Mein Name ist Sandra, ich bin 19 Jahre alt und habe seit Ende letzten Jahres Panikattacken. Hier mein geschriebenes Exemplar, um mal einfach alles loszuwerden. :
Ziesar, den 03. August 2011
Eines Nachts wurde mir bitter schlecht. Ich habe sowieso Probleme mit dem Übergeben und auch Angst davor, dass es soweit kommt. Bei jedem Magen- Darm- Infekt weine und ersticke ich mehr, als ich kotze - und das macht es für mich zu so einem schlimmen Erlebnis.
In dieser Nacht fing es genau so an, wie man es von einer klassischen Infektion her kennt. Mir wurde ganz kribbelig im Körper, habe kalt geschwitzt, ich zitterte am ganzen Körper und es überkam mich eine starke Übelkeit. Es kam eine kurze Phase, in der ich es schaffte, zu meiner Mutter zu rennen. Ich dachte, dort kann ich mich in Sicherheit wiegen, doch ich sollte mich täuschen. Wenige Zeit später ging es mir besser und ich ging wieder zu mir rüber und legte mich schlafen. Zum ersten Mal dachte ich: Puh, du hast es hinter dir noch nie habe ich eine Magen- Darm- Grippe einfach so überstanden, ohne mich übergeben zu müssen.
Einige Wochen später war ich bei meinem Freund und mich überkam erneut diese extreme Übelkeit. Den Grund sah ich in der vorigen Nacht, denn wir waren feiern und dort war auch Alk. im Spiel. Mir ging es immer schlechter, bis ich dann auf die Toilette rannte. Ich hatte furchtbar dollen Durchfall. Als ich wieder ins Zimmer ging, aß ich einen Apfel und dachte, ich reiße mich einfach zusammen, denn meinem Freund stand im benachbarten Dorf ein Fußballspiel bevor, bei dem ich unbedingt dabei sein wollte. Auf dem Weg dorthin bekam ich Würgekrämpfe. Ich stieg aus dem Auto aus, duckte mich, sodass mich keine sah und würgte nur so weiter. Es kam jedoch nichts raus. Mein Freund brachte mich wieder zu sich und dort legte ich mich ins Bett. Er fuhr zum Spiel, während ich bei ihm lag und mich mit dieser Übelkeit quälte.
Einige Stunden später ging es mir halbwegs besser und wir fuhren zu mir nach Haus. Schlagartig verschwanden die Gefühle der Angst mit der Übelkeit.
Jedes weitere Mal das wir bei ihm waren, ging es mir exakt genauso wie an diesem einen Tag. Zugleich fing dieses ganze Spiel morgens im Zug auf dem Weg zur Schule an. Eigentlich mochte ich das Zugfahren, da es etwas ruhiges und entspannendes hatte. Doch auf einmal überkam mich auch dort eine große Übelkeit. Mir wurde so was von schlecht, dass es kaum auszuhalten war. Von nun an verbrachte ich meine Zeit ausschließlich auf der Zugtoilette. Es wurde mehr und mehr Sache der Überwindung, überhaupt noch in den Zug einzusteigen. Seltsamerweise war alles wieder in Ordnung, sobald ich nach Hause fuhr von wo auch immer. Immer öfter musste ich aus dem Zug steigen, um wieder zurück zu fahren. Umgehend machte ich mich auf den Weg zum Arzt, der eine Magenschleimhautentzündung feststellte. Ich bekam MCP gegen die Übelkeit und Tabletten für den Magen. Dies hielt aber nur für bestimmte Zeit an. Ich eilte wieder zum Arzt. Dieses Mal hat er ein Säureproblem gesehen und ich bekam Säureblocker (Pantoprazol TAD 40mg). Auch da ging es mir anfangs besser, was aber nicht von Dauer sein sollte.
Ich war mittlerweile schulunfähig, da ich nicht mal mehr den Weg hinter mich bringen konnte.
