fragen kann.

Ich habe auch schon überlegt, erstmal nichts an meiner sozialen Phobie zu ändern, denn immer wenn ich auch nur ein bisschen Grundvertrauen entgegengebracht habe, wurde dieses wieder kaputt gemacht. Ich will das nicht mehr.

Jetzt ist es so, das mein 16.jahriger Sohn, wohl bald ausziehen möchte, bzw mit seinem Bruder zusammenziehen möchte.
Wenn er auszieht, ist meine Wohnung zu groß bzw zu teuer für mich alleine. Ich kann hier aber nicht raus. Meine Wohnung ist mein Schutzraum. Hier fühle ich mich sicher und ich kenne alles und jeden hier. Ich höre an der Haustür (wenn sie ins Schloss fällt) wer raus bzw rein geht. Wenn ich daran denke, umzuziehen, kriege ich Herzrasen und fange an zu zittern.
Wenn dieser Fall, das mein Sohn ausziehen will, eintritt, hätte ich nicht mal eine Therapeutin, die mir helfen kann bzw evtl etwas schriftliches auszusetzen, das ich hier wohnen bleiben kann.

War schon mal jemand in dieser oder ähnliches Situation?


Dann habe ich letztens gelesen, das man sogar wegen psychischen Krankheiten einen Behinderungsgrad bekommen kann. Ich habe mir diese Grade angesehen und meine psychischen Probleme sind dort gelistet. Ebenso Adipositas, was bei mir ebenfalls der Fall ist.

Hat das schon mal jemand gemacht bzw einen GdB bekommen? Was sind die Vorteile und Nachteile?

Liebe Grüße

27.10.2024 19:36 • 28.10.2024 #1


7 Antworten ↓


Hi,

es gibt steuerliche Freibeträge für GdB (abhängig von Merkzeichen und Stufe), Eintritt in einige Museen, bei GbB 50 Schwerbehindertenrecht auf der Arbeit (mehr Urlaubstage) aber die Merkzeichen B,H,G bringen mehr Vorteile als den Grad allein.

Wäre eine Untervermietung eine Option? z.B an Senioren, ruhige Studenten etc.

Eine andere Idee- es gibt auch psychiatrische Ergotherapie (d.h. Ergotherapien die in psychiatrischen Kliniken Erfahrungen gesammelt haben und den Schwerpunkt darauf legen. Das ist selten aber es lohnt sich zu suchen- ich habe bei mir in Nähe nur eine Ergo gefunden und stehe seit April auf der Warteliste). Da kann man Alltagsfähigkeiten einüben und letztendlich hilft Üben in Begleitung (Praxis statt Theorie) mehr als reine Gesprächstherapie bei Phobien, konkreten Ängsten.
Mir half jahrelanges reden über Symptome auf kognitiver Ebene nicht viel. Irgendwann weiss man alles aber kann weiterhin nichts in der Praxis umsetzen weil in der Therapie nicht geübt wird.

A


Kein Therapieplatz GdB bei sozialer Phobie & Depression

x 3


@blue1979
Eine fremde Person in meiner Wohnung funktioniert nicht. Mein Sohn musste seine Freunde immer draußen oder bei den Freunden treffen, weil ich nicht einmal die hier in die Wohnung lassen kann. Meine Nachbarin ist auch nur schwer in meiner Wohnung zu ertragen. Ich möchte, nachdem mein Sohn irgendwann ausgezogen ist, in meiner Wohnung alleine sein.

Wegen der Ergotherapie, schaue ich mal, danke.

@Bibi_Blocksberg
Also nen gdb kann man bekommen, aber wie hoch hängt von der schwere ab.
Wichtig ist auch, bei einem gdb werden nicht mehrere „defekte“ addiert, sondern es wird immer der schwerwiegendste gebucht.
Da würde ich mich mit dem vdk zusammen setzen und mit deinem Facharzt.

Zu dem schreiben:
Ich denke mal die Wohnung wird vom Amt finanziert?!
Solche Schreiben gewähren da leider maximal Aufschub. Ein dauerhaftes wohnen bleiben ist auch damit nicht möglich. Übrigens auch mit einem gdb nicht.

An deiner Stelle würde ich mich zunächst einmal mit diversen Sozialverbänden zusammensetzen und dort gemeinsam nach Wegen und Möglichkeiten schauen.
Und dann eins nach dem anderen abarbeiten, da du ja quasi diverse Baustellen gleichzeitig hast (ohne Therapie, Wohnungsproblem, Umbruch wenn der Sohn auszieht…).
Dort arbeiten Profis, die Mittel und Wege kennen.

Kannst du denn deinen Alltag wuppen? Einkaufen, Termine alleine wahrnehmen...was so anliegt eben.
Haushalt Wäsche, sauber machen...
Bekommst du das hin oder lässt du alles schleifen, weil du manches einfach nicht schaffst?

Bist du bereits länger berufstätig gewesen? Du könntest sonst Erwerbsminderungsrente beantragen.
Ein GdB verhilft dir nicht zu mehr Geld, eher wenige Vergünstigungen und steuerliche Vorteile...aber bei Bürgergeld hilft dir das auch nicht.
Beim Antrag für Erwerbsminderungsrente kann dir der SoVD helfen. Musst du mal googeln für deine Stadt.

Zitat:
Bin aber nicht so mobil (kein Führerschein, Fahrrad aktuell wegen Gewicht nicht fahrbar).
Im Bus wird mir schnell übel (Reiseübelkeit seit Kindheit), das schränkt ein bisschen ein.
(Tages-)Klinik kommt definitiv nicht in Frage.
Selbsthilfegruppen kommen auch nicht in Frage.
Medikamente möchte ich keine nehmen.

