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Hallo zusammen.
Ich bin weiblich und 27 Jahre alt. Hab vor einem Jahr angefangen mich intensiv mit mir selbst auseinanderzusetzen und auf mich zu hören, was dann viele Änderungen in meinem Leben bedeutete. (Trennung von meinem Freund, nach 7 Jahren Beziehung) Jobwechsel mit Teilzeitselbstständigkeit, teilweise Wechsel der Freunde ect.. Ich habe immer viel gearbeitet und wollte was erreichen, was ich auch tag. Bin aufgestiegen und hatte viele Erfolge im Beruf...Also eigentlich sollte es mir ja blendend gehen.. doch der Erfolg ist nun nicht wichtig und nichts womit ich mich brüsten möchte... ich finde nämlich immernoch dass es nichts besonderes ist, wie auch ich nichts besonderes bin. Ich glaube ich hatte einfach Glück und fertig.. ich bin extrem negativ eingestellt was mich angeht und habe eine Messlatte die jehnseits ist. Ich habe sogar einen neuen Job der quasi noch besser ist..aber auch dies... ich mache mir druck dass ich diesen job gut machen muss ect...

Seit ein par Monaten bin ich immer sehr müde, ab mittag schlaf ich fast ein und auch am abend bin ich manchmal um 9 schon im Bett, obwohl das aber untypisch ist für mich..wenn ich jemanden kennelerne glaube ich nicht daran dass er an mir interesse haben könnte.. ich mach mir den ganzen Tag soo viele Gedanken über Dinge: Wie ich auf andere wirke, was sie über mich sagen und denken und wenn man was negatives kommt haut es mich fast aus der Bahn und ich kann fast nicht schlafen. Andere stecken doch Kritik auch einfach weg, warum kann ich das nicht.

Ich reflektiere mich selber und merke das ich nicht über meine Gefühle sprechen kann was mich wiederum wieder nervt, dass ich mich manchmal auch so kompliziert anstelle dafür schäm ich mich schon...
ich fühl mich so übel und weiss eigentlich gar nicht wie ich aus dem wieder rauskomme. So viele Baustellen in mir drin die ich zuende bringen soll, aber ich fühl mich wie in einem Durcheinander und weiss gar nicht was oben und unten ist. Beziehungstechnisch hab ich auch eine extreme Schutzmauer aufgebaut die nichts durchlässt was mich auch nervt denn so verpasst man ja auch gutes.. Am Wochenende dreh ich durch wenn nichts läuft und ich daheim sitze und nichts mache... ich kann nicht mehr gut entspannen und einfach mal relaxen, es geht sehr schlecht...
ich weiss irgendwie nicht mehr weiter und steh vor einem riesigen Berg...
Was ist bloss los..
Pineapple

17.02.2013 20:29 • 17.04.2013 #1


7 Antworten ↓


Das klingt in der Tat leicht verwirrend.
Kann natürlich sehr gut sein, dass du vor deinen Problemen immer in die Arbeitswelt geflüchtet bist und sich da mittlerweile so einiges aufgestaut hat. Trotzdem ist das alles sehr schwammig, was du da beschrieben hast. Du müsstest dir erst mal selbst klar werden, was genau dein Problem eigentlich ist, denn nur dann kann man es abarbeiten.
Die Müdigkeit kann sowohl durch den hohen (Arbeits)stress als auch ein unausgeglichenes Sozialleben kommen und daneben noch tausend andere Ursachen haben.
Warum glaubst du denn ganz konkret, dass niemand Interesse an dir hätte? Bist du denn noch oft genug unter anderen Menschen? Und falls ja, stellt sich da nicht so eine Art Lerneffekt ein, dass deine Ängste oder Sorgen unbegründet sind und du viel zu viel nachdenkst? Durch regelmäßige Konfrontation sollte sich das eigentlich abbauen.
Ansonsten kannst du dich ja auch mal vom Profi beraten lassen. Der findet wahrscheinlich viel besser raus, was dein Problem ist. Vor allen Dingen dein anscheinend doch sehr verzerrtes Selbstbild kann ja auch auch mit irgendwelchen unverarbeiteten Geschichten der Vergangenheit zusammenhängen. Da lässt man am besten keine psychologischen Laien dran rumdoktorn.