Allmählich begann ich, durchzudrehen. Niemand konnte sich mein Leiden erklären oder sich in meine Lage hineinversetzen. Ich bekam ein erstes Antidepressivum (Alprazolam), um zu sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt und um meine Psyche etwas zu stärken. Doch als es nichts half, bekam ich ein weiteres Medikament (Doxepin), welches ich in einer akuten Angstsituation einnehmen sollte. Und auch als das nichts brachte, bekam ich parallel dazu Opipramol (erst 50mg, später 100mg). Nun nahm ich diese beiden Medikamente so ein, dass ich fast nur noch durchschlief und gar nichts mehr mit meinem Leben anzufangen wusste. Wenn ich doch einmal kurz wach wurde, überkam mich sofort die Angst vor weiterer Übelkeit, also nahm ich ein paar Tropfen Diazepam und meine Tabletten, um gleich wieder zu schlafen. Aus dem Haus ging ich gar nicht mehr, lag nur noch im Bett und wurde von meinem Freund gepflegt. Essen konnte ich ebenfalls nichts mehr, getreu nach dem Motto: was nicht drin ist, muss ich auch nicht auskotzen.
Es vergingen viele Wochen, ich war kaum noch richtig ansprechbar. Auch realisieren konnte ich nichts. Im Fernsehen etwas mit zu verfolgen, war mir nicht mehr möglich, so sehr hatten mich die Medikamente vereinnahmt. Verzweifelt fuhr meine Oma mit mir in die Psychiatrie, wo sich eine Kollegin ihrerseits mit mir befasste und eine generalisierte Angststörung höchstem Niveaus mit Panikattacken erkannte. Psychisch war ich nun total am Ende und traute mich nicht mehr raus.
Die Attacken an sich waren auch nicht gerade harmlos, denn von einem auf den nächsten Moment bekam ich kaum noch Luft, begann zu hyperventilieren und zu zittern. Es begann einfach so und aus heiterem Himmel. Mir wurde extrem schlecht, ich bekam Würgekrämpfe auf höchster Ebene. Meine Tränen liefen und ich war wie von Sinnen, verlor die Kontrolle über mich.
Selbst mitten in der Nacht fuhr mein Freund mit mir zu Oma, wo ich dann eine größere Menge Diazepam bekam und mich nach einiger Zeit etwas beruhigte.
Meine Tante empfahl mir einen Heilpraktiker in Berlin, der auch Hypnosetherapie anbietet. Ich war 3 Mal dort. Aber irgendwann fehlte das Geld, denn er verlangte für seinen Dienst 100,00 Euro pro Stunde. Im März sind wir nach Dresden, um dort den Rat von einem Arzt, der mehrere Verfahren beherrscht, einzuholen. Er untersuchte mich ausgiebig auf Herz und Nieren, hörte sich meine Geschichte an und gab dieselbe Diagnose wie die Frau in der Psychiatrie. Er verschrieb mir Pulsatilla, ein homöopathisches Mittel gegen Übelkeit. Zusammen mit einem akutwirkenden Mittel (Aconitum) und der Anweisung, Progressive Muskelentspannung zu erlernen, fuhren wir wieder nach Hause und ich schöpfte das erste Mal wieder neue Hoffnung und Energie. Voller Tatendrang machte ich mich an die Übungen. Sie sind jedoch nur ein erster Einstieg, um später ein Autogenes Training ordentlich durchzuführen. Meine Antidepressiva setzte ich Schritt für Schritt ab und fühlte mich in Folge dessen befreiter. Trotzdem war ich noch immer nicht in der Lage, irgendwo hinzufahren, auszugehen oder sonst irgendeiner Tätigkeit nachzugehen und schon gar nicht regelmäßig.
Bei einer Verhaltenstherapeutin war ich, jedoch ohne Erfolg. Sie wollte mich in einer Klinik, mit mindestens einem halben Jahr ohne Kontakte. Das ließ sich keinesfalls mit meinem eigentlichen Behandlungsweg vereinbaren bzw. kombinieren. Nun bin ich immer noch auf der Suche nach einem guten Psychotherapeuten, der mich ordentlich behandelt und dem mein Wohlergehen ebenfalls nahe liegt. Leider ist mir dies bisher noch nicht gelungen.
Fast jede Nacht habe ich Albträume oder wache durch eine Panikattacke auf. Dann mache ich sofort meinen Freund wach, der dann mit mir auf die Toilette rennt oder mir beispielsweise gleich ein Wasser bringt. Während ich über der Toilette gebeugt stehe und würge, ist er einfach da, um mir zu zeigen, dass ich nicht allein bin.
Als meine Mutter mich eines Abends anrief und mir erzählte, dass meine Schwester wahrscheinlich einen Magen- Darm- Infekt hat, drehte ich völlig durch. Ich weinte und wurde völlig hysterisch, bekam keine Luft mehr, aus Angst dass ich mich damit angesteckt haben könnte.
