Hallo,
Struppi, ich kann dich da total verstehen, da es mir so ähnlich geht;
Vor über drei Jahren erkrankte ich an einer Angststörung,Ursachen: totale Erschöpfung, da ich sowohl im Studium als auch in meiner Familie einfach alles perfekt machen wollte und die Messlatte zu hoch gesetzt habe. Ergebnis waren starke körperliche Beschwerden, die mir große Angst gemacht haben und Panikattacken verursacht haben. Dank Therapie und amb. Reha ging es mir schon nach kurzer Zeit so gut, dass ich mein Studium dieses Jahr erfolgreich abschließen konnte.
Ich fand den Beitrag hier so passend, weil auch ich einen Studiengang im sozialen Bereich gewählt habe, denn ich dachte, ich wäre dafür geschaffen und es würde erfüllen.
Als ich das Studium vor 4 Jahren aufgenommen habe, hatte ich noch keine Angsterkrankung, im Gegenteil ich empfand mich als belastbar und freute mich auf die Arbeit mit Menschen. Vor meinem Studiengang war ich im kaufmännischen Bereich tätig, dort fehlte mir aber der direkt Kontakt zu Menschen.
Obwohl ich mein Studium mit einer sehr guten Note geschafft habe, habe ich mit jetzt noch keine Arbeit, da sich in den letzten Monaten eine Angst manifestiert hat, die mich bei meiner Jobwahl stark beeinträchtigt.
Ich habe Panik vor Vorstellungsgesprächen, Angst vor neuen Kollegen, Angst mich vorstellen zu müssen. Nach meinem Abschluss hatte ich ein paar Vorstellungsgespräche und anscheinend kam ich so gut an, dass ich sogar zwei Jobangebote hatte, diese aber nach einer Hospitation nicht angenommen habe. Da ich das GEfühl hatte, ich komme damit klar, da Gremienarbeit gefragt war, zudem ich noch ab und zu hätte für einige Tage verreisen zu müssen aufgrund irgendwelcher Sitzungen. Ich habe mir nun vorgenommen, klein anzufangen und suche derzeit nach einem kleineren Umfeld, wo ich mich erstmal entwickeln und mehr Selbstsicherheit gewinnen kann und das am besten im kleinen Team.
@schlaflose, wie hast du es geschafft 20 Jahre in deinem Beruf zu bleiben, trotz großer Angst? Und was ich nicht verstehe, es heißt doch immer, man muss sich konfrontieren, nur so wird die Angst besser. Was glaubst du Schlaflose, warum ist bei dir die Angst nicht besser geworden?Lag es auch an der Persönlichkeitsstörung?
Ich möchte nur ungern einen ganz anderen Beruf ausüben, dafür habe ich nicht studiert. Aber ich weiß nicht wie ich es anpacken soll.
Nun habe ich das Glück, dass mein Mann gut verdient und ich nicht arbeiten müsste. Aber ich möchte nicht ewig Hausfrau und Mutter sein. Ständig werde ich von allen um mich herum gefragt, warum ich trotz Studium immer noch keine Arbeit habe...das ist mir manchmal schon unangenehm.
Zu meiner sozialen Angst ist zu sagen, dass ich schon immer etwas zurückhaltender war und auch Angst hatte vor großen Menschenmengen zu referieren. ES mangelte mir schon immer etwas an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Aber all dies hielt sich im Rahmen, ich habe trotzdem immer gearbeitet, war sogar mehrere Jahre im Ausland.
Aber nun hat die Angst die Überhand genommen, besonders schlimm sind für mich Treffen, GEspräche mit Autoritätspersonen, wie z. B. mit Lehrern meines Kindes. Meine Beine fangen dann immer an zu zittern und ich habe Herzklopfen. Es ist sogar schon manchmal der Fall, wenn ich bestimmte Nachbarn, oder Mütter von Schulkollegen meines Kindes im Supermarkt treffe. Ich kann nicht genau sagen, was mir so Angst macht. Glaube es ist die Angst, dass ich bei der Begrüßung nicht weiß was ich sonst noch sagen soll. Ich weiß es nicht...
Im familiären Umfeld habe ich keine Ängste, wirke eigentlich dort gar nicht schüchtern, auch nicht unter Freunden. Im Studium hatte ich auch keine Probleme Anschluss zu finden, habe dort schnell Freundschaften/Bekanntschaften geschlossen, Gruppenarbeiten waren auch o.k.
@struppi, hast du vielleicht mal über eine ehrenamtliche Tätigkeit nachgedacht, da hast du viell. auch nicht den Druck etwas leisten zu müssen, gleichzeitig isolierst du dich nicht und hast noch Kontakt zu Menschen. Und selbst da kannst du dir aussuchen wie intensiv der Kontakt sein soll, je nach Bereich.Denn ich denke je länger man zu Hause bleibt, desto größer werden die sozialen Ängste, das sehen ich z. B. auch bei mir.
Bei mir ist es auch so, dass mir die Angst mit dem einzelnen Klienten (Einzelfallbetreuung/Case Mangement) kaum Angst macht. Aber sobald es um Gruppenangebote geht oder vielleicht auch Übernahme von Seminareinheiten kann ich mir das derzeit gar nicht vorstellen. Besonders fürchte ich mich irgendwo neu zu sein und mich in der Runde vorstellen zu müssen, das klingt total bescheuert. Ich bin dann so verunsichert, dass mir beim Begrüßungslächeln die Mundwinkel zittern, das ist total peinlich:-( aber gar kein Lächeln auflegen wirkt auch unsymphatisch....
LG
28.09.2016 09:40 •
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