Hallo zusammen,
mir ist in der letzten Zeit immer mehr bewusst geworden, wie man das „Problem“ tatsächlich angehen kann. Ich werde euch mal meine Ansichten schildern und hoffe, dass sie dem einen oder anderen hilfreich sind.
Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass die einzige Möglichkeit, das Problem loszuwerden, ist, es nicht mehr kontrollieren zu wollen. Solange man immer wieder dagegen arbeitet, wird es nie völlig weg sein. Man kann dann vielleicht lernen, es nach außen hin halbwegs unter Kontrolle zu haben, aber es wird selbst dann unterschwellig da sein. Ich muss dazu sagen, dass ich mich auch noch auf den Weg dahin befinde, ich mir aber wie gesagt dennoch sicher bin, dass es nur so „funktionieren“ kann.
Die Lösung ist, die Kontrolle abzugeben. Probiere einfach mal folgendes aus: Wenn du in einer Situation bist, wo du Angst empfindest oder aufgeregt bist, versuch dieses Gefühl einfach mal genau und ganz bewusst zu beobachten. Durch reines Beobachten ist es meiner Meinung nach am einfachsten, nicht mehr zu kontrollieren, sondern einfach zuzulassen. Sei dir bewusst, dass dir die Angst nichts tut, sie ist nichts Schlimmes. Es ist auch völlig egal, warum sie da ist. Sie ist nunmal da und dafür gibt es bestimmt auch einen rationalen Grund, aber der ist in der Situation wie gesagt nicht wichtig. Beobachte also genau, wie es sich anfühlt, wie der Puls schneller wird, die Atmung sich verändert, die Hände schwitzig werden, etc. Akzeptiere die Angst einfach so wie sie ist und arbeite nicht dagegen. Nimm sie einfach wahr. Das Witzige ist, dass die Angst dann einfach verschwinden wird. Wenn du sie wirklich einfach nur wahrnimmst und wertfrei beobachtest, wird sie wieder gehen. Betrachte die Angst nicht länger als Gegner. Sie ist eine Emotion, die gelebt werden möchte. Erst sobald du versuchst, sie zu unterdrücken bzw. zu kontrollieren, wird sie zu deinem „Problem“. Fange damit einfach mal in einer Situation an, in der du dich unwohl fühlst, die aber nicht völlig problematisch für dich ist. Und wende das Prinzip dann auf immer mehr Situationen an.
Beim Zittern kommen noch weitere Komponenten hinzu, die du versuchst zu kontrollieren. Zum Beispiel deine Muskelanspannung. Du versuchst dich zu verkrampfen, alles ganz steif zu machen, um mehr Kontrolle zu haben. Versuche aber auch hier die Kontrolle abzugeben. Beobachte ganz genau deine Muskelspannung. Fühle die Anspannung in deinen Handmuskeln, deiner Schulter, den Nackenmuskelm usw. Es ist auch hier wichtig, einfach nur zu beobachten und nicht zu verändern. Probiere das doch einfach mal aus, wenn du alleine bist oder unter Leuten, bei denen du das Zittern „im Griff“ hast. Gebe die Kontrolle ab. Dein Körper macht die Bewegung von alleine. Es ist nicht nötig, einzugreifen.
Fange zunächst mit dem Akzeptieren und Zulassen der Angst an und dann dehne das Prinzip auf andere Bereiche aus. Beobachte dich einfach mal in der Situation, in der du dich so unwohl fühlst. Wo genau fühlst du dich eigentlich unwohl, wo bist du angespannt, welche Gedanken hast du, etc. Nimm einfach wahr und greife nicht ein.
Du kannst dieses Prinzip auch mal in anderen Bereichen testen, vielleicht fällt es dir hier zunächst leichter. Wenn du beispielsweise Schmerzen empfindest, weil du dich irgendwo angestoßen hast, versuche diese nicht zu unterdrücken. Nehme sie im Gegenteil ganz bewusst wahr und spüre wie sie sich anfühlen, aber arbeite nicht dagegen. Du wirst auch hier merken, dass der Schmerz viel schneller verschwindet, als wenn du ihn versuchst zu kontrollieren bzw. zu unterdrücken.