A


Kann nicht über meine Gefühle sprechen

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was meinst du mit schwammig?

ja ich habe mich immer in die arbeit gestürzt und muss jetzt gerade extrem aufpassen dass ich es nicht wieder tu...

Wieso dass niemand interesse an mir haben soll? weil ich denke dass ich super wirke und sobald man mich nächer kennenlernt das ganze kartenhause zusammenfällt... sobald es tiefer geht ist da nix mehr und ich bin nicht mehr interesssant. ich weiss nicht ob ich mit mir zeit verbringen wollen würde.. keine ahnung. Alle denken dass ich sooo viele Freunde habe, ich habe einige gute ja.. die ich aber wegen der Distanz nicht mega oft sehen kann...

Ich kann am Donnerstag schon mal zu einer Lebensberatung gehen.. mal schauen was sie meint..

Danke vielmals für Deine Gedanken die Du dir machst.

Zitat von pineapple:
was meinst du mit schwammig?


Naja, dass es eben ziemlich schwierig ist, aus diesem Text herauszulesen, warum du so durch den Wind bist.

Zitat von pineapple:
Wieso dass niemand interesse an mir haben soll? weil ich denke dass ich super wirke und sobald man mich nächer kennenlernt das ganze kartenhause zusammenfällt... sobald es tiefer geht ist da nix mehr und ich bin nicht mehr interesssant. ich weiss nicht ob ich mit mir zeit verbringen wollen würde.. keine ahnung. Alle denken dass ich sooo viele Freunde habe, ich habe einige gute ja.. die ich aber wegen der Distanz nicht mega oft sehen kann...


Oh, das hätte ich so selbst schreiben können...
Trotzdem, woher kommen diese Befürchtungen? Was hemmt dich? Hast du denn Hobbies? Unternimmst du regelmäßig Dinge mit anderen? Kommst du oft raus? Lernst du noch Leute kennen, auch wenns dir schwer fällt? Hattest du die Probleme schon immer? Klingt irgendwie so als ob nicht...

Die Sache mit der Lebensberatung ist doch schon mal super. Die wird dich, sofern notwendig, dann auch gleich weiterleiten könenn.

Zitat von pineapple:
Danke vielmals für Deine Gedanken die Du dir machst.


Ja, keine Ursache. Dafür ist so ein Forum doch da, aber dementsprechend bin ich natürlich auch kein Experte sondern nur selbst Betroffener. Das nur so als Warnung.

Hm ja stimmt... jetzt wo ich es nochmal durchlese... ich würde mir den vogel zeigen.. grins

Aber du kennst das ja anscheinend wenn du es selber schreiben hättest können.

Hm meine hobbies..die musik mach ich leider nur noch ganz selten..weil mir einfach die zeit fehlt, und wenn ich zeit hätte bin ich so kapput dass ich keine lust habe...
ich kenne hier im ort die leute meist nur oberflächlich.. und deshalb bin ich wenn ich joggen geh allein...oder was auch immer.. ich lerne jeden tag neue leute kennen, aber halt alle nur im beruf... und das problem ist einfach dass wenn ich mich im privaten mit denen treffe (meistens männer, weils bei frauen manchmal kompliziert ist) dann wollen alle auf das eine raus und am schluss steh ich doch wieder alleine da weil ich da nicht mitmache...
Ich gehe schon oft raus, aber es macht mir keinen spass mehr...es füllt mich nicht aus...
ich glaube ich hatte die probleme schon immer aber jetzt erst werden sie zur belastung und werfen mich aus der bahn...
habe heute auf dem weg zur arbeit im auto einfach nur geheult... keine ahnung...

ja ich geh da mal hin obwohl ich ein bisschen respekt bekomme... will auchkeine medikamente nehmen darum versuch ichs mal so..

warum als warnung ? du weisst ja offentlichtlich manchmal von was ich spreche.... ich hoffe sehr dass es dir besser geht!

Zitat von pineapple:
Aber du kennst das ja anscheinend wenn du es selber schreiben hättest können.


