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Hallo liebe Leute,

ich muss euch noch einmal mit meinem Problem belästigen, nämlich mit meiner Konfliktangst.
Bei mir ist es so, dass ich berechtigte und unberechtigte Kritik gar nicht gut vertrage.
Bei Kritik, auch wenn sie als Spaß geäußert wird, bekomme ich kein Wort raus, wie ein Blackout.
Ich kann mich nicht wehren, habe den Angriffen nichts entgegenzusetzen.
Es ist ja nicht so, dass ich keine Argumente hätte.
Nur in dem Moment krieg ich sie nicht raus, es geht einfach nicht.
Mein Herz klopft, mir ist heiß, Magenschmerzen und manchmal bekomme ich einen roten Kopf.
Mein Psychoanalytiker sagte, ich würde in diesen Situationen in eine Regression verfallen.
Nun ist ein Teil der Verhaltenstherapie auch die Konfrontationstherapie.
Ich hatte zwar schon mal eine Verhaltenstherapie, so etwas war aber nie Thema.

Macht eine Konfrontationstherapie auch bei Angst vor Konflikten Sinn?
Wie könnte sowas aussehen?
Ich stelle mir das so vor, dass jemand (oder am besten mehrere) versuchen, mir wegen einer blöden Kleinigkeit oder so Vorwürfe zu machen, und ich muss mich dagen verbal wehren, und zwar so lange, bis ich keine Angst mehr spüre.
Kann das so funktionieren?
Und wer macht sowas? Oder gibt es auch ein spezielles Coaching für Menschen, die unter solchen Phobien oder was auch immer das bei mir sein soll, leiden?
Und wenn ja,wo?

Viele Grüße,
Kravina.

01.06.2014 18:26 • 05.06.2014 #1


7 Antworten ↓


Was ich jetzt schreibe ist ohne Gewähr, halt nur Überlegungen. Ich denke das Konfrontation sicher sinnvoll ist. Ich denke nicht das zwei dreimal ausreichen um schwupps klar zu kommen.

Mir wurde das so erklärt das bildlich gesprochen Bahnen im Gehirn angelegt sind. Wenn nun bestimmte Situationen eintreten oder eben Schlüsselreize, spricht eben die dementsprechende Bahn an und spult sozusagen den Film. Das wäre dann bei Dir eben Deine Regression. Nun kann man neben den alten neue Bahnen anlegen. Eben durch neue Erfahrungen.

Das muss man üben bis man nicht noch immer auf der alten Bahn landet. Bei dem einen geht es schneller der andere brauch mehrere Übungen.


Ich war in der Vergangenheit mal in einer Tagesklinik, dort hatten wir soziales Kompetenztraining, das hat geholfen, das ist wie ein Rollenspiel wo geübt wird richtig zu reagieren. Es hat den Vorteil das es nicht ernst ist und man so rein kommt ins Thema ohne gleich in Starre zu verfallen, trotzdem brennt es sich gut ein.

Vielleicht kannst Du mit jemandem üben.

LG

A


Konfrontationstherapie bei Konfliktangst, sinnvoll?

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Hallo,

wenn Du das intensiv üben willst, am besten entweder in einer Tagesklinik, im Rahmen einer normalen stationären Psychotherapie oder evtl. findest Du in Deiner Nähe einen Therapeuten, der Gruppentherapie anbietet. Vielleicht gelingt es Dir aber auch so zunehmend besser, das Ganze in den betreffenden Situationen selbst zu üben, halt dann, wenn sie sich ergeben. Dass es bisher nicht so geklappt hat, wie Du es Dir gewünscht hast, schließt das nicht aus.

Grüße

pc

[quote=Kravina:*beep*]ich muss euch noch einmal mit meinem Problem belästigen, nämlich mit meiner Konfliktangst.
Bei mir ist es so, dass ich berechtigte und unberechtigte Kritik gar nicht gut vertrage.
Bei Kritik, auch wenn sie als Spaß geäußert wird, bekomme ich kein Wort raus, wie ein Blackout.
Ich kann mich nicht wehren, habe den Angriffen nichts entgegenzusetzen.
Es ist ja nicht so, dass ich keine Argumente hätte.[/quote:*beep*]
Solange du der Meinung bist, du müsstest dich gegen Kritik wehren, wird das nicht klappen. Jemand hat dir hier ja schon mal die gewaltfreie Kommunikation empfohlen, was ich auch für einen sehr guten Ansatz für dich halte. Dazu gibt es Bücher, Seminare und bundesweit Selbsthilfegruppen.

Kritik kann ja zum einen berechtigt sein.
Zum anderen kann sie unberechtigt, aber ehrlich gemeint sein.
Und dann gibt es noch destruktive Kritik, mit der der Kritisierte nur klein gemacht werden soll.
Hier stehen wichtige Dinge, die sich auf destruktive Kritik beziehen:
http://www.psychotipps.com/mit-destrukt ... gehen.html
(Beachte übrigens darin Punkt 1: 1. Verzichten Sie darauf, sich zu verteidigen. )

Und hier Empfehlungen zum Umgang mit jeder Art von Kritik

Konfrontation mit Kritik fände ich keine schlechte Idee. Aber nur, wenn du die o.a. Regeln dazu beachtest.

