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Ich bin froh, dass ich innerhalb eines Jahres mutiger und selbstbewusster geworden bin. Ich bin jetzt auf einer Schule, auf der ich mich wohl fühle und das war bisher nie der Fall. Ich traue mich offener zu reden und auf Menschen zu zugehen. Leider nicht genug. Das durfte ich in meinem jetzigen Praktikum, das ich seit vier Wochen absolviere, feststellen. Die Erwartungen sind höher, als ich geglaubt habe, und ich muss mich jeden Tag aufs Neue überwinden. Ich muss offener sein, als ich es kann. Das setzt mich dermaßen unter Druck, dass ich wieder merke, wie ich in ein Loch falle und jeden Tag über das Schwänzen nachdenke. Ich fühle mich wie vor ein paar Jahren, als ich vor jedem Krümel davon gerannt bin, aber ich will nicht mehr so sein. Ich weiß, dass ich es schaffe keinen Tag zu schwänzen. Ich weiß aber nicht, ob ich vielleicht daran kaputt gehe. Ich setze mich selbst zu sehr unter Druck, aber ich muss in zwei Wochen soweit sein, dass ich so offen bin, wie es von mir verlangt wird, sonst glaube ich das Praktikum nicht zu bestehen.
Ich frage mich nur, wie ich - ein Mensch, der charakterlich einfach nur schwach ist - es in zwei Wochen schaffen kann, was ich nicht einmal in einem Jahr geschafft habe?
Ich weiß, dass mein Fortschritt bisher schon unglaublich für mich ist, und dass ich stolz auf mich sein kann, aber andere wissen es nicht, weil sie meine Vergangenheit nicht kennen.

21.11.2016 19:42 • 22.11.2016 #1


6 Antworten ↓


Nur eine Frage, warum musst du ein Praktikum bestehen?

A


Mir fehlt der Mut

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Weil ich die Ausbildung sonst nicht weitermachen kann.

Zitat von xcxc:
Ich bin froh, dass ich innerhalb eines Jahres mutiger und selbstbewusster geworden bin. Ich bin jetzt auf einer Schule, auf der ich mich wohl fühle und das war bisher nie der Fall. Ich traue mich offener zu reden und auf Menschen zu zugehen. Leider nicht genug. Das durfte ich in meinem jetzigen Praktikum, das ich seit vier Wochen absolviere, feststellen. Die Erwartungen sind höher, als ich geglaubt habe, und ich muss mich jeden Tag aufs Neue überwinden. Ich muss offener sein, als ich es kann. Das setzt mich dermaßen unter Druck, dass ich wieder merke, wie ich in ein Loch falle und jeden Tag über das Schwänzen nachdenke. Ich fühle mich wie vor ein paar Jahren, als ich vor jedem Krümel davon gerannt bin, aber ich will nicht mehr so sein. Ich weiß, dass ich es schaffe keinen Tag zu schwänzen. Ich weiß aber nicht, ob ich vielleicht daran kaputt gehe. Ich setze mich selbst zu sehr unter Druck, aber ich muss in zwei Wochen soweit sein, dass ich so offen bin, wie es von mir verlangt wird, sonst glaube ich das Praktikum nicht zu bestehen.
Ich frage mich nur, wie ich - ein Mensch, der charakterlich einfach nur schwach ist - es in zwei Wochen schaffen kann, was ich nicht einmal in einem Jahr geschafft habe?
Ich weiß, dass mein Fortschritt bisher schon unglaublich für mich ist, und dass ich stolz auf mich sein kann, aber andere wissen es nicht, weil sie meine Vergangenheit nicht kennen.

Ich weiß zwar nicht was du für eine Ausbildung machst, im soizalen Berreich? hat man dir denn gesagt das du offener werden musst oder geht das von dir aus.
bist du dir sicher das du das Praktikum nicht bestehst wenn du nicht offener wirst
Mit unter druck setzten wird das ganz bestimmt nichts, mach einfach weiter so wie bisher

Ja, meine Ausbildung ist im sozialen Bereich. Mir wurde gesagt, dass ich offener sein sollte. Wenn ich es nicht bin, werden die Lehrer schlecht eine Beurteilung schreiben können. Sie müssen sehen, wie ich arbeite und wenn ich nur rumstehe und mich nicht traue zu reden, dann wird das schwer.

Du kannst natürlich nur mit dem Arbeiten, was du hast. Oft kommt neben der eigenen Perfektion (Ich muss das schaffen, sonst bin ich nichts) auch noch eine gewisse Ignoranz der eigenen Kraft dazu. Man will einfach weiter machen, weil man sich selbst nicht zugestehen kann, dass man momentan einfach schwächer ist als alle Anderen.
Du sagst selbst, dass du dich in diesem Jahr schon verbessert hast. Vielleicht ist das einfach aktuell das Optimum.
Sprich vielleicht nochmal mit deinen Ausbildern oder der Praktikumsstelle (und falls du dir das selbst nicht zutraust, dann nimm eine Vertrauensperson mit, die im Notfall für dich sprechen kann). Irgendwann muss man abwägen was einen weiter bringt: Die Ausbildung durchziehen und in Kauf nehmen, dass sich der eigene gesundheitliche Zustand verschlechtert (und man die Ausbildung im schlimmsten Fall nicht fortführen kann), oder in den sauren Apfel beißen, die eigenen Grenzen akzeptieren und einfach noch ein Jahr dranhängen.

Wenn du einen Beruf wählst, der absolut entgegen deiner Persönlichkeit steht, wird es aller Wahrscheinlichkeit nach schief gehen. Bis zu einem gewissen Grad kann man sich weiterentwickeln, aber vollständig aus seiner Haut wird man nie kommen.
Das habe ich an mir selbst erfahren. Ich bin mit ähnlichen Problemen wie du sie hast, Lehrer geworden. Ich habe mich 20 Jahre damit gequält bis ich psychisch komplett am Ende war und den Beruf aufgeben musste.





Dr. Reinhard Pichler
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