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Hallo, ich würde gerne über Vergleiche reden. Als ein Nachbar letztens seine Eltern und 2 andere Pärchen mit Kind zum feiern eingeladen hat, ist mir wieder bewusst geworden, dass ich das niemals könnte. Kurz zu meiner Story, ich kann aufgrund schwerer sozialer Störung nicht arbeiten, habe über Jahre hinweg Behinderungsgrade und Schmerzen gesammelt, habe keine Eltern mehr, bin nicht mehr in der Lage eine Beziehung zu führen, zusätzlich depressiv, übergewichtig und arm geworden, daher auch keine Freunde mehr, Familie hat mich verlassen, durch die soziale Angst lerne ich auch niemand neues mehr kennen. Zurück zu den Vergleichen:

- Ist es normal dass ich mit vollem Neid rüber schaue wie er seine Freunde einlädt? Ich war neidisch auf die Tatsache dass er Besuch bekommt. Da waren auch Frauen dabei, noch so ein Thema, diese würden nie mit mir reden. Kinder waren da, ich könnte kein Vater sein wegen den schweren Schmerzen. Eltern hatte er noch. Zudem muss er wohl Geld gehabt haben, denn die Leute sahen alle gut gekleidet aus, ich könnte keine 8-10 Leute einladen und für sie kochen. Daher wird er wohl einen Beruf haben.

Was macht das mit mir: Besagter Neid, wieso bin ich nicht gesund, wieso darf ich dieses Leben mit Frau, Kind, Familie, Beruf nicht führen, aber zeitgleich werde ich noch mehr in die soziale Isolation gedrückt. Denn selbst wenn er mich einladen würde, ich wäre doch nie hingegangen. Zu groß die Angst vor meiner Enthüllung, hallo ich bin der phobische kranke arme Nachbar, selbst wenn, dann hätten sie mir allesamt das Herz gebrochen wenn nur ein Kind geschrien hätte ich liebe meine Familie. Meine ist tot.

Was ich damit sagen will und was ich mir eingestehen muss: Der Neid ist mittlerweile Missgunst, ich will nicht mehr schöne, gesunde, reiche Menschen sehen, ich wünsche ihnen nix schlimmes, naja aber wieso kann ich das alles nicht haben. Ihr werdet mir allesamt fehlendes Selbstbewusstsein diagnostizieren. Zurecht. Aber Gegenfrage: Woher sollen bei mir Komplimente kommen? Es gibt keine Fähigkeiten durch Ausbildung, wo man sagt mensch das macht der schon 20 Jahre und ist darin Profi, es gibt keine Freunde die sagen Yo Yo Keule heute warste wieder entspannt drauf, es gibt keinen Chef der sagt Hr. XYZ Sie waren heute vorbildlich, und auch keine hübsche die sagt, Wow heute haste es mir richtig hart gegeben.

Fragen an euch: Wie werde ich meine Vergleiche los, wenn sie so dominant sind und wie stärke ich durch was den Selbstwert, wenn ich so in mir gebrochen bin?

31.08.2024 13:29 • 16.11.2024 #1


10 Antworten ↓


1. Wie lerne ich es mich nicht mehr zu vergleichen, obwohl Gesunde eine Familie und/oder Beruf, Schönheit, Gesundheit, Kinder, soziale Stärke, Freunde haben?
2. Wie steigert man den Selbstwert wenn man alleine ist und krankgeschrieben ist dauerhaft.
3. Welche möglichkeiten habe ich, wieder Freunde zu finden und auch Frauen nachdem meine Frau gestorben ist?
Danke, genießt den tollen Tag, ich mach seit ner Stunde die Füße nass ^^

A


Sozial isoliert und neidisch auf Fremde dazu kein Selbstwert

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Zitat von shirino:
Welche möglichkeiten habe ich, wieder Freunde zu finden und auch Frauen nachdem meine Frau gestorben ist?

Ich bin ebenfalls ein Wittwerich dessen Frau vor drei Jahren nach kurzer, aber schwerer Krankheit verstarb. Aufgrund einer körperlichen Erkrankung bin ich ebenfalls seit 2021 raus aus dem Beruf.

Leute kennen lernen funktioniert nur, wenn Du das Stinkestiefel - Dasein ablegst. Ja, die Welt ist ungerecht und ja, manche Menschen haben deutlich mehr Pech als andere. ABER was ich gerade in dem anderen Thema las von Dir, wenn Du Dich so aufführst wie da , wird es nix mit Freunde kennen lernen.

Und Frauen mögen generell keine miesgelaunten Stinkestiefel. Positiv gestimmte Männer, die offen und aufmerksam durchs Leben gehen, dagegen sehr.