Nun sieht es auch sehr schwierig aus, was mein Leben betrifft, denn ich muss mich noch diesen Monat von der Schule abmelden. Da ich dann keiner Tätigkeit, weder Schule noch Ausbildung, nachgehen kann, stehen mir keine Alimente bzw. Staatsgelder zu. Das bedeutet, dass ich nicht weiß, von was ich leben soll. Meine Mutter wird nämlich auch kein Hartz IV bekommen.
Bei der Berufsberatung im Arbeitsamt war ich, um mir dort Hilfe zu suchen. Dort habe ich eine ganz tolle Ansprechpartnerin, die mir auch eine Psychotherapeutin empfahl. Leider hatte ich bei dieser ebenfalls noch keinen Erfolg. Ich belese mich jeden Tag aufs Neue, um immer auf dem neusten Stand zu sein, was meine Hilfe betrifft. Etliche Bücher habe ich gelesen (im Moment das Angstbuch von Dr. Doris Wolf :]), um mir wenigstens so weit wie möglich selbst zu helfen. Erste kleine Erfolge habe ich auch schon erzielt, dennoch ist nichts von langer Dauer. Immer wieder holen mich diese schlimmen Symptome wie Übelkeit, Schweißausbrüche, Hitzewallungen und vieles mehr ein.
Mitte August habe ich einen Termin beim Amtsarzt und Psychologischen Dienst.
Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht daran denken muss. Ich bin einfach nicht mehr glücklich und kann die Dinge nicht mehr genießen, weil ich immer an die Beschwerden und an die Angst denken muss. Ich bin nicht mehr leistungsfähig wie vorher, kann mich kaum noch konzentrieren und so weiter. Die Beschwerden und die Angst bestimmen mein ganzes Leben und kontrollieren meinen Alltag. Ich gehe nicht ohne Medikamente gegen Übelkeit, Erbrechen und Brechtüte aus dem Haus. Wenn ich irgendwo bin, kann ich nur außen sitzen, weil ich sonst Panik bekomme, dass ich nicht schnell genug wegkomme. Ich bin langsam so verzweifelt, dass ich das Gefühl habe, dass es nie wieder weggeht.
Ganz liebe Grüße
Ziesar, den 03. August 2011
Eines Nachts wurde mir bitter schlecht. Ich habe sowieso Probleme mit dem Übergeben und auch Angst davor, dass es soweit kommt. Bei jedem Magen- Darm- Infekt weine und ersticke ich mehr, als ich kotze - und das macht es für mich zu so einem schlimmen Erlebnis.
In dieser Nacht fing es genau so an, wie man es von einer klassischen Infektion her kennt. Mir wurde ganz kribbelig im Körper, habe kalt geschwitzt, ich zitterte am ganzen Körper und es überkam mich eine starke Übelkeit. Es kam eine kurze Phase, in der ich es schaffte, zu meiner Mutter zu rennen. Ich dachte, dort kann ich mich in Sicherheit wiegen, doch ich sollte mich täuschen. Wenige Zeit später ging es mir besser und ich ging wieder zu mir rüber und legte mich schlafen. Zum ersten Mal dachte ich: Puh, du hast es hinter dir noch nie habe ich eine Magen- Darm- Grippe einfach so überstanden, ohne mich übergeben zu müssen.
Einige Wochen später war ich bei meinem Freund und mich überkam erneut diese extreme Übelkeit. Den Grund sah ich in der vorigen Nacht, denn wir waren feiern und dort war auch Alk. im Spiel. Mir ging es immer schlechter, bis ich dann auf die Toilette rannte. Ich hatte furchtbar dollen Durchfall. Als ich wieder ins Zimmer ging, aß ich einen Apfel und dachte, ich reiße mich einfach zusammen, denn meinem Freund stand im benachbarten Dorf ein Fußballspiel bevor, bei dem ich unbedingt dabei sein wollte. Auf dem Weg dorthin bekam ich Würgekrämpfe. Ich stieg aus dem Auto aus, duckte mich, sodass mich keine sah und würgte nur so weiter. Es kam jedoch nichts raus. Mein Freund brachte mich wieder zu sich und dort legte ich mich ins Bett. Er fuhr zum Spiel, während ich bei ihm lag und mich mit dieser Übelkeit quälte.