Das Schwierigste an der Sache ist meiner Meinung nach, sich bewusst zu machen, dass es nicht darum geht keine Angst mehr zu haben oder nicht mehr zu Zittern. Dies ist ja gerade die Kontrolle, die man ausübt. Es geht darum, einfach zu akzeptieren und zu registrieren und dann wird man feststellen, dass gar nichts geschehen wird – letzteres darf aber eben wie gesagt nicht das Ziel sein!
Es ist sicher nicht einfach – wie gesagt bin ich auch noch auf dem Weg dahin. Diese „Störung“ kann nämlich nur dann entstehen, wenn man bisher immer alles kontrollieren wollte. Sie ist gerade Ausdruck des Kontrollieren-Wollens. In unserer Gesellschaft ist es wohl so, dass man nach außen immer funktionieren muss. In vielen Berufen darf man keine Emotionen wie z.B. Ängste zeigen. Man muss sich voll unter Kontrolle haben und darf keine Fehler machen. Ganz viele Funktionsstörungen entstehen letztendlich, wenn man versucht, natürliche Prozesse zu kontrollieren. Wenn man den Schlaf kontrollieren möchte, entstehen Schlafstörungen, möchte man den Orga. kontrollieren, entstehen sexuelle Funktionsstörungen und wenn man die Angst kontrollieren möchte, entstehen Angststörungen. Die Wahrheit ist, man kann seine Emotionen und auch viele andere Dinge nicht wirklich kontrollieren. Sie sind natürlicherweise gegeben und wenn man dagegen arbeitet, arbeitet man gegen sich selbst und schafft sich erst diese Probleme.
Man kann die Störung auch als ein Zeichen sehen. Vielleicht möchte der Körper bzw. der Geist uns etwas damit sagen oder sogar etwas beibringen. In dem Fall wäre das wohl etwas wie: Höre auf deine Emotionen, Gedanken etc. zu unterdrücken und dich gesellschaftlichen Zwängen zu unterwerfen! Die Symptome wären dann quasi ein Indikator dafür, ob man so wie man lebt, „richtig“ lebt, also in dem Sinne, dass Körper und Geist befriedigt sind. Vielleicht gibt er erst Ruhe, wenn man das gelernt hat, was einem vermittelt werden soll. Wenn man konkret diese Symptome hat, sollte man ggf. grundsätzliche Dinge im eigenen Leben überdenken. Ob beispielsweise ein Leben, das nach außen hin perfekt erscheint, wirklich das ist, was man möchte, muss aber letztendlich natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
Vielleicht kann man die Störung daher aber auch einfach als Chance sehen, etwas zu ändern. Das Witzige ist, dass man sich gar nicht ändern muss. Man muss vielmehr versuchen, nichts mehr verändern und kontrollieren zu wollen. Man kann auch dieses Prinzip der Kontroll-Abgabe generell versuchen, mehr in das eigene Leben zu interagieren. Es bedeutet letztendlich, die eigenen Bedürfnisse zu leben und mehr man selbst zu sein.
Wenn man sich hierfür entscheidet, muss man sich jedoch klar machen, dass es vermutlich ein längerer Prozess sein wird. Es geht schließlich darum, jahrelang bestehende, tief verwurzelte Muster zu lösen. Es ist letztendlich auch ein völliger Perspektivenwechsel. Man sollte sich daher immer kleine Schritte vornehmen. Vielleicht kann es auch erstmal nur das Ziel sein, den eigenen Körper besser wahrzunehmen. Generell im Alltag darauf zu achten, wo man gerade verspannt ist oder auch darauf zu achten, wo man überall versucht, etwas zu kontrollieren. Und dann in weiteren Schritten versucht, diese Kontrolle durch bloßes Beobachten immer mehr zu reduzieren.
Letztendlich sind diese Methoden nichts anderes als eine Art Meditation. Zu diesen Ansichten bin ich übrigens unter anderem mit Hilfe eines Berichts von Paul Lowe gekommen. Sein Buch heißt „Du Selbst Sein“, was ich mir nun auch mal bestellt habe und vielleicht hilft es ja auch dem einen oder anderen. Ich denke, dass es dabei helfen kann, generell eine andere Perspektive einzunehmen und zwar eine Perspektive, die zu einem sowohl körperlich als auch seelisch gesünderen Lebensstil führt.