Es geht noch nicht um Frauen, ich möchte erstmal frei sein. Höchstens freundschaftlich. Wobei viele wie du ja gesehen hast, absolut männerhassend sind und ich lasse mich nicht als Frauenmörder (Incel) von einer bestimmten da hinstellen. Deswegen wurde ich dort zum Stinkstiefel und die Moderation gab mir dahingehend privat recht, dass sowas nicht geht mit ihren Beleidigungen. Du kennst mich also nur aus einem Thread, der völlig fröhlich, frei, respektvoll anfing. Bis die Männerhasserin kam. Danach musste ich mich wehren, mit harschen Worten, denn ich möchte nicht als Frauenhasser gelten, oder gar als Incel- also Mörder. Was genau willst du jetzt also bezwecken, willst du einen Mensch beurteilen, weil ich mich wehren musste gegen eine Frau? Sie hat meinen Thread torpetiert. Ich verstehe dein Vorhaben nicht, wieso du mich mich nicht v erteidigen lässt, denn im anderen thread wurde niemals was von meiner Seite über Frauenhass oder Mord gesagt. Letztendlich wurde er geschlossen weil ich zu oft beleidigt wurde.

Zurück zum Thema: Wie kann man denn damit umgehen, wenn man sieht dass andere gesund sein dürfen, noch Frau, Kind, Eltern haben dürfen und nicht die Probleme hat die man selber hat. Es fällkt mir schwer rauszukommen, denn ich habe einige chronische Krankheiten die mit Tabletten bekämpft werden müssen. Dadurch nehme ich zu, obwohl ich Diät mache und Sport so gut es geht trotz Einschränkung.

Wolltest du jetzt nur bashen oder hast du Wege da raus? Wie kann man es denn akzeptieren dass der Nachbar Familie hat, während meine tot ist. Dass er oft fastfood bestellt aber dünner ist als ich? Mir fällkt das aktuell schwer das zu akzeptieren, weil ich viele Freunde hatte, immer beliebt war weil ich Tierschützer war. Aber durch die Panikstörung musste ich mich zurück ziehen, bin voller Angst geworden. Wenn man dann im Netz gemobbt wird wie heute, will man sich am liebsten wieder ritzen.

Also woher nimmt man Selbstwert?

@shirino Es gibt zwar keinen Knopf für Selbstwert, aber wenn du dir im Grundsatz denkst, dass alles auch immer sein Gutes und seinen Sinn beinhaltet, findest du sicher auch Gztes an deiner Geschichte. Bitte verstehe mich nicht falsch, ich glaube dir gerne, dass für dich Vieles sehr schwer ist. Resilienz ist aber ein Thema, trotz schwerer Ereignisse wiederstandsfähig und selbstbewusst zu bleiben. Mir haben Bücher zum Thema Resilienz geholfen. Alles Gute!

Zitat von shirino:
Wie lerne ich es mich nicht mehr zu vergleichen, obwohl Gesunde eine Familie und/oder Beruf, Schönheit, Gesundheit, Kinder, soziale Stärke, Freunde haben?

Konzentriere dich auf dich selber und nicht auf andere, je öfter und mehr da rübeschielst, desto mehr fällt dir auf, was du anscheinend nicht hast. Du siehst aber nicht hinter die Kulissen von diesen Menschen, die haben nämlich genauso ihre Defizite irgendwo, nur fallen die einem nicht gleich ins Auge, oft sogar noch viel größer als man so denkt.

@Windy in der Tat schon so oft kannte ich Leute wo ich dachte perfektes Leben. Und dann wenn man sie besser kennen lernt sah es hinter der Fassade desolater aus als man jemals dachte. Teilweise auch chronisch krank, unzufrieden, viele Probleme, sieht man ja von außen selten eigentlich ist es ja auch sch… egal wie es den anderen geht, was sie für ein Leben haben. Es geht um DEIN Leben wie willst du es leben.

Ich durfte bereits mit einigen tollen Menschen meine Zeit verbringen. Leider gsb es Zeiten, wo ich aus der Angst hersus. nicht gut genug zu sein die Kontakte abbrach, bzw. ausbluten ließ. Lange Zeit quälten mich Gedanken, dass ich (ihnen gegenüber) minderwertig bin, weil ich nicht gut reden kann, oft stumm und zurückgezogen bin, Details vergesse, mich komisch bewege,..

--- Überlegungen wie die folgenden, öffneten meine Aufen.
--
Den Blick zum Nachbarn Er hat ist toll und hat tolle Freunde, tolle Familie, tolles Auto... kenne ich.
Ich ging ihm aus dem Weg, wir nickten uns höflich zu, wenn es sich nicht vermeiden ließ, dass sich unsere Blicke trafen.

Seine Tochter sagte mir mal, dass er nur ganz wenige Freunde hat, weil er Angst vor Menschen hat (sie hat sich beinahe entschuldigt, dass er mir immer aus dem Weg geht). Wenn man sich solche Dinge bewusst macht, dann stellt man fest, dass es ganz viele Bereiche gibt, wo man sich selbst auf einmal im Mittelfeld der Gesellschaft befindet.

Ein anderer augenöffnender Gedanke kam mir vor kurzem, als ich rückblickend auf Schulzeit und Jugend blickte, was an Erinnerung blieb:

Ich sehe rückwirkend gute Freunde in deren Gegenwart ich mich komischerweise wohlfühlte und Leute, denen ich aus dem Weg ging ähnlich distanziert. Auch Leute, bei denen ich mich bewußt zurückhielt, weil ich mich aus Angst, falscher Scham oder Stolz scheute, offen zu sein, kann ich jetzt im Nachhinein häufig anders einschätzen. Vieles, was mir Angst machte, sehe ich jettzt als Humor, als Ehrgeiz oder als einfach normales und höfliches Verhalten an. Wenn sie mir mal dumm kamen, verblasst dies mit der Zeit. Umgekehrt bin ich mir sicher, dsss ich ihnen nach der langen Zeit ähnlich egal bin, wie sie mir... Ich habe mich lange Zeit einfach nur für zu wichtig genommen und ihnen dabei einfach keine Chance gelassen, mich kennenzulernen.

Fazit für mich: Eigentlich muß ich mich nicht groß ändern, allein, wenn mir Dinge wichtig sind, spreche ich sie in Zukunft an oder mache sie.

Zitat von shirino:
1. Wie lerne ich es mich nicht mehr zu vergleichen, obwohl Gesunde eine Familie und/oder Beruf, Schönheit, Gesundheit, Kinder, soziale Stärke, Freunde haben?
2. Wie steigert man den Selbstwert wenn man alleine ist und krankgeschrieben ist dauerhaft.
3. Welche möglichkeiten habe ich, wieder Freunde zu finden und auch Frauen nachdem meine Frau gestorben ist?

Schwere Situation...
2. Ich befürchte das Thema Behinderung/Schmerzen wird dein Hauptthema sein. Was ist es denn? Gibt es Therapiemöglichkeiten/Schmerztherapien oder ähnliches?

Dieser Artikel macht deutlich, dass du vermutlich ganz alleine an deinen Schmerzen schuld bist, du benötigst nur eine Ärztin, der du vertrauen kannst:
Trigger

Diese Aussage ist natürlich Quatsch. Ich überlege mir aber gerade, dass ich - sollte ich chronische Schmerzen haben, mir ernsthaft auch psychologische Ansätze anschauen würde Achstsamkeitsmeditation, Versuche, die Schmerzgrenze zu erweitern etc, wie ichbes aktuell bei nicht chronischem Schmerz auch bereits mache


https://www.aerzteblatt.de/archiv/54826...elbsthilfe

3. Dieser Thread und die damit verbundenen Überlegungen sind der richtige Start...

1. Verteufle und verhindere das Vergleichen nicht! Mach dir klar, dass deine Gedanken kommen und gehen. Sie wollen dir im Leben helfen. Akzeptiere den Gedanken wertfrei und gebe ihm geduldig und ruhig Bescheid, das er dir aktuell nicht behilflich ist. Google mal nach Beobachtermeditation. Vielleicht hilft dir die achtsame Beschäftigung mit deinen Gedanken.

Ein letzter Gedanke [ich hoffe, auch dass das alles nicht zu überheblich klingt (wie man mir hier im Forum bereits bescheinigt hat )]: Mache dir bewußt, dass du Zeit hast. Du kannst jeden Tag aufs neue starten und hast jeden Tag die Chance, dich in kleinen Schritten relativ zu deiner aktuellen Situation zu verändern. Wenn dir dann Dinge positiv auffallen, führe diese auch an den nächsten Tagen fort.... (oder an den übernächsten) und rückschläge kannst du ja hier im Forum berichten - wir lachen dich dann gemeinsam aus.

@Sonnenzauber

Ja, manche können ihr Leben lang, eine perfekte Fassade aufrecht erhalten. Hab gerade auch an den weisen Spruch gedacht Solange du anderen beim leben zuschaust, verpaßt du dein eigenes Leben und da ist finde ich einiges dran.

@shirino Das ist eine gute Frage, das frage ich mich auch immer wieder, denn ich kenn es auch. Warum ist das bei anderen anders und bei mir nicht? Warum geht das nicht? Warum bekomme ich das nicht hin? Du wirst es nicht wirklich verlieren, aber versuch es doch einmal es genau so zu machen? Ich denke, dass du dich nicht traust, kann das sein? Es ist schwer, Gewohnheiten zu ändern, aber ich mache es dann so das ich mir eine Aufgabe suche und den Gedanken nicht zuzulassen. Aber ob das für dich geht, musst du rausfinden.

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Dr. Reinhard Pichler
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