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Guten morgen.. Ich halte es zuhause nicht aus.. Ich wohne offiziell noch bei meinen Pflegeeltern (Bin 19, aber beziehe Hilfe für junge Volljährige) Und das wegen meinen Angstzuständen. Meine schlimmste Zeit mit den Angstzuständen sodass ich das Haus 8 Monate nicht verlassen habe, hatte ich dort. Daher denke ich, dass es daran liegt. Ich wohne im Moment mal hier, mal da.. Bin aber auch auf Wohnungssuche. Ich treffe mich mit meiner Pflegemutter immer irgendwo, wenn ich was mit ihr besprechen muss oder so.. Bis vor ein paar Wochen habe ich es maximal 2 Stunden ausgehalten, bis die Angst kam und letztens bin ich mit meinem BeWo Betreuer dort hin gefahren um was abzuholen und schon als ich vor der Haustür stand ging die Angst volle Kanne los und ich dachte, ich kippe jeden Moment um und habe ganz hektisch das geholt was ich holen wollte und bin dann raus gerannt.
Mich belastet das sehr und eigentlich möchte ich bei meinen Pflegeeltern sein, bis ich meine eigene Wohnung habe, denn eigentlich mag ich sie sehr.
Hat jemand Tipps, was ich machen kann?

22.05.2016 09:21 • 22.05.2016 #1


1 Antwort ↓

Hallo Marco,

ich habe mir Deine Zeilen mehrfach durchgelesen, da sie inhaltlich eigentlich im Widerspruch zueinander stehen.

Auf der einen Seite schreibst Du, dass Du es zuhause nicht mehr aushältst.
Auf der anderen Seite möchtest Du dort noch wohnen bleiben, zumal Du Deine Pflegeeltern sehr magst.

Es ist nur mein Gefühl, was ich jetzt schreibe aber könnte es sein, dass Du eigentlich noch gar nicht von zuhause weg möchtest und Dich mit einer eigenen Wohnung zu sehr unter Druck setzt, was dann bei Dir eine gewisse Panik auslöst?

Du bist ein Pflegekind. Ich kenne Deine Geschichte nicht aber ich vermute einfach mal, dass Du es in Deinem Leben nicht immer leicht hattest. Bei Deinen Pflegeeltern bekommst Du Wärme und Geborgenheit. Sie hören Dir zu und kümmern sich um Dich. Das alles hättest Du nicht mehr (oder nur noch sehr vereinzelt), wenn Du alleine in Deiner ersten eigenen Wohnung wärest.

Ich glaube, dass Du von Deinen Gefühlen überrannt wirst, daher auch Dein hektisches zuhause Herum Gerenne. Eine Flucht sozusagen, damit Du Dich mit den aufkommenden Gefühlen nicht auseinander setzen musst. Von zuhause ausziehen kann spannend sein, ist aber auch mit dem Thema Abschied verbunden. Musstest Du Dich in Deinem Leben schon oft verabschieden?

Vielleicht ist einfach der Zeitpunkt für einen Auszug und eine erste eigene Wohnung noch nicht gekommen? Horche noch einmal in Dich hinein und schreibe Deine Gefühle hierzu auf. Weißt Du, eine Entscheidung ist nie in Stein gemeißelt; sie kann immer korrigiert werden.

Alles Gute wünsche ich Dir.

LG, Martina





Dr. Reinhard Pichler
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