Hallo Leute,
danke für die Tipps.
Das mit der Tagesklinik ist ja schon mal was.
Auch das soziale Kompetenztrainig hört sich gut an.
Ich denke auch, mein Gehirn muss da neue Bahnen ausbilden, mit Bücher lesen allein wird das wohl nix, habe auch schon welche ausgeliehen gehabt.
Und Übungen in der Vorstellung sind auch schön und gut, aber Praxis ist bestimmt viel besser.
Aber so richtig üben in der Gruppe, da hätte ich Interesse dran.
Ich werde meinen Therapeuten mal fragen, wenn ich wieder da bin.

Gruß,
Kravina

Learning by doing klappt glaube ich am besten. Geht auch nicht von heute auf morgen, aber es klappt.

Viel Erfolg

Konfrontationstherapie kann in solchen Fällen sicher gut funktionieren, sollte aber zuerst in sensu gemacht werden schätze ich. Es gibt unterschiedliche NLP Programme die sich damit beschäftigen wie man anders auf eine gewisse Situation reagieren kann.

Du könntest z.B. mal folgendes probieren:

1. Schritt: Ressourcen finden

Frag' dich zuerst, welche Ressourcen du gebrauchen könntest in dem Moment in dem du mit einer Kritik konfrontiert wirst. Mut ? Gelassenheit ? Ein gutes Gefühl ? Liebe ? Es gibt unendlich viele Arten auf Kritik zu reagieren. Manche sind vielleicht etwas destruktiver (Aggression, Unterwerfung) als andere (Kompromiss, Akzeptanz). Wir nennen die Ressource ab jetzt der Einfachheit halber Wunderbarkeit

Setz dich hin und machs dir gemütlich, du kannst die Augen geschlossen oder geöffnet lassen, wie's dir am besten gefällt.
Stell dir eine Situation in deiner Vergangenheit vor, in der du voller Wunderbarkeit warst. Die Situation kann auch ausgedacht sein.
Versuch diese Situation ein bisschen zu analysieren.
Ist es ein Bild oder ein Film?
Wie groß ist es? Wie weit ist es entfernt ? Bist du die handelnde Person in dem Bild oder siehst du dich quasi selbst handeln?
Ist es schwarz/weiss oder farbig? Sind die Farben eher matt oder leuchtend hell?
Gibt es Ton dabei?
Kannst du etwas spüren?

Versuch nun mal folgendes:
Mach das ganze Bild mal größer und heller und leuchtender und mit Ton. Noch größer, ja, super. Mach es zu nem Film, das ist DEINE Situation, die gehört dir, mach sie dir wie sie sich am wohlsten anfühlt. Falls du noch nicht die handelnde Person bist, dann steig erstmal rein in das Bild und fühl dich in dieses Gefühl rein. Genieß das ein bisschen, das Gefühl, du wirst merken wie es sich auszubreiten beginnt. Vielleicht brauchst du auch einige Anläufe aber es wird klappen.

Wenn du Schwierigkeiten hast in das Bild hineinzufinden, versuch mal aufzustehen und tatsächlich reinzutreten, mit nem realen Schritt. Das hilft ab und zu.

Such dir eine kleine Bewegung (z.B. die Hand zusammendrücken), vielleicht auch mit einem Wort, das du dir ausdenkst aus. Am Höhepunkt deiner Vorstellung, wenn du denkst dass das Gefühl hier am stärksten ist, führst du diese Bewegung aus und sagst gleichzeitig das Wort im Kopf.

Wiederhol das ein paar mal, du darfst ruhig unterschiedliche Erinnerungen nehmen. Mit der Zeit wirst du ganz genau zu spüren beginnen, wo in deinem Körper dieses Gefühl sich befindet.

2. Schritt: Ressourcen auf Situation anwenden

Stell dir nun eine Situation vor in der du dieses Gefühl in Zukunft haben willst, wo du diese Ressource in Zukunft brauchen willst.
Es gibt in diesen Situationen einen Point-of-no-return, den Moment in dem sich das Gefühl anbahnt und dich nach und nach überschwemmt. Stelle fest wann dieser erreicht ist, du kannst auch hier dich ein bisschen in das Gefühl einfühlen um herauszufinden wie es sich anfühlt und es bewusst mit dem positiven Gefühl vergleichen. Denk dran: Es ist alles nur in deinem Kopf, dir kann hier gar nichts passieren!
Wenn du dann soweit bist, stell dir die negative Situation so bildhaft vor wie es nur geht. Kurz vor dem Point-of-no-return lässt du das Bild ganz hell weiß werden und machst die Bewegung und sagst das Wort das du dir ausgesucht hast.

Wiederhol das einige Male. Mach's dir zur Gewohnheit dich oft in diese positive Situation zu versetzen wenn du eh grad nichts zu tun hast!

Puh, ist länger geworden als ich dachte
Ich hoffe dass ich dir damit vielleicht helfen konnte. Ich wünsch dir viel Erfolg und viel Spaß beim ausprobieren! Gute Gefühle! Yeah!

MFG Skyskewz

Zitat von skyskewz:
Konfrontationstherapie kann in solchen Fällen sicher gut funktionieren, sollte aber zuerst in sensu gemacht werden schätze ich. Es gibt unterschiedliche NLP Programme die sich damit beschäftigen wie man anders auf eine gewisse Situation reagieren kann.

Du könntest z.B. mal folgendes probieren:

1. Schritt: Ressourcen finden

Frag' dich zuerst, welche Ressourcen du gebrauchen könntest in dem Moment in dem du mit einer Kritik konfrontiert wirst. Mut ? Gelassenheit ? Ein gutes Gefühl ? Liebe ? Es gibt unendlich viele Arten auf Kritik zu reagieren. Manche sind vielleicht etwas destruktiver (Aggression, Unterwerfung) als andere (Kompromiss, Akzeptanz). Wir nennen die Ressource ab jetzt der Einfachheit halber Wunderbarkeit

Setz dich hin und machs dir gemütlich, du kannst die Augen geschlossen oder geöffnet lassen, wie's dir am besten gefällt.
Stell dir eine Situation in deiner Vergangenheit vor, in der du voller Wunderbarkeit warst. Die Situation kann auch ausgedacht sein.
Versuch diese Situation ein bisschen zu analysieren.
Ist es ein Bild oder ein Film?
Wie groß ist es? Wie weit ist es entfernt ? Bist du die handelnde Person in dem Bild oder siehst du dich quasi selbst handeln?
Ist es schwarz/weiss oder farbig? Sind die Farben eher matt oder leuchtend hell?
Gibt es Ton dabei?
Kannst du etwas spüren?

Versuch nun mal folgendes:
Mach das ganze Bild mal größer und heller und leuchtender und mit Ton. Noch größer, ja, super. Mach es zu nem Film, das ist DEINE Situation, die gehört dir, mach sie dir wie sie sich am wohlsten anfühlt. Falls du noch nicht die handelnde Person bist, dann steig erstmal rein in das Bild und fühl dich in dieses Gefühl rein. Genieß das ein bisschen, das Gefühl, du wirst merken wie es sich auszubreiten beginnt. Vielleicht brauchst du auch einige Anläufe aber es wird klappen.

Wenn du Schwierigkeiten hast in das Bild hineinzufinden, versuch mal aufzustehen und tatsächlich reinzutreten, mit nem realen Schritt. Das hilft ab und zu.

Such dir eine kleine Bewegung (z.B. die Hand zusammendrücken), vielleicht auch mit einem Wort, das du dir ausdenkst aus. Am Höhepunkt deiner Vorstellung, wenn du denkst dass das Gefühl hier am stärksten ist, führst du diese Bewegung aus und sagst gleichzeitig das Wort im Kopf.

Wiederhol das ein paar mal, du darfst ruhig unterschiedliche Erinnerungen nehmen. Mit der Zeit wirst du ganz genau zu spüren beginnen, wo in deinem Körper dieses Gefühl sich befindet.

2. Schritt: Ressourcen auf Situation anwenden

Stell dir nun eine Situation vor in der du dieses Gefühl in Zukunft haben willst, wo du diese Ressource in Zukunft brauchen willst.
Es gibt in diesen Situationen einen Point-of-no-return, den Moment in dem sich das Gefühl anbahnt und dich nach und nach überschwemmt. Stelle fest wann dieser erreicht ist, du kannst auch hier dich ein bisschen in das Gefühl einfühlen um herauszufinden wie es sich anfühlt und es bewusst mit dem positiven Gefühl vergleichen. Denk dran: Es ist alles nur in deinem Kopf, dir kann hier gar nichts passieren!
Wenn du dann soweit bist, stell dir die negative Situation so bildhaft vor wie es nur geht. Kurz vor dem Point-of-no-return lässt du das Bild ganz hell weiß werden und machst die Bewegung und sagst das Wort das du dir ausgesucht hast.

Wiederhol das einige Male. Mach's dir zur Gewohnheit dich oft in diese positive Situation zu versetzen wenn du eh grad nichts zu tun hast!

Puh, ist länger geworden als ich dachte
Ich hoffe dass ich dir damit vielleicht helfen konnte. Ich wünsch dir viel Erfolg und viel Spaß beim ausprobieren! Gute Gefühle! Yeah!

MFG Skyskewz


Mensch Skyskewz,

vielen, vielen Dank!
Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren, werde noch HEUTE damit anfangen und so oft wiederholen, wie es nur geht!
Noch einmal danke für Deine Mühe!

Gruß,
Kravina





Dr. Reinhard Pichler
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