@Avalon Das war sehr verständlich und hilfreich. Danke. Dein Beitrag spiegelt sehr genau wieder, wie ich mich fühle.
Ich hoffe auch immer, dass es durch Zeit und Übung einfach besser wird. Aber es ist schwer, weil ich nach jedem Rückschlag gegen das Bedürfnis ankämpfen muss, mich einfach komplett zurückzuziehen.
@portugal Es stimmt, dass andere eher auf mich zukommen müssen. Aber nicht, weil ich allein sein will, sondern weil ich immer das Gefühl habe, anderen ihre Zeit zu stehlen und auch Probleme damit habe, Gespräche anzufangen. Ich habe versucht, daran zu arbeiten und mehr auf andere zuzugehen, aber mit eher wenig Erfolg bisher. Ich glaube, es ist schon einige Male vorgekommen, dass ich das versucht habe, aber so unbeholfen war, dass mein Gegenüber am Ende nur verwirrt war und sich gefragt hat, was ich jetzt eigentlich von ihm wollte.
@Pauline333 Wie/wo macht man sowas? Ich vermute, dass das eher so eine Art Coaching ist und man das bezahlen muss, oder? Ich habe kein Geld.
@Maha Zum Beispiel letztens musste ich einen Text analysieren und ein Freund/Kommilitone, der die Aufgabe schon gemacht hatte, hat mir seine Notizen angeboten. Wir haben dann später nochmal über die Aufgabe geredet und ich wurde gefragt, wie ich mit der Aufgabe zurechtzukommen bin. Ich habe dann gesagt, dass ich denke, dass meine Analyse nicht so gut war. Und dass ich die Notizen des anderen gelesen hatte, wir aber eine unterschiedliche Interpretation hatten und ich dann durcheinander gekommen bin, weil ich mir am Ende unsicher war, welche Interpretation korrekt ist und ich dann irgendwie versucht habe, beide miteinander zu verbinden und das Endergebnis dann irgendwie chaotisch war. Daraufhin wurde mir dann vorgeworfen, ich würde meinem Freund die Schuld daran geben, dass meine Analyse nicht gut war. Dabei habe ich das weder gedacht noch gemeint. Ich fand es sehr nett, dass er mir seine Notizen gegeben hat und warum sollte es seine Schuld sein, wenn ich Dinge durcheinander werfe? Ich verstehe nicht, warum das dann so aufgefasst wird als würde ich ihm dir Schuld geben.
Und ein anderes Beispiel letztens war, dass etwas für mich Belastendes passiert war und mich dann danach jemand gefragt hat, wie es mir geht und ich dann mit den Schultern gezuckt und gesagt habe wahrscheinlich genau so, wie du denkst, dass es mir geht. Das hat jemand anderes mitbekommen und mich dann gefragt, warum ich so abweisend gewesen wäre. Ich habe das überhaupt nicht verstanden. Weil meine Aussage in meinen Augen nicht abweisend war. Ich meinte einfach Es ist etwas unschönes passiert und du fragst mich, wie es mir geht, daher nehme ich an, dass du die starke Vermutung hast, dass es mir nicht gut geht. Das ist korrekt.
Ich wollte nicht lügen, aber auch nicht der anderen Person die Zeit stehlen oder die Situation unangenehm machen, indem ich im Detail darüber rede, wie es mir geht. Das heißt, weil ich eben nicht wollte, dass die andere Person sich Gedanken macht oder Zeit verschwendet, war ich unbeabsichtigter Weise ablehnend. Ohne zu realisieren, dass meine Aussage als ablehnend aufgefasst werden könnte.
Ich weiß aber auch nicht, was in dem Moment die Alternative gewesen wäre. Ich wollte die Wahrheit nicht aussprechen, aber auch nicht lügen. Ich dachte, es so zu formulieren, würde es weniger dramatisch machen.
Ich habe auch versucht, das so zu erklären, aber dann wurde mir gesagt, dass Kommunikation so nicht funktioniert und ich nicht verstehe, wie Kommunikation funktioniere.
@GoodFriend
Leider ist es eine Tatsache, dass ich falsch verstanden werde und keine falsche Wahrnehmung. Es wird mir immer wieder bestätigt. Es ist schon wiederholt passiert, dass mir jemand vorgeworfen hat, etwas zu denken und ich widersprochen habe und der/die andere dann meinte, ich hätte das aber gesagt und dann meine Aussage wiederholt hat und ich dann erklärt habe, wie die Aussage gemeint gewesen war und mir dann einfach nicht geglaubt wird.
Dass mir nicht geglaubt wird ist nochmal schlimmer als dass ich missverstanden werde. Ich verstehe auch oft Leute falsch, aber wenn sie mir dann erklären, wie sie es gemeint hatten, glaube ich das und akzeptiere, dass ich die Aussage falsch interpretiert habe. Andersherum ist das aber nie so, da wird dann jedes Wort auf die Waagschale gelegt und mir nicht geglaubt, dass ich etwas anderes gemeint habe.
Das klingt, als würde ich anderen die Schuld geben. Das ist aber nicht meine Intention. Anscheinend ist meine Art, mich auszudrücken, so miserabel, dass es für andere unrealistisch erscheint, dass ich etwas anderes gemeint haben könnte und es dann so wirkt, als würde ich mich nur rausreden wollen.
Und in meinem Umfeld bin ich mit Abstand der am wenigsten intelligente. Was auch erklärt, warum ich mich nicht so eloquent ausdrücken kann. Ich glaube, intelligentere Menschen können einfach präziser und eloquenter genau das ausdrücken, was sie denken, und können sich dann einfach nicht vorstellen, dass andere das nicht so können.
27.04.2022 10:12 •
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