Was meinst du denn, welche Art von Hilfe dir helfen könnte....wenn so vieles nicht geht oder du es nicht möchtest?

Mich beschleicht leider das Gefühl, dass du in einem sozial-psychiatrischem Wohnheim besser aufgehoben bist,
als wenn dir dann alleine zuhause erstrecht die Decke auf den Kopf fällt.

Das Amt wird dir die große Wohnung nicht finanzieren. Das sieht ganz schlecht aus, fürchte ich.

Zitat:
Ich habe also niemanden mehr mit dem ich reden oder um Rat fragen kann.

Wenn du keinen Therapieplatz findest, der für dich auch erreichbar ist...
dann gehe wenigstens zu einem Psychiater (Arzt)

Der kann dir auch für´s Erste weiterhelfen.

@Ulli-Online
Dem kann ich mich nur anschließen. Leider hängen ganz viele in ihrem „kann ich nicht“ Zyklus bei Psychischen Erkrankungen drin.
Klar, vieles geht nicht mehr so wie früher und ganz viele Sachen die früher „leicht“ gingen sind heute Riesen Hürden.

Aber:
Eine Erkrankung, egal welcher Art, schützt einen nicht vor dem Leben.
Sie schützt einen nicht vor den Unwägbarkeiten und Hindernissen, die das Leben so mit sich bringt.
Und mit denen mal dann lernen muss, umzugehen und einen Weg da raus finden muss.
und da kommt man mit „kann ich nicht“ eben nicht weiter.
Irgendwann übernehmen dann Ämter die Entscheidungen (spätestens bei Zwangsräumung im schlimmsten Fall) und dann steht man da und jammert, dass man alles verloren hat und auf der Straße sitzt, dabei ist man doch krank.
Das meine ich mit „Erkrankung schützt nicht vorm Leben“.
Noch hast du die Möglichkeit, selber zu bestimmen, wie es weiter gehen soll.Das Wunschkonzert „die Wohnung will ich behalten“ fällt dabei leider raus.
aber noch hast du selbst Wahlmöglichkeiten von selber eine Wohnung suchen über betreutes wohnen etc (wurde hier alles genannt).Wenn du in deinem „kann ich nicht und will ich nicht“ Modus bleibst endet das zwangsläufig da drin, dass irgendwann Dritte dir die Entscheidung abnehmen und dich vor vollendete Tatsachen stellen.

Das finde ich persönlich die viel schlimmere Variante.Klar, ist für dich aktuell alles nicht schön, aber glaubst du für deinen Sohn ist es schön, so unter Druck gesetzt zu werden?
Dass er weiß, wenn er auszieht ist er „schuld“ daran wenn Mama raus muss?
Selnst wenn du das nicht ihm gegenüber so formulierst, aber der jung ist ja nicht blöd und kann selber (falsche) Schlüsse ziehen.Und dich dann in deine „will alles andere nicht“ Position zu begeben macht es kein Stück besser.

ich verstehe, dass du in deiner Wohnung gern bleiben willst. Aber manchmal gibt’s eben Dinge im Leben, die nicht gehen. Daher sage ich manchmal auch gern „ Hinter jedem kann ich nicht, steht ein großes, will ich nicht“. Weil spätestens wenn Dritte dir die Entscheidung abnehmen, was mit deiner Wohnung passiert, musst du. Ob du willst oder nicht. Und spätestens dann wirst du auch können. Du wirst nicht tot umfallen, sobald du aus der Türschwelle trittst.
Fraglich ist, was ist die schönere Variante? Sich selber eine Möglichkeit suchen oder von Dritten irgendwann eine Möglichkeit aufgedrückt bekommen?
noch hast du genug Zeit, dich mit dem Begebenheiten auseinander zu setzen, wie hier schon empfohlen, Sozialverbände einzuschalten oder Ähnliches. Und vor allen Dingen hast du auch noch Zeit, dich wirklich aktiv damit auseinander zu setzen, dass es nun mal ein Fakt ist, dass du die Wohnung über kurz oder lang verlieren wirst.

Wegen der Wohnung, Versuch es mal über ein Sozialverband.

Es kommt auch drauf an, wie lange man schon dort wohnt.

Unter mir wohnte ein älteres Ehepaar die 4,5 Zimmer Wohnung wurde den weiter bezahlt vom Amt, weil sie schon sehr lange hier wohnen.

Von Bekannten weiss ich, dass man sonst eine 6 monatige Zeitspanne bekommt um eine neue Wohnung zu finden.
Reicht man mehrere Wohnungsangebote ein und die werden abgelehnt, wird die verlängert.
Der Wohnungsmarkt ist nicht gerade einfach momentan.

Ob das ein Dauerzustand ist, ist auch die Frage.


Zu deiner sozialphobie, da musst du üben und dich der immer wieder stellen.
Sonst kommt man da einfach nicht raus.

Ich konnte nicht mal mehr einkaufen gehen und mittlerweile geht es wieder.

Falls dein Sohn auszieht, müsstest es ja auch alleine schaffen.

GdB habe ich 50 bekommen mit Depressionen, sozialphobie, Verhaltensstörung, ptbs usw.

Also zumindest hier in Schleswig Holstein kann man mit 50 nicht viel anfangen.
Ob ich den verlängern lasse, ist noch die Frage.
Hätte Vorteile wenn man arbeitet, aber das darf und kann ich momentan nicht. Ausser ein bisschen nebenbei.





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore