Während meiner tiefsten Isolation wuchs diese Angst auch in mir heran. Damals schrieb ich mir auch Texte (in ganzen Sätzen) auf und mischte sogar ähm's und Gedankenpausen mit in meine Scripte. Das Herz schlug mir bis zum Hals, während ich da saß, auf die Buchstaben starrte und hoffte, dass die andere Person dem Gesprächsverlauf folgte, den ich mir zurecht gelegt hatte.
Besonders schlimm war das zu der Zeit, als ich noch Medikamente genommen habe.
Die Angst vergeht leider nur durch ständiges Konfrontieren... da es nicht wie bei der Höhenangst einen Schockmoment gibt, der die Angst teilweise ausradiert, musst du dich für die Angst permanent abstumpfen und selbst kleine Telefonate (Pizzabestellungen, Hausmeister, ...) sofort angehen, ohne lang darüber nachzudenken. Auch empfehlenswert ist Bewegung. Dein Körper braucht das Gefühl der Freiheit, also bewege dich während dem Gespräch... tigere im Kreis herum, wenn dir das hilft.
Mittlerweile gehe nicht mehr ich selbst ans Telefon... sondern eine meiner selbstsicheren Maskeraden.
10.08.2016 10:11 •
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