Da bin ich mir nicht so sicher. Meine Situation ist wohl doch etwas anders. Ich hab zu 100% soziale Ängste und kenne den dahinterstehenden Angstgedanken ganz genau. Bei dir fehlt aber noch ein fassbarer Grund. Es klingt auch viel weniger nach sozialen Ängsten als viel mehr depressiven Tendenzen.
Jedenfalls verstehe ich noch nicht, warum du denkst, dass andere dich uninteressant finden würden. Findest du dich denn selbst so uninteressant? Warum? Wie sollte dein Leben aussehen, sodass du keine Scheu mehr hättest, damit auf andere zuzugehen?
Dass du im platonischen Umgang mit anderen täglich trainiert wirst, ist ja noch ein nettes Zubrot. Und deine Männergeschichten...okay. Ich kenne zwar deinen Männergeschmack nicht, aber ich bezweifle, dass absolut alle Männer in deiner Stadt nur auf das eine jene aus sind. Vielleicht suchst du z.B. auch nur an der Stelle, wo du dieses Klientel anlockst.

Ich durchblicke jedenfalls noch nicht im Geringsten, was dich unglücklich macht. Im Eingangspost schreibst du z.B. dass du durchdrehst, wenn du am WE nicht rauskommst, aber jetzt macht es dir keinen Spaß mehr. Bist du jetzt einsam oder wünscht dir zumindest mehr Kontakte/Freunde/einen Partner oder doch nicht? Ich bin mir relativ sicher, dem würde ein Therapeut auch als erstes auf den Grund gehen, also kannst du das ja schon mal versuchen selbst herauszufinden.

Zitat von pineapple:
warum als warnung ? du weisst ja offentlichtlich manchmal von was ich spreche.... ich hoffe sehr dass es dir besser geht!


Hm, ich befürchte, das sind eher mehr oder weniger zufällige Überschneidungen. Ich will das ganze Fass jetzt auch nicht aufmachen, ist ja dein Thread, aber sagen wir mal so: Rein situativ gehts mir bestimmt nicht besser, aber ich hab ne angeborene Resistenz gegen Depri-Stimmung und feiere jeden kleinen Fortschritt. Totunglücklich bin ich auf jeden Fall nicht.

Ohh Pineapple! Ich kann dich so hunderpro verstehen! Das gleiche hätt ich vor ein paar Monaten auch noch genauso geschrieben! Das mit den Kontakten, das die überwiegend nur mit Männern klappen, das aber eben meist aufs selbe rausläuft und die kein Interesse an nur Freundschaft haben etc., das dauernde Müde sein und nur noch schlafen, grundloses Heulen, etc.
Für mich ist es auch gar kein kauderwelsch oder schwammig.
Ich lese zumindest raus, das du nicht weißt wo oben und unten ist und was überhaupt los ist.
Die ganze Symptomatik hat etwas von Burnout bzw Überforderung.


Das du glaubst, das andere kein Interesse an dir haben könnte, so als ganzer Mensch liegt, so denke ich, bei dir und auch bei mir an unserer völlig überzogenen Selbsterwartung. Die Messlatte die wir völlig im Jenseits plazieren und die eigentlich gar unerreichbar ist.
Die Messlatte für uns liegt mehr als nur wesentlich höher als die, die wir für andere verwenden.
Was ich bei anderen als tolle Leistung anerkenne, ist bei mir bestenfalls unterer Standart.. oder eben normal.

Das Problem nennt man im übrigen Perfektionismus. Auch im psychologischen Sinne (nicht im philosophischen^^ das gibts aber auch)

Dieser Perfektionismus manifestiert sich ja auch in (deinem) beruflichen Streben nach höheren, was dir viel Kraft abfordert und noch dazu wenig (eigene) Anerkennung zulässt (es war glück, es ist normal, jeder sollte das können und so Gedanken).

Wie man da allerdings rauskommt ? Hm. So ein wirklichen Plan hab ich da leider auch noch nicht.

Zitat von pineapple:
Ich reflektiere mich selber und merke das ich nicht über meine Gefühle sprechen kann was mich wiederum wieder nervt, dass ich mich manchmal auch so kompliziert anstelle dafür schäm ich mich schon...

Dass Du nicht darüber sprechen kannst, drückt das zentrale Problem aus, was Du im oberen Teil so ausführlich dargestellt hast. Dazu noch ein Gefühl von Scham.

Du schämst Dich, wenn Du über Deine Gefühle sprichst.

Wie war das in Deiner Kindheit damals?
Waren Gefühl in Deiner Kindheit ein Thema?
Hat Dir jemand von Deinen primären Bezugspersonen (Eltern) zugehört in Deiner Kindheit?

Es klingt fast so, als sei das nicht der Fall gewesen?





Dr. Reinhard Pichler
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