Alles Liebe, Lena
mir ist in der letzten Zeit immer mehr bewusst geworden, wie man das „Problem“ tatsächlich angehen kann. Ich werde euch mal meine Ansichten schildern und hoffe, dass sie dem einen oder anderen hilfreich sind.
Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass die einzige Möglichkeit, das Problem loszuwerden, ist, es nicht mehr kontrollieren zu wollen. Solange man immer wieder dagegen arbeitet, wird es nie völlig weg sein. Man kann dann vielleicht lernen, es nach außen hin halbwegs unter Kontrolle zu haben, aber es wird selbst dann unterschwellig da sein. Ich muss dazu sagen, dass ich mich auch noch auf den Weg dahin befinde, ich mir aber wie gesagt dennoch sicher bin, dass es nur so „funktionieren“ kann.
Die Lösung ist, die Kontrolle abzugeben. Probiere einfach mal folgendes aus: Wenn du in einer Situation bist, wo du Angst empfindest oder aufgeregt bist, versuch dieses Gefühl einfach mal genau und ganz bewusst zu beobachten. Durch reines Beobachten ist es meiner Meinung nach am einfachsten, nicht mehr zu kontrollieren, sondern einfach zuzulassen. Sei dir bewusst, dass dir die Angst nichts tut, sie ist nichts Schlimmes. Es ist auch völlig egal, warum sie da ist. Sie ist nunmal da und dafür gibt es bestimmt auch einen rationalen Grund, aber der ist in der Situation wie gesagt nicht wichtig. Beobachte also genau, wie es sich anfühlt, wie der Puls schneller wird, die Atmung sich verändert, die Hände schwitzig werden, etc. Akzeptiere die Angst einfach so wie sie ist und arbeite nicht dagegen. Nimm sie einfach wahr. Das Witzige ist, dass die Angst dann einfach verschwinden wird. Wenn du sie wirklich einfach nur wahrnimmst und wertfrei beobachtest, wird sie wieder gehen. Betrachte die Angst nicht länger als Gegner. Sie ist eine Emotion, die gelebt werden möchte. Erst sobald du versuchst, sie zu unterdrücken bzw. zu kontrollieren, wird sie zu deinem „Problem“. Fange damit einfach mal in einer Situation an, in der du dich unwohl fühlst, die aber nicht völlig problematisch für dich ist. Und wende das Prinzip dann auf immer mehr Situationen an.
Beim Zittern kommen noch weitere Komponenten hinzu, die du versuchst zu kontrollieren. Zum Beispiel deine Muskelanspannung. Du versuchst dich zu verkrampfen, alles ganz steif zu machen, um mehr Kontrolle zu haben. Versuche aber auch hier die Kontrolle abzugeben. Beobachte ganz genau deine Muskelspannung. Fühle die Anspannung in deinen Handmuskeln, deiner Schulter, den Nackenmuskelm usw. Es ist auch hier wichtig, einfach nur zu beobachten und nicht zu verändern. Probiere das doch einfach mal aus, wenn du alleine bist oder unter Leuten, bei denen du das Zittern „im Griff“ hast. Gebe die Kontrolle ab. Dein Körper macht die Bewegung von alleine. Es ist nicht nötig, einzugreifen.
Fange zunächst mit dem Akzeptieren und Zulassen der Angst an und dann dehne das Prinzip auf andere Bereiche aus. Beobachte dich einfach mal in der Situation, in der du dich so unwohl fühlst. Wo genau fühlst du dich eigentlich unwohl, wo bist du angespannt, welche Gedanken hast du, etc. Nimm einfach wahr und greife nicht ein.
Du kannst dieses Prinzip auch mal in anderen Bereichen testen, vielleicht fällt es dir hier zunächst leichter. Wenn du beispielsweise Schmerzen empfindest, weil du dich irgendwo angestoßen hast, versuche diese nicht zu unterdrücken. Nehme sie im Gegenteil ganz bewusst wahr und spüre wie sie sich anfühlen, aber arbeite nicht dagegen. Du wirst auch hier merken, dass der Schmerz viel schneller verschwindet, als wenn du ihn versuchst zu kontrollieren bzw. zu unterdrücken.
