ich bin gerade echt fertig mit der Welt und brauche mal euren Rat bzw. eure Meinung zu meiner Situation. Ich habe seit Anfang April einen neuen Job in einem relativ kleinen Unternehmen und bin für diesen Job auch umgezogen. Ich hatte schon seit längerer Zeit den Wunsch in diese Stadt zu ziehen und war total euphorisch als es dort mit dem Job geklappt hat. Jetzt beginnt ein neues Leben für dich habe ich mir gesagt.
Ich hatte mir vorgenommen, in der neuen Stadt offener zu sein und mehr aus mir rauszukommen. Denn ich bin ein sehr zurückhaltender, in sich gekehrter Mensch, der nicht viel redet und sich in größeren Menschengruppen unwohl fühlt. Ich habe immer Angst, von Menschen negativ beurteilt zu werden, nicht akzeptiert und verstanden zu werden, als arrogant rüber zu kommen, nur weil ich nicht so viel rede.
Dies wird mir auch auf der Arbeit zum Verhängnis. Ich habe Schwierigkeiten mich zu integrieren. Dass es für mich eine Riesenhürde werden würde mich in ein bestehendes Team einzugliedern war mir im Vorfeld klar, aber ich hatte mir doch diesmal vorgenommen, etwas offener und kontaktfreudiger zu sein. Nun sind zwei Wochen rum und ich rede immer noch so wenig mit meinen Kollegen. Ich glaube sie haben mich insgeheim schon abgestempelt als den Komischen, der nie was redet. Wenn wir z.B. in der Kaffee- oder Mittagspause zusammensitzen und sich alle ausgelassen unterhalten bin ich immer nur der ruhige Zuhörer, der ab und zu mal einen Satz in die Runde wirft, aber ansonsten total in der Gruppe untergeht und von den anderen auch zunehmend ignoriert wird. Das ist ein echtes Problem, denn der Betrieb legt sehr viel wert auf ein gutes Betriebsklima und ein freundschaftliches Verhältnis zwischen den einzelnen Mitarbeitern. Ich würde aber viel lieber dort einfach hingehen, meine Arbeit machen, und am Nachmittag wieder verschwinden.
Ich hasse mich dafür, dass ich so bin! Ich wäre gerne genauso aufgeschlossen und kommunikativ wie die anderen. Warum schaffe ich es nicht, mich ins Team zu integrieren? In meinem Kopf ist da immer so eine totale Leere, wenn es um diese zwischenmenschlichen Kontakte geht. Ich habe zwar ein paar Kumpels bzw. Bekannte (als Freunde würde ich sie nicht bezeichnen), mit denen ich ab und zu etwas unternehme (Essen gehen, Kino, Schwimmbad etc.), aber die meiste Zeit bin ich für mich allein. Einerseits bin ich gerne für mich allein und brauche diese Zeit auch, um Kraft zu tanken, andererseits fühle ich mich auch oft einsam.
Meine Probleme auf der Arbeit machen sich mittlerweile auch körperlich bei mir bemerkbar. Ich schlafe extrem schlecht, wache nachts mehrmals auf und liege einige Zeit lang wach, gehe morgens schon mit einem Gefühl von Übelkeit auf die Arbeit. Und nach Feierabend mache ich mir schon wieder Gedanken darüber, dass ich morgen ja wieder dort hin muss und kann meine Freizeit dadurch überhaupt nicht mehr genießen. Ich habe auf nichts mehr Lust, ich liege dann abends nur noch im Bett und surfe im Internet oder schaue mir Serien an.
Wie komme ich aus diesem Teufelskreis nur raus? Am liebsten würde ich am Montag nicht mehr dort hingehen. Aber wenn ich jetzt kündige, bin ich arbeitslos und ich muss ja irgendwie die Miete für meine Wohnung und meinen sonstigen Lebensunterhalt finanzieren. Ich hatte auch überlegt mit weg zu bewerben, aber welcher Arbeitgeber nimmt jemanden, der nach zwei Wochen schon wieder den Betrieb wechseln will? Zumal ich auch befürchte, dass es im neuen Unternehmen nicht anders sein würde und ich meine Probleme nur dort mit hinnehmen würde Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin momentan so unglücklich, ich habe jeden Abend Suizidgedanken, welche ich dann aber sofort wieder verwerfe, weil mir mein Leben zu kostbar ist, um es einfach so hinzuwerfen.
13.04.2018 14:10 • • 15.04.2018 x 1 #1