Einige Stunden später ging es mir halbwegs besser und wir fuhren zu mir nach Haus. Schlagartig verschwanden die Gefühle der Angst mit der Übelkeit.
Jedes weitere Mal das wir bei ihm waren, ging es mir exakt genauso wie an diesem einen Tag. Zugleich fing dieses ganze Spiel morgens im Zug auf dem Weg zur Schule an. Eigentlich mochte ich das Zugfahren, da es etwas ruhiges und entspannendes hatte. Doch auf einmal überkam mich auch dort eine große Übelkeit. Mir wurde so was von schlecht, dass es kaum auszuhalten war. Von nun an verbrachte ich meine Zeit ausschließlich auf der Zugtoilette. Es wurde mehr und mehr Sache der Überwindung, überhaupt noch in den Zug einzusteigen. Seltsamerweise war alles wieder in Ordnung, sobald ich nach Hause fuhr von wo auch immer. Immer öfter musste ich aus dem Zug steigen, um wieder zurück zu fahren. Umgehend machte ich mich auf den Weg zum Arzt, der eine Magenschleimhautentzündung feststellte. Ich bekam MCP gegen die Übelkeit und Tabletten für den Magen. Dies hielt aber nur für bestimmte Zeit an. Ich eilte wieder zum Arzt. Dieses Mal hat er ein Säureproblem gesehen und ich bekam Säureblocker (Pantoprazol TAD 40mg). Auch da ging es mir anfangs besser, was aber nicht von Dauer sein sollte.
Ich war mittlerweile schulunfähig, da ich nicht mal mehr den Weg hinter mich bringen konnte.
Allmählich begann ich, durchzudrehen. Niemand konnte sich mein Leiden erklären oder sich in meine Lage hineinversetzen. Ich bekam ein erstes Antidepressivum (Alprazolam), um zu sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt und um meine Psyche etwas zu stärken. Doch als es nichts half, bekam ich ein weiteres Medikament (Doxepin), welches ich in einer akuten Angstsituation einnehmen sollte. Und auch als das nichts brachte, bekam ich parallel dazu Opipramol (erst 50mg, später 100mg). Nun nahm ich diese beiden Medikamente so ein, dass ich fast nur noch durchschlief und gar nichts mehr mit meinem Leben anzufangen wusste. Wenn ich doch einmal kurz wach wurde, überkam mich sofort die Angst vor weiterer Übelkeit, also nahm ich ein paar Tropfen Diazepam und meine Tabletten, um gleich wieder zu schlafen. Aus dem Haus ging ich gar nicht mehr, lag nur noch im Bett und wurde von meinem Freund gepflegt. Essen konnte ich ebenfalls nichts mehr, getreu nach dem Motto: was nicht drin ist, muss ich auch nicht auskotzen.
Es vergingen viele Wochen, ich war kaum noch richtig ansprechbar. Auch realisieren konnte ich nichts. Im Fernsehen etwas mit zu verfolgen, war mir nicht mehr möglich, so sehr hatten mich die Medikamente vereinnahmt. Verzweifelt fuhr meine Oma mit mir in die Psychiatrie, wo sich eine Kollegin ihrerseits mit mir befasste und eine generalisierte Angststörung höchstem Niveaus mit Panikattacken erkannte. Psychisch war ich nun total am Ende und traute mich nicht mehr raus.
Die Attacken an sich waren auch nicht gerade harmlos, denn von einem auf den nächsten Moment bekam ich kaum noch Luft, begann zu hyperventilieren und zu zittern. Es begann einfach so und aus heiterem Himmel. Mir wurde extrem schlecht, ich bekam Würgekrämpfe auf höchster Ebene. Meine Tränen liefen und ich war wie von Sinnen, verlor die Kontrolle über mich.
Selbst mitten in der Nacht fuhr mein Freund mit mir zu Oma, wo ich dann eine größere Menge Diazepam bekam und mich nach einiger Zeit etwas beruhigte.
Meine Tante empfahl mir einen Heilpraktiker in Berlin, der auch Hypnosetherapie anbietet. Ich war 3 Mal dort. Aber irgendwann fehlte das Geld, denn er verlangte für seinen Dienst 100,00 Euro pro Stunde. Im März sind wir nach Dresden, um dort den Rat von einem Arzt, der mehrere Verfahren beherrscht, einzuholen. Er untersuchte mich ausgiebig auf Herz und Nieren, hörte sich meine Geschichte an und gab dieselbe Diagnose wie die Frau in der Psychiatrie. Er verschrieb mir Pulsatilla, ein homöopathisches Mittel gegen Übelkeit. Zusammen mit einem akutwirkenden Mittel (Aconitum) und der Anweisung, Progressive Muskelentspannung zu erlernen, fuhren wir wieder nach Hause und ich schöpfte das erste Mal wieder neue Hoffnung und Energie. Voller Tatendrang machte ich mich an die Übungen. Sie sind jedoch nur ein erster Einstieg, um später ein Autogenes Training ordentlich durchzuführen. Meine Antidepressiva setzte ich Schritt für Schritt ab und fühlte mich in Folge dessen befreiter. Trotzdem war ich noch immer nicht in der Lage, irgendwo hinzufahren, auszugehen oder sonst irgendeiner Tätigkeit nachzugehen und schon gar nicht regelmäßig.
Bei einer Verhaltenstherapeutin war ich, jedoch ohne Erfolg. Sie wollte mich in einer Klinik, mit mindestens einem halben Jahr ohne Kontakte. Das ließ sich keinesfalls mit meinem eigentlichen Behandlungsweg vereinbaren bzw. kombinieren. Nun bin ich immer noch auf der Suche nach einem guten Psychotherapeuten, der mich ordentlich behandelt und dem mein Wohlergehen ebenfalls nahe liegt. Leider ist mir dies bisher noch nicht gelungen.
Fast jede Nacht habe ich Albträume oder wache durch eine Panikattacke auf. Dann mache ich sofort meinen Freund wach, der dann mit mir auf die Toilette rennt oder mir beispielsweise gleich ein Wasser bringt. Während ich über der Toilette gebeugt stehe und würge, ist er einfach da, um mir zu zeigen, dass ich nicht allein bin.
Als meine Mutter mich eines Abends anrief und mir erzählte, dass meine Schwester wahrscheinlich einen Magen- Darm- Infekt hat, drehte ich völlig durch. Ich weinte und wurde völlig hysterisch, bekam keine Luft mehr, aus Angst dass ich mich damit angesteckt haben könnte.
Nun sieht es auch sehr schwierig aus, was mein Leben betrifft, denn ich muss mich noch diesen Monat von der Schule abmelden. Da ich dann keiner Tätigkeit, weder Schule noch Ausbildung, nachgehen kann, stehen mir keine Alimente bzw. Staatsgelder zu. Das bedeutet, dass ich nicht weiß, von was ich leben soll. Meine Mutter wird nämlich auch kein Hartz IV bekommen.
Bei der Berufsberatung im Arbeitsamt war ich, um mir dort Hilfe zu suchen. Dort habe ich eine ganz tolle Ansprechpartnerin, die mir auch eine Psychotherapeutin empfahl. Leider hatte ich bei dieser ebenfalls noch keinen Erfolg. Ich belese mich jeden Tag aufs Neue, um immer auf dem neusten Stand zu sein, was meine Hilfe betrifft. Etliche Bücher habe ich gelesen (im Moment das Angstbuch von Dr. Doris Wolf :]), um mir wenigstens so weit wie möglich selbst zu helfen. Erste kleine Erfolge habe ich auch schon erzielt, dennoch ist nichts von langer Dauer. Immer wieder holen mich diese schlimmen Symptome wie Übelkeit, Schweißausbrüche, Hitzewallungen und vieles mehr ein.
Mitte August habe ich einen Termin beim Amtsarzt und Psychologischen Dienst.
Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht daran denken muss. Ich bin einfach nicht mehr glücklich und kann die Dinge nicht mehr genießen, weil ich immer an die Beschwerden und an die Angst denken muss. Ich bin nicht mehr leistungsfähig wie vorher, kann mich kaum noch konzentrieren und so weiter. Die Beschwerden und die Angst bestimmen mein ganzes Leben und kontrollieren meinen Alltag. Ich gehe nicht ohne Medikamente gegen Übelkeit, Erbrechen und Brechtüte aus dem Haus. Wenn ich irgendwo bin, kann ich nur außen sitzen, weil ich sonst Panik bekomme, dass ich nicht schnell genug wegkomme. Ich bin langsam so verzweifelt, dass ich das Gefühl habe, dass es nie wieder weggeht.
Ganz liebe Grüße
10.08.2011 17:44 • • 03.09.2011 #1
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