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Hallo, ich bin sechszehn und leide momentan unter Dingen, von denen ich mir nicht einmal sicher bin, was genau sie sind.

Ich fange am besten bei meiner Sozialphobie an. Ich war schon immer ein sehr schüchternes und introvertiertes Mädchen. Vor einigen Monaten fing meine Angst an und hat sich immer weiter gesteigert. Nun ist es so, dass ich mich kaum mit meinen Freunden unterhalten kann, mit Fremden schon gar nicht, ich habe Angst, in der Schule zu sein oder an bestimmte Orte zu gehen.
Bevor und während Situationen, in denen ich diesem Stress ausgeliefert bin, treten eine große Bandbreite an Symptomen auf: Mir wird heiß, ich schwitze, werde rot, oftmals fällt es mir schwer zu reden, mir wird schlecht, meine Hände werden kalt, ich fange oftmals fast an zu weinen usw. Generell habe ich eine sehr starke Angst, abgelehnt zu werden oder dumm dazustehen.
Ich habe mich letztens meiner Mutter anvertraut, doch sie meinte, es sei eine Phase und ich sollte nicht alles immer dramatisieren.
Auch habe ich mir online (nummergegenkummer) eine Beratung gesucht und wurde schließlich hierer geschickt.
Selbst jetzt ist mir das Schreiben hier unangenehm und ich bin deswegen sehr nervös.

Leider ist das aber nicht mein einziges Problem (auch wenn mein größstes). Bei mir ist es nun seit einiger Zeit auch so, dass ich immer wieder im schnellen Wechsel zwei Phasen habe.
Während meiner guten Phase fühle ich mich super, habe richtig gute Laune, lache sehr viel und es fühlt sich an, als gebe es nichts auf dieser Welt, was mir jemals Sorgen bereiten könnten. Manchmal bin ich so glücklich, dass ich vor Freude wortwörtlich mich fast übergeben muss.
Während meiner schlechten hingegen fühle ich mich richtig schlecht, ich weine viel und bin geradezu depressiv. Ich fühle mich dann, als sei mein Leben sinnlos und als gebe es nichts und niemanden, der mir helfen könnte. Auch habe ich dann oft den Wunsch, mich zu ritzen (bis jetzt habe ich es dennoch nie getan).
Sicherlich geht es manchen ähnlich und ich würde mir auch keine Sorgen machen, wenn es nicht so ein heftiger und schneller Wechsel wäre und meine Gefühle nicht so extrem.
Wenn sich jemand damit auskennt, oder eine Vermutung hat, woran es liegen könnte, wäre ich für alle Kommentare dankbar.

Das letzte, das mir Sorgen bereitet ist, dass ich manchmal das Gefühl habe, dass ich verrückt werde. Manchmal denke ich, dass ich eine vollkommen wahnsinnige Seite habe, die manchmal hochkommt, vorallem in meinen schlechten Phasen. Ich habe wirklich Angst, dass ich verrückt werde und diese Seite irgendwann übernimmt.

Ich bin für alle Kommentare, Ideen und Tipps sehr dankbar.

02.07.2014 12:58 • 19.08.2014 #1


2 Antworten ↓


Hallo FallingSky,

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.

Lese doch im Netz oder bei Wikipedia, etwas über die bipolare Störung nach.

Viele Grüße,
Mari

liebe fallingsky,

ich bin mir sicher, dass du deinen weg gehen wirst.
du bist sicherlich ein intelligentes, junges mädchen.
du kannst stolz auf dich sein, dass du in so jungen jahren benennen kannst, was du gerne lernen würdest, damit du es im leben einfacher hast und dass du bereit bist, etwas dafür zu tun, indem du rat suchst, dich informierst, usw.

ein tipp von mir, den ich selbst nicht immer umsetzen kann:
versuch in dingen sprechen (sowie bei allem, was dir angst macht) nicht aus der übung zu kommen und wann immer du dich dazu in der lage fühlst: rede!
je mehr man dem aus dem weg geht, desto mehr verlernt man das sprechen und die angst vergrößert sich.
du wirst hoffentlich merken, dass du dich nicht peinlich machst und die leute sich gern mit dir unterhalten, selbst wenn du nicht immer super unterhaltsam oder geistreich oder sonstewas bist
außerdem schaffen es auch die intelligentesten und selbstbewusstesten personen manchmal dumm dazustehen

ich wünsch dir alles gute für deinen weg!





Dr. Reinhard Pichler
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