Das Schwierigste an der Sache ist meiner Meinung nach, sich bewusst zu machen, dass es nicht darum geht keine Angst mehr zu haben oder nicht mehr zu Zittern. Dies ist ja gerade die Kontrolle, die man ausübt. Es geht darum, einfach zu akzeptieren und zu registrieren und dann wird man feststellen, dass gar nichts geschehen wird – letzteres darf aber eben wie gesagt nicht das Ziel sein!
Es ist sicher nicht einfach – wie gesagt bin ich auch noch auf dem Weg dahin. Diese „Störung“ kann nämlich nur dann entstehen, wenn man bisher immer alles kontrollieren wollte. Sie ist gerade Ausdruck des Kontrollieren-Wollens. In unserer Gesellschaft ist es wohl so, dass man nach außen immer funktionieren muss. In vielen Berufen darf man keine Emotionen wie z.B. Ängste zeigen. Man muss sich voll unter Kontrolle haben und darf keine Fehler machen. Ganz viele Funktionsstörungen entstehen letztendlich, wenn man versucht, natürliche Prozesse zu kontrollieren. Wenn man den Schlaf kontrollieren möchte, entstehen Schlafstörungen, möchte man den Orga. kontrollieren, entstehen sexuelle Funktionsstörungen und wenn man die Angst kontrollieren möchte, entstehen Angststörungen. Die Wahrheit ist, man kann seine Emotionen und auch viele andere Dinge nicht wirklich kontrollieren. Sie sind natürlicherweise gegeben und wenn man dagegen arbeitet, arbeitet man gegen sich selbst und schafft sich erst diese Probleme.
Man kann die Störung auch als ein Zeichen sehen. Vielleicht möchte der Körper bzw. der Geist uns etwas damit sagen oder sogar etwas beibringen. In dem Fall wäre das wohl etwas wie: Höre auf deine Emotionen, Gedanken etc. zu unterdrücken und dich gesellschaftlichen Zwängen zu unterwerfen! Die Symptome wären dann quasi ein Indikator dafür, ob man so wie man lebt, „richtig“ lebt, also in dem Sinne, dass Körper und Geist befriedigt sind. Vielleicht gibt er erst Ruhe, wenn man das gelernt hat, was einem vermittelt werden soll. Wenn man konkret diese Symptome hat, sollte man ggf. grundsätzliche Dinge im eigenen Leben überdenken. Ob beispielsweise ein Leben, das nach außen hin perfekt erscheint, wirklich das ist, was man möchte, muss aber letztendlich natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
Vielleicht kann man die Störung daher aber auch einfach als Chance sehen, etwas zu ändern. Das Witzige ist, dass man sich gar nicht ändern muss. Man muss vielmehr versuchen, nichts mehr verändern und kontrollieren zu wollen. Man kann auch dieses Prinzip der Kontroll-Abgabe generell versuchen, mehr in das eigene Leben zu interagieren. Es bedeutet letztendlich, die eigenen Bedürfnisse zu leben und mehr man selbst zu sein.
Wenn man sich hierfür entscheidet, muss man sich jedoch klar machen, dass es vermutlich ein längerer Prozess sein wird. Es geht schließlich darum, jahrelang bestehende, tief verwurzelte Muster zu lösen. Es ist letztendlich auch ein völliger Perspektivenwechsel. Man sollte sich daher immer kleine Schritte vornehmen. Vielleicht kann es auch erstmal nur das Ziel sein, den eigenen Körper besser wahrzunehmen. Generell im Alltag darauf zu achten, wo man gerade verspannt ist oder auch darauf zu achten, wo man überall versucht, etwas zu kontrollieren. Und dann in weiteren Schritten versucht, diese Kontrolle durch bloßes Beobachten immer mehr zu reduzieren.
Letztendlich sind diese Methoden nichts anderes als eine Art Meditation. Zu diesen Ansichten bin ich übrigens unter anderem mit Hilfe eines Berichts von Paul Lowe gekommen. Sein Buch heißt „Du Selbst Sein“, was ich mir nun auch mal bestellt habe und vielleicht hilft es ja auch dem einen oder anderen. Ich denke, dass es dabei helfen kann, generell eine andere Perspektive einzunehmen und zwar eine Perspektive, die zu einem sowohl körperlich als auch seelisch gesünderen Lebensstil führt.
Alles Liebe, Lena
08.02.2013 12:03 • • 20.03.2014 #1
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