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Hallo,

mein Sohn ist 24 und war wegen seiner sozialer Phobie bereits in stadionärer und ambulanter Behandlung.
Im Moment ruht seine Therapie, da es wegen seiner unregelmäßigen Arbeitszeiten sehr schwierig ist, regelmäßige Termine zu finden.

Die meiste Zeit verbringt mein Sohn in seinem Zimmer an der X-Box und seinem Laptop. Dort ist er auch kaum ansprechbar. Einzig zu Fußball oder Formel1 kommt er zu uns ins Wohnzimmer (dank Sky) und dann ist es auch möglich, zumindest über diese beiden Themen mit ihm zu sprechen. Frage ich ihn nach der Arbeit, Zukunft oder seiner Meinung zu familiären Themen (seinen großen Bruder, Großeltern o. ä.) bekomme ich keine Antwort und er ist völlig desinteressiert. Auch ansonsten hat er keine Interessen, Freunde sowieso nicht.

Mein Mann hätte ihn am liebsten aus dem Haus. Ich bin es leid, diese Diskussion zu führen, weiß aber nicht, wie ich meinem Sohn helfen könnte.

Hat von Euch vielleicht jemand Erfahrung damit, wie das ist, wenn Mami helfen will? (Falls sie es überhaupt kann) Wie ist das mit einer eigenen Wohnung. Ist das wegen der Eigenverantwortung eher hilfreich oder eine zusätzliche Überforderung?

Ich bin gespannt auf Eure Meinung
Feli

12.02.2015 12:21 • 12.02.2015 #1


3 Antworten ↓


Hallo
Erfahrungen, wenn Mama helfen will, hab ich selbst auch reichlich Das Problem ist bzw war bei mir, dass es mich unglaublich genervt hat, weil es mir immer wie Bevormundung vorkam. Ich hab allerdings auch keine soziale Phobie, sondern nur ne generalisierte Angststörung. Das ist sicher schwierig als Mutter, heute kann ich meine da auch besser verstehen, als vor zb 3-4 Jahren noch. Da haben wir und ständig gezofft, weil sie immer helfen wollte und bei mir kam immer nur an sie mischt sich in meinen Kram ein. Vor 2 Jahren ca hab ich sie (auf ihr Drängen) mit zu meinem Psychiater genommen, der hat ihr quasi ein wenig den Kopf gewaschen, dass es nix bringt, wenn sie mich zu xy zwingen will. Seitdem hat sich das total beruhigt, sie hat mich machen lassen, wie ich es für richtig hielt, was ihr sicher unheimlich schwer fiel, aber es hat Früchte getragen. Ich komm seitdem einfach besser zurecht. Ich bin mit 17 bereits ausgezogen in ein Heim /betreutes Wohnen und dieser Abstand zueinander hat auch gut getan. Jetzt bin ich 22, versuche möglichst alles allein auf die Reihe zu kriegen, aber wenn doch was ist, weiß ich, dass ich meine Eltern jederzeit um Hilfe bitten kann.
Allerdings hab ich (als Laie aber!) bei ner sozialen Phobie eher Bedenken,w as eigene Wohnung angeht. Du sagst ja, dein Sohn verkriecht sich praktisch nur und ist eher desinteressiert. Da wäre es doch, wenn er ganz allein wohnt, vielleicht eher schlecht, weil er sich dann GANZ zurück zieht und gar keine sozialen Kontakte mehr hätte.
Warst du mal beim Sozialpsychiatrischen Dienst zwecks Beratung? Vielleicht haben die ja ne Idee. Das mit der Therapie und den Arbeitszeiten ist natürlich echt schlecht in dem Fall..
Wie ist denn seine Einstellung so? Macht er die Therapie, weil er es selber ändern will bzw will er generell was ändern oder macht er das nur, damit Mama nicht mehr nervt?

lg

A


Hilfe für meinen Sohn

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Ich habe keine Erfahrung als Mami, habe aber selbst eine soziale Phobie.
Die Frage ist, leidet dein Sohn darunter, dass er so ist wie er ist und sein Leben hauptsächlich aus seiner Arbeit und dem Computer besteht? Wenn er nämlich nicht darunter leidet, wirst du und die Therapien kaum etwas ausrichten können, den Zustand zu ändern.
So ist es bei mir auch. Ich bin zwar nicht so isoliert wie dein Sohn, aber ich habe z.B. noch nie eine Beziehung zu einem Mann gehabt (bin fast 53), aber mir macht es nichts aus. Ich bin gern alleine, habe nur ganz wenige Kontakte und und unternehme sehr selten etwas mit jemandem. Früher als ich jung war, war das zwar schon anders, aber je älter ich wurde umso weniger hatte ich das Bedürfnis nach Kontakten und sozialem Leben.

Also , wie alt ist er denn dass er noch daheim wohnt?
War er immer schon so?
Hat er keine Freunde?
Seit wann arbeitet er, hat er da Freunde?
Sitzt er den ganzen Tag an der Konsole?
Die Liste ist lang an Fragen.... Ist sein Vater ihm eine Identifkationsfigur, oder eher der Biertrinkende Feierabend Papa der Fussball schaut? Wie ist das Verhältnis zum Rest der Familie und vor allem habt ihr in früheren Zeiten mal Hilfen zur Erziehung bekommen vom Jugendamt? Wenn er immer schon war und keiner was unternommen hat und ihn da so hinsiechen lässt, ist das nun das Resultat.

Was arbeitet er denn so und hat er da gute Kontakte?





Dr. Reinhard Pichler
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