Ich bin 28 und habe 4 Jahre lang ein Auslandsstudium in Holland betrieben, dass mir eigentlich schon nach einem Jahr nicht mehr zugesagt hat. Ich habe es, in Ermangelung von Alternativen und vielleicht auch aufgrund von Bequemlichkeit mir zu überlegen was ich sonst machen könnte fortgesetzt und abgeschlossen. Habe nun seit ein paar Jahren zwar meinen Schein in der Tasche, bin aber leider jetzt mehr als unzufrieden mit allem und fühle mich eigentlich total inkompetent und unqualifiziert.
Es ist jetzt halt so wie es ist. Ich würde euch darum bitten, von Vorwürfen, destruktiver Kritik oder Schuldzuweisungen abzusehen, das hab ich erstens nicht nötig und zweitens bringt es mir auch nichts. Ich weiß eh selber, dass ich einige Entscheidungen versäumt habe, ich hätte es besser wissen können, hatte es aber auch aufgrund von schweren Depressionen und Angststörungen zu der Zeit alles andere als leicht und die Sorge dass ich, sollte ich das Studium abbrechen gar nichts mehr hinbekommen werde und dann für den Rest meines Lebens bei meinen Eltern versauern muss oder noch schlimmer im sozialen Abseits lande und dann aufgrund von Berufsunfähigkeit auf Sozialhilfe angewiesen bin.
Notgedrungen habe ich also fertig studiert, mir aber nicht so richtig Gedanken darüber gemacht, was ich mit dem Abschluss eigentlich anfangen will. Ein Jahr lang habe ich jetzt als Musiklehrer an diversen Musikschulen mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Das hat mich relativ schnell überfordert, so dass ich das Vertragsverhältnis wieder kündigen musste.
Jetzt Bin ich seit einem Jahr quasi Arbeitslos und finanziere mich ausschließlich über die Erbschaft meines Großvaters, die aber so langsam auch zur Neige geht.
Ich kann so nicht weitermachen, aber meine beruflichen Perspektiven sehen nicht gerade rosig aus.
Ich habe außer den Musikschuljobs eigentlich so gut wie keine Berufserfahrung, sehe aber auch im Bereich Musik, auch aufgrund von psychischen Problemen und sozialen Schwierigkeiten keine Zukunft mehr für mich. Bin da emotional einfach zu sensibel.
Da ich nur einen Realschulabschluss vorweisen kann, werde ich wohl eine Ausbildung machen müssen.
Ich bin Musiker und Künstler, daher wäre wahrscheinlich irgendein kreativer Beruf die richtige Wahl für mich?
Ich habe früher sehr gern geschrieben. Vielleicht Publizist. Ich könnte mir auch eine Kochausbildung vorstellen, weiß aber nicht ob ich dafür belastbar genug bin und mit dem Stress zurechtkommen kann, wahrscheinlich auch keine gute Idee.
Habt ihr vielleicht Vorschläge was ich machen könnte? Ausbildung?
Wie stehen meine Chancen mit fast 30? Ich hab leider viel falsch gemacht. Hierfür gab es jedoch auch Gründe, auf die ich jetzt aber nicht näher eingehen werde.
Ich könnte mit einem Bachelorabschluss eventuell auch noch einmal ein Studium aufnehmen oder? Ein Abschluss an einer Universität wird ja meines Wissens nach ebenfalls als Hochschulreife anerkannt. Germanistik würde mir vorschweben oder Soziologie womit ich dann später als Journalist arbeiten könnte. Oder erstmal nur ein Job auf 450 Euro Basis um Berufserfahrung zu sammeln? Hmm. Weiss auch nicht.
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20.01.2023 11:37 • • 24.01